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Die Kunde — N.F.10.1959

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Heft 3-4
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Genrich, Albert: Ein Becher mit Zahnstockverzierung aus Brünhausen: Gemarkung Lindern/ Kr. Grfsch. Diepholz
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Nowothnig, Walter: Nordholz, ein zweiter Grabfund mit gezähnter Lanzenspitze aus Niedersachsen
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https://doi.org/10.11588/diglit.71587#0265
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gerichteten Körpergrab unter Bodenniveau gefunden, das durch eine mo-
derne Grube in seinem östlichen Teil gestört war. Das Grab besaß die
Ausmaße von etwa 2,5X1,5 m. Der Becher stand im östlichen Drittel. Reste
des Körpers sowie die Lage desselben waren nicht mehr zu ermitteln. Uber
dem Grab war ein flacher Hügel aus auffällig hellem Sand errichtet, der an-
scheinend in der frühen Eisenzeit überhöht wurde, wie wenige Reste der zer-
störten Bestattung vermuten lassen.

Nordholz, ein zweiter Grabfund mit gezähnter Lanzenspitze
aus Niedersachsen
Von Walter Nowothnig
Mit 2 Abbildungen im Text und 1 Abbildung auf Tafel 3 (Artikel Zoller)
Nach Erscheinen des Grabfundes der älteren Bronzezeit von Ehestorf, Kr.
Bremervörde } machte mich Herr K. Waller 2 auf einen Grabfund von Nord-
holz, Kr. Wesermünde, aufmerksam, in dem eine gleiche Feuersteinlanzen-
spitze enthalten ist, wie sie der Grabfund von Ehestorf führt. Eine erneute Be-
kanntgabe des Grabfundes ist dadurch gerechtfertigt, als dieser in der nur in
einer geringen Zahl erschienenen Festschrift für Prof. Karl Lohmeyer 3 bekannt-
gegeben worden ist.
Der Fund von Nordholz, Kr. Wesermünde, enthält eine Bronzedolchklinge
mit vier Pflocknieten, eine Bronzenadel mit geschwollenem, durchbohrten
Hals, sechs kleine Bronzenieten oder -nägel und eine Feuersteinlanzenspitze
mit gezähnten Schneiden. Bei der von Herrn Waller vorgenommenen Unter-
suchung der Fundstelle wurde der Rest der Bestattung im Mantel eines leider
schon stark zerstörten Grabhügels vorgefunden. Das Grab lag in ONO-
WSW-Richfung mit dem Kopf im Westen. Der Bronzedolch und die Feuer-
steinlanzenspitze waren schon vorher von spielenden Kindern entnommen
worden. Die Entdeckung dieser Beigaben war der Anlaß der Untersuchung,
die im Frühjahr 1943 stattfand. Nach den Angaben hatte der Bronzedolch und
die Lanzenspitze in der Mitte des Rumpfes in Gürtelnähe gelegen, wobei die
Feuersteinspitze etwas tiefer gelegen haben soll. Sechs kleine Bronzeniete
oder -nägel haben neben der Bronzedolchklinge gelegen und können von der
Scheide des Dolches stammen. Die in vier Stücke zerbrochene Nadel wurde
neben der linken Beckenseite gefunden.

1 W. Nowothnig, Der frühbronzezeitliche Grabfund von Ehestorf, Kreis Bremer-
vörde. Die Kunde N. F. 9, 1958, S. 152ff.

2 Herrn K. Waller, Cuxhaven, verdanke ich den freundlichen brieflichen Hinweis
auf den Grabfund von Nordholz. Dafür sowie für die freundliche Genehmigung zu
einer erneuten Vorlage des Fundes habe ich Herrn K. Waller ganz besonders zu
danken. Der Fund wird im Museum Cuxhaven verwahrt.

3 Dietwald Brandt, Ein Grabfund der älteren Bronzezeit. „Haduloh", Festschrift
für Prof. Dr. Karl Lohmeyer, Männer vom Morgenstern. 1948, S. 18 ff.

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