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Kunoth-Leifels, Elisabeth
Über die Darstellungen der "Bathseba im Bade": Studien zur Geschichte des Bildthemas ; 4. bis 17. Jahrhundert — Essen, 1962

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https://doi.org/10.11588/diglit.17214#0091
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hinzugefügt hat, spielt bei einer Darstellung der „Bathseba im Bade“ unbedingt auch die symbolische Bedeu-
tung des Brunnens eine Rolle. Nach F. Nork (Ethymologisch - symbolisch - mythologisches Realwörterbuch
zum Handgebrauche für Bibelforscher, Archäologen und bildende Künstler, I. Bd., Stuttgart 1843, S. 300ff.,
„Brunnen“) ist der Brunnen u. a. ein Symbol der weiblichen Fruchtbarkeit. — Ob die alte Gleichsetzung des
Namens Bathseba mit „Bersabee“ („Siebenbrunnen“ od. „Brunnen des Schwurs“, s. S. 5) im 15. Jh. für die
Verwendung des Brunnenmotivs mit entscheidend ist, bedarf noch einer Untersuchung.

55 Gebetbuch des Louis de Laval, Paris Bibi. Nat. Ms. lat. 920: P. Wescher, Fouquet und seine Zeit, Basel 1945,
S. 80. Danach starb Louis de Laval 1489, d. h., daß das Gebetbuch bis zu diesem Jahre entstanden sein muß.

55aF. Nork, a. a. O., Bd. III, 1845, S. 259, „Schwan“. Der Schwan ist in der Bedeutung aufzufassen, welche ihm
als Tier der Leda und der Venus zukommt — er ist wie die Eroten Symbol der Liebe.

56 Le Livre d’Heures de Notre Dame, dites de Hennessy, Brüssel, Bibi. Royale Ms. II158.

Durrieu, La Miniature Flamande au Temps de la Cour de Bourgogne, Paris 1921 (PI. LXXXIX), p. 68, Da-
tierung vor 1530. — M. J. Destree, Pleures de Notre Dame, dites de Hennessy, Haarlem 1906—1907, PI. 51. —
Eugene Badice, Les tres belles Miniatures de la Bibliotheque Royale de Belgique, Bruxelles et Paris 1913,
PI. LIII.

57 a) An der Bergstraße hergestellter Teppich aus der Zeit um 1540, St. Gallen, Slg. Ikle: Betty Kurth, Die deut-
schen Bildteppiche des Mittelalters, Wien 1926, Bd. I, S. 158/159, Abb. 81/82; FI. Göbel, Wandteppiche,
III. Teil, 2. Bd., Die germanischen und slawischen Länder, Leipzig 1934, Abb. 6 (Außer der Bathsebaszene:
Esther und Ahasver, Susanna und die Alten, Judith und Holofernes, Samson und Dalila, Adam und Eva). —
b) Rücklaken in der Sebalduskirche in Nürnberg mit Adam und Eva, Samson und Dalila, David und Bath-
seba; fränkische Arbeit aus der Zeit zwischen 1420 und 1440: B. Kurth, a. a. O., III. Bd., Taf. 254.

58 Niedersächsischer Teppich um 1550, ehern. Slg. Sir F. S. Powell: H. Göbel, Wandteppiche, a. a. O., Abb. 87.

59 Straßburger Teppich in englischem Privatbesitz: Emil Major, Straßburger Bildteppiche aus gotischer Zeit,
Basel o. J., Abb. 11, Text S. 23. Danach ist der Teppich, um 1480 entstanden, auf Grund der abgebildeten
Wappen als Auftrag des Straßburger Patriziers Heinrich Ingold — anläßlich seiner Hochzeit mit Clara Ger-
bott — zu erkennen.

60 Die Hinzufügung der Schriftbänder könnte auf die sog. Pastourelles zurückgehen, Szenen in Dialogform, die
als eine besondere Gattung der Liebesdichtung im Mittelalter geläufig waren. Der Verfasser des Artikels
„Bathseba“ im Reallex. z. dtsch. Kunstgesch., F. Haeberlein, spricht (I. Bd., Sp. 1516) hingegen die Vermutung
aus, daß die gereimten Sprüche auf den Schriftbändern durch zeitgenössische Schauspiele angeregt sein könn-
ten.

61 F. Nork, a. a. O., S. 255: „Im europäischen Heidentum ist der Hund die Maske des bösen Prinzips.“ — Über
die „Schwäne“ s. unsere Anm. 55 a.

62 Hamburger Teppich von 1544, Hamburg, Museum für Kunst und Gewerbe: H. Göbel, a. a. O., Abb. 91a.
Hamburger Teppich von 1563, New York, P. W. French u. Co.: H. Göbel, a. a. O., Abb. 91 b.

Diese beiden Teppiche stehen in deutlichem Zusammenhang mit den Bathsebadarstellungen Cranachs und
seiner Werkstatt, welche in einem der folgenden Kapitel behandelt werden (S. 29 ff.).

63 Marthe Crick-Kuntziger, Eine unveröffentlichte Wandteppichfolge von Peter van Edinghen, gen. van Aelst,
Pantheon 17, 1936, S. 193ff.

64 Vgl. die Kupferstiche des Meisters der Liebesgärten bei G. Glück, Rubens, van Dyck und ihr Kreis, Wien 1933,
S. 82ff.: Rubens’ Liebesgärten, Abb. 46 und 48.

65 Nach Marthe Crick-Kuntziger, a. a. O., S. 194, weisen auch ein Bathsebateppich in Madrid und viele andere
flämische Teppiche die pyramidale Figurenkomposition auf, welche auf italienischen Einfluß zurückzuführen
ist.

66 Über die erotische Bedeutung der Badstubendarstellungen s. F. Zoepfl, Reallex. z. dtsch. Kunstgesch., I. Bd.,
Stuttgart 1937, „Bad“, Sp. 1377, und „Das Mittelaltliche Hausbuch“, pag. 15a, 18b und 19a.

67 R. Kautzsch, Die Holzschnitte zum Ritter vom Turn, Straßburg 1903, Abb. 26.

68 Gemalt in Öltempera auf Eichenholz, 191,5 cm h., 84,6 cm br.: Ludwig von Baldass, Hans Memling, Wien 1942,
S. 46.

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