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Die Kunst-Halle — 6.1900/​1901

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Nummer 4
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Kunst- und Künstlervereine
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Preisausschreiben und Stiftungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.65263#0074
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60

Nr. H

Die Aunst-Halle -z-

Xunrl- u»a Wnrllerverrlne.
* Verein Berliner Künstler. Am (. November
fand im Künstlerhause eine ordentliche Pauptv erfamm-
lung unter Leitung des II. Vorsitzenden Malers Max
Fritz statt. Nachdem über den Kassenstand und die Auf-
nahme neuer Mitglieder berichtet war, schritt die Versamm-
lung zur Wahl der Aus stellungs kommission des
Vereins für die nächstjährige Große Berliner Kunstaus-
stellung. wie gewöhnlich wurden von zwei Seiten Kandi-
daten empfohlen, einerseits die Maler Franz Bombach.
Prof. P. Mohn, A. Zick, die Bildhauer Prof. L. Manzel
und pohlmann, Architekt Blunck (Ersatzmänner Simmler,
Kohnert, Prof. Pfuhl, Prof. Jacoby), andererseits von der
„Freien Künstler-Vereinigung" die Maler Ernst Koerner,
Ernst Pausmann, M. Günther-Naumburg, die Bildhauer
Vr. partzer, Fritz peinemann, Architekt p. Seeling (Ersatz-
männer F. Poffmann-Fallersleben, M. Schäfer, L. Freese,
G. Eilers). Die letztere Gruppe wurde mit Stimmen-
mehrheit gewählt; da allein Prof. Ernst Koerner ablehnte,
trat statt seiner Franz Bombach in Betracht. Im Verlauf
der Sitzung gedachte die Versammlung ferner der kürzlich
verstorbenen Mitglieder des Vereins, der Bildhauer Rein-
hold und Rosse. Des weiteren wurden die Wanderaus-
stellungen des Vereins besprochen, mit denen man in diesem
Jahre sehr günstige Ergebnisse gehabt hat. Es wurde
beschlossen, diese Tourneen fortzusetzen.
* Berlin. Verein der Künstlerinnen und
Kunstfreundinnen. Am ((. November fand im Ver-
einssaal, Potsdamer Straße 39, die Ausstellung der dies-
jährigen Konkurrenzarbeiten statt: Porträts, Oelgemälde.
Zugleich wird schon vorläufig darauf aufmerksam gemacht,
daß die kunstgewerbliche"weihnachtsmesse im Pause
Eichhornstraße ( am 2. Dezember eröffnet wird.
?reisaussc1mwen unü ZMtungen.
* Berlin. Aus der Ernst Reichenheim-Stiftung,
welche der Kaufmann Ferdinand Reichenheim zum Andenken
an seinen verstorbenen Sohn, den Maler Ernst Reichen-
heim begründet hat und welche für junge befähigte Maler
aus der: höheren Semestern der akademischen Pochschule für
die bildenden Künste, ohne Unterschied der Konfession, be-
stimmt ist, wurden in der Sitzung des Kuratoriums vom
29. Oktober (900 zwei Stipendien von je 600 Mark
(. dem Maler Fritz Genutat aus Berlin, 2. dem Maler
Willy Schultze aus Belzig i. d. Mark für das Jahr (900/(90;
verliehen.
* Der geschäftsführende Ausschuß der „Internationalen
Ausstellung für Feuerschutz- und Feuerrettungswesen Berlin
(90(" hatte im Juli dieses Jahres ein Preisausschreiben
für einen Plakatentwurf erlassen; zum Wettbewerb wurden
alle Künstler ohne Unterschied des Wohnortes eingeladen.
Im Ganzen waren (0( Entwürfe eingegangen, von denen
acht zur engeren Wahl kamen. Den (. Preis ((000 Mk.)
erhielt der Maler Albert Klingner, Lharlottenburg, den
2. Preis (500 Mk.) Rudi Rother, Berlin, den 3. Preis
(250 Mk.) Pans Dietrich Leipheimer, Darmstadt. Das
Preisgericht beschloß zugleich, folgenden Künstlern für
ihre gediegenen Leistungen eine öffentliche lobende Aner-
kennung zu Theil werden zu lassen: Lugen Urban, Berlin-
Schöneberg, Karl Klimsch, Berlin-Wilmersdorf, Friedrich
Mißfeldt, Stuttgart, Pans Koberstein, Berlin, Julius Voß,
Berlin.
* Berlin. Für die drei besten Jugend-Bilder-
bücher setzt der Verlag Baldur (Berlin 58) drei Preise
ü, (00 Mk., zusammen 300 Mk. aus. Die preisgekrönten
Bewerber erhalten außerdem von der 2. Auflage an eine
mit dem Verlag zu vereinbarende Auflagen-Tantisme.
Umfang: (6 Bildseiten. Format: Großoktav ((6X24 om).
Zulässig ist Schwarzdruck (auch Silhonettenmanier) und
Buntdruck bis zu drei Farbenxlatten. Kindlicher und
derber pumor, auch einfache sinnvolle Karikaturen und
spaßhafte Extravaganzen bevorzugt. Texte und Reime

werden event. seitens des Verlags durch geeignete Kräfte
umredigirt. Die Einsendungen sind ohne das übliche Kenn-
wort zu machen. Ls ist Rücksicht darauf zu nehmen, daß
Massenauflage zu billigstem Preise beabsichtigt ist. Anfragen
mit Rückmarke werden gern näher beantwortet. Die nicht
preisgekrönten Arbeiten kommen franko zur Rücksendung.
Ankäufe daraus behält sich der Verlag vor. Schlußtermin
(. Januar (90;.
* Preisausschreiben der Dresdener Werkstätten für
pandwerkskunst um Original-Entwürfe für ein bürger-
liches Wohnzimmer (Speisezimmer). Möbel kommen
in Frage: Soxha ohne oder mit Aufsatz oder Konsole;
Tisch zum Ausziehen; Tischchen zum Anstellen (bez. Rauch-
oder Serviertisch); Pfeilerspiegel; Büffet oder Kredenz;
Armlehnstuhl (Sitz und Lehne mit Polster); Stuhl (Polstersitz);
Blumentisch; Wohnzimmerschrank (für Geschirr, Silber,
Wäsche, Skripturen, Kasse u. s. w.); Nähtisch, event. gleich-
zeitig Damenschreibtisch; Lckmöbel oder Eckfitz; Bücker-
schränkchen oder Regal (nicht zum pängen); Stand- oder
Wanduhr. Stil, modern im guten Sinne; ausgeschlossen
sind die alten Stilarten. Zimmergröße: ungefähr H zu
6 Meter angenommen. 3 Preise: (000, 500 und 300 Mk.
An Entwürfen sind einzureichen: u. Möbeln einzeln, in
pig Größe oder perspektivisch dargestellt, b. mindestens
eine perspektivische Ansicht des Raumes mit Gruppirung
der Pauptmöbel; die Ausführung von u und d soll farbig
fein in der weise, daß die Farbe der Möbel, Beschläge,
Bezüge, Portieren, Gardinen, event. wand, Fußboden und
Decke zu erkennen ist. Adresse: Dresdener Werkstätten für
pandwerkskunst Schmidt 6c Müller, Dresden-Striesen,
Bärensteinerstr. 5, bis 5. Januar (90(, da das mit dem
ersten Preise ausgezeichnete Zimmer ausgeführt und in
der Internationalen Kunstausstellung in Dresden (90;
ausgestellt werden soll. Name und Adresse des Urhebers
im verschlosseneu Kouvert mit Kennwort.
* Lhemnitz. Der Vorstand des Vereins der Malerinnen
und Kunstfreundinnen zu Lhemnitz fordert feine ordent-
lichen Mitglieder zu einem Wettbewerb zwecks Erlangung
von Entwürfen zu Reklameplakaten für die diesjährige
Weihnachtsmesse des Vereins auf. Die Entwürfe sind in der
Größe von 50 : 65 Zentimeter in zwei oder drei Farben
auszuführen und sollen, außer einer zweckentsprechenden
Zeichnung, die Worte: „Weihnachtsmesse des Frauen-
bildungsvereins, sowie des Vereins der Malerinnen und
Kunstfreundinnen zu Lhemnitz" enthalten. Für die genaue
Angabe von Ort und Zeit der Messe ist ein Raum frei-
zulassen. Die Arbeit ist mit einem Kennwort zu versehen.
Name und Adresse der Absenderin sind in geschlossenem
Kouvert, welches dasselbe Kennwort wie die Arbeit trägt,
beizufügen.
* Münster, von 20 Entwürfen zu einem Schorlemer-
Denkmal erhielt Bildhauer peising-Friedenau den ersten
Preis.
* Remscheid. Für eine Stadtmarkthalle wird
ein Preisausschreiben erlassen. Termin (H. Januar. Bei-
läufige Kosten (00000 Mk.
* Schleswig. In dem Wettbewerb um den Bis-
marckbrunnen für Schleswig hat der Bildhauer Max
Meißner (Friedenau) den Preis gewonnen und ist mit
der Ausführung beauftragt worden.
* Karlsruhe. Den hiesigen Architekten Lurjel und
Moser wurde beim Wettbewerb für den Neubau einer
evangelischen Kirche nebst Pfarrhaus in Mannheim
vom Preisgericht der (. Preis zuerkannt.
* Brüssel- Der ?rix Oollsollarlss, der bedeutendste
und gesuchteste Preis, den die Brüsseler Akademie alle drei
Jahre zu vergeben hat, wurde dem Bildhauer Paul Noquet
und dem Maler Philipp Swyncox zugesxrochen. Das
Bild, welches ihm den Preis eingetragen: „Spartanische
Mädchen, die sich in den Waffen üben", hat der in dürftigen
Verhältnissen lebende junge Swyncox in militärischen Frei-
stunden angefertigt, während neben ihm seine ganze Familie
am Typhus darniederlag.
 
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