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Die Kunst-Halle — 6.1900/​1901

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Nummer 4
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Vom Kunstmarlt
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Bücherschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.65263#0075

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Nr. H

Die Aunst-^alle


^om liunztmaM.
Berlin. Bei R. Lepke 2luktion alter Gemälde,
Kupferstiche rc. aus dem Nachlaß der Ulrike von
Levetzow vom 20. bis 22. November. Illustr. Katalog
* Berlin. Künstler-Postkarten. Der Hofkunst-
verlag von G. Heuer 6c Kirmse, Berlin^., giebt neue
Postkarten mit Darstellungen in Kupferdruck (Preis 25 Pf.)
heraus, u. A. Küstenlandschaften von Smith-Held, Bismarck-
xorträt von F. Lenbach. Die Drucke sind hervorragend
scharf und fein.
* Berlin. Eine Sammlung alter und moderner
Kunstsachen, Gemälde rc. des Herrn R. Schweder
gelangt vom 22. bis 30. Nov. in Berlin Unter den Linden (-(
durch die Kölner Firma I. M. Heberle <H. Lampertz Söhne)
zur Versteigerung. Für die Besichtigung sind die Räume
vom (8. bis 2(. November geöffnet. Der künstlerisch aus-
gestattete Katalog (tB8 Nummern) ist von der Auktions-
firma zu beziehen.
* München, vom (3. bis (6. ^ovember kommt
durch I. Halle eine reiche Sammlung von Kupferstichen
zur Versteigerung. Sie umfaßt nach dem illustrirten Katalog
(3(8 Nummern und ist besonders reichhaltig an englischen
Blättern des (8. Jahrhunderts.
* München. Iahresausst ellung (900 im Kgl.
Glaspalast. Angekauft wurden im Oktober: Vom Prinz-
regenten: Pictor Marius „Orientalische Landschaft" (Gel),
von Prinzessin Beatrice von Sachsen Koburg-Gotha: F.
Paczka „Dante", Algrafie; vom Bayr. Staate: Aug. Fink
„Spätherbstabend an der Isar" (Gel). Ferner von privaten
die Gelgemälde: K. Freibach „Spinnerin", P. Felgentreff:
„Lingekauft", Jul. v. Larstens „Rosen", P. Lignorini
„Strohflechterinnen in Fiesole", K. Rahtjen „Abend", R.
Hellwag „Letzte Sonne", K. Walter „Nach dem Gewitter",
(Halter Eonz „Schwarzwald", Ed. Euler „Pfarrhaus in
Altenbruch", Franz Hein „Das Kreuz in den Feldern",
K. G. Matthae „Regenbogen", Gust. Kampmann „Regen-
wetter", wm. Pratt „lVlcllctsn ellaius ars llsavy", G. Laing
„Hafen in Zeeland", Max Frey „Stiller Winkel", H. Morley
„Lin März-Morgen", Hermine Biedermann-Arendts „Dachs-
hundfamilie", Ferd. Keller „Hain des Poseidon", V. Strützel
„Abend", K. A. Heinrich „Auf dem Felde". Ferner die
Aquarelle: Fr. Santoro „Die Lampen verlöschen", Gius.
Aureli „Bei Schneewetter", G. Strützel „Am Mühlenbach".
Ferner die Pastelle: L. Graf von Kalckreuth „Frauenkoxf",
Kas. v. Mastelski „Aktstudie", Ant. Asmussen „Winter am
Bache", G. Lasciaro „Lastro". Ferner die Zeichnungen:
Kurt Hansen „lVloulin rou§s", Ernst Berger „Kreide-
zeichnung". Die Lithographien, Radirungen rc.: Emma
Wirth „Bildnißskizzen", Franz Hein „Nixe im Goldfisch-
teich", Ettore Tosomati „venetianische Erinnerungen",
G. Serrier „Der Brunnen", G. Leiber „Motiv von der
III", L. Meyer-Basel „Fraueninsel" und „Aus Hessen",
I. villon „Die Bank". Die Marmor-Plastiken: P. Lanonica
„Frühlingstraum", H. Damann „veritas".
* München. Kunstausstellung der „Sezession". Schluß
3(. Oktober. Folgende Werke wurden für staatliche Samm-
lungen angekauft: K. Für die kgl. Pinakothek: L. Dekkert
(Glasgow), schottisches Fischerdorf; L. Samberger (München),
Bildnisse Bildhauer Floßmann, Maler B. Schmidt; Angelo
Jank (München), Studie aus einer alten Stadt (Zeichnung);
A. withers (Londons die Mühle; Frhr. H. v. Habermann,
Porträt meiner Mutter; I. w. Hamilton (Helensbourgh),
Landschaft; R. Schramm (Zittau), Truthühner im Reflex-
licht; G. Sauter (London), Frühlingsklänge. L. Für die
kgl. Glyptothek: A. Oppler (Brüssel), männliche Büste
(Bronze).
Siicverscbsu.
* Geschichte der Kunst aller Zeiten und Völker
von Karl woermann. l. Band: Die Kunst der vor-
und außerchristlichen Völker. Mit 6(5 Abbildungen-, (5
Tafeln in Farbendruck und 35 einfarbigen Tafeln. (Pr.
Mk. (?,—) Bibliographisches Institut Leipzig (900.
Line neue allgemeine Kunstgeschichte von dem
Dresdener Galleriedirektor wird von vornherein die Auf-

merksamkeit der in Frage kommenden Lesewelt im hohen
Grade erregen müssen. Zur Zeit ist zwar nur der erste
Band dieser Geschichte der Kunst aller Zeiten und Völker
erschienen, der die Kunst der vor- und außerchristlichen
Völker behandelt, aber er ist ein durchaus in sich abge-
schlossenes Ganzes, das man gar wohl für sich allein
studieren und genießen kann, und die beiden noch fehlenden
Bände, welche die christliche Kunst bis zum Reformations-
zeitalter und die Kunst der neueren Zeit darstellen werden,
sollen ihm in möglichst kurzen Zwischenräumen folgen,
wohlthuend berührt es, gleich in dem vorliegenden ersten
Bande deutlich hervortreten zu sehen, daß der Verfasser
nicht unter dem Zwange irgend eines weltlichen oder geist-
lichen, wirthschaftlichen oder schönwissenschaftlichen Systems
steht, sondern daß er die Kunstgeschichte um ihrer selbst
willen darstellt. Dadurch ist sein Werk für Jedermann
brauchbar geworden, mag er nun Protestant oder Katholik
sein, sich einen Anhänger der Antike oder der Moderne
nennen, und damit stimmt es ja auch zusammen,
daß das Buch von vornherein für weiteste
Kreise berechnet wurde. Das entwickelungsgeschichtliche
Element viel mehr zu betonen, als etwa eine Aufzählung
aller einzelnen Kunstwerke anzustreben, lag zweifellos sehr
im Interesse der wissenschaftlichen Objektivität, und ein
weiterer bedeutender Vorzug dieser Kunstgeschichte der
ganzen Menschheit darf darin gesehen werden, daß hier
zum ersten Male die Kunst der Ur- und Naturvölker, vor
allem auch deren Ornamentik, die ihr gebührende zu-
sammenhängende Behandlung gefunden hat. Fügen wir
noch hinzu, daß dem Bande ein sorgfältig ausgewählter
bibliographischer Anhang und ein reichhaltiges Register
beigegeben sind, so haben wir wenigstens die Hauptvorzüge
des Textes hervorgehoben und brauchen nur noch den
Illustrationen unsere wärmste Anerkennung zu zollen.
Schon ihre Zahl ist ganz außerordentlich: 6(5 Abbildungen
im Text, (5 Tafeln in Farbendruck und 35 Tafeln in
Holzschnitt und TonätzungI Um es gleich mit einem Worte
zu sagen: alle sind höchst gewissenhaft ausgewählt und
unter Anwendung aller Errungenschaften der modernen
Technik hergestellt. Line eingehende Besprechung behalten
wir uns noch vor.
* Skizzen für Wöhrl- und Landhäuser,
Villen rc. hauptsächlich Holzarchitekturen. Herausgegeben
von Iacq. Gros. II. Serie, Lfgn. 4 u. 5. (ü Mk. 2).
Verlag Otto Maier, Ravensburg (900.
Den heutigen baulichen Bedürfnissen sind die von
Architekt Jacques Gros herausgegebenen „Skizzen für
wohn- und Landhäuser, Villen rc.," von denen soeben eine
II. Serie erscheint, in musterhafter weise angepaßt. Der
Herausgeber hat sich die Aufgabe gestellt, den historischen
schweizerischen Holzstil in moderner Umarbeitung und
Fortbildung den jetzigen Ansprüchen und der jetzigen Ge-
schmacksrichtung gemäß zu gestalten und für seine reiz-
vollen Bauten virtuos zu verwerthen. Mit Recht rühmt
man Iacqu. Gros auf diesem Architekturgebiete als
Spezialisten und unsere Baukreise sind ihm dankbar, daß
er sein aus großer Praxis resultirendes, vielgestaltiges
Material an Skizzen von theils ausgeführten, theils pro-
jektirten Villen und Wohnhäusern nunmehr jedem
Interessenten zugänglich macht. Auch die V. Serie er-
scheint in (0 Lieferungen L M. 2. Jede Lieferung enthält
6 Tafeln nebst beschreibendem Text, viele Lafeln bringen
mehrere Ansichten, Seitenansichten und Grundrisse in
direkter Wiedergabe nach den Griginalzeichnungen. Wir
empfehlen dieses schöne Werk allen Interessenten ange-
legentlichst.
* Monatsberichte über K u n st w i s s e n -
schäft und Kun st handel. Herausgegeben von Hugo
Helbing, München. (Mk. (2 per Jahr.) (. Heft Dkt. (900.
Mit Tafeln und Textillustrationen.
Dies neuartige Unternehmen, welches im Gegensatz
zu den bestehenden, wissenschaftlichen wie populären Kunst-
zeitschriften eine umfassende Revue über das Gesammt-
gebiet der Kunst, über Forschen, Sammeln, Schaffen und
Handel bieten soll, hat die Aufmerksamkeit der betheiligten
Kreise erregt. Der Text ist gediegen, die besonders ge-
pflegte bibliographische Rundschau umfassend, und die
bildlichen Beigaben, u. a. die Heliogravüre nach Rembrandts
 
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