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Die Kunst-Halle — 6.1900/​1901

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Nummer 6
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Persönliches
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Preisausschreiben
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Kunst- und Künstlervereine
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92

Die Aun st-Halle -z-

Nr. 6

Festlichkeiten setzt sich aus Mitgliedern der Akademie
und des Vereins zusammen. — In Antwerpen wurden die
aus der Pariser Ausstellung besonders ausgezeichneten
vlämischen Künstler, Bildhauer Jes Lambeaux und Julian
Dillens, sowie Maler A. Struys in glänzender weise
gefeiert. Alle drei sind Antwerpener von Geburt. Von den
städtischen Behörden und dem Festausschuß wurden sie vom
Bahnhose abgeholt. Der Empfang auf dem Stadthause, sowie
das Erscheinen der Gefeierten auf dem großen Balkon erweckte
eine Begeisterung, wie solche seit langer Zeit in der Schelde-
stadt, dieser alten Künstlerheimath, nicht erlebt worden ist.
Abends vereinigte ein großes Festmahl die Gefeierten und
ihre Freunde, sowie die Behörden im Kunstverein. Alle
Reden wurden in vlämischer Sprache gehalten.
* Auszeichnungen. Dem Bildhauer Grafen E. von
Schlitz, genannt v. Görtz, dem langjährigen Direktor der
Grostherzoglichen Kunstschule, ist von Sr. Königl. Hoheit
dem Großherzog der Titel „Professor" verliehen worden.
— Dem Berliner Ismael Gentz ist vom Sultan die
Medaille für Kunst und Wissenschaft verliehen worden.
N
Preisausschreiben.
* Düsseldorf. In der Ausschußsitzung des Kunst-
vereins wurde für die Ausschmückung des Giebel-
feldes über dem Hauptxortale des zukünftigen Kunst-
ausstellungspalastes zu Düsseldorf mit einem Skulxturwerke
ein Betrag von ;qooo Mk. bewilligt. Zur Erlangung ge-
eigneter Entwürfe soll demnächst ein Wettbewerb unter
den in Düsseldorf ansässigen oder hier geborenen Künstlern
eröffnet werden.
* Zur Gewinnung von Entwürfen neuer post-
marken veranstaltet das eidgenössische postdexartement
einen Wettbewerb für alle schweizerischen Künstler des
In- und Auslandes. In der Wahl der Motive ist freiester
Spielraum gelassen. Vorzulegen sind die Entwürfe in acht-
zehnfach vergrößerter Zeichnung und einer photographischen
Reduktion auf natürliche Größe; die Einsendung hat bis
Februar ^90; zu erfolgen. Zur Prämiirung der drei
bis vier besten Arbeiten sind zooo Frs. ausgeworfen.
tZuim- UN» iZiinrllerverelne.
* Berlin. Kürzlich sand die Iahresverloosung des
Deutschen Kunstvereins statt. Den Gewinn, das
Gelgemälde „Der Pflüger" von Gskar Frenzel, trägt der
Rittergutsbesitzer v. Kochnicz-Gutwohne bei Gels in Schl,
davon. Dem Kammergerichtsrath Dr. Hertsch-Berlin fällt
das Velgemälde „Heimweg" von Heinrich Zügel als
2. Gewinn zu. Landgerichtsrath Volkmar-Potsdam gewinnt
Nr. 3, Gelgemälde „Nordschleswigsche Bauernstube" von
August wilchens, Kaufmann Earl v. d. Dick-Berlin das
Velgemälde „Der Haidebach" von Eugen Bracht; Wittwe
Büxenstein - Berlin das Gelgemälde „Der Skalper" von
Heinrich Heimes, Kommerzienrath Eickewsen-Hagen i. w.
das Gelgemälde „An der Fähre von Pont - Aven"
von Richard Lschke. Es gelangen noch weitere Gel-
gemälde, ferner Bronzen und Aquarelle, sowie mehrere
Mappen mit Griginal-Radirungen zur verloosung.
* Magdeburg. In der letzten Versammlung des
Kunstgewerbevereins (Vorsitz: Dr. K. Volbehr) sprach
Stadtbaumeister weiß über „Die Architektur 'auf der
Pariser Weltausstellung." Ls folgte darauf eine bezüg-
liche lebhafte Diskussion.
* Pannover. 68. Generalversammlung des Kvnst-
vereins unter Vorsitz des Landesdirektors a. D. Müller.
Im abgelaufenen Geschäftsjahre stieg die Mitgliederzahl
auf ;o;95. Lin wesentlicher Theil des Jahresberichts um-
faßte die am 2H. Februar eröffnete siebenwöchige Kunst-
ausstellung, die in Bezug auf die Verkaufsverhältnisse nicht
ganz befriedigend war, indem von den 870 ausgestellten
Werken nur l?3 für 57 360 Mk. verkauft wurden; 35 davon
wurden von Privaten erworben, während ^38 mit ^0x95
Mark vom Kunstverein für die Verloosung angekauft

wurden. Hannoversche Künstler waren daran mit 25 820
Mark betheiligt. Für das nächste Jahr wird als Vereins-
gabe wieder eine Radirung nach Andr. Achenbach vor-
bereitet Der Verein war in der Lage, die Mittel zum
Ankauf von Kunstwerken von 35 000Mk. im Vorjahre auf
H3000 Mk. zu steigern und wird im nächster: Jahre 50000
Mark verwenden. Ls bezifferten sich die Einnahmen PNit-
gliederbeiträge rc.j auf I28S5H Mk. 58 Pf., die Ausgaben
auf ;25 856 Mk. 23 Pf.; mit dem Ueberschuß von 2^98 Mk.
35 Pf. stieg das Vereinsvermögen auf 76H55 Mk. 76 Pf.
Darauf brachte der Vorsitzende im Namen des Vorstandes
mit einer kurzen Begründung einer: aus Künstlerkreisen
angeregten Antrag ein, der sich auf die bereits im Jahres-
bericht angedeutete Erweiterung der Aufgaben des Vereins
erstreckte und folgenden Wortlaut hatte: „Die General-
versammlung wolle beschließen, dem tz 2 des Statuts als
K 2u folgender: Zusatz zu geben: „Auch wird der Vorstand
ermächtigt, die Herstellung solcher Kunstwerke in der Provinz
Hannover, welche öffentlichen Zwecken zu dienen bestimmt
sind, durch Beihilfen zu unterstützen mit der Maßgabe, daß
hierfür nicht mehr als 3 Prozent der zum Ankauf von
Kunstwerken (K 2) in dem betreffenden Jahre verwandten
oder zu verwendenden Mittel aufgewendet werden, hierbei
sind die in der Provinz Hannover ansässigen Künstler in
erster Linie zu berücksichtigen."
* Bremen. Dem Jahresbericht des Vorstands des
Kun st Vereins entnehmen wir, daß er hofft, daß der
Kunsthallen-Anbau, welcher im Laufe des Sommers gut
gefördert wurde, zum Spätherbst unter Dach kommt.
Im Sommer ^90; sollen die Verbindungsbauten ausge-
führt werden, so daß dann im Herbst desselben Jahres
das Gesammtgebäude dem Verkehr übergeben werden
kann. Das verfügbare vermögen des Kunstvereins be-
läuft sich auf 20905,69 Mk. und außerdem ^900 Mk. exkl.
Zinsen aus dem Schröderschen Legate.
* Karlsruhe. Badischer Kunstgewerbeverein.
Bei der letzten Nonaisversammlung am 2;. November
veranstaltete Herr Layh eine Ausstellung seiner außer-
ordentlich reichhaltigen Sammlung von Medaillen, Münzen
und Plaketten, unter denen sich namentlich vorzügliche
Werke von Ehaplain, Dubois, Roty, Scharff und auch von
unserem heimischen Meister Rud. Mayer befinden. Im
Anschluß an diese hielt er einen Vortrag über die Geschichte
und Herstellungsweise derselben. Der Vorsitzende Direktor
Götz berichtete sodann über den Stand der in Karlsruhe
im kommenden Sommer abzuhaltenden Deutschen Glas-
malereiausstellung, für welche zahlreiche Anmeldungen zu
erwarten sind.
* Stuttgart. Verein für dekorative Kunst
und Kunstgewerbe. Nachdem Maler Max Hagendorn
den Vorsitz niedergelegt, haben die Professoren Graf
v. Kalckreuth, Rob. Haug, R. Pötzelberger, Larlos Grethe
und Gust. Halmhuber auf Anregung des Verwaltungsraths
ihre Austrittserklärung zurückgenommen. Gleichzeitig hat
sich Prof. Gustav Halmhuber bereit erklärt, den Vorsitz
vorläufig zu übernehmen.
* Wien. Abermals ist nach dem „B. T." in der
Künstlergenossenschaft eine Spaltung eingetreten, indem die
Mitglieder des innerhalb der Genossenschaft entstandenen
Verbands „Hagen" ihren Austritt anmeldeten. Der „Hagen"
zählt zwanzig Mitglieder, durchweg jüngere Maler, Bild-
hauer und Architekten moderner Richtung. Anlaß zu ihrem
Austritt gab die Neuwahl des Vorstands der Genossen-
schaft, wobei der Architekt Andreas Streit zum Vorstand
gewählt wurde. Streit gilt als entschiedener Gegner der
modernen Kunstrichtung in der Architektur. Vb die Mit-
glieder des „Hagen" sich der Sezession anschließen werden,
ist zweifelhaft, weil sie nicht mit der Bevorzugung des
Kunstgewerbes in den Ausstellungen der Sezession einver-
standen sind. Es giebt nun in Wien nicht weniger als
fünf Künstlervereine, nämlich „Genossenschaft", „Sezesfion",
„Hagen", „Freie Vereinigung jüngerer Maler und Male-
rinnen" und „Albrecht Dürer-Verein", die alle fünf Aus-
stellungen veranstalten.
 
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