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Die Kunst-Halle — 6.1900/​1901

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Nummer 22
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Vom Kunstmarkt
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Der Amateur-Photograph
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https://doi.org/10.11588/diglit.65263#0403

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Nr. 22 >—Die A u n st - H a l l e -^>— 353

siechterin" von w. Sintenis-Dresden, „Die Nixe",
Bronzefignr von K. Röder-Dresden, ferner wurde aus
den gleichen Fonds eine größere Summe für die Bestreitung
mehrerer Preisausschreibungen an deutsche Plastiker be-
willigt, von denen das erste zur Beschaffung eines künstle-
rischen Schmuckes der Carola - Brücke auf der Altstädter
Seite dienen und bereits in allernächster Zeit speziell für
Dresdner Bildhauer erlassen werden soll.
* München. VIII. Internationale Kunstaus-
stellung (901. vom Prinz-Regenten wurden erworben
die Gelgemälde: Reno L. Prinet: „Kreuzer-Sonate", vom
bayerischer: Staat: penry Thierot: „Die Guellen"; Walter
Gay: „Die Weber"; K. Stabrorsky: „vor dem Ausein-
anderfahren"; K. Moll: „Wintersonne"; F. Wahle:
„Grisaille"; G. wrba: „Diana" (Bronze). Ferner von
Privaten die Gelgemälde: p. Rüdisühli: „Gewitteranzug";
K. Behm: „Im Mondschein"; Louis Braun: „Pochzeitszug
im bayerischen Gebirge zu Anfang des vorigen Jahr-
hunderts" ; Albert v. Keller: „Kreuzigung"; G. Kondratenko:
Winterlandschaft; I. la Cour: „Sommertag am Strande";
Fritz Kunz: „Römerin"; Emil Thoma: Landschaft; K.
Albrecht: Stillleben; Franz Stuck: „Römerin"; I. L.
Blanche: „Erwachen"; A. Kisfelef: „Abend im Gletscher";
Nils Kreuger: „Am Strande"; Leo Putz: „Line Liebe";
Iean veber: „Raub der Europa"; Toni Stadler: „Sommer-
landschaft; I. G. Laing: „Rückkehr vom Fischen"; pedwig
Björkmann: „Ritterzug" (gemalte und gestickte Tapete).
* Venedig. IV Internationale Kunstaus-
stellung (90(. Die Königin-Mutter von Italien hat in
diesen Tagen eine Reihe von Kunstwerken für eine Summe
von Hoooo Lire angekauft, u. A. Gemälde von G. Eiardi,
Delleani, Fragiacomo, Milesi, Luigi Nono, Aristide Sar-
torio, Selvatico, Sezanne, sowie das Bild „Abschied des
Fischers" von Pans v. Bartels und „Mondnacht am
Gardasee" von Cairati (Beide in München) und hat das
letztere der Modernen Galerie in Venedig zum Geschenk
gemacht.
* Rom. Kaiser Wilhelm kaufte aus dem Palaste
Mansi in Lucca zwölf von Giovanni pinotti in Tempera
gemalte und gerahmte polztafeln, auf welchen die Panpt-
episoden des alten Testaments dargestellt sind. Der Kauf-
preis beträgt (5 000 Lire.
üucdersckau.
* Schlüters wirken in Petersburg. Ergebnisse
einer Studienreise von Prof. p. Walls. Mit 9 Ab-
bildungen rc. (Sonderabdruck.) Verlag von wilh. Ernst
und Sohn, Berlin, (90;. (28 S.) — Seit einer Reihe von
Jahren hat sich der Vers, mit der Frage des Aufenthalts
A. Schlüters in Petersburg, der von dem Russen Petrow
überhaupt bestritten wurde, beschäftigt, und er hat, nach
einer kürzlich stattgefundenen Studienreise dorthin, die Frage
ihrer Lösung ziemlich nahegeführt, indem er zunächst alles
bisher erschienene historische und urkundliche Material zu-
sammenfaßte, Irrthümer der Kritik mit Bezug auf ausge-
führte Bauten Schlüters in p. beseitigte, wie den von
Gurlitt angeführten Mittelbau des Palais Apraxin, und
endlich Neues hinzufügte. Aus wallss Schrift erfahren
wir, daß Schlüter nicht als Bildhauer, sondern lediglich als
Architekt von Peter dem Großen durch Vermittelung des
Obersten Bruce, eines geborenen Westphalen, im Jahre (7(3
berufen wurde, daß er Entwürfe zu Akademien, Palästen
u. a. Bauten geschaffen und schon etwa Anfang Juni (7(4
verstarb, bis zuletzt im Sommerxalast, wo er in der Nähe
des Zaren wohnte, auch mit der Herstellung eines ?srpstuum
lVlodils beschäftigt. Am (. Januar (7(H hatte der Zar
das Einkommen des Meisters, das zuerst 2^00 Rubel betrug,
auf sooo Rubel erhöht. Ein Beweis, daß Schlüter in der .
kurzen Spanne Zeit Großes geleistet haben müsse. Der
verf. hat zwar verschiedene bestimmte Andeutungen hierfür
gegeben, glaubt indeß eine volle Klärung der betreffenden
Verhältnisse erst nach einer noch gründlicheren Durchforschung
der Archive Petersburgs und Moskaus event. bringen
zu können, wir wünschen dem eifrigen Forscher diesen
der deutschen Kunst- und Baugeschichte gewiß sehr werth-
vollen Erfolg. G.

* M. Mayr: „Die keramische (Porzellan-, Glas-,
Unterglasur- rc.) Malerei", illustr. Anleitung zur selbst-
ständigen Erlernung der Malerei auf Porzellan und tech-
nischer Ueberblick über die wichtigsten Arten keramischer
Malerei und Zeichnung. Mit 57 Abbildungen. Preis
( Mk. 50 Pf. Verlag der „Kunstmaterialien- und Luxus-
papier-Zeitung", München VlI. (90(.
* Die Kunst unserer Zeit. Line Chronik des
modernen Kunstlebens. (2. Iahrg. Lfg. VII. pr. Mk. 3,—
bez. Franz panfstaengl, Kunstverlag, München (90(.
Inhalt: Walther Firle von Ed Engels mit Abbildungen.
* Kurze praktische Einführung in das Spiel des
Pentaphon. Mit Uebungs- und Vortragsstücken von
Hf. Müller-Braunau. Pr. Mk. 2,—. Verlag der
Polyphon-Mustkwerke A.-G. wahren (Sachsen), (90(. (Ls
handelt sich um ein neues Streichinstrument, das bei einer
Verminderung der Uebungstechnik die Wirkung der Violine
erheblich steigen läßt.)
* Das Bibliographische Institut in Leipzig.
(826—(90(. — Der berühmte Leipziger Verlag giebt bei
Gelegenheit seines 75 jährigen Bestehens einen Ueberblick
über seine Thätigkeit und die Einrichtungen seines um-
fangreichen Betriebs.
*
ver Maieur°?doiogravtt.
* Dreifarben-Laternen bilder. Leon Vidal em-
pfiehlt als einfachstes Verfahren zur Perstellung der drei-
farbigen Monochrome die Verwendung von Rollfilms als
Rohmaterial. Man taucht die Films in eine Bichromat-
lösung von o,65 Prozent Gehalt und läßt sie im Dunkeln
trocknen Man koxirt dann von der Filmseite aus, was in
sehr kurzer Zeit vollendet ist. Die Entwicklung findet in
50 bis 60O warmem Wasser statt und kann sehr gut ver-
folgt werden, weil die Schicht noch durch Bromsilber un-
durchsichtig ist. Nach den: Entwickeln wird mit Firirnatron-
lösung ( : 5 fixirt und gewaschen. Man hat nun das Bild
in klarer Gelatine auf klarem Celluloid. Nachdem man
so die Bilder von den drei Theilnegativen kopirt hat,
werden sie durch Einlegen in wässrige Farbstofflösungen
gefärbt. Diese färben nur das Gelatinebild, nicht aber
das Celluloid. Als Farben werden verwendet: Erythrosin,
Methylgrün und eine Mischung von Anilingelb und Naphtol-
gelb. Die richtige Tiefe der Farben wird durch probeweises
Uebereinanderbringen regulirt. wenn die parmonie her-
gestellt ist, werden die Blätter aufgespannt, getrocknet und
dann in richtiger Stellung übereinander befestigt und
zwischen Glasplatten als Laternenbilder montirt.
(Brit. Iourn., Januar (90(, p. 377.)
Phot, wochbl. Juli (90(.
* Bichromat-Vergiftung. von verschiedenen
Seiten kommen Berichte über Vergiftungserscheinungen, die
durch das pantiren mit der Lösung des doppelchromsauren
Kalis hervorgerufen werden. Die Perstellung des Salzes
setzt die Arbeiter einer Erkrankung der Nasenschleimhaut
aus, wenn das Einathmen der Dünste nicht sorgfältig ver-
mieden wird. Das Tauchen der Pände in die Lösung ist
mit keiner Gefahr verbunden, so lange sich keine paut-
schäden an denselben befinden. Sind solche aber vorhanden,
so entsteht heftige Entzündung. Man hüte sich, die mit
diesem Salze verunreinigten Finger an die Augen zu bringen,
wer viel mit dem Lhromsalze hantirt, wie das beim
Pigmentverfahren geschieht, verwende Gummihandschuhe.
(Lsg- Amat. Phot. V. (90(.)
* Pinsel in unrichtigen pänden sind schnell unbrauchbar.
Line krumm gebogene Spitze der Retoucheurpinsel wieder
gerade zu machen, gelingt leicht, wenn man die Spitze mit
starker Gummilösung auszieht und ruhig trocknen läßt,
hierauf läßt man den Gummi einige Tage die paare Zu-
sammenhalten, löst ihn danach auf und wäscht ihn aus.
Die Spitze hat dann ihr früheres Aussehen wieder erhallen.
(D. Phot.-Ztg. Nr. 26. (90(.)
Unsere Ubbllüung.
Im vorliegenden pefte bieten wir unfern Lesern abermals
eine „Studie" des Düsseldorfer Meisters Pros. Ernst Roeber.
 
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