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Die Kunst-Halle — 6.1900/​1901

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Nummer 8
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Persönliches
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Kunst- und Künstlervereine
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4- Die Aun st-Halle

Nr. 8


persönNcdes.
* Grdensverleihungen. Prof. Dr. Siemering,
Berlin, erhielt die Krone zum Rothen Adlerorden II. Al.
mit Eichenlaub; Prof. M- Feuerstein, Prof. p. pahn
sowie der Zeichenlehrer I. Zimmermann, sämmtlich in
München, erhielten den Bayrischen Verdienstorden voin 5t.
Michael IV. Alasse; der Maler Anton poffmann daselbst
die Ludwigsmedaille für Aunst und Wissenschaft.
* Auszeichnung. Das Prädikat „Professor" wurde
dem Radirer B. Mannfeld, Frankfurt a. M., dem Maler-
Adam Aunz, dem Bildhauer Jos. Floßmann, dem Kon-
servator paggenmiller, sämmtlich in München, zu
Theil. — Prof. Ludwig Kühn ist zum Ehrenmitglied des
Nürnberger Künstlervereins ernannt.
* Den ?o. Geburtstag feierte am 4. Januar der
Genre- und Thiermaler Emil Nolkers in Düsseldorf. Er
war einst Schüler von Albrecht und Franz Adam irr
München.
* Nekrolog. Der Altmeister der deutschen Land-
schaftsmalerei, Prof. Ni. Mar Schmidt in Königsberg
i. Pr., gleich dem kürzlich verstorbenen Karl Becker ein
Berliner Kind, hat am 7. Januar seine gesegnete künst-
lerische und administrative Thätigkeit als Direktor der
Königsberger Akademie beschlossen. Seine Vergangenheit,
er war im August ;8s8 geboren, reichte bis in die Zeit
von Karl Begas und Wilhelm Schirmer, deren Schüler er
war, zurück. Eine Studienreise nach dein Grient in jungen
Jahren war lange Zeit für die Wahl seiner landschaft-
lichen Motive von Einstuß. Schließlich hat sich auch ihm
der Reiz der heimathlichen märkischen Natur erschlossen;
er blieb ihr bis zuletzt treu und bis in die jüngste Zeit
hinein beschickte er die Berliner Iahresausstellungen mit
Schilderungen meist märkischer Gegenden, denen aber stets
in Ton und Stimmung ein eigenes farbiges und poetisches
Wesen innewohnte. Als Lehrer in Königsberg wirkte er
seit t872, als Direktor, nach K. Steffecks Tode, seit t8yo.
Die Zahl seiner Werke, denen man in fast allen deutschen
Gallerten begegnet, ist eine beträchtliche. Dem dahin-
geschiedenen Freunde unserer Zeitschrift werden wir ein
treues Andenken bewahren! — Unerwartet kam uns ans
München die Nachricht des Todes von Nikolaus Gysis,
dem auf der letzten Berliner Ausstellung ein eigener Raum
gewidinet war. Er war Grieche, von der Insel Tinos im
Archipelagus (geb. s842), und wurde in München Schüler
von Piloty. Dekorativ, gleich Stuck, sehr veranlagt, hatten
seine Darstellungen — er malte Geschichtliches, Sittenbild-
liches u. dergl. — stets etwas Apartes, vornehm Stilisirtes
in der Formen- und auch in der Farbengebung, was wohl
an seinen griechischen Ursprung erinnerte — In München
starb die Malerin Konstanze Strecker. — Am 3p De-
zember starb in Düsseldorf der t8s5 zu Mülheim a.d.Ruhr-
geborene Marinemaler F. W. Fabarius. — Der s820 zu
Glückstadt in Polstein geborene Thiermaler Aug. Schenk
verstarb zu Lcouen in Frankreich. — Zu San Antonio
(Texas) starb im Alter von 82 Jahren der deutsche Graveur-
Karl Stubenrauch. — In Mentone verstarb im Alter
von 43 Jahren der russische Marinemaler N. N. Grizenko;
er lebte zuletzt vorzugsweise in Paris und malte im Auf-
trage und als Geschenk des Zaren für Paris eine Schilderung
der Ankunft des Präsidenten Felix Faure in Kronstadt.
kunrl- un<l IZilnnlerverelnr.
* Verein Berliner Künstler. Die am Januar
Abends im Künstlerhause stattgehabte ordentliche General-
versammlung des Jahres befaßte sich vornehmlich mit der
Neuwahl des Vorstands. Die Frage der Iuryfreiheit,
gegen welche sich der gewesene Vorstand bekanntlich ab-
lehnend verhalten, hatte eine sehr seltsam geformte Majo-
rität im Verein zu Stande gebracht, die sich im Wesent-
lichen aus Grünlingen, Kunstgreisen, Sezessionisten und
Künstlern, die sich offenbar der Konsequenzen ihrer Stellung-
nahme nicht völlig bewußt sind, zusammensetzt. Diese
perren wählten als Vorsitzenden den Architekten 6.
Kayser, als 2. Vorsitzenden den Kupferstecher Jacoby,

als t-und 2. Schriftführer die Maler Müller-Kurzw eyll
und Max Schlichting. Die Säckelmeister F. partzer
und Fr. Bomb ach wurden vom vorigen Vorstand über-
nommen, perr Ludwig Manzel, den man für den
Spiritus reetor dieser Majorität hält, begnügte siä)
einstweilen mit der bescheidenen Rolle eines Archivars.
Marr denke sich: perrn Manzel, den Kritischesten unter
den heimlichen Kritikern, dem von allen Bildwerken in
Deutschland nur die eigenen gefallen wollen, als Führer
der Iuryfreien. Line Demagogie sonder Gleichen! Dieser
Vorgang ist für uns um so interessanter, als derselbe
Perr Manzel dem Danke für die vielen Dienste, welche die
„Kunst-Palle" der Sache der Berliner Künstlerschaft seit
vielen Jahren widmete, kürzlich, in einer pauxtver-
sammlung des Vereins, durch einen hämischen Ausfall Aus-
druck gab. perr Manzel möge sich Folgendes merken:
Unser Blatt wird lediglich gestützt durch die Sympathien
einer großen Zahl deutscher Künstler, unter denen sich die
glänzendsten Namen finden; unser Blatt ist so sicher fundirt,
daß es mit unnoblen Elementen nicht zu xaktiren braucht.
* pamburg Nach Gstern, am ;4. und ts. April tyo;,
findet hier der Delegirtentag des Verbandes deutscher
Kunstgewerbe-Vereine statt. Auf der Tagesordnung
stehen folgende Gegenstände: Die Erfahrungen der Welt-
ausstellung in Paris 1900. Grganisationsfragen, Preis-
vertheilung, geschäftliche Vertretungen. 2. Gb allumfassende
Weltausstellungen nach dem Muster der diesjährigen ferner
zu veranstalten oder zu beschicken sind? 3. Gb und in
welche Stadt im perbst des Jahres t9G ein deutscher
Kunstgewerbetag (tz 18 der Geschäftsordnung! berufen
werden soll, und, bejahenden Falles, welche Gegenstände
auf dessen Tagesordnung zu setzen sind? 4. Die Ankäufe
neuzeitiger Kunstgewerbserzeugnisse für die Museen.
Etwaige Wünsche, bezw. Anträge betreffs des Delegirten-
tages, sind schriftlich dem Vorstand bis sä. März sZOs ein-
zusendeu.
* Breslau. Ain i.2. Dez. fand die Generalversamm-
lung des Lokalvereins Breslau der Allgemeinen
deutschen Kunstgenossenschaft statt. Nach dem vom
ersten Vorsitzenden, Landschaftsmaler Siegfried paertel,
verlesenen Jahresbericht hat das verstossenen Vereinsjahr
für die Genossenschaft erfreuliche Erfolge aufzuweisen.
Dahin zählt das Zustandekommen der Gesammt-Ausstellung
von Werken Schlesischer Künstler. Es wurde eine Wieder-
holung der Ausstellung im kommenden Jahre in der Ver-
sammlung beschlossen. Zur Umgestaltung der Albrecht
Dürer-Stiftung wurde eine Kommission gewählt, bestehend
aus den perren: pistorienmaler Eduard Kaemxffer, Prof,
an der königl. Kunstschule, und Landschaftsmaler Siegfried
paertel.
* Münchener Künstlergenossenschaft. Franz
von Lenbach hat sein Amt als erster Präsident der Genossen-
schaft niedergelegt. Außer ihm sind aus der Genossen-
schaft ausgetreten die Professoren Gabriel und Emanuel
Seidl, F. A. v. Kaulbach und Rud. v. Seitz.
* Münchener Künstlerhausverein. Lenbach. der
Vorsitzende, ferner die perren G. von Seidl, Benno Becker,
L. Seidl, G. Pröbst, w. v. Borscht, F. A v. Kaulbach,
Graf v. Moy, W. v. Ruemann, R. v. Seitz und F. v. Uhde
haben ihre Stellung als Ausschußmitglieder niedergelegt.
Die Majorität hat'ihre Anträge bekämpft, wonach die-
jenigen Mitglieder des Künstlerhausvereins, welche nicht
Künstler sind, aber durch Geldspenden zum Bau beigetragen
haben, Stimmrechte bekommen sollten; ferner den vom
Ausschuß gewünschten Einheitsbeitrag für alle Künstler,
lz. Z. zahlen die perren von der Genossenschaft 3 Mark,
die Sezessionisten 15 Mark.) — In den letzten Sitzungen
sollen die perren derartig angegriffen worden lein, daß fie
sich zum Verzicht auf ihre Aeinter veranlaßt sahen-
* Genossenschaft der bildenden Künstler
Wiens. Auf Grund "der in der Jahresversammlung vom
29. November v. I. vorgenommenen Wahlen hat fich der
leitende Ausschuß für das Vereinsjahr tdoo/oi. in folgender
weise konstituirt: Vorstand: AndreasStreit,Architekt; Vorstand-
Stellvertreter: Stepban Schwartz, Bildhauer: Schriftführer:
Alb. 6. Pecba, Architekt; Kasseverwalter: Joseph Fleisch-
 
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