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Die Kunst-Halle — 6.1900/​1901

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Nummer 7
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Neue Denkmäler
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Persönliches
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Nr. 7

4- Die Aunst-Halle K-

lO7

Springbrunnen beschlossen. weiter sollen auf dein
Savignyplatz zwei monumentale Fontänen errichtet werden.
" Dessau Lin Monumentalbrunnen auf dein
neuen Fnnkplatze wird der hiesige Bildhauer Emanuel
Semper ausführen.
Sangerhausen. Geplant ein Kaiser Friedrich.
Denkmal; für den Bismarckbrunnen sind erst ;;oo Mark
vorhanden.
* Eifenach. Für das von der Deutschen Burschen-
schaft geplante Kaiser Wilhelm-Denkmal sind bis setzt (von
80000 Mk.) 7(ooo Mk. gesammelt.
* Zwickau. Das Medaillonbildniß für das Denkmal
des y Oberbürgermeisters Dr. Streit hat Prof. Seffner,
Leipzig, vollendet; hierzu hat die Stadt sooo Mark bei-
getragen.
Meiningen, Perzog Le rnh ard-Denkmal. Die
Künstlerfrage und die Frage des Standortes sind noch nicht
erledigt
* Dresden. Prof. Dietz hat das Modell des hiesigen
Bismarck-Denkmals vollendet.
Itzehoe. Geplant eine Bismarcksäule.
* Gotha. Einweihung des Bismarckdenkmals am
;;i. März vor dem Herzoglicken Schloß.
* Kulm. Geplant ein Bismarckthnrm in Althanscn
an der Weichsel.
* Dremburg (Pommern). In Kallies «Bürgerverein)
geplant ein Denkmal Friedrichs des Großen.
* Flensburg. Die Berliner Bildhauervereinigung
erhielt die Ausführung eines B ismarckbrnnnens auf
dem Südermarkt. Preis ra. ooo Nk.
* Schwerin. Die Enthüllung des vom Bildhauer
Wandschneider-Lharlottenburg modellirten 5 rn hohen
Bismarck-Denkmals soll am 1. April >90) stattfinden.
* Danzig. Für ein Kriegerdenkmal soll demnächst
eine Konkurrenz ausgeschrieben werden.
* Vierraden «Uckermark). Geplant ein Denkmal für
den Staatsrath von Staegemann. Komitö« Pfarrer
Erleben.
* Barni en. Für die hiesige Ruhmeshalle hat Prof.
Karl Begas, Berlin, das Modell einer Statue Kaiser
Wilhelms H. angefertigt.
' Bentheim. Die Ausführung des Bismarck
Denkmals in Sandstein ist dem Bildhauer Schiemann in
Münster übertragen worden. Das Denkmal soll in einer
2 Hz ru hohen Kolossalfigur bestehen.
* Enger. Geplant ein Wittekind-Denkmal nach dem
Entwurf des Bildhauers Wefing.
* Velbert. Geplant ein Kaiser Friedrich Denkmal an
der Friedrichstraße.
* Barntrup. Geplant vom Kriegerverein ein
Kriegerdenkmal.
* Bonn. Enthüllung einer Bismarcksäule in der
Gronau am (8. Januar 190z.
* Düsseldorf. Es besteht die Absicht, das Giebelfeld
über dem Pauptportal des Kunstausstellungspalastes durck
ein Skulxturwerk, für das 14000 Mk. ausgeworfen stnd,
zu schmücken.
y Edenkoben (B. Pfalzl. Geplant ein Moltke-
Gedenkstein, auf Kosten des Freiherrn von Gienanth.
Mannheim. Die Sammlungen für das Moltke-
Denkmal haben zo 000 Mk ergeben, so daß die Errichtung
des Denkmals als gesichert betrachtet werden darf.
* Stuttgart. Prof. A. von Dondorf ist mit Her-
stellung mehrerer Sarkophage für die Fürstengruft im alten
Schlosse beauftragt worden. Ls handelt sick um die
Sarkophage des früheren Königspaares, sowie nm die des
Gemahls und eines Söhnchens der hier lebenden Herzogin
wera von Württemberg.
" Riegelsburg. Geplant vom Kriegerverein ein
Kaiser Friedrich-Denkmal, das am 18. Oktober ;>>oi zu
enthüllen wäre.
* Wien. Edm. Pellmer's Göthe-Denkmal wurde am
(5. Dezember feierlichst enthüllt.
* Klausenburg (Ungarn). Geplant ein Kaiserin
Elisabeth-Denkmal auf Kosten des Intendanten Böljny.
* Rom. Auf der Piazza Termini hat Bildhauer
M. Rutelli eine große Fontäne mit vier bronzenen Najaden
vollendet.

persönliches.
* Berlin. Berufungen« An Stelle von Ludwig
Knaus, der aus dem Senat der Kgl. Akademie der Künste
ausschied, ist für den Rest der Wahlperiode bis 1. Mkt. 1902
der Historienmaler Prof. Ernst Pildebrand in jene
Körperschaft vom Kultusminister berufen worden. — In
das zweite Ordinariat für neuere Kunstgeschichte, das an
hiesiger Universität neuerdings geschaffen wurde, ist nach
P. Thodes Absage Prof, wölfflin-Basel berufen worden.
Geheimrath p Grimm, der Ordinarius bleibt, wir) wäb
rend seiner fortdauernden Beurlaubung nach wie vor durch
Prof. Karl Frey vertreten.
* Berlin. Das laut Bekanntmachung vom 1- Juli
d. Is. ausgeschriebene Stipendium der Adolf Menzel
Stiftung ist durch Beschluß des Kuratoriums der ge-
nannten Stiftung für das Jahr 1900/1901 dem Maler
Karl Pomburg aus Berlin verliehen worden.
Berlin. Aus der laut Bekanntmachung vom
28. Juli d. Is. ausgeschriebenen Adolf Ginsberg-Stiftung
sind durch Beschluß des Kuratoriums derselben für das
Jahr 1901 zwei gleiche Stipendien verliehen worden und
zwar« 1. dem Maler Permann Albrecht aus Zerbst, 2. dein
Maler Paul Pückftädt aus Stralsund.
* Prof. Dr. Max Schmidt, der ausgezeichnete Land-
schafter und stellvertretende Direktor der Königsberger
Kunstakademie, ist in den Ruhestand getreten. Prof. Schmidt
ist 82 Jahre alt und gehört der Berliner Akademie der
Künste seit dem Jahre 1869 an.
* Dem Kupferstecher Albert Krüger, Berlin, und
dem Maler w i l h. St einhausen, Frankfurt a. M., wurde
das Prädikat „Professor" beigelegt.
* pistorienmaler Iuliaan de Vriendt wurde, an
Stelle seines Bruders Albrecht, zum Direktor der Ant
werpener Dialerakademie ernannt; er wird auck als dessen
Rachfolger die Fresken im Brügger Rathbause vollenden.
* Nekrolog. In Berlin verstarb am (8. Dez. der
Genremaler Paul Souchay im Alter von 51 Jahren.
Prof, peinrich Mar, ein Bruder von Gabriel Max, starb
unlängst in München; er war vorzugsweise als Illustrator
thätig. In München starb der gleichfalls als Illustrator
thätig gewesene Maler Eduard Ille im Alter von
77 Jahren. Der idgz in Amsterdam geborene holländische
Kupferstecher Prof. I W. Kaiser ist am 30. November
zu Leyden gestorben; er hat mehrere Blätter nach Rem
brandt, van der pelst, pienemans u A. geschaffen - Zu
St. Petersburg starb vor einigen Wochen der deutsche ussiscke
Porträtmaler Ad. Müller-Norden im Alter von vier
unddreißig Jahren; er hatte in Petersburg und in Müncken
stndirt und namentlich im Frauenbildniß bereits Treffliches
geleistet.
* Prof. Karl Becker y. Ueberraschender ist der
Lod eines gefeierten Künstlers, der nock eben den benei
deten Mittelpunkt ungewöhnlicher Ovationen bildete, selten
gekommen, als bei Karl Becker, zu dessen 80. Geburts
läge am is. Dezember die Berliner Künstlerschaft mit der
kgl. Akademie der Künste sich lange vorher rüstete. Dem
Neide wie der strengen Kritik war in zwez Tagen nicht
mehr Zeit gelassen, die Frage zu erörtern, ob der künst
Krischen Oualität des Gefeierten dieses hohe Maß von
Anerkennung, die sich sogar bis zu förmlichem Enthusiasmus
gesteigert, wirklick gebührte. An dem frischen Grabe
schweigt die Stimme der Einen wie der Anderen, und die
rasche Vergänglichkeit auch des höchsten Glückes erfüllt die
Perzen Aller mit wehmuth. Aus den lauten Festgenossen rst
plötzlich eine stille Trauergemeinde geworden; die fröh-
lichen Reden und Gesänge zu Ehren Karl Beckers wechselten
mit ergreifenden Trauerklängen. Populär ist der lang-
jährige frühere Präsident der Akademie, der diesen Titel
zuletzt üonorm oaamn führte, niemals gewesen, wie Menzel,
Knaus u. a. Berliner Meister; weder die Eigenschaften
seiner Person noch die seiner Kunst konnten dahin führen.
Vielleicht darf man diese llnkenntniß feiner persönlichen Art
als eine Folge seiner Bescheidenheit beurtheilen. Anderer-
seits fällt es wohl auf, daß selbst die, welche an dem
historischen Genre des verblichenen Meisters, an dem
farbenbunten, dekorativ so reizvollen Venetianerthuin Beckers
sogar lebhaftes Gefallen fanden, kaum ein tieferes Interesfe
 
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