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Die Kunst-Halle — 6.1900/​1901

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Nummer 2
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Neue Denkmäler
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Persönliches
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Kunst- und Künstlervereine
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28

Die Aunst-Halle

Nr. 2

* Danzig. Für das Kaiser Wilhelm-Denkmal ist
der Platz vor dem hohen Thor bestimmt. Die Kosten
werden sich ans 45000 Mk. belausen.
* Dresden. Pros. R. Diez hat einen neuen Ent-
wurf für das geplante Bismarck-Denkmal geschaffen.
* Bromberg. Als Standort der Bismarcksäule
ist eine Anhöhe bei Myslencinek gewählt worden.
* Kassel. Die Bismarcksäule soll auf dem Brassel-
berg bei wilhelmshöhe angelegt werden. Ein Wettbewerb
steht bevor.
* Gbornik. Die Ausführung eines Bismarck-
Denkmals steht bevor.
* Polzminden. Ein Konnte bereitet ein Denkmal
sür den 7 Bürgermeister Schrader vor.
* Erfurt. Lin Komits will außer der Bismarcksäule
noch ein Bismarck-Denkmal errichten.
* pamburg. Ueber die Platzfrage für das Bismarck-
Denkmal herrschen noch Differenzen zwischen Senat und
Bürgerschaft; letztere lehnte unlängst die Kosten für den
Standort am Fontenay-Ufer, den ersterer in Vorschlag ge-
bracht, rundweg ab und hielt an ihrer früheren Wahl der
Elbhöhe fest.
* Brocken. Der plan für eine Göthe-Palle und
-Statue auf der pöhe des Berges besteht. Das Projekt
liegt dem Fürsten zu Stolberg-Wernigerode als Besitzer des
Brockens zur Genehmigung vor.
* München. Die Feier der Grundsteinlegung des
von dem unlängst verstorbenen Rentner Mathias pschorr
gestifteten Denkmals Kaiser Ludwigs des Bayern, fand
am 28. Sept, in Anwesenheit des Prinzregenten und
der Kgl. pofes in München statt. Die pschorrschen Erben
haben den Denkmalsfond erhöht, so daß das Monument in
noch größeren Dimensionen, als ursprünglich geplant, er-
richtet werden kann.
*
perzörMbes.
* Gedenktage. Prof. Paul Thumann, der be-
rühmte Meister der Illustration, beging Ende September
die 25. Jahresfeier seines Eintritts als Professor der
Malerei in die akademische Pochschule zu Berlin. — Eben-
falls die Vierteljahrhundertfeier an dieser Pochschule be-
ging der Leiter der Perspektiv-Klasse, der Maler Prof,
pugo Perwarth. — Prof. Andreas Achenbach, der
Nestor der Düsseldorfer Malerschule, dessen künstlerischen
Verdienste — weil längst auf den Blättern der Kunstwissen-
schaft festgelegt — der Würdigung durch die Zeitschrift-
presse entrückt sind, hat am 29. Sept, sein 85. Lebensjahr
vollendet. — Der Bremer pistorienmaler und Dichter
Arthur Fitger feierte am 4. Vkt seinen 60. Geburtstag.
* Berufung. An Wilhelm Dürrs (y) Stelle wurde
an die Münchener Akademie Kunstmaler Paul Weinhold
für Korrektur des Abendaktes berufen.
* Auszeichnungen. Prof. Dr. Max Schmidt in
Königsberg i. p. erhielt den Stern zum xreuß. Kronen
Vrden ll. Kl. — Pros. Gabriel Seidl wurde der Titel
eines Lhrenkonservators des bayerischen Nationalmuseums
und das Ritterkreuz des Verdienstordens der bayerischen
Krone verliehen; Prof. Rudolf Seitz wurde der gleiche
Vrden zu Theil. Den Verdienstorden vom hl. Michael
IV. Klasse erhielten der Direktor des bayerischen National-
museums Dr. pugo Graf und Architekt peinrich Kronen-
berger. Maler Franz Ruedorffer wurde mit dem Ver-
dienstorden vom hl. Michael ausgezeichnet. Bildhauer Prof.
A. Pruska, Baurath Niedermayer und Bauamtsassessor
Maxon erhielten die Ludwigsmedaille für Wissenschaft und
Kunst. Maler Pernat, München, wurde das Ritter-
kreuz I. Kl. des Sachs. Ernestinischen Pausordens verliehen.
* Josef Mehoffer, der in Paris mit dem Orsmä
?rix ausgezeichnete Porträtmaler, plant für Berlin eine
Kollektivausstellung seiner Werke. Neuerdings hat sich
Mehoffer mit Erfolg auch der dekorativen Malerei zuge-
wendet und z. B. den t. Preis für Entwürfe zur Restauri-
rung der Glasfenster des alten Freiburger Domes erhalten.
Medaillen. Die Jury der XVI. Kunstausstellung
in Salzburg hat die goldene Staatsmedaille ver-
liehen: Adam Kunz (München), Karl Merz (München)

und Fritz Rabending (München); ferner Silberne
Medaillen: A. Andersen-Lundby (München), Ferdinand Brütt
(Kronberg), Willy Pamacher (Berlin).
* Nekrolog. Ein begabter Künstler, ein auch als
Mensch, als edler Charakter geschätzter Bildhauer ist in pugo
Rheinhold kürzlich dahingegangen. Er starb im Älter
von 47 Jahren nach schweren Leiden in Berlin; erst als
hoher Dreißiger kam er überhaupt zur Kunst. Ueber seine
Laufbahn schreibt man: Rheinländer von Geburt, ward er
in seiner Jugend zum Kaufmann bestimmt, machte weite
Reisen durch Amerika und gründete endlich in pamburg
ein Export-Geschäft. Erst in den achtziger Jahren kam er
nach Berlin. Pier studirte er zunächst Philosophie, trat u. A.
Prof. v. Gizycki nahe und ward mit diesem und Geheim-
rath Förster einer der Gründer der „Deutschen Gesellschaft
für ethische Kultur". Dann erst, etwa 1886, ward der
Drang nach künstlerischer Thätigkeit in ihm mächtig, er
trat ins Atelier von Max Kruse und besuchte zugleich die
Kunstakademie, wo er im Atelier von Prof. Ianensch
arbeitete. Von seinen Werken seien genannt: Der Affe als
Philosoph, „Arn Wege" — von der Nationalgallerie an-
gekauft — Brunnengruppe mit dem Fischmenschenpaar,
Büsten von Egidy und Bamberger rc. — Im 42. Lebens-
jahre starb in Berlin-Schöneberg der durch mehrere tüchtige
Arbeiten bekannte.Bildhauer Franz Rosse.—In pildes-
heim starb am 8. Vktober der durch eine große Zahl her-
vorragender Werke weit über die Grenze seiner engern
peimath geschätzte Bildhauer Fr. Küsthardt im hohen
Alter. - Gestorben ist in München der Maler und
Kupferstecher Julius Allgeyer, bekannt auch als
Biograph Anselm Feuerbachs. — Am 2. Gkt. starb in
München der ungarische Maler Franz Kozics im
36. Lebensjahre. Kozics erregte vor seiner Krankheit als
Phantasie- und geschmackvoller Künstler mit Märchenbildern
Aufsehen.
kimtt- uns Hünrrlervereln«.
* Verein Berliner Künstler. Ain 2. Vktober
fand im Festsaal des Künstlerhauses, Bellevuestr. 3, eine
ordentliche Hauptversammlung der Mitglieder unter
Leitung des II. Vorsitzenden des Vereins, perrn Landschafts-
malers Max Fritz, statt. Nach dem Kassenbericht wurden
verschiedene Kommissionen für die Zwecke und Veranstal-
tungen des Vereins gewählt u. a. auch für das Fest, das
der V. B. K. einem seiner früheren verdientesten Präsi-
denten perrn Prof. Karl Becker zu dessen 80. Geburts-
tage demnächst zu geben willens ist. Älsdann berichtete
der II. Vorsitzende eingehend überden bisherigen so günstigen
Verlaus der von ihm geleiteten Wanderausstellungen des
Vereins. Zum Schluß gelangte das aktuelle Thema der
Vereins-Ausstellungen im Künstlerhause zur Sprache, wobei
dem jetzigen Letter derselben, perrn Genremaler Ernst
pausmann, die lebhafte Billigung für seine Maßnahmen
Seitens der Versammlung zu Theil wurde.
* Preußischer Kunstverein in Berlin ^ANV. 6)
wie alljährlich wendet sich der seit dem Jahre 1858
bestehende preußische Kunstverein mit seiner für die
Mitglieder bestimmten Verloosung von Vriginalgemälden
guter Künstler im Frühherbst an die weite Geffentlichkeit.
wiederholt ist schon von der Presse auf die schöne Aufgabe
des Vereins hingewiesen worden, regelmäßig eine Anzahl
künstlerischer Ärbeiten zu erwerben und deren Besitz den
Kunstfreunden, die dem Verein beigetreten sind, in Aussicht
zu stellen. Die' verloosungen finden in 2 Äbtheilungen
in der weise statt, daß jedes Mitglied ein Gemälde
erhält. wir verzeichnen die Pauptgewinne von
Abthlg. I: v „Rückkehr von der Jagd", gemalt
v. Ä. van der Venne. 2. „St. Geremia in Venedig"
von Stäche.. 3. „Ein Kleeblatt" von Ernst pader. 4. „Partie
aus Venedig" von Stäche. 5. „Partie aus Antwerpen"
von A. Chevalier. 6. „Grunewaldsee" von Kiekebusch.
7. „Schloß Eisenberg in Böhmen" von L. Campos. 8.
„Strand bei Göhren" von V. Mirow. 9- »An der Mole
von Swinemünde" von p. Veit. 10. „Auf den Dünen von
Misdroy" von p. Rousset. Und ferner die Pauptgewinne
der 2. Abtheilung: v „Motiv aus dem alten park in
 
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