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Die Kunst-Halle — 6.1900/​1901

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Nummer 16
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Neue Denkmäler
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Persönliches
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https://doi.org/10.11588/diglit.65263#0294

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256

Die Aun st-Halle -4-

Nr. s6

* Limbach. In unserer Stadt plant man die Er-
richtung eines Denkmals für Johannes pache, den
Komponisten zahlreicher Lieder für Männer- und gemischten
Chor.
* Blankenburg. Der Vorstand des Vereins zur
Errichtung eines Herzog Wilhelm-Denkmals hielt
eine Besprechung ab, in der festgestellt wurde, daß in
baaren Mitteln bis jetzt 9000 Mk. vorhanden sind Man
beschloß, von den Herren Kircheisen und Rinckleben, von
denen der Denkmalsentwurf stammt, sowie von der hiesigen
Lirina Gebr. Schönfeldt, die die Errichtung eines Unter-
baues und Sockels übernommen hat, eingehend spezialisirte
Kostenanschläge anzufordern und danach mit staatlichen und
städtischen Behörden zwecks Gewährung weiterer Beihülfen
in Verbindung zu treten.
* Dresden. Der Rath hat beschlossen, dern Denk-
malsausschuß zur Errichtung eines Bismarck-Denkmals
den Betrag von 750 0 Mk. zur Verfügung zu stellen.
Dieser Betrag vermindert sich um 6000 Mk, nachdem Herr
Professor Diez seinen Anschlag um diese Summe ermäßigt
hat. Bei einer Stadtverordneten-Sitzung kam die „Greifen-
frage" zur Sprache. Am Sockel des Denkmals, zu beiden
Seiten unterhalb der Statue, sollen zwei Greifen angebracht
werden, und diese Thiere bemängelte Stadtverordneter
Hartwig. Der Greif sei der deutsches! Sage fremd, und
durch die Hinzunahme der Greifen werde auch die Einheit
gestört. Dr. Schladebach führt dagegen aus, der Greif sei
uns Deutschen mindestens ebenso bekannt, wie die Löwen.
Der Greif sei Bewahrer und Hüter des Heiligsten, und be-
deute dasselbe, wie das hebräische Eherub, und Professor
Dr. Scheffller fügt hinzu, der Greif spiele auch in der nor-
dischen Sage eine große Rolle. Lerner führt St.-V. Laube
eine ganze Reihe von Belegen an, daß der Greif zwar ein
antikes Labelthier sei, aber auch in der deutschen Literatur
eine große Rolle spielt.
* G l a tz. Der Ausschuß zur Errichtung eines Denk-
mals für den einstigen Generalgouverneur von Schlesien,
General-Lieutenant Grafen v. G 0 etz en, Hatbeschlosfen, als
Standort die Stadt Glatz zu wählen und das Denkmal
nach einem Entwürfe des Regierungsbaumeisters Zeidler
in Posen ausführen zu lassen. Lür das bronzene Reliefbild
wurde ein Entwurf des Bildhauers Seeger in Charlotten-
burg angenommen.
Bon n. Zur Errichtung des Denkmals für den Che-
miker August Kekuls, das seine Stätte vor dem Che-
mischen Universitäts-Institut erhalten soll, hat das Konnte
einen engeren Wettbewerb ausgeschrieben. Einladungen
sind ergangen an die Bildhauer Prof. Peter Breuer und
H. Magnussen in Berlin, Küppers in Bonn und Everding
in Kassel; ferner an die Professoren Hildebrand-Llorenz
und Diez-Dresden, die jedoch am Wettbewerb nicht theil-
nehmen werden. Es soll ein Standbild errichtet werden,
für dessen Ausführung 60 000 Mk. zur Verfügung stehen.
* Emden. Der Ausschuß für Errichtung eines Lür-
bringer-Brunnens hat nunmehr den Stadtgarten zur
Aufstellung gewählt. An Stelle der anfänglich in Aussicht
genommenen Sandsteinfiguren sollen Bronzefiguren treten.
Die dadurch erwachsenden Mehrkosten von 2000 Mk. werden
voraussichtlich durch Ersparnisse an den Lundamentirungs-
koften gedeckt werden können.
* Norden. Am 6. Mai fand hier die Enthüllung
eines Bismarck-Denkmals statt. Dasselbe, von Bild-
hauer Künne, Berlin, modellirt, ist eine überlebensgroße
Bronzestatue auf einem Granitsockel.
* Amsterdam. Der Gemahl der Königin wilhel-
mina, Prinz Heinrich der Niederlande, hat den Berliner
Bildhauer Hugo Berwald-Schwerin damit betraut, seine
Büste zu modelliren. Der Künstler weilte zu diesem Zwecke
kürzlich im Palais zu Loo.
persönliches.
* Prof. Hermann prell, der hervorragende Dresdener
Historienmaler, den gegenwärtig malerische und plastische
monumentale Aufgaben für das Treppenhaus des Alberti-
nums in Dresden beschäftigen, hat — wie die Tagesblätter
berichten — einen Ruf als Direktor der Großherzoglichen

Kunstschule in Weimar erhalten. Prof, prell soll diesen
ehrenvollen Ruf abgelehnt haben.
* Zum ersten Vorsitzenden der Dresdener Kunst-
genossenschaft wurde der Bildhauer Lr. Gffermann ge-
wählt. Diese Wahl ist die Antwort, welche die Dres-
dener Künstlerschaft in schöner Einmüthigkeit auf die
gehässigen Angriffe und Verunglimpfungen giebt, denen jener
Künstler anläßlich der vielbesprochenen Bildhauereingabe
ausgesetzt war.
* Die Jury der Münchener Künstler-Genossen-
schaft für die Internationale Kunstausstellung tfio;
zu München hat sich, wie folgt konstituirt. Malerei:
Prof. H. Petersen, H. Knopf, Prof. Louis Braun, Prof.
Adolf Echtler, Prof. August Holmberg, Kleehaas, H. Krichel-
dorf, K. Kronberger, A- Laupheimer, w. Menzler, Prof.
R. Schleich, Prof. M. Schmid, V. Strützel, Prof, von
Wagner, Prof, willroider. Bildhauerei: L. Christ, L. Gamp,
L. Dasio, L. Sand, Prof. H Waders Baukunst: Prof.
H. von Schmid, Prof. L. Gmelin, Prof. I Bühlmann,
Hofbanrath L. Drollinger, Prof. L. Roineis. Vervielfälti-
gende Künste: M. Holzapfl, M. Bärenfänger, Th. Knesing,
I. Neumann, K. Strobel.
* In der Jahres - Ausstellung im wiener Künstler-
hause wurde der Dumba-Lhrenpreis dem Maler Ludwig
Koch und dem Bildhauer Lranz Seifert zuerkannt. —
In der Ausstellung weiblicher Kun st arbeiten zu
Tournai erhielt den dritten Preis in der Abtheilung für
Stickereien Lrau G r e i n d l - Berlin, den ersten Preis
für Kunstwerke Lrau von Sivers-Berlin.
* Auszeichnungen. Bildhauer Prof. Ernst Herter,
Berlin, wurde vom Kaiser von Oesterreich eine mit der
kaiserlichen Namenschiffre in Brillanten verzierte Busen-
nadel verliehen. — Prof. L. Seidl, München, wurde für
die Ausschmückung der Räume der deutschen Kunst-Aus-
stellung, sowie des Repräsentationssaales der Kunstgewerbe-
Ausstellung zu Paris der preußische Kronenorden 3. Klasse
verliehen. — Kunstmaler Karl wuttke, München, er-
hielt das Ritterkreuz des Lranz - Josefs - Ordens. Der
Künstler war Mitglied der wissenschaftlichen Expeditionen
des ungarischen Grafen Eugen Zichy im Kaukasus, Zentral-
Asien und im nördlichen China.
* Nekrolog. Porträtmaler Joseph Resch (geb. t8t9)
starb am tI. April in München. — Kunstmaler Prof.
Eduard Tenner, geb. ;8Z0 in Zweibrücken, seit l872
Lehrer an der Kunstschule, späterer: Akademie zu Karls-
ruhe, starb gegen Ende des vorigen Monats. — Im Alter
von 3H Jahren starb der Münchener Landschaftsmaler Paul
Hetze, geb. zu Chemnitz. — Im Alter von H3 Jahren
starb am 2q> April in Wien der Genremaler Daniel
Israel, ein feinsinniger Vertreter des Vrientbildes. —
Am 2;. April starb in Wien im Alter von 86 Jahren
der Porträtmaler August Mansfeld.
prelraurrcdrelb««.
* Lübeck. Der hiesige Verein der Kunstfreunde hat,
geleitet von dem Bestreben, den künstlerischen Charakter des
Straßenbildes der Stadt zu erhalten, für deutsche Archi-
tekten einen Wettbewerb zur Gewinnung von Lassaden-
entwürfen ausgeschrieben. Ls sind vier Preise von 2000,
;500, ;ooo und 500 Mk. ausgesetzt; der Ankauf weiterer
Entwürfe ist vorbehalten. Der Einreichungstermin ist der
;5. November tZo;. Die näheren Bedingungen können im
Stadtbaubureau zu Lübeck, Mühlendamm Nr. ;o, kostenfrei
bezogen werden.
* G l e i w i tz. Das neue Rathhaus soll nicht auf dem
Ringe errichtet werden, sondern an der wilhelmstraße, und
zwar an der Klodnitz Die Kosten sind auf eine Million
Mark veranschlagt. Der Entwurf soll in freier Konkurrenz
ausgeschrieben werden.
* Stettin. Der Verein junger Kaufleute hat den
Neubau eines Vereinshauses beschlossen. Der Verein
hat ein Preisausschreiben für Entwürfe zu diesem Bau
erlassen. Der beste Entwurf soll einen Preis von 2000 M.
erhalten.
* Chemnitz. Nachdem sich der für die Beschaffen-
heit und Aufstellung eines religiösen Schmuckes auf
 
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