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Die Kunst-Halle — 6.1900/​1901

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Nummer 17
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Kunstchronik
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Neue Denkmäler
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https://doi.org/10.11588/diglit.65263#0311

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Nr. N

4- Die Aunst-Halle

Graphikers und Malers Emil Grlik die bedeutendste.
Glicht geringeres Interesse erweckten zwei Möbel-Aus-
stellungen, deren erste in sieben eingerichteten Wohnräumen
die historische Entwickelung des hausrathes von der Gotbik
bis zur Lmpirezeit in Griginalgegenstäuden vergegen-
wärtigte, während die zweite Ausstellung acht moderne
Inneneinrichtungen vorfükrte.
* Zürich. Zum Andenken an den vor 100 Jahren
verstorbenen Pfarrer I. L. Lavater hat die Stadtbibliothek
eine Ausstellung' veranstaltet, die vom 5. bis t6. Mai
dauerte. Sie versolgte den Zweck, in Bildern, Drucken
und Handschriften Lavater, seine Angehörigen, Freunde und
Zeitgenossen, wie das Zürich seiner Zeit, dein Beschauer
vor Augen zu führen. Illustrirt wurde die ganze Samm-
lung durch mehr als Bilder von Lavater, von Ange-
hörigen seiner Familie u. A. Linern der b-rühmtesten
Arbeitsgebiete Lavaters, der „Physiognomik", war eine be-
sondere Gruppe gewidmet. Außerdem sah man Ansichten
von Zürich, sowie der Züricher Mertlichkeiten, die auf
Lavater Bezug haben.
* Madrid. Die gegenwärtige Kunstausstellung
giebt kein genügendes Bild des heutigen künstlerischen
Schaffens in Spanien. Jur Mittelpunkt der Abtheilung
der Malerei steht der gefeierte Sorolla. Diesmal stellt er
neben verschiedenen Skizzen zwei neue große Gemälde
uus. „Dos Injos äsl vioio" (Die Söhne des Lasters) und
ein Porträt seiner Familie. Ferner lieferte Ferrant ein
hübsches Gemälde „Kuestra Lsnora äs las lVlsroeäss" und
das Bild einer Zigeunerin. Gonzalo Bilbao, Llizeo
Meifren, der bekannte katalanische Marinemaler, Ioquin
Miz, Munoz y Zucena, Andrade, vazqnez, Godoy und
viele Andere mehr steuern zum Glanze der Ausstellung
nut schönen Werken bei, die der modernen spanischen
Kunst alle Lhre machen, uns aber doch nicht vergessen
lassen, daß sehr viel Dilettantenthum sich in den schönen
Sälen der Kunstausstellung breit zu machen sucht.
* Lissabon. Am ;5. Mai wurde in den Sälen der
Akademie unter großem Prunke die Ausstellung für
moderne portugiesische Kunst eröffnet. Portugal als
produzirendes Land in der Knnstwelt, steht nicht an der
Spitze, dennoch hat es viel Gutes und Anerkennungs-
werthes geleistet. Auf der diesjährigen Ausstellung stoßen
wir auf manches bedeutende Talent: wir bewundern
namentlich einige Bilder von Malhoa, Ramalho, Londeisea
und Freire. von jungen Talenten fesselt besonders Ayres
de Gouveia, dessen Porträt eines Kindes und „Lhristus
am Kreuze" große Hoffnungen auf die Zukunft erwecken.
Als vorzüglicher Aquarellist zeigte sich wieder Ramalho.
In der Architekturabtheilnng zeichnet sich allein R. Lino
aus, der einige brillante Entwürfe nationaler portugiesischer
Architektur ausstellt. König Earlos, der als sehr talent-
voller Maler bekannt ist und auf der Pariser Weltaus-
stellung einen Ehrenpreis errang, stellt auch diesmal
wieder zwei neue Gemälde aus: eine Marinemalerci und
eine Iagdszcne.
Neue venkmälen
* Berlin. Die unweit der Station „Thiergarteil"
neugebaute Achenbachbrücke, deren einzige Bogen-
spannung 52V2Meter beträgt, soll architektonisch und bild-
nerisch geschmückt werden, wir werden den Gegenstand
im Auge behalten.
Z>ur Schaffung eines Schmuckplatzes und Errichtung
eines Denkmals auf dein Grundstück des abgebrochenen
Köllnischen Rathhauses hat sich ein Konnte gebildet. —
Görlitz. Neben der neuen Lutherkirche auf den:
Drachenfelsen soll demnächst ein Lutherdenkmal er-
richtet werden. Sammlungen haben bereits begonnen.
Goslar. Für das geplante Bismarckdenkmal
sind in letzter Zeit von zwei auswärts wohnenden Bis-
marck-Verehrern namhafte Beträge gesandt worden.
* Hannover. Das Hölty-Denkmal auf dem alten
Nikolai-Friedhof geht jetzt im Bronzeguß der Vollendung
entgegen. Ls ist von O. Lüer dein Architekten und
K. Gundelach dem Bildhauer geschaffen worden, und zwar

im Eharakter sepulkraler Schöpfungen des ;8. Jahr-
hunderts. Eine Urne mit dem Medaillonrelief des Poeten
bewacht auf erhöhten: Unterbau ein Genius in Jünglings-
gestalt und streut Blumen auf die Gruft.
* Wolfenbüttel. Der Brunnenfonds ist jetzt
auf tO 000 M. angewachsen. Ls soll nunmehr der Aus-
führung des Brunnens näher getreteir werden.
* Plauen i. v. Der Bau einer dritten vogtländischen
Bismarcksäule aus dem Keminler ist nun so gut wie ge-
sichert. von den znr Errichtung nöthigen -xo 000 M. sind
bereits 25 000 M. gezeichnet.
* Leipzig. Anläßlich einer engeren Konkurrenz für
ein Grabdenkmal des Prof. Lorenz Elasen ist dein jungen
Bildhauer Felix Pfeifer die Ausführung übertragen
worden.
* Köslin, voir den Stadtverordneteil wurde für die
Errichtung eines Reiterstandbildes für Kaiser Wil-
helm I. der Friedrich Wilhelm - Platz zur Verfügung
gestellt.
* Kassel. Der Verschönerungsverein hat die Mittel
zur Ausführung einer Brunnengruppe auf den: Platze
am alten Kadettenhause in höhe von 5200 M. bewilligt,
voll den (8 eingereichten Entwürfen ist der des Archi-
tekten Arnold angenommen worden, außerdem wurde da?
vom Bildhauer Brandt gefertigte Modell erworben.
* Husum. Das Konnte für das Asmnssen-Woldsen-
Denkmal hat beschlossen, das Denkmal lMonumental-
brunnen) auf dem Marktplatze zu errichten. Herr Prof.
Brütt, Berlin, hat sich bereit erklärt, die Herstellung zu
übernehmen.
* Bautzen. Zur Errichtung eines König Albert-
Denkmals haben Rath und Stadtverordnete 5000 M. als
Grundkapital bewilligt; dies soll durch alljährliche Ein-
stellungen in den Haushaltplan vermehrt werden. Das
Denkmal soll aus Gemeindemitteln geschaffen werden.
* Reichenbach, voll den Erträgnissen des Sammel-
werkes für das Moltke-Denkmal hat sich ein Ueberschuß
von rund ;ooo Mark ergeben, der nunmehr als Grund-
stock für ein König Albert-Denkmal, für welches der
Albertplatz vorgesehen ist, angelegt werden soll.
* Bergedorf. Eine Bürgerversammlung beschloß
die Errichtung eines Bismarck-Denkmals. Ein Vor-
schlag geht dahin, einen Thurm entweder in der Nähe des
Hotels „Fernsicht", oder der hier zu errichtenden Ham-
burger Sternwarte zu bauen; und zweiter, in: Schloß-
garten ein monumentales Denkmal zu schaffeil.
* Unna. Geplant ein Kaiser Friedrich-Denkmal.
* Thorn. In Sachen des Kaiser Wilhelm-Denk-
mals. Die Sammlungen betragen gegenwärtig tst 054 M.
Es wurde beschlossen, an die Ausführung des Denkmals
heranzntreten, sobald die Sammlungen die höhe von
50 000 M. erreicht haben.
* St. Georgen. An Stelle des alten, soll hier ein
neues Kriegerdenkmal mit einem Aufwand von ca-
5000 M. errichtet werden.
* Nürnberg. Lin Kunstfreund hat sich bereit erklärt,
ans eigene Kosten die Ausführung des Neptunsbrunnens
in Lrzguß zu übernehmen und die Aufstellung auf den:
Marktplatze bewerkstelligen zu lassen. — Die Vorstand-
schaft des „Vereins zur Unterstützung hülfsbedürftiger
bayerischer Aerzte" beabsichtigt, den: verstorbenen Kreis-
medizinalrath Dr. Aub auf seinem Grabe ein Denkmal
zu setzen.
* Aus der Pfalz. Der Ausschuß für die Errichtung
eines Bismarck-Denkmals in Neustadt a. h. beschloß
den Entwurf des Bildhauers Bodin, Berlin, zur Aus-
führung vorzuschlagen.
* Kattowitz. Der alte Turnverein hat Sammlungen
für ein geplantes Bismarck-Denkmal begonnen.
* Rom. Auf dem protestantischen Friedhof wurde
für den unvergeßlichen Friedrich Geselschap ein Grab-
denkmal, eine von Prof. R. Sieinering, Berlin, herrlich
geschmückte Bronzeplatte, Anfang Mai enthüllt.
* Maastricht, hier hat sich ein Konnte gebildet
behufs Errichtung eines Gedenkzeichens für den
Maastrichter Muikeleers, den Erfinder des Lichtgases.
 
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