Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Kunst-Halle — 6.1900/​1901

DOI Heft:
Nummer 21
DOI Artikel:
Von der Verbindung für historische Kunst
DOI Artikel:
Kunstchronik
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.65263#0381

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Nr. 2s

(>. Die Verbindung wählt aus den eingesandten Blättern
eine beliebige Anzahl zum Ankäufe aus, deren druckfertige
Platten oder Steine mit allen Rechten in ihr Ligenthum
übergehen. Sie behält sich die Mahl des Druckers vor,
wird aber etwaige wünsche der Künstler thunliebst in
Berücksichtigung ziehen.
7. Die Künstler des graphischen Faches, welche sich
an diesem Wettbewerb betheiligen wollen, werden ersucht,
dies bis zum Z(. Dezember (90( dem Geschäftsführer der
Verbindung, Geh. Gber-Regierungsrath a. D. vr. M.
Jordan (Adresse: Berlin 0.2, Königliche National-Galerie,
Angelegenheit der Verbindung für historische Kunst) unter
Bezeichnung der Darstellung und Angabe der Preisforderung
anzuzeigen. Der mitunterzeichnete Vorsitzende I)r. p. p.
Meier, Bremen, Contrescarpe 90 ist auf Anfrage bereit,
eventl. weitere Auskunft über die Bedingunaen zu geben.
Aunstehromß.
* Berlin. Die Kgl- Gemä ldegallerie hat aus
der in jüngster Zeit oft genannter! Sammlung des Sir
Robert Peel zwei Bildnisse A. van Dycks, aus der früheren
Zeit des Meisters, erworben. Der Preis, der für diese
sitzend in schwarzer Zeittracht dargestellten Porträts eines
anscheinend genuesischen adlichen Ehepaares gezahlt wurde,
wird nicht genannt. Die Bilder gehören offenbar zu den
Anfang der zwanziger Jahre in Genua geschaffenen Werken
van Dycks. Malerische (Dualitäten und Technik sind bei
beiden bedeutend.
* Berlin. von der akademischen Pochschule
für die bildenden Künste. Der Jahresabschluß mit
der jährlichen preisvertheilung erhielt durch den gleich-
zeitigen Abschied von dem alten Akademiegebäude dieses
Mal einen feierlichen Charakter, den die Rede des Direktors
A. von Werner betonte. Sie gab die an ergötzlichen,
aber nicht immer erhebenden Episoden reiche Geschichte des
Gebäudes, führte die aus der Akademie hervorgegangenen
berühmten Meister an und erwähnte die mit Preisen aus-
gezeichneten Studirenden. Den großen Preis von H50 Mk.
erhielt Maler Fritz Genutat (Malklasse Scheurenberg);
fernes wurden Preise zuerkannt dem Maler w. Schultze
(Malklasse Meyn), den Bildhauern K. Nacke 'Modellirklasse
Ianenfch), p. Brückeberg und E. Schmidt (Bildhaueraktsaal
perter). Im Landschaftsatelier Bracht erhielt K. Wendel
eine Anerkennung, in der Landschaftsklasse Vorgang
D. Altenkirch eine wiederholte Anerkennung. Für Komxo-.
sitionen (kleine Konkurrenz) gewannen den ersten Preis
Maler p. Albrecht, weitere Preise die Maler p. Lindenstädt
und E. Lübbert. Für eingereichte Studien und Skizzen
wurden den Malern w. porstmeyer und p. Arnold wieder-
holte Anerkennungen zu Theil. Aus dem Jahresbericht
ist zu entnehmen, daß die Pochschule im Winter von
27(( Personen (206 immatrikulirten), in diesem Sommer
von 225 ((92 immatrikulirten) besucht wurde: vom 2(.
bis 27. Juli fand im alten Gebäude eine Ausstellung von
Arbeiten der Studirenden der Pochschule aus dem Lehr-
jahre (9OO/(9O( statt. Die Arbeiten zeigen fast durchweg
die guten Erfolge einer auf gesunder künstlerisch technischer
Grundlage erreichten Ausbildung.
* Berlin. Ausstellungen. A. Böcklins letztes
Gemälde „Die Pest" (oder „Der große Krieg") ist der
Sezessionsausstellung aus Florenz zugegangen. —
Das Künstlerhaus beherbergt seit einiger Zeit eine
Sammlung von alten italienischen, niederländischen und
deutschen Gemälden, welche ein Dr. M. von Rauch in
Südamerika erworben hat; eine Bereicherung der Kunst-
geschichte ist durch die mit berühmten Namen geschmückten
Werke dieser Sammlung nicht verknüpft. — In Ed.
Schultes Kunstsalon befindet sich zur Zeit eine Aus-
stellung, die manches Interessante enthält. Außer Werken
von A. und O. Achenbach sind zwei Thierstücke von Fr.
voltz f, ein frühes Frühlingsbild von L. Munthe ff und

333

die feine Abendstimmung von Ad. Lier ff, „Die Dame mit
dem Vogel" von Max Koner, „Der Page" von E. Char-
lemont u. a. bemerkenswert^ Anter den Landschaftern
waren hervorzuheben p. w. Keller-Reutlingen, Gilbert
von Eanal, A. Rigolot und Sherwood E. Ealvert, letzterer
mit seinen beiden Aquarellen voll zarten Empfindens, von
Ed. Grützner gewährt ein größeres Bild Einblick in das
drollige Leben, welches sich hinter den Coulissen eines
Bauerntheaters abspielt, und L. Knaus ist mit einem
Jugendwerk „Der Dieb auf dem Jahrmarkt" vertreten,
welches der Künstler mit 22 Jahren malte. Lin wunder-
volles, figurenreiches Aquarell „?out au ollanZs" trägt das
Signum von M. Leloir, Paris; und von ebenfalls fabel-
hafter Technik zeugt das Gelgemälde „Die erste Kommunion
von Ioss Gallegos. — Im Salon Wertheim haben neu
ausgestellt die Berliner w. Feldmann, w. Pamacher, L.
partig, K. Langhammer, die Münchner M. Giese, K. Part-
mann, G. Jauß, Chr. I. palmis, K. Küstner, O'Lynch
von Town, aus Düsseldorf L. Nikutowsky, aus Karlsruhe
p. Kley und pelene Stromeyer, aus pamburg C. Albrecht,
aus Wien F. Dorsch,Korwan, K. Lindner und aus anderen
Grten.
* Dessau. Ein Konnte trifft Vorbereitungen zum
Bau einer „ KunsthalIe für Anhal t". Das Grundstück
Kavalierftraße (5 ist dafür in Aussicht genommen.
* Jena. An der hiesigen Universität ist in diesem
palbjahre zum ersten Mal ein Kursus für wissenschaft-
liches Zeichnen veranstaltet worden. Die Leitung wurde
dem Lithographen Giltsch übertragen, der durch seine muster-
gültigen Arbeiten für päckels Werke bekannt geworden ist.
* Dresden. Im Kgl. Kupfer st ichkabin et sind
z. Zt. zahlreiche Photogravüren ausgestellt, die Ad. Braun
in Paris-Dornach nach Gemälden der pariser Sammlung
Rud. Kann hergestellt hat. Bekanntlich liegt das Schwer-
gewicht jener Sammlung in den Werken der alten
vlämischen und holländischen Meister. — Im Kunstsalon
von Ernst Arnold sind gegenwärtig einige hervorragende
Bilder deutscher Meister, wie Uhde, Lenbach, L. v. Pofmann,
Pölzel, Steffen, sowie auserlesene Radirungen ausländischer
Künstler, wie Whistler, Strang, perkomer, Shanon, Zorn,
Lunois und Raffaelli, ausgestellt. Interesse erregen auch
zwei neue Blätter Max Klingers zu seinem Zyklus
„vom Tode".
* Leipzig. Der deutsche Buchgewerbe-Verein
hat in dem von ihm unterhaltenen Buchgewerbe-Museum
wieder zwei Sonderausstellungen veranstaltet. Die
eine enthält über 90 Lithographien des Franzosen Alexander
Lunois überwiegend Motive, die dem pariser Leben ent-
nommen sind, sowie Blätter aus Spanien und Algier. Die
zweite Ausstellung bildet das graphische Werk des öfter
reichischen Künstlers Emil Grlik, die theilweise den
künstlerischen Ertrag der Iaxanreise, dann eine Reihe
Plakate, Radirungen, Lithographien und 2-s Lx-libris um-
fassen. — Bei F. w- Mittentzwei-Windsch findet die
Sonderausstellung des jungen Berliners Max Rosenfelder
Würdigung. Ls spricht aus der Mehrzahl der figürlichen
Arbeiten ernstes künstlerisches Streben, wenn auch die
Technik zu wünschen übrig läßt.
* Göttingen. In der am 9. Juli eröffneten Aus-
stellung der „Göttinger Kunstfreunde" ist ein auf Fritz
Reuters Werke bezüglicher illustrativer Zyklus von Konrad
Beckmann zur Ausstellung gebracht; die Blätter stammen
vom Ende der siebenziger Jahre.
* Breslau. Im Kunstsalon von Bruno Richter
ist z. Zt. eine Schwarz- und Weißausstellung des Karls-
ruher Künstlerbundes, von Original-Lithographien und
-Radirungen, zu sehen.
* pamburg. Der Kunsthalle überwiesen wurde ein
von dem Berliner Maler Prof. p. Vogel hergestelltes Ge-
mälde, die Mitglieder des pamburger Senats darstellend.
— In der „permanenten Ausstellung" des Kunstvereins
stehen augenblicklich die Schöpfungen mehrerer namhafter
Landschafter iin Vordergründe, vertreten wird sie durch
Franz Poch-München, pugo Bürgel-München, Paul Müller-
Kaempf-Ahrenshoop, Morris Penderson-Glasgow, Albert
Wenk-München, Elisabeth von Eicken-Berlin, Klara pensel-
Berlin, Theodor Wolf-Venedig, Pans Licht-Berlin und
Alf. Bachmann-München. Letzterer bringt in einer an die

Die Aun st-Halle —-
 
Annotationen