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Die Kunst-Halle — 6.1900/​1901

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Nummer 8
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Kunstchronik
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Neue Denkmäler
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https://doi.org/10.11588/diglit.65263#0145
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Nr. 8

4- Die Aun st-Halle

s23

D a r nr st a d t. In der hiesigen Kunsthalle ist
zur Zeit eine figürliche und ornamentale Komposition Prof.
Noacks ausgestellt, welche in sieben auf Goldgrund gemalten
Gruppen den menschlichen Lebenslauf versinnbildlicht.
* München. Die V 111. Int e rn a ti o na le Ku n st -
ausstellung im k. Glaspalast ist die zweite der von
der Künstler-Genossenschaft und der Sezession in Intervallen
von vier Jahren veranstalteten Unternehmungen. Das
Jentral-Komito für diese Ausstellung besteht aus folgenden
perren: Dr. von Wehner, Vertreter der k. Staatsregierung;
F. von Uhde, Maler, I. Präsident; II. Präsident z. Z.
vakat; p. Petersen, Maler, l. Schriftführer; B. Becker,
Maler, II. Schriftführer; F. Schmid-Breitenbach, Maler,
Kassirer; F. von Defregger, k. Akademieprofessor, Maler;
A. Dieffenbacher, Maler; E. Drollinger, k. Pofbaurath,
Architekt; S. Eberle, Bildhauer; R. Groß, Maler;
p. Freiherr von pabermann, Maler; G. Pierl-Deronco,
Maler; A. von Keller, Maler; I. von Kramer, Bildhauer;
p. Krefft, Architekt; L. von Löfftz, Maler; Karl Marr,
Maler; F. von Miller, Bildhauer; E. Seidl, Architekt;
F Simm, Maler; F. Stuck, Maler. Verschiedene aus-
wärtige Staaten haben bereits offizielle Betheiligung und
die Entsendung eines Delegirten zugesagt. Aus den setzt
schon von allen Seiten zahlreich einlaufenden Anfragen
läßt sich ersehen, daß die Letheiligung an der kommenden
Internationalen Ausstellung eine starke sein wird.
* Moskau. Die VIIl. Gemälde- und Kunstindustrie-
A u s st e 11 u n g des Künstlervereins wird am Februar
tfio;, in den Sälen des Kaiserlichen pistorifchen Museums
eröffnet.
* St. Petersburg. Die kürzlich eröffnete
I n t e r n a t i 0 n a le K u nst a u s st e ! I u n g hat nur eine
mäßige Betheiligung durch das Ausland gefunden. Eng-
land und Amerika sind am besten vertreten. Dann folgen
Italien, Polland, Mesterreich und Deutschland. Frankreich
wird demnächst auf einer Sonderausstellung seine Kunst-
werke darbieten. Auffallend ist, daß Deutschland nur
wenige Nummern aufweist. Albert Keller hat ein Damen-
porträt in feiner Farbenbehandlung und vornehmer Auf-
fassung gebracht, August Rösler ist durch sein Gemälde
„Der Wirthin Töchterlein" vertreten. Von den Gemälden
der anderen Nationalitäten sind die des Belgiers L. Frederic
und des verstorbenen italienischen Malers Segantini be-
sonders hervorzuheben. Von Frederic ist die bekannte
dreigetheilte Allegorie des Waldbaches, der durch Züge
von hüpfenden nackten Kindern versinnbildlicht erscheint.
Neue Denkmäler.
* Dresden. Die Ausländerei in der Kunst —
auch eine Frucht der s ezessio nistischen Bestrebungen in
Deutschland — scheint hier endlich ihren Pöhepunkt über-
schritten zu haben. Fast sämmtliche Bildhauer haben
eine auch von den Vorständen der Dresdener Kunstgenossen-
schast, des Dresdener Architektenvereins und des Dresdener
Kunstgewerbevereins unterzeichnete Eingabe an den Rath
und die Stadtverordneten Dresdens gerichtet, die auf das
Gesuch hinausläust, bei künftigen Bewilligungen nur noch
deutsche Arbeiten in Betracht zu ziehen und insbesondere
die für Ankäufe auf der in diesem Jahre in Dresden statt-
findenden zweiten Internationalen Kunstausstellung ausge-
worfene Summe derart zu erhöhen, daß nach Abzug der
für ausländische Werke wegfallenden Beträge noch rein
20000 Mark für den Ankauf deutscher Bildwerke verfüg-
bar bleiben. In der ausführlichen Darlegung der Gründe
für Nech Bitte beklagen die Gesuchsteller die unaufhörliche
Propaganda, durch welche in der presse und in öffentlichen
Vorträgen die Aufmerksamkeit der Kunstfreunde und des
Publikums derart auf die ausländische Plastik gelenkt wird,
daß immer aufs Neue bedeutende Summer: zu Gunsten
der fremden, namentlich der französischen und der
belgischen Kunst, der knapp dotirten heimischen Plastik
entzogen werden. Zwar wollen sie für gewisse Zeiten
das Nützliche der Vorführung fremdnationaler Werke nicht
verkennen, aber die ununterbrochen von Seiten der Kunst-
gelehrten herbeigebrachten sogenannten Anregungen drohen
— so meinen die Gesuchsteller — in Beunruhigungen für

die heimische Kunst auszuarten, indem sie immer neue'
unserer Anschauungsweise im Grunde fremde Ideale hin-
stellen und immer mehr Werke nach Dresden ziehen helfen,
die glänzenderen Kunstverhältnissen ihre Existenz verdanken,
als sie bei uns vorläufig möglich sind, und die darum auf
der heimischen Kunst mehr lasten, als ihr Vorbilder sein
können. — (Anmerkung der Redaktion: Die Tendenz
dieser Eingabe entspricht ganz dem langjährigen Stand-
punkt unserer Zeitschrift. Die schwache Entgegnung,
die Prof. G. Treu, die bewährte Dresdener Stütze der
Ausländerei für die Plastik, im Dresdner Journal ver-
öffentlicht, hat die Wirkung jener Eingabe nur erhöht.)
* I l in ena u. Geplant ein Denkmal für den
Physiker Prof. p. Schäffer in Soxhienthal (desgleichen
in Jena).
* Eisenberg. In Klosterlausnitz ein Kaiser
Friedrich-Denkmal nach dem Entwurf des Architekten
Günther-Gera.
* Flensburg. Geplant eine Bismarcksäule auf
dem Parinerbergs; Grundsteinlegung im Frühjahr.
* M 0 h r u n g e n. Lin Denkmal für Kaiser Wilhelm I.
nach dem Entwurf von Rud. Küchler, Wilmersdorf.
* Neugattersleben. Bildhauer Ludwig Lauer
wird ein Grabdenkmal für perrn von Alvensleben auf
Kosten des Kaisers ausführen.
* Münden (Pannover). Der Moskauer Fabrikant
Dannhauer hat seiner Vaterstadt einen Monumental -
brunnen geschenkt, der hier im Frühjahr in den Wallan-
lagen ausgestellt werden wird.
* Burg. Für Schloß Burg soll eine Bronzebüste des
Grafen von Berg durch Bildhauer Loubillier geschaffen
werden.
*perford. Lin Konnte plant ein Kaiser Frie-
drich- Denkmal.
* Fi l e h n e. Geplant ein Denkmal für den Gründer
des Pädagogiums Gstrau.
^Dortmund. Geplant ein Denkmal für den st
Bürgermeister Arn ecke- Platz: vor dem städt. Kranken-
hause. Kosten: toooo Mk.
* Altona. Geplant ein Denkmal für den st
General von wrangel.
* Nordhausen. Der Lörmelsche Entwurf eines
Kaiser Friedrich-Denkmals ist genehmigt.
* p a m b u r g. In der Brahnis - Denkmal-Ange-
legenheit ist von einer Preisausschreibung Abstand ge-
nommen worden; der freiwillige Wettbewerb dauert noch
bis (. Mai.
* Braunschw e i g. Geplant ein Grabdenkmal für
den st Prof. p. Riegel, vom Vorstand des Deutschen
Sprachvereins in Leipzig.
* Waldenburg. Die Ausführung des Kaiser
Friedrich-Denkmals erhält Bildhauer Bodin, Leipzig.
* Worms. Geplant ein Küchler-Denkmal., Vor-
läufig find xoooo Mk. gestiftet.
* Siegen. Geplant ein Denkmal für den st Schul-
direktor Prof. Ernst. Bildhauer Prof. Reusch in Königs-
berg soll einen Entwurf schaffen.
* Köln a. Rh. Geplant ein Denkmal für König
Friedrich Wilhelm >V. aus den Ueberschüssen der Dombau-
lotterie P ZOO 000 Mk.)
* peidelberg. Lin Komito (Geheimrath Lurtius)
plant ein Denkmal für Rob. Bunsen.
* Würzburg. Geplant ein Denkmal für den Prinz-
regenten von Bayern nach dem Entwurf des Bildhauers
F. von Miller. Kosten: 70000 Mk.
* paag. Bildhauer Pier pander modellirt eine Büste
des Prinzen peinrich von Mecklenburg - Schwerin als
Pochzeitsgeschenk der holländischen Sportklubs für die
Königin.
* Gxford. Geplant ein Denkmal des st Prof. Max
Müller.
* St. Petersburg. Geplant ein Anton Rubin-
st ein-Denkmal.
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