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Die Kunst-Halle — 6.1900/​1901

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Nummer 9
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Persönliches
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Aus der Technik
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Juristisches
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Kunst- und Künstlervereie
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Vom Kunstmarkt
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Bücherschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.65263#0165
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Nr. 9

4- Die Aunst-Halle

der wiener Kunstakademie. Er war ein Schüler von
D. Böhm und führte Radnitzky zahlreiche künstlerisch
vollendete Denkmünzen und Gelegenheits-Medaillen aus,
die von Sammlern sehr geschätzt werden.
*
-iuz äer QcbM.
* In Sachen Kreide leinen, wir haben vor
einiger Zeit an dieser Stelle gegen die Anwendung der
im handel vielfach angepriesenen Ganz- und Halb-Kreide
leinen geschrieben, wobei wir vor Allem an die gänzlich
fettarmen belgischen und sranzösischen Fabrikate dachten.
Liner Anregung zu Folge bemerken wir noch nachträglich,
daß wir einzelne Sorten Kreideleinen der Firma A. Schutz-
mann, München, z B. das unter den: Namen „Viktoria
Leinwand" in den Handel gelangte Erzeugnis;, von welchem
gute Erfahrungen vorliegen, von jenem früheren generellen
Nrtheil gern ausnehmen.
* Zeichenkohle für Lithographie. Seit der
Erfindung der Lithographie ist es der lebhafte Wunsch der
betheiligten Künstler und Fachleute, mit Kohle zeichnen zu
können, da die Kreide nicht zu gllen künstlerischen Zwecken
geeignet und eilt vielfach unbequemes Arbeitsmaterial ist.
wie man uns aus Wien schreibt, har die „Gesellschaft für
graphische Industrie" ein Mittel gesunden, um Kohle fett-
haltig zu machen, so daß sie zur Arbeit auf dem von ihr
einge'führten Steinpapier, aber auch für Stein, Zink
oder Aluminium benützt werden kann. Das überaus ein-
fache Verfahren besteht darin, daß man gewöhnliche Zeichen-
kohle in eine Schale mit Mohnöl legt und 2 bis 2 Tage
darin läßt. Nach dem Trocknen ist sie gebrauchsfertig,
wiener Künstler, die mit solcher Kohle auf Steinpaxier
gearbeitet haben, sind von dem neuen Material ganz ent
zückt und das umsomehr, als inan auch init Kreide und
Tusche kombiniren kann. Der lithographischen Kunst wird
durch dieses einfache Verfahren eine höchst erfreuliche An
regung geboten.
MMircker.
* Kunstsalons und Gewerbeordnung? Ist
das Gffenhalten eines Kunstsalons gegen Entgelt als eine
Schaustellung zu betrachten und unterliegt die Besichti-
gung von verkäuflichen Bildern den Bestimmungen der
Gewerbeordnung? Diese in weitesten Kunstkreisen
interessirende Frage entschied kürzlich das Dresdner Amts
gericht zu Gunsten der Inhaber derartiger Salons, da das
Gericht darin, daß Sonntags Eintrittsgeld erhoben wurde)
keinen Handelsgewerbebetrieb und keine Schaustellung im
Sinne des Sonntagsruhe-Gesetzes erblickt; denn es bandle
fick hier lediqlicb uni künstleriscbe Zwecke.
(„Dr. Ncktn.")
kuim- unü Wnrtlekveretne.
* Düsseldorf. Der Künstler-Verein „ M a Ikasten "
hielt im Januar seine Hauptversammlung ab. Maler
Nassau erstattete den Jahresbericht, dem der Kassenbericht
des Herrn Preyer folgte. Bei der Vorstandswahl sie! die
Wahl aus die Herren Gtto Erdmann, Prof. A. Baur,
Prof. Ehr. Kroener, Prof. Llaus Meyer, Paul preyer,
Heinr. Gtto, Adolf Lins, Edmund Nassau und L. Geyer.
* Karlsruhe. Kunstgenossenschaft. In der
am 7. Januar stattgehabten 'Generalversammlung wurde
die bisherige Vorstandschaft für (go( wiedergewählt,
nämlich Architekt G. Bayer als erster, Maler P. Sechster
als zweiter Vorsitzender; Maler R. Straßberger als erster,
Maler M. Frey als zweiter Schriftführer; Maler G. Hesse
als Kassirer. Im abgelaufenen Jahre hatte die Kunst-
genossenschaft drei große auswärtige Kunstausstellungen
beschickt
* Paris. Neue Akademie. Gsrome, Robert-
Fleury und andere hervorragende Künstler bilden das
Grganisationskomite, welches auf dem Terrain des Sommer-
zirkus in der Avenue Ehamps Llysües, also gerade gegen-
über dem Grand Palais von ; 900, einen Palast zu errichten

gedenkt, für dessen künstlerische Verwerthung das Statut
der Royal Academy in London vorbildlich sein soll. Neben
einer permanenten Ausstellung soll eine Iahresschau ge-
boten werden.
4k
Nom hurmmarlit.
* Dresden. Der Ausschuß für den Ankauf von
Gemälden alter städtischer Bauwerke für das
Stadtmuse uni trat kürzlich im Sächsischen Kunstverein
zusammen. Ls wurden folgende Gemälde angekauft:
Saal aus dem ebemaligen Boxbergischen Palais, Aquarell
von Gtto Fischer, Terrassengasse und alte Akademie, Gel-
gemälde von Professor August Reinhardt, die frühere
Dreyßigsche Singakademie, Pastellbild von Jacques Schenker,
Eingang zum alten Annenkirchhof (875 von Bertha
Schrader, der alte Mühlgraben beim Zwinger, Aquarell
von wunderlich, der Brunnen auf der Brühlscben Terrasse,
Gelgemälde von Iautsch.
* Dresden. Das (875 genialte Bild Ku tumills
llu ptzokwnr - von P uvis de Lhavannes ist in den
Besitz der Kgl. G emälde-G allerie übergegangen. Es
stellt in lebensgroßen Figuren einer Fischerfamilie symbo-
lisch die drei Menschenalter dar. Das Bild, für das ein
Preis von (6 000 Frs. gezahlt wurde, ist vorläufig im
Trexpenhaussaal aufgestellt worden.
* Köln. Für das Museum Wallraf-Richartz
wurde ein Gemälde von Franz Hals, ein Porträt, zum
Preise von -(5OOO Mk., angekauft.
* Münche n. Versteigerung der Kollektion E d.
Schultze, Wien, alte und neuere Meister: Kupferstiche,
Holzschnitte, Wiegendrucke, Handzeichnungen, Aquarelle;
werthvolle Bücher bei Hugo Helbing, München, am
7. bis (5 Februar (goz. Z3Z2 Nummern. Illustrirter
Katalog.
* Katalog. werthvolle Gelgemälde :c. älterer
Meister. Mit Autotypien. R. Lepke's Auktions-Haus.
(Versteigerung am 29. und 50. Januar».
- ik
kiicberscdau.
* Die Insel, herausgegeben von Lierbaum, Heymel
und Schroeder. kl. Iahrg. Dezember (900 und Januar
(hoi,. -Preis ü 2.00 Mk.) Verlag von Schuster äc Loeffler
Berlin. — In Folge eines Uebereinkoinmens init dem
Nietzsche-Archiv zu Weimar wird die Monatsschrift in
jedem Vierteljahr einen größeren Beitrag aus der Ver-
lastemchaft Friedrich Nietzsches zum ersten Male zur Ver-
öffentlichung bringen. Im Dezemberheft der „Insel" wird
der Roman in Romanzen „Zwei Menschen" vou Richard
Dehmel und Henry van de Veldes Aufsatz „Der Bauer in
der Malerei" fortgesetzt. Außerdem seien aus dem Inhalt
die Novelle „Der nie geküßte Mund" von Jakob Wassermann
und eine Erzählung aus dem Italienischen des XVI. Jahr-
hunderts genannt. Dazu Zeichnungen von Gaskin und
Lehmer und drei Holzschnitte aus der K. K. Hofbibliotbek
in Wien.
* Wiener Künstler-Lithographien. ;<> (Originale
»Preis (0 Kreuzer). Verlag der Gesellschaft für Gra-
phische Industrie. Wien, tgö;. - Die wiener Künstler-
schaft hat sich bisher in der volksthümlichen Kunst der
Lithographie noch nicht bethätigt, obwohl sie nur an die
Tradition Kriehubers und Pettenkofers, dieser zwei Groß-
meister der Steindrnckkunft, hätte anzuknüpfen brauchen.
Dies ist nun anders geworden. In einem soeben er-
schienenen Sammelwerk treten die wiener Künstler mit
vollwerthigen Leistungen auf den plan, mit sechzehn Gri
ginalgrbeiten in ein- und mehrfarbigem Steindruck, die zu
dem Besten gehören, das auf diesem Gebiet geschaffen
wurde. Die 'Verlagsanstalt, die . sich mil dieser Veröffent-
lichung ein Verdienst erworben, hat es verstanden, mehrere
der hervorragendsten wiener Künstler zu charakteristischen
Arbeiten zu veranlassen F. v. Myrbach hat zwei prächtige
Landschastsstudien geliefert, Tina Blau ein duftiges Prater-
bild, das in einigen Farbentöneu die ganze Poesie des
Frühlings bringt. F. A. Seligmann war mit der „In-
fpiration", einer geistreichen Atelierszene, auf das Glück-
 
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