DOI Heft:
Nummer 17
DOI Artikel:Rücklin, R.: Unpersönliche Kunst
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.65263#0301
Aertin, 5. Juni 19V1.
VI. Jahrgang.
Nummer 17
Lettsckntt kür hunst unä ^unstgmerbe.
Orqan für die Interessen aller Kikdenden Künftker.
(Schluß.)
Unpersönliche Munst.
von R. Rück litt, Pforzheim.
Verlag bermann lllallber Oerlag;buchöancilung, G. m. b. p.,
Berlin 8XV., Aemiiiaudanteilstr. s-t.
ins ober der Künstler, gerade der moderne Künstler, mebr
braucht, als der Angehörige eines sonstigen Berufes, das
ist Selbsterkenntniß, ist ein eindringendes, rückhaltloses
Studium seiner Fähigkeiten und Kräfte. Und zwar nach
zwei Seiten hin: nach ihrer Ausdehnungsfähigkeit und nach ihrer Begrenzt-
heit. Das eilte wird ihn zum Studium, zum Fleiß, das andere zur Selbst-
beschränkung anspornen.
Damit sind wir zu einem Punkte gekommen, von dem aus auch wir,
so paradox dies klingen mag, die Forderung nach einer „Kunst des Indi-
vidualismus" erheben können, freilich in einem andern Sinne, als dein
landläufigen, wir betonen weniger das Recht des Künstlers, seine Persön-
lichkeit rückhaltslos itt seinen Werken zum Ausdruck zu bringen, als seine
Pflicht, über seine Ligenart, über den momentanen Stand seiner Fähia-
keiten ins Klare zu kommen. Denn eilte tiefe, eindringende Selbsterkenntniß
ist der wahre, der allein Segen bringende Individualismus des Künstlers.
Sie recht allgemein zu pflegen, wird am meisten zur Gesundung, zur
inneren Reife unserer Kunst beitragen können, wir wollen einen Indi-
perausgeber: Pros. llr. lleorg llallanö, Lkarlottenburg.
2 Ar. 40 Ur. (bei direkter Zusendung 2,Z0 Mk. — 2 Ar. 80 Ur.) bei allen
Luchbandlungen und Postämtern. (Postzeitungs-Preisliste Nr. 4204). Linzel-
20 Pf. — 25 Hr.
Ittlsall: Unpersönliche Aunst. (II.) von R. Rücklin. — Die Ausstellung der
Darnistädter Aünstlerkolonie. von Mar Uarrach. — Die XXVIII. Iabres-
VI. Jahrgang.
Nummer 17
Lettsckntt kür hunst unä ^unstgmerbe.
Orqan für die Interessen aller Kikdenden Künftker.
(Schluß.)
Unpersönliche Munst.
von R. Rück litt, Pforzheim.
Verlag bermann lllallber Oerlag;buchöancilung, G. m. b. p.,
Berlin 8XV., Aemiiiaudanteilstr. s-t.
ins ober der Künstler, gerade der moderne Künstler, mebr
braucht, als der Angehörige eines sonstigen Berufes, das
ist Selbsterkenntniß, ist ein eindringendes, rückhaltloses
Studium seiner Fähigkeiten und Kräfte. Und zwar nach
zwei Seiten hin: nach ihrer Ausdehnungsfähigkeit und nach ihrer Begrenzt-
heit. Das eilte wird ihn zum Studium, zum Fleiß, das andere zur Selbst-
beschränkung anspornen.
Damit sind wir zu einem Punkte gekommen, von dem aus auch wir,
so paradox dies klingen mag, die Forderung nach einer „Kunst des Indi-
vidualismus" erheben können, freilich in einem andern Sinne, als dein
landläufigen, wir betonen weniger das Recht des Künstlers, seine Persön-
lichkeit rückhaltslos itt seinen Werken zum Ausdruck zu bringen, als seine
Pflicht, über seine Ligenart, über den momentanen Stand seiner Fähia-
keiten ins Klare zu kommen. Denn eilte tiefe, eindringende Selbsterkenntniß
ist der wahre, der allein Segen bringende Individualismus des Künstlers.
Sie recht allgemein zu pflegen, wird am meisten zur Gesundung, zur
inneren Reife unserer Kunst beitragen können, wir wollen einen Indi-
perausgeber: Pros. llr. lleorg llallanö, Lkarlottenburg.
2 Ar. 40 Ur. (bei direkter Zusendung 2,Z0 Mk. — 2 Ar. 80 Ur.) bei allen
Luchbandlungen und Postämtern. (Postzeitungs-Preisliste Nr. 4204). Linzel-
20 Pf. — 25 Hr.
Ittlsall: Unpersönliche Aunst. (II.) von R. Rücklin. — Die Ausstellung der
Darnistädter Aünstlerkolonie. von Mar Uarrach. — Die XXVIII. Iabres-