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Die Kunst-Halle — 6.1900/​1901

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Nummer 18
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Preisausschreiben
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Kunst- und Künstlervereine
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Vom Kunstmarkt
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https://doi.org/10.11588/diglit.65263#0330
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288

Nr. s8

4- Die Aun st-Halle

* Hamburg. Die Bedingungen rc. des Wettbewerbs
um Lntwurfsskizzen für das Bismarck-Denkmal können
vom Bureau der Hamburger Handelskammer gratis
bezogen werden. Mehrere Preise zu 10000, 5000, 2000
und tooo Mk. <zus. zoooo Mk-I. Termin: Dez. 1901;
Adresse der Sendungen: Kunsthalle in H.
* Zweibrücken. In Sachen der Konkurrenz um den
geplanten Luitpold-Brunnen sei noch nachgetragen, daß
Situationspläne und photographische Ansichten des Platzes
den konkurrirenden Künstlern auf verlangen durch das
Bürgermeisteramt Zweibrücken zugesendet werden, auch ist
dasselbe bereit, etwa sonst gewünschte Aufschlüsse zu geben.
* Schmalkalden. In einer Stadtverordneten-Ver-
sammlung wurde beschlossen, zwei Preise im Betrage von
tsoo und tooo M. anzusetzen für die besten Projekte eines
Rathhaus-Neubaues.
* Koblenz. Der Wettbewerb um Lutwürfe für ein
Görres-Denkmal ist ergebnißlos verlaufen. Ls wird
eine neue Konkurrenz beabsichtigt.
«UIM- uns MnErvertlnt.
* Düsseldorf. Lin katholischer Kun st verein
soll hier dem vernehmen nach begründet werden, dessen
Aufgabe es sein würde, die katholische religiöse Kunst zu
pflegen. Ls hat bereits eine Versammlung stattgefunden,
an der über 20 katholische Geistliche theilnahmen und in
der eine lebhafte Agitation zu Gunsten des neuen Unter-
nehmens, namentlich in katholischen Bürgerkreisen, be-
schlossen wurde.
* Baden-Baden. Jahresbericht (1900) über den
Kunstverein. Die Mitgliederzahl betrug am Jahres-
schlüsse 376. Die Ausstellung war, vom t- April bis
1. November täglich, die übrige Zeit hindurch wöchentlich
zweimal geöffnet. Außer den im Vereinsbesitz befindlichen
Bildern waren ausgestellt: 806 Gelgemälde, Aquarelle und
Pastelle, Radirungen und Werke der Plastik. Lintritt be-
zahlende Besucher waren noo. Die diesjährige ver-
loosung fand am 2t- Dezember statt. Dabei kamen 15
Gelgemälde, eine Statuette, eine Radirung (unter Glas
undRahmen) und ein Heft Griginalradirungen des Vereins
für Griginalradirungen zu Berlin im Gesammtwerthe von
3910 Mark in die Hände der Mitglieder. Für die Künstler
wurden Verkäufe im werthe von 31605 Mark ver-
mittelt. Die Gesammtsumme der feit Bestehen des Vereins
gemachten Ankäufe und vermittelten Verkäufe beträgt
63l-N9 Mark.
vom kunsimarkt.
* Berlin. Verkäufe auf der Großen Kunstausstellung
1901. U. A. die Gelgemälde: L. Bracht: „Forsthaus am
See", H. Llementz: „Reife Litronen", Hoffmann-Fallers-
leben : „Die große Allee etc.", H. Kohnert: „Am Weiher",
Th. v. Lckenbrecher: „Am Naeröfjord bei Gudwangen",
Günther-Naumburg: „Am Trafoibach", L. A Heinisch:
„Botenkahn am Äminersee", G- Pflugradt: „Landschaft
mit Wassermühle, E. Henseler: „Lin parlamentarischer
Frühschoppen", A. Schweitzer: „Gktobertag im Ilsethal".
vom Verein der Kunstfreunde im Preußischen Staate zur
Verloosung die Gelgemälde: M. Llarenbach: „Abend in
den Dünen", L. Henseler : „Dorfstraße (Thüringer Wald)",
I. Jacob: „Melkzeit", K. Lessing: „Veste Regenstein am
Harz", H. Nühlig: „Mittag", Müller-Kurzwelly: „Am
Strande", L. Neuhofs: „Laxri", possin: „Holländisches
Mädchen", Alb. Schröder: „Der Raucher".
* Dresden. Internationale Kunstausstellung 1901.
Für die königliche Gemäldegalerie wurden aus den Mitteln
der Pröll-Heuer-Stiftung folgende Gemälde angekauft:
Mein Haus in Wachwitz von w. Graf Reichenbach, Abend-
landschaft von K. Haider, In Kumtlampenschein von G.
Schindler, Lin Pelikan von G. Lührig, Abend in der
Marsch von Frenzel, llls st tortitsr von L. Herterich, vor
dem Diner von K. Moll, Hühner im Stall von R.
Schramm-Zittau, Interieur von K. Blos, Wintersonne von
B. Schröter, Zypressen am Ufer von K. Mediz, Landschaft
von Sandreuter.

* Wien. Durch die Kunsthandlung L. Hirsch ler
6c Lo. wurde am 26. v. M. die Auktion der Waffen-
sammlung des Grafen Szirmay beendet. Das Resultat
war unerwartet günstig, nämlich die Summe von-19717,50
Kronen. Ls wurden sehr vornehme Käufer notirt. —
Die Bildhauervereinigung der Genossenschaft der bildenden
Künstler hat für ihre Amateure folgende Werke in der
Iahresausstellung im Künstler Hause angekauft: „Bac-
chantin" von Kaan, „Römisches Blumenmädchen" von
Kauffungen und Porträtrelief des Kaisers von Swoboda.
Außerdem wurden von Kunstfreunden erworben: „Still-
leben" von F. lL Birkinger, „Waldstraße" von H. Darnaut,
„Am häuslichen Herd" von G. A. Heßl, „Frohnleichnams-
prozession" von H. Lessing und „Stillleben" von L. wohl-
muth von der Straß. „An den Lränke" und „Dämmerung"
von Henry Wolff (New-Hork) kaufte die Nationalgalerie
in Budapest. — Das Hauptereigniß der letzten Monate
war Lnde April die Versteigerung der Kollektion Franz
Gaul, die speziell reich ist an Dokumenten, die auf die
Bewegung des Jahres 18-18 Bezug haben, Zeitungen, Pla-
katen, Karrikaturen, Flugblättern und Autogrammen. Der
von L. Mawra herausgegebene Katolog zählt 3-100
Nummern auf, die aber mindestens 20 000 Stücke re-
xräsentiren.
* Rom. Die Abgeordneterikammer hat dem Ankauf
der Skulpturengalerie Boncompagni-Ludovisi für
den Preis von 1 -100 000 Lire zugestimmt. Damit gehen
95 Werke in den Besitz des Staates über, von denen einige,
wie die Juno Ludovisi, der Gallier und sein Weib, Welt-
ruf besitzen. Line nicht antike Gruppe befindet sich dabei:
Berninis Raub der proserxina. Die Sammlung wurde
unlängst in das .Vlusso uuräolmlo äollo tsrms Vittolosians
übergeführt. Die Ratifikation des Ankaufs der Galerie
Borghese für 3 Millionen steht aus der Tagesordnung
der Kammer, die sie gewähren wird, da die Kommission
es ihr einstimmig vorschlägt.
* Neapel. Die allen Künstlern und Kunstfreunden
bekannte Galerie vonwiller ist nicht mehr. In
viertägiger Auktion wurden die Gemälde, Statuen und
Möbel, welche einst unter großem Kostenaufwand vereinigt
worden, an Liebhaber aus allen Richtungen der Windrose
versteigert. Das italienische Unterrichtsministerium ver-
säumte nicht, einige der schönsten Meisterwerke an sich zn
bringen, so: „Der Rath der Zehn" von Bernardo Lelen-
tano, „Graf von Lara" und „Die Flüchtlinge von Aqui-
leja" von Morelli, „Die Sirenen" von Dalbono und „Das
Leichenbegängniß von Buondelmonte" von Altamura.
* St. Petersburg. Das Kolossalgemälde
„Hebe Dich weg von mir, Satan I" von Professor Repin
wurde vom Museum Kaiser Alexander III. für 30000 Rbl.
angekauft.
* London. Bei Willis gelangte kürzlich eine Samm-
lung von Gemälden der holländischen und frühen englischen
Schule zur Versteigerung. Ls wurden folgende Preise er-
zielt: Hobbema „Line Dorsansicht" -18 373 M, B. w.
Leader „Sanddünen" 15 050 M., George Romney „Porträt
von Miß Farren" in einer Landschaft, 13 975 M., T. Gains-
borough „Porträt der Hon. Mrs. Hamilton" 12900 M,
I. Ruysdael „Line Landschaft" mit Personen, die auf
einem Wege durch den Wald gehen, 10 6-12 M, van Dyck
„Damenporträt" 5697 M., L. Lrevelli, „Madonna, Kind
und Heilige" 5267 M., G. Romney „Zwei Knaben beim
Bogenschießen in einem Par?" 2 iso M., T Gainsborough
„Der Marktwagen" 1720 M., derselbe „Herrenporträt"
1505 M., „Porträt von David Garrick" 1075 M.
kttcfterzcbau.
* Michelangelo. Beiträge zur Erklärung der
Werke und des Menschen von Karl Iusti. Mit -1 Ab-
bildungen. Verlag von Breitkopf A Härtel, Leipzig 1900.
Lin Buch von Karl Iusti ist keins der litterarischeN-Er-
zeugnisse eines Autors, der gewohnheitsmäßig jedes Jahr
etwas auf den Büchermarkt wirft, nur um immer wieder
da zu sein. Ls ist vielmehr die Summe von Beobachtungen
und Forschungen langer Jahre niedergelegt. Zwar ist das
viele Deuteln und Drehen bei der Interxretirung von
 
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