Die Kunst-Halle (7.1901/1902)

vom Runstmarkt.

* München. VIII. Internationale Kunſtaus-
ſtellung. Derkäufe (Fortſ). Die Gelgemälde: W.
BHampel „Mädchen mit Kaffeeſchale“; F. Horadam „An der
Wwürm“, Herbſtabend!; E. Stolitza „Steppenlandhaus“ ;
S, Sabbides „Ringelreihe“; A. Kunz „Fruchtſtück“; K. von
Bergen „Ein kleiner Schmaus“; Th. Kleehaas „Auf der
Alm?; M. Gaißer „Genre“; Th. Graetz „Wolkenſchatten“;
G. Ciardi „Hanal in venedig“; H. Seeger „Pfingſtfeier“;
G. Strützel „In den Vorbergen“; E. Meißner „Am
Hinterſee“ J. W. Hamilton „An der ſchottiſchen Küſte“;
L. Selvaltico „Traurigkeit?; J. J. v.d. Sande-Backhuyzen
„Anſicht einer holländiſchen Stadt“; J. P. Carſtins „Still-
leben“ H. Schulz „Weiblicher Studienkopf“; A. Braith
„Schafheerde im Hochgebirge“; P. Bink „Kückkehr des
Fiſchers“; R. Biemerſchmid „Bildniß“ (Tempera); R.
S „ Coiletten; Ferner: 119 Strattt „ Dammeruna ”
(Farbig. Orig. Radirung.); M. Schieſtl „Alpenkönig“
(£ithographie); E. Buchner „Von der Stadtmauer in
Rothenburg“ (Aquarell); J. M. Gradt van ſ'Gravoſande
„Dordrecht“ (Radirung); Ph. Zilcken „In Venedig“ (Rad.);
J. Taſchner „Flötenbläſer“ (Rad.); A. Coßmann „Junges
Huhn“ (2zmal), „der Agitator“, „Wacht“ GRadirungen).
Die Plaſtiken: G. Graſegger „Rattenfänger“ Golz); M.
Jacoby „Taufmedaille“.

München. Die Fleiſchmann'ſche Hof-Kunſthandlung
verſteigerte am 30. Sept. die Gemäldeſammlung des Herrn
John Voung Dresden. Dieſelbe umfaßt ca. 60 Nummern,
worunter Werke von A. und O. Achenbach, J. Brandt,
— Srubuer, 9 S — Kaul
bacıy Y ebl . Senbach. U L Sier , G o May S
Pradilla enthalten ſind.

S

Bücherschau.

Motive aus der Pflanzenwelt. Ornamentale
Studien von F. Braun. J. Serie 20 Tafeln (Pr. Hik. é, —).
Verlag von Bruno Heßling, Berlin. 1901.

Auf dieſen Blättern hat der Autor eine Auswahl charakte-
riſtiſcher heimiſcher Blüthen- und Blätterpflanzen zuſammen-
geſtellt. Durch geſchmackvolle Anordnung und die Schärfe der
Zeichnung iſt die Verwendung der Motive für die ver-
ſchiedenen Zwecke unbedingt erleichtert. Wir wünſchen der
publikation die gebührendé Beachtung weiter Ureiſe, die
fich auf dieſem Gebiete belehren und anregen laſſen wollen.

Einfache moderne Möbel. Eine Sammlung meiſt
ausgeführter bürgerlicher Zimmer-Einrichtungen.
Herausgegeben von Kiefer Deeg. Vollſt in 10 Liefg.
a 2 M Derlag von Otto Maier, Ravenshurg 1901.

Nach dem vorliegenden I. Hefte ſcheint die Publikation
halten zu wollen, was im Proſpekt angekündigt wird. Die
Mobelarchitektur bewegt ſich in einfachen, äſthetiſch an-
genehmen Formen und iſt mit beſcheidenen Mitteln her-
ſtellbar. Bie Deutlichkeit des Details der Zeichnungen
macht dieſe als Dorlagen für die Ausführung geeignet.

* Katalog der Gewebeſammlung des Germani-
ſchen Nationalmuſeums. II. Thl. Stickereien, Sxitzen
und Poſamentirarbeiten. verfaßt von Dr. Hans Steg-
mann! Mit XVII Cafeln und 3 Abbldgn. Verlag des
German. Muſeums, Nürnberg 1901.

* Die Inſeb Herausgegeben von Bierbaum Heymel
und Schroeder. IL Jahrg, 10 und 11 Beft (& Nik. 2,—).
Derlag von Schuſter & Loeffler, Berlin 1901.

Die Illuſtrationen auch dieſer beiden Hefte ſind zum
Theil noch viel ſeltſamer als der romantiſch-altfränkiſche
Tert. Die Tendenz der Blätter von Marcus Behmer, die
neben einfarbigen Keproduktionen von japaniſchen Tuſch-
zeichnungen herlaufen, laſſen ſich nur durch den Ausdruck
„idiotiſch“ kennzeichnen.

»Die Kunſt unſerer Zeit. Eine Chronik des
modernen Aunſtlebens. 12. Idhrg. Lfgn. VIII und IX
( 3 bezw. 4 ME) Franz Baͤnfſtaengl, Uunſtverlag

5

München 1901. (Inhalt: A. Heilmeyer, Die VIII. Intern.
Lunſtausſtellung in München. Mit zahlr. Vollbildern und
Textilluſtr.)

* 9 Deforationsmotive der Malerzeitun ‚ Heft 94..
Derlag von Jüſtel & Göttel, Leipzig \90\0. E

S

Der Amateur · photograph.

„ * Photorylographie. Der „Moniteur“ veröffent-
licht folgendes Verfahren zur Senſibiliſirung von Holz


Durch Miſchuns der nachſtehenden drei Flüſſigkeiten erhält
man ein lichtempfindliches Pulver, das man trocken auf
den Holzſtock reibt und dann in gewöhnlicher Weiſe kopirt.

Löſung 1.
—— a —
Ufohoh 66084
Fichtenharz (Kolophonium) 15 gr
Löſung 2.
AYmmoniumbichromat . 10 ccm
(10prozentige Löſungd)
Anmmontab ı . OO
Löſung 3.
Silbernitrat E — ar
Ammoniak 20 cem

Man miſcht 50 ccm Löſung 1 mit 10 ccm Löſung 2
und 10 ccm Löſung 3.

Es ſchlägt ſich ein rothes Pulver nieder, das man
abfiltrirt und trocknet. Der Holzblock wird zunächſt mit.
einem Celluloidfirniß übergoſſen und dann das rothe Pulver
aufgebürſtet.

Es fällt ſich dabei Harz, das durch Erypthroſinſilber
und Silberchromat roth gefärbt iſt und adhäſive Eigen-
ſchaften hat. Der hohe Ammoniakgehalt dürfte aber die
Hauptmenge der Silberverbindungen in Töſung halten, ſo
daß dieſelben unbenutzt durchs Filtrum gehen.

(Ohot. Wochbl. Rr. 34, 1901, nach Revue Suisse.)

*Imogenſulfit. Unter dieſem Namen fühßrt die
Aktiengeſellſchaft für Anilinfabrikation, Berlin, der die
photographiſche Technik ſchon manches ſchätzenswerthe
Hülfsmittel zu verdanken hat, einen neuen Entwickler
ein. Seine Eigenſchaften ſtellen ihn in eine Beihe mit
den beſten zu gleichen Zwecken benützten Chemikalien.
Als beſonderer Vorzug dieſes in Pulverform in den
Handel gelangenden Imogenſulfits iſt hervorzuheben, daß
die Bereitung der wirkſamen Löſung ohne Hülfe der
Waage und nur unter Zuſatz der überall erhältlichen
Soda in einfachſter Weiſe erfolgt, was ihn vorzüglich zum
Gebrauch auf Keiſen geeignet erſcheinen läßt.

»Tonfixirbad. Pr. E. Vogel giebt ein Tonfixirbad
an, welches wegen ſeiner alkaliſchen Eigenſchaft den
Schwefel nicht niederſchlägt und dem Gelbwerden der
kopien entgegenwirkt. Khodanſalz wird mit Abſicht ver-
mieden, da es die Entſtehung von Doppeltönen und das
verblaſſen der Kopien begünſtigt:

Deſtillirtes Waſſer 1000 ccm

E —

E eannn UatroN . . . 20 ,
Blei (Bn

Olhloggolölöfung (.1 3 00) 50 cem
(Phot. Mitth. 1901.)

Unsere Abbilaͤung.

Dieſem Hefte liegt ein Blatt mit zwei Reproduktionen
von Büſten (Gladſtone und Pſyche) der in Berlin an-
ſäſſigen amerikaniſchen Bildhauerin Mrs. Emma Cad-
wallader Guild bei (ogl. S. s).