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Die Kunst-Halle — 7.1901/​1902

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Aus der Praxis
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Preisausschreiben und Stiftungen. Kunst- und Künstlervereine
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https://doi.org/10.11588/diglit.62513#0020

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* Devey. Der internationale Kongreß zum Schutz
des litterariſchen und künſtleriſchen Eigenthums be-
ſchäftigte ſich in ſeiner Sitzung am 10. Auguſt mit den
Forderungen und Intereſſen der Künſtler und beauftragte
ſine Kommiffion ‘ mit der Ausarbeitung eines Verlags-
vertragentwurfs, mit beſonderer Berückſichtigung der
Bilder und Skulpturen. Zum Schluſſe äußerte der
Kongreß den Wunſch, es möchten Betrugsfälle, begangen
durch Unterſchiebung oder Abänderung von Namen oder
Zeichen auf Kunſtwerken, in allen Ländern durch Spezial-
geſetze beſtraft werden.

Maler X D in Sechlendorf, CNhromuoch A
wenn rein und gut, den rothen Zinnobern bei Weitem vor-
zuziehen. Die Zinnober müſſen bei Miſchungen ſehr vor-
ſichtig behandelt werden; ſie vertragen ſich z. B. nicht
mit Veapelgelb, Aadmium und allen ſchwefelhaltigen
Farben. Chromroth wird dagegen durch dieſe Farben gar
nicht verändert.

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Preisausschreiben und Stiftungen.

* Berlin. Die Weinhandlung M. Kempinski & Co.
Ceipzigerſtr. 25) hat zwecks Herſtellung einer künſtleriſch
ausgeführten Anſichts-Poſtkarte zu einem Wettbewerb
um Entwürfe eingeladen. Preisrichter: Doepler d. J.,
F. Skarbina und F. Stuck. Preiſe: 500, 300 und 200 ME
Dem Bewerber bleibt die Art der Darſtellung überlaſſen,
doch muß dieſelbe eine Champagnerflaſche zeigen und ſind
Abbildungen religiöſer, politiſcher oder anſtößiger Natur
ausgeſchloſſen. Die Entwürfe ſollen die Größe einer
deutſchen Beichspoſtkarte haben, wobei zum Beſchreiben
mindeſtens 1/ des Raumes frei bleiben muß. Die Enr-
würfe ſind bis zum 13. November d. J. bei der obigen
Firma mit einem Uennwort, ſowie in einem verſchloſſenen
Couvert mit Namen und Wohnung des Künſtlers einzu-
reichen.

* Siegen. Zur Erlangung von geeigneten Ent-
würfen für den Bau einer Feſthalle wird hiermit ein
Wettbewerb unter den in Deutſchland anſäſſigen Architekten
ausgeſchrieben. Drei Preiſe: 1500, 900 und 600 Mark.
Die Unterlagen für den Wettbewerb ſind gegen Einſendung
von 2 Mk. vom Stadtbauamte zu beziehen. Dieſer Betrag
wird nach Einreichung eines Entwurfs oder nach Rück-
ſendung der unverſehrten Unterlagen zurückerſtattet. Die
Entwürfe müſſen ſpäteſtens am 1. März 1902 an den
Magiſtrat zu Siegen portofrei abgeſandt werden.

* Barmen. Wettbewerb um Entwürfe für Vor-
werks Patent-Diktoria-⸗Ceppiche. I, Preis (1000 M.)
W. Lüneburg-Altona II. Preis (600 M.) Ernſt Hoff-
mann-Magdeburg, III. Preis (400 M.) Paul Lang-
Darmſtadt.

Prag. Um das ſelbſtändige Schaffen auf dem
Bebiete des Kunſtgewerbes zu fördern, werden für
das Jahr 1901 vom Kunſtgewerblichen Muſeum der
Handels- und Gewerbekammer folgende Preis-
aufgaben aufgeſtellt: 1. Tintenzeug auf einer Schale, für
einen Damenſchreibtiſch, in Silber getrieben (der innere
Tintenbehälter aus Glas). Durchmeſſer der Schale bei-
läufig 20 cm. Erſter Preis: 250 Kr.; zweiter Preis:
180 Kr.; dritter Preis: 100 Kr. 2. Schmuckkaſſette aus Holz,
mit flacher Holzeinlage (Intarsia) verziert. Auch die Innen-
ſeite des Deckels iſt mit Intarsia zu verſehen. Dimenſionen
etwa Länge 30, Breite 16, Höhe 16 em. Erſter Preis:
200 Ar.; zweiter Preis: 150 Kr.; dritter Preis: 80 Er.
3. Entwurf für eine Papiertapete, dreifarbig. Breite
50 cm. Erſter Preis: 120 Hr.; 3zweiter Preis: 80 r;
dritter Preis: 50 Xr. Die zur Konfurrenz eingereichten
Gegenſtände müſſen ſich durch ſelbſtändige Auffaffung und
techniſches Können auszeichnen. Nähere Beſtimmungen
enthält die Konkurrenz -Ordnung. An der Konkurrenz
können ſich nur in Böhmen anfäſſige Kunſtgewerbe-
treibende betheiligen. Die Arbeiten ſind bis 13. Oktober
1901 an das Kunſtgewerbliche Muſeum Galnitergaſſe) ab-
zuliefern.

* Kopenhagen. Der als Förderer der bildenden
Künfte bekannte Brauereibeſitzer Karl Jacobſen hat einen
onds für national-künſtleriſche Zwecke geftiftet.
Dem Fonds der den Namen „VNycarlsberg-Fonds' führt,
werden zunächſt zwei Drittel und ſpäter' die geſammten,
auf wenigſtens 400000 Kronen jährlich geſchätzten Ein-
nahmen der Brauerei Vycarlsberg überwieſen.

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Runst- und Künstlervereine.

*Düſſeldorf. Die diesjährige ordentliche General-
Verſammlung des Kunftvereins für die Rheinlande
und Weſtfalen findet am 7. Oktober, Vormittags, in der
ſtädtiſchen Tonhalle, zugleich mit der Verlooſung der auf
der diesjährigen PfingſtAusſtellung angekauften Kunſtwerke
unter die Mitglieder des Vereins ſtatt.

* Dresden. Aach dem ſoeben erſchienenen Rechen-
ſchaftsbericht des Sächſiſchen Kunſtvereins auf das Jahr
1900 ſind während dieſes Zeitraumes 3192 Kunſtgegen-
ſtände ausgeſtellt geweſen. Davon wurden 169 für zu-
ſammen 26350 Mk. verkauft, und zwar kamen dabei 111
Kunſtwerke mit einem Werthe von 12188 Mk. auf Dresdner
Künſtler und ſolche aus der Dresdner Umgebung und 58
Kunſtwerke mit einem Werthe von 14 162 Mk. auf aus-
wärtige Künſtler. Der Kunſtverein ſelbſt erwarb für ſeine
Verlooſung 76 Kunſtwerke für 16 165Mk. und vermittelte
ſonach einen Abſatz von überhaupt 245 Kunſtwerken im
Werthe von 42515 Mk. Außerdem ſind zum Zwecke der
Verlooſung 2020,50 Mk. für illuſtrirte Werke, Kupferſtiche
u. ſ. w. verausgabt worden. Die Einnahmen des Kunft-
vereins beliefen ſich im Berichtsjahre auf 48 747 Mk. Die -
Ausſtellung des großen Lambeaurxſchen Reliefs (Die menſch-
lichen Leidenſchaften) brachte der Kaſſe einen Zuſchuß von
502 Mk. Der „Fonds für öffentliche Zwecke“ verfügt nach
dem Bericht über einen kKaſſenbeſtand von 55344 M.,
während die Dreßler-Stiftung mit einem ſolchen von
1900 Mk. abſchließt. Zur Erlangung von Skizzen zu Dar-
ſtellungen geſchichtlicher Vorgänge hat der Verein aus dem
Fonds ſür öffentliche Kunſtzwecke 800 Mk. jährlich als
Berechnungsgeld bewilligt.

* Kiel. Der Schleswig-Holſteiniſche Aunſt-—
verein hat neuerdings Schritte gethan, um die Städte
der Provinz als Mitglieder zu gewinnen. Zu dieſem
Zwecke hat das Direktorium an die Magiſtrate den von
Profeſſor Dr. Matthaei auf dem Städtetag zu Oldesloe
Zehaltenen, in Broſchürenform veröffentlichten Voxrtrag
über „Die ſtädtiſche Verwaltung und die Pflege der bilden-
den Kunft in Schleswig-Holſtein“ verſandt.

Prag. Die Geſellſchaft patriotiſcher Kunſt-
freunde in Böhmen veröffentlicht im Druck den Bericht
des Ausſchuſſes über die Thätigkeit in den Derwaltungs-
jahren 1899 und 1900. Die Mitgliederzahl betrug Ende
1899 15 Ehrenmitglieder und 57 beitragende Ende 1900
15 Ehrenmitglieder und 55 beitragende. Das ſtändige
Sinken der Mitgliederzahl bewog den Ausſchuß, eine größere
Aktion einzuleiten, und kann bereits jetzt konſtatirt werden,
daß die Zahl der beitragenden Mitglieder um ein Beden-
tendes gewaͤchſen iſt. Der ſtändige Gönner der. Geſell-
ſchaft, Fürſt Johann Liechtenſtein, hat auch in den per-
floſſenen zwei Jahren die Gemäldegallerie der Geſellſchaft
mit hervorragenden Aunſtwerken bereichert. Der Zuwachs
der Sammlungen betrug im Jahre 1899 im Ganzen 28
und im Jahrẽ 1900 im Ganzen 36 Werke.

»Prag. Im Kunſtverein für Böhmen iſt der
mitgliederſtand in beiden Jahren abermals gewachſen.
Im Jahre 1899 betrug die Mitgliederzahl 4659, im Jahre
1900 4756. Die Jahresausſtellung im Jahre 1899 um-
faßte 894 und im Jahre 1900 663 Werke. Erſtere war
von 15458, letztere don 12534 zahlenden Perſonen beſucht.

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