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Die Kunst-Halle — 7.1901/​1902

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Nr. 12
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Neue Denkmäler
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Persönliches. Preisausschreiben.
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Kunst- und Künstlervereine
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— 12

»prag. Ein Kaifer Joſeph-Denkmal ſoll im Sommer
in Tannwald zur Aufſtellung gelangen.

»Capriſe (Arezzo). Hier, wo Michelangelo Buonar-
roti geboren wurde, hat ſich ein Komite gebildet, um dem
großen Künſtler ein Denkmal zu errichten.

S

Persönliches.

»In die Jury der Großen Berliner Kunſtaus-
ſtellung hat die Genoſſenſchaft der Mitglieder der königl.
Akademie der Künſte die Maler Otto Brauſewetter, Georg
koch und Hugo Dogel, die Bildhauer Otto Leſſing und
Gerhard Janenſch und den Graphiker Eilers als Mit-
glieder entſandt.

»Gedenktage. Graf Ferdinand Harrach wurde
an ſeinem im vorigen Hefte bereits mitgetheilten 20. Ge-
burtstage durch zahlreiche Aufmerkſamkeiten erfreut. Der
intime Freundeskreis widmete ihm ein plakettenartiges
Uunſtwerk, das der Ziſeleur Otto Bohloff geſchaffen hat.
Es zeigt das in Bronze getriebene Bildniß der Gräfin
Harrach nach einer Kreidezeichnung ihres Gemahls vom
Jahre 1892. Eine beſondere Ehrung erwies die königliche
Akademie der Künſte ihrem Mitgliede und Senator. Sie
entſandte eine vom Präſidenten Geh. Rat Ende geleitete
Abordnung mit einer Adreſſe, welche die Mittheilung ent-
hielt, das die Akademie beſchloſſen habe, das von Paſſini
gemalte Bildniß des Grafen ihrer Porträtſammlung
einzuverleiben. — Der greiſe Landſchaftsmaler Profeſſor
Eduard Pape, ein Berliner von Geburt, wurde dieſer
Tage 85 Jahre alt.

Nekrolog. In München ſtarb der verdiente Kunſt-
händler David Heinemann, geboren zu Schlippheim bei
Augburg. In Augsburg beſuchte er fünf Jahre die Kunſt-
ſchule, die er mit 13 Jahren bezog, von 1832 -1841 be-
ſuchte er die Akademie in München. Seine künſtleriſche
Thätigkeit erſtreckte ſich hauptſächlich auf Porträtmalerei.
Auch hübſche Genrebilder gingen aus ſeinem Atelier her-
vor. Im Jahre 1872 gründete er die bekannte Münchener
Kunſthandlung mit ihren Filialen in Frankfurt a. M., Bad
Kiſſingen und Nizza, von denen nur die letzterwähnte Filiale
noch beſtehen blieb. — Der Maler Johann Balentiny,
deſſen Bilder aus dem Zigeunerleben viel Aufſehen er-
regten, iſt am 26. Februar in Budapeſt im 60. Lebensjahre
geſtorben.

S
preisausschreiben.

Charlottenburg. Aus dem engern Wettbewerbe
um das Kaifer Friedrich-Denkmal iſt Prof. Uphues
als Sieger hervorgegangen.

* Dresden. Das Preisausſchreiben, das der Bath
unſerer Stadt zur Erlangung von Entwürfen für den
plaſtiſchen Schmuck der Carolabrücke an die
Dresdner Bildhauer ergehen ließ, hat nicht weniger als
30 Arbeiten gezeitigt. Alles in Allem darf das Ergebniß,
ſchreiben die „Dr. Wcht.“, als nicht unbeträchtlich gelten,
wenn es auch keinen Entwurf von überragender Hriginalität
gebracht hat, keine einzige Arbeit, die mit überzeugender
Gewalt als prädeſtinirt zur Erfüllung ihres Zweckes er-
ſcheinen könne. Das mag zum Theil daran liegen, daß die
Bildhauer nicht ganz frei und uneingeſchränkt arbeiten
konnten. Die ausgeworfene Summe von 12000 Mark, die
für die Ausführung der Modelle in Stein oder Bronze, für
die Aufſtellung der Plaſtiken und das Honorar des Künftlers (l)
langen ſoll, geſtattete ebenfalls nicht gerade große Bewegungs-
freiheit Preisgekrönt wurden vier Entwürfe, und zwar
mit einem 1., einem 2. und zwei 3. Preiſen; außerdem
wurden zwei lobende Erwähnungen zuerkannt. Dem Ent-
wurf des 1. Preiſes, der vom Bildhauer Heinrich Wede-
meyer und Architekt Ernſt Kühn herrührt, geben zwei
ſitzende Löwen das charakteriſtiſche Gepräge.

* München. Das Preisgericht für die engere Kon-
kurrenz zur maleriſchen Ausſchmückung des Rathhausſaales
in Waſſerburg, beſtehend aus den Malern Dr. von Lenbach,
Profeſſoren von Seitz und von Habermann, Bildhauer Syrius

Eberle, Architekten von Hauberriſſer, hat zur Entſcheidung
der eröffneten beſchränkten Konkurrenz, in welcher 5 Ent-
würfe eingereicht wurden, beſchloſſen, es möchte die Aus-
führung der Wandmalereien dem Maler Max von Mann-
Tiechler in München auf der Grundlage des von ihm vor-
gelegten Konkurrenz⸗-Entwurfes, welcher für den vorliegenden
Zweck als der paſſendſte erſcheine, übertragen werden.

*Wörishofen. Der Kurverein Wörishofen
erläßt folgendes Preisausſchreiben: Es wird für
Wörishofen, als internationalen Kurort für Uneippſches
Waſſerheilverfahren und geſundheitsgemäßen Sport, ein
Entwurf zu einem eklameplakat gewünſcht. Der
Entwurf ſoll enthalten: 1. Eine Figur oder Darſtellung,
welche die Kombination des Kneippſchen Waſſerheil-
verfahrens mit geſundheitsgemäßem Sport in origineller
Art und Weiſe zur Anfchauung bringt. 2. Nachſtehenden
Text: Wörishofen, internationaler Kurort für Kneippſches
Waſſerheilverfahren und geſundheitsgemäßen Sport. 629 m
ü. M. Subalpines Klima. Wohnung und Derpflegung
nach allen Anſprüchen. Freiheit von jedem Modezwang.
Sommer- und Winterſaiſon. Proſpekte koſtenlos durch den
kKurverein. Für die beſten der eingefandten Entwürfe werden
drei Geldpreiſe ausgeſetzt, und zwar als erſter Preis
600 M., als zweiter 300 MT und als dritter 100 M. Ent-
würfe ſind einzuſenden an Dr med. Baumgarten, Wöris-
hofen. Schlußtermin: 20. April 1902. Näbere Bedin-
gungen durch den Kurverein Wörishofen (E. D.) J. A.:
F. Kreuzer, Vorſitzender.

5
Runst ˖ und Rünstlervereine.

»Weimar. Renten- und Penſionsanſtalt für
deutſche bildende Künſtler Maler, Bildhauer, Archi-
tekten, Kupferſtecher, Radirer, Zeichenlehrer, künſtleriſche
Muſterzeichner u. ſ. w.) Der über das verfloſſene Ge-
ſchäfsjahr herausgegebene Geſchäftsbericht zeigt wiederum
die erfreulichſten Fortſchritte dieſes gemeinnützigen Unter-
nehmens. Bas Vermögen der Anſtalt iſt auf 215591Mk.
gegen 171711 Mk. im Vorjahre angewachſen. Hervorzu-
heben iſt noch, daß die Ortsverbände der Anſtalt eigene
Fonds im Betrage von zuſammen rund 46900 Mk. beſitzen,
aus deren Zinsertrage die Beiträge der Mitglieder der
betreffenden Ortsverbände ganz oder theilweiſe, je nach der
Höhe der Fonds Deckung finden, wodurch den Mitgliedern
des Ortsverbandes ihre Zahlungen an die Anſtalt erleichtert
werden.

»Leipzig. Berein der Kunſtfreunde. Am
28. dieſes Monats findet die erſte diesjährige Derlooſung
von Gemälden ſtatt, welche der Derein in jedem Diertel-
jahr zu veranſtalten pflegt. Der Perein, welcher ſeit 1848
beſteht, hat es ſich zur Aufgabe gemacht, Werke lebender,
vorzugsweiſe deutſcher Maler zur Derlooſung anzukaufen.
Der Preis der Aktie, welche für vier Verlooſungen giltig
iſt, beträgt nur 8 Mark. Die Ankäufe der Kunſtwerke,
ſowie die Verlooſungen finden in der Kunſthandlung von
Pietro del Pecchio ſtatt.

»München. Der werdenfelſer Perein für Kunſt
und Kunſtgewerbe hielt am 20. Februar eine außerordent-
liche Generaͤlverſammlung ab. Der wichtigſte Gegenſtand
der Tagesordnung war die für den Sommer. 1902 geplaute
Ausſtẽéllung in Partenkirchen. An die Mitslieder
wurde Einladung zur Beſchickung der Ausſtellung erlaſſen
und um Unterſtützuͤng aus den Mitteln der Wittelsbacher
Landesſtiftung nächgeſucht. Auch die gewerblichen, Aus-
ſtellungsgegenſtände follen in Partenkirchen und den übrigen
Orten des Werdenfelſer Landes hergeſtellt werden, um ein
überſichtliches Bild der Leiſtungsfänigkeit der Bewohuer
bieten zu können. In erſter Linie foll die Mitarbeit der
königlichen Schnitzſchule angeſtrebt werden. Zur Erlangung
eines wirkungsvoͤllen Plakates wird eine öffentliche Kon-
kurrenz unter den Künſtlern ausgeſchrieben, wozu 150 Mk.
genehmigt wurden.

»Wien. Am 3. März hielt die Genoſſenſchaft
bildender Künſtler wiens eine außerordentliche Gene-
ralverſammlung ab. Der aus der Genoſſenſchaft ſeinerzeit
ausgetretene Brofeſſor Kaſimir Pochwalskt wird wieder
als ordentliches Mitglied aufgenommen. Wie der Dor-
 
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