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Die Kunst-Halle — 7.1901/​1902

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Nr. 22
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Kunstchronik
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Ausstellungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.62513#0396

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— 122

ſonderer Schauſtücke aus der abgelaufenen Arbeitsperiode
gehracht wurden. Die Plaketten haben Viſitenkartenformat
und reichen zuſammenhängend von 1826 bis 1845. Abge-
bildet finden wir darauf u. a. das Blücher-Denkmal (1826),
eine Pferdegruppe vom Muſeum (1829), das Denkmal des
Generals v. Horn (1832), Portal in Babelsberg (1836),
das Guſtav Adolfdenkmal für Lützen (1832) u. ſ. w.

*Darmſtadt. Dem Großherzoglichen Muſeum
wurde ein Gemälde des Emil Lugo „Stilles Thal“ als
Geſchenk überwieſen.

*Düſſeldorf. Der ſtädtiſchen Gallerie wurde
durch den hieſigen Amtsgerichtsrath a. D. Dr. A. Markus
eine Statue „Die Steinklopferin“ von Prof. K. Janſſen,
die in Marmor ausgeführt werdenſoll, als Geſchenk angeboten.

* Erfurt. Die Stadt hat durch eine Schenkuͤng von
50000 mk. den Grundſtock für die Erbauung eines
Muſeums gelegt, in dem die im öffentlichen Beſitz befind-
lichen Kunſtgegenſtände und Alterthumserinnerungen eine
dauernde Stätte finden ſollen.

*Frankfurt a. M. „Der Römer“ wurde neuerdings
durch Abſtützungen geſichert, da ſich an dem alten Gebäude
Riſſe zeigten.

AKopenhagen. Dem Staat und der Hauptſtadt iſt
von dem hieſigen Fabrikanten Hirſchſprung eine Gemälde-
gallerie, die eine nationale Bilderſammlung re-
präſentirt, unter der Bedingung als Geſchenk angeboten
worden, daß ein eigenes Mufeum gebaut werde. Die
Sammlung umfaßt nach dem „B. T7T 436 Gemälde von
83 Malern, qußerdem etwa 200 Skizzen däniſcher Skulpturen
und zahlreiche Aquarelle, Paſtelle und Zeichnungen. Man
findet Arbeiten von den Zeiten Eckersbergs bis in unſere
Tage hinein. Ganz beſonders reich iſt Kröyer vertreten,
daneben Zahrtmann, das Ehepaar Michael und Anna Ancher,
Johannſen, Hammershöj u. ſ. w.

Magdeburg. Das ſtädtiſche Muſeum hat eine
werthvolle Bereicherung erhalten Aus dem vom Uunſt-
gewerbeverein geſammelten Duvigneau-Fonds iſt es möglich
geweſen, eine Sammlung griechiſcher vaſen aus dem
6. bis 3 Jahrhundert vor Chrifti Geburt für die keramiſche
Abtheilung des Muſeums zu erwerben.

»München. Ein Mitglied der Kammer der Beichs-
räthe hat der bayeriſchen Staatsregierung die Summe von
100000 Mark zur Verfügung geſtellt zur Erwerbung
ausgezeichneter Kunſtwerkè, insbeſondere für die
kunſtſammlungen des Staates. Der Prinz-Regent ertheilte
die Genehmigung zur Annahme der Schenkung.

»ürnberg! Das Chörlein von St. Sebaldus, deſſen
Verwitterung ſo ſtark iſt, daß eine Wiederherſtellung ſich
als unmöglich erwieſen hat, wird im Germanifchen
Muſeum zur Aufſtellung gelangen, dem es die Stadt
als Geſchenk überwieſen hat. Am Pfarrhofe von St. Sebald
ſoll eine treue Nachbildung des Werkes Aufſtellung finden.

Solothurn. Die Einweihung des vom Baumeiſter
Schlattex errichteten neuen Mufeums fand am 22. Juli
unter Theilnahme großer Kreiſe ſtatt. Auch der hieſige
Kunſtverein hat im Erdgeſchoß feine Vereinsräume.

* Denedig. Die Königin Wittwe Margherita hat
20 000 £ire zum Wiederaufbau des Glockenthurmes der
Markus-Uirche geſpendet.

* Wien.. In Sachen der geplanten modernen
Gallerie iſt dem Finanzausſchuß folgendes Ueberein-
kommen unterbreitet worden: Der Staat trägt eine jähr-
liche Subpention von 60000 Kronen; die Gemeinde Wien
eine ſolche von 30000 Kronen und das Land Vieder-
oſterreich eine ſolche von 20000 Kronen bei. Aus dieſen
Subventionsbetraͤgen werden jährlich neue Kunſtwerke an-
geſchafft und hierbei auf die verſchiedenen künſtleriſchen
Richtungen und die ſie vertretenden Korporationen möglichſt
Rückſicht genommen. Dem vom Staate ernannten Direktor
wird ein Kuxatorium an die Seite geſtellt, in das auch von
Seite des Landes-Ausſchuſſes zwei Kommiſſare entſendet
werden. Der Ankauf der Gemälde erfolgt auf Vorſchlag
des Direktors. Nach einer vom Landes-Ausfchuſſe gemachten
Zuſatzbeſtimmung iſt aber auch jedes Mitglied des Kura-
toriums berechtigt, Initiativ-Vorſchläge wegen Anſchaffung

von Bildern zur Beſchlußfaſſung vorzulegen.

S

Ausstellungen.

* Berlin. In Ed. Schultes Kunſtſalon hat ein
Wechfel der Kunſtwerke ſtattgefunden. M a. enthält diefe
Ausſtellung jetzt Werke von O. Achenbach, Andreotti,
Wer Diez, W. Feldmann, Grützner, Knaus, Chr. Kröner,
Le Suire, Munkacſy, G. Gedexr, Segantini, Sisley und Uhde.
Mit größeren Sammlungen ſind A. Kahle, G. M Mein-
zolt, und Hannah Schreiber vertreten. — Das Hohen-
zollern⸗Aunſtgewerbehaus hat die in ſeinem Beſitze
befindlichen und meiſt in eigenen Werkſtätten hergeſtellten
Arbeiten nach Entwürfen des jüngſt verftorbenen Prof.
Otto Eckmann zu einer Kolleftiv-Ausftellung vereinigt,
insbeſondere Möbel, Beleuchtungsgegenſtände und viele
andere kunſtgewerbliche Erzeugniffe. Die Ausſtellung ent-
hält auch die Photographien und Modelle der für die Segel-
yacht der Kaiſerin „Iduna“ hergeſtellten Innen-Einrichtüng
und des Arheitszimmers für den Großherzog von Heſſen-
Darmſtadt, ſowie des Gubener Salons 2c.

Braunſchweig. Die Kunſtausſtellung in der
ſtädtiſchen Gewerbeſchule wurde am 7. Auguſt eröffnet; ſie
machte noch einen unfertigen Eindruck, da viele Bildertitel
und auch der Katalog fehlten. Von heimiſchen Künſtlern
find u a. Heel, Keitel, Fiſcher, Löhr, Pahlmann, Probſt,
Vieth, Kircheiſen, Dreyer vertreten.

Dresden. Im Stadtmuſeum iſt augenblicklich
eine ſehenswerthe Separatausſtellung von Landſchafts-
bildern aus der nächſten Umgebuns unſerer Keſidenz zu
ſehen. Es ſind mehr als zwanzig Originale von ver-
ſchiedenen Künſtlern und Dilettanken aus dem Anfang des
vorigen Jahrkunderts — Eine Kunſtausſtellung wird
mit der im Jahre 1903 in Dresden geplanten erſten
deutſchen Städteausſtellung verbunden fein. König Georg
von Sachſen hat unlängſt eine Abordnung der Bresdner
Aunſtgenoſſenſchaft empfangen und ſeine Unterſtützung des
Unternehmens zugeſagt. — Die unter dem Protektorat der
königin⸗Wittwe geplante Ausſtellung von Kunft-
werken im ſächſiſchen Privatbeſitz iſt vertagt worden;
ſie ſoll nunmehr im Sommer 1904 und vielleicht in Der-
bindung mit dem hier zu begehenden zojährigen Jubiläum
des Dereins für hiſtoriſche Kunſt ſtattfinden. Das für die
Ausſtellung bereits zuſammengetretene Komité bleibt be-
ſtehen.

»Dresden. In Ernſt Arnolds Kunſtſalon ſind
ueu aufgeſtellt: Prof. Uarl Seiler: Kirche in Innsbruck,
Im Atelier, Hofgeſellſchaft, Kartenftudie und Beim Deſſert;
E Kubierfchfi: 24 Gemälde und der Künſtlerverein Apelles
in Weimar (F. Bunke, P. Drewing, R. Holzſchuh, Profeſſor
P. Bies, Chr. Rohlfs, M. Stahiſchmidt, R. Starke,
O. Farnogrocki und A. Metzeroth) 24 Gemälde. Im
weißen Zimmer ſind eine Anzähl Aquarelle von W. Leiſti-
kow, ſowie farbige Zeichnungen von Ferd. Brauer neu
aufgeſtellt. *

»Düſſeldorf. Im Kunſtgewerbemuſeum giebt
es 3. Zt. eine Ausſtellung von farbigen Studien nach alt-
italieniſchen Moſaiken; fie rühren vom Maler Stummel
in Kevelaar her. — In der „Freien Kunſt“ ſind neu
ausgeſtellt: Don Ed. Daelen das Porträt eines alten Herrn;
von &. Heinrich in München zwei Landſchaften; von
F. Brütt „Diſſonanz“, eine humoriſtiſche Salonſcene; von
J. Scheurenberg, „Malerin im Walde“ und von J. Geertz
die „Fidele Vachſitzung“.

*Frankfurt a. M. In der Auguſt-Ausſtellung des
kRunſt⸗Salons Hermes hat der in Frankreich lepende
Spanier Louis Jimenez eine Sonder Ausſtellung ſeiner
Werke veranſtaltet. Mit größeren Uollektionen ſind weiter
vertreten Hans Thoma und, Fritz v. Uhde, während
$ v Bofmann, L. Adam Kunz, O. . Zoederſtein,
Defregger und F. A. v. Kaulbach ihre jüngſten Bilder
ſandten. — Im Salon Goldſchmidt kam die ſchon
anderwärts gezeigte Böcklin-Sammlung, beſtehend aus
23 Gemälden und Studien des Meiſters, zur Ausſtellung.

„Balle. Bei Tanfch E Hroſſe ſind, neben
ız Aquarellen und Gelſtudien von R. Hoffmann-Chemnitz,
Arbeiten von Karl Schönkerr, u. a. deſſen Gemälde „Der
anklopfende Chriſtus“, zu ſehen. *

° Bamburg. Im Aunſtverein wurde dieſer Tage
in ſämmtlichen Sälen eine Ausſtellung deutſcher
 
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