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Die Kunst-Halle — 7.1901/​1902

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Nr. 14
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Preisausschreiben. Aus der Praxis.
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Kunst- und Künstlervereine
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https://doi.org/10.11588/diglit.62513#0254

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preisausschreiben.

»Bern. Internationaler Wettbewerb in
Ausſicht. Zum Andenken an die Begründung des Welt-
poſtvereins ſoll hier ein Denkmal errichtet werden. Eine
Summe von 200000 Francs ſteht zur Verfügung. Der
Jury gehört aus Deutſchland Geheimer Poſtrath Hacke-
Berlin an.

* Barmen. Plakat⸗Ausſtellung „Barmen
und das Bergiſche Land“. Eingegangen 74 Arbeiten.
Den erſten Preis (800 Mark) erhielt Otto Hammel-
Hannoper. Den 2. Preis (450 Mark) errang Kichard
Mauch⸗Wien, während der 3. Preis (250 Mark) Julius
Gerſtmann-Liegnitz zuerkannt wurde.

Wwien. Dom Geſterreichiſchen Muſeum für Kunft
und Induſtrie wird eine Konkurrenz für den Entwurf
einer Plaquette mit Preiſen aus dem Hoftiteltaxfonds
ausgeſchrieben. Die Größe ſoll nicht unter 16 X 11 em,
nicht über 16)20 cm betragen, das Gbjekt ſoll in
Bronzeguß ausgeführt werden. Nur plaſtiſche Entwürfe
werden zur Konkurrenz zugelaſſen. An der Konkurrenz
können ſich nur Künſtler oder Kunſtgewerbetreibende be-
theiligen, welche die öſterreichiſche Staatsangehörigkeit
beſitzen oder in einem der im Beichsrathe vertretenen
Königreihe und Länder anſäſſig ſind. Für den Ent-
wurf ſoll der erſte Preis 2500 Kronen, der zweite Preis
1500 Uronen, der dritte Preis 800 Kronen betragen. Die
kHonkurrenzarbeiten müſfen bis längſtens 31. Dezember
1902 an die Direktion des Geſterreichiſchen Muſeums ge-
langen. Dem zur Ausführung gelangenden Entwurf wird
ein beſonderer Preis von 500 Kronen zuerkannt. Vähere
Beſtimmungen werden vom Muſeum unentgeltlich ver-
abfolgt.

*Wien. Für ein neues Lriegsminiſterial-
gebäude ſteht ein Preisausſchreiben bevor.

»Budapeſt. Der Verein der bildenden künſt-
ler hat Stellung genommen in Sachen des Vorgehens
der Jury für das Koſſuth-Mauſoleum und mit Ein-
müthigkeit das Verlangen nach Annullirung des Jurp-
Urtheils unterſtützt.

S
Aus der Praxis.

Berlin. Denkmäler aus Galvano-Bronze
und Bohl-Galvanoplaſtik. In einem gemeinſchaft-
lichen Erlaſſe des preußiſchen Kultusminiſters und Miniſters
des Innern vom 28. v. M. wird darauf hingewieſen, daß
die Ausführung von Denkmälern für Mitglieder des
königlichen HBauſes in Galvano -Bronze aus
techniſchen und künſtleriſchen Gründen nicht befürwortet
werden könne. Gegen die Herſtellung von Denkmälern in
Hohl-Galvanoplaſtik, d. h. durch ein Verfahren, bei
dem galvaniſche Viederſchläge in Vegativformen erzeugt
und ähnlich wie bei Kupfertreibarbeiten zuſammengeſeßzt
werden, ſind dagegen Seitens der Miniſter techniſche Be-
denken nicht geltend zu machen. Es werden daher gegen
die Anwendung dieſes Verfahrens im Allgemeinen Ein-
wendungen nicht zu erheben ſein. Die Ertheilung der
Genehmigung zur Ausführung ſolcher Denkmäler werde
jedoch nur in den Fällen befürwortet werden, in denen
genügend Gewähr dafür geboten ſei, daß das betreffende
Werk eine künſtleriſche Neuſchöpfung darſtelle, und daß es
die Anſprüche an eine in künſtleriſcher und techniſcher Hin-
ſicht gediegene Ausführung erfülle. Die Ausführung in
kern-⸗Galvanoplaſtik werde auch fernerhin bean-
ſtandet werden.

*Düſſeldorf. Bericht der Handelskammer
über das Jahr 1901. Die geſchäftliche Lage des Sorti-
mentskunſthandels iſt im Allgemeinen als befrie-
digend zu bezeichnen. Es war ein reges Intereſſe für
Reproduktionen nach guten Meiſtern und Griginalarbeiten
in Radirung und Lithographie. Das vielfach in den Kunſt-
handel einbezogene Kunſtgewerbe geſtaltete das Geſchäft
lebhafter, ſo daß ſich im Sortimentskunſthandel in Verbin-
dung mit dem Kunſtgewerbe eine Steigerung des Umſatzes
erwarten läßt. Zu beklagen iſt das Angebot von minder-
werthigen Beproduktionen unkünſtleriſcher Darſtellungen

Vr. 14

die vielfach von kleinen Perlegern in den Handel gebracht
werden und der Kunft nicht dienlich ſind. Waͤhrend eine
Firma berichtet, daß der Handel in Gemälden auch 1901
unter der Theilnahmeloſigkeit des Auslandes für Düffeldorfer
Bilder litt, kommt von anderer Stelle die erfreuliche Mit-
theilung, daß nordamerikaniſche Räufer mehr als in den
Vorjahren gekommen ſind. Der Betrieb der Bilder erzielte
normale Preiſe, wenngleich in der zweiten Hälfte des Jaͤhres
unter dem Drucke der Zeiten der Abſatz ſchwieriger wurde
und Stücke von hohem Werthe weniger unterzubringen
waren. Als eine Zchädigung des reellen Kunfthandels
wird das allzukäufige Abhalten von Auktionen, bei
denen der Name irgend eines Verſtorbenen als Nachlaß-
beſitzer angegeben wird, der größte Theil der Bilder aber
aus fremdem Beſitz zuſammengetragen iſt, empfunden, wo-
durch Auktionatoren, die gleichzeitig Bilderhänoͤler ſind, den
Abſatz ihrex Bilder, welche zum größten Theil ganz minder-
werthig ſind, erzielen. Vielfach Fonnte man darunter Bilder
bemerken, die im Auslande fabrikmäßig hergeſtellt werden
und irgend einen fingirten Namen tragen. Die in der
Zeit von Dezember bis Ende Januar 1902 im Uunſtge-
werhemuſeum veranſtaltete zweite große Aquarell-⸗Aus-
ſtellung war von außerordentlichem Erfolge begleitet:
der erzielte Umſatz betrug über 20000 Mk. Die in den
Monaten März -April gleichfalls im Kunſtgewerbemuſeum
veranſtaltete zehnte Jahresausſtellung der Freien ver-
einigung Düſſeldorfer Künſtler war ebenfalls ein
Ereigniß von künſtleriſcher Bedeutung. Der Privatankauf
auf dieſer Ausſtellung war lebhaft.

$
Runst- und Ruͤnstlervereine.

*+ Berlün. Derein der Kn en Hn
preußiſchen Staate. Generalverſammiung am s. März
unter Leitung des Geh. Juſtizrathes Heſſe. Bei 979 Mit-
gliedern mit 1093 Beitragsquoten betrug die Gefammt-
einnahme im letzten Jahre 20579 Mk. Für Kunſtzwecke
wurdeu 16046 Mark verausgabt. Die Geſammtausgabe
betrug 21145 Mk., ſodaß ein kleiner Fehlbetrag entſtand.
An Vermögen beſitzt der Verein 80000 Mk.

»Berlin. Eine Pereinigung für Hriginal-
lithographie wurde hier kürzlich gegründet.

*Bannover. Lokalkunſtgenoſſenſchaft. Dor-
ſtand am 26. März neugewählt: O. Wichtendahl, Maler,
G. Herting, Bildhauer, und K. Börgemann, Architekt.

EFrankfurt a MC SE HEL Mn e n
verein. Generalverſammlung am 25. März. Jahres-
bericht: Mitgliederzahl 78, Einnahmen 17364 Mk., Bilder-
anſchaffungen 11125 Mk. verausgabt.

Barmen. Kunſtverein. Die Einnahmen betrugen
(1901) 53242 Mk. Kapitalſtiftungen: Vermächtniß E. Blank
10000 ME., Vermächtniß H. W. Lohmann 10000 Mk,.,
Vermächtniß Lohr 2000 Mif. Die Ausſtellung, zu der
7 Säle zur Verfügung ſtanden, umfaßte ca. 1000 Gemälde.

* Köln. Kunſtverein. Generalverſammlung am
24 März. Jahresbericht für 1901: Die Ausſtellungen
enthielten 1485 Kunſtwerke, wovon für 17950 Mk. ver-
kauft wurde. Das Vermögen des Vereins iſt auf 16925 Mk.
geſtiegen.

Breslau. Kürzlich wurde hier eine „Vereinigung
ſchleſiſcher Künſtlerinnen“ gegründet: Frl. Gertrud Staats,
vorſitzende, Frau Anna Gritſchker-Kunzendorf, Schrift-
führerin, Kreuzſtr. 44a.

*Trier. Das Amtsblatt veröffentlicht den Plan der
vom hieſigen Kunſtvperein zu veranſtaltenden Ausſpielung
von Eifelbildern. Danach werden 3500 Looſe in fortlau-
fenden Nummern ausgegeben und in der Rheinprovinz zum
verkauf gebracht. Jedes Loos ä ı INF. berechtigt zum ein-
maligen freien Eintritt in die vom 10. Mai bis 15 Juni
geplante Ausſtellung „die Eifel in der Kunft“. Der He-
fammtwerth der Gewinne beläuft ſich auf 1500 Uik. Die
Ziehung findet am 1. Auguſt 1902 ſtatt.

* Kiel. Der Schleswig-Holſteiniſche Kunft-
verein, deſſen Generalverſammlung auf den 2. April
hierſelbſt einberufen iſt, giebt ſoeben ſeinen Bericht für
das Jahr 1901 bekannt, demzufolge die Mitgliederzahl

von 685 auf 774 geſtiegen iſt. Als korporative Mitglieder
 
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