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Die Kunst-Halle — 7.1901/​1902

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Nr. 12
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Hauck, Guido; Böcklin, Arnold [Gefeierte Pers.]: Erinnerungen an Arnold Böcklin: mit Beziehung auf die "Gefilde der Seligen"
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https://doi.org/10.11588/diglit.62513#0207

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Nummer 12. Yerlin, 20. MWärz 1902. VII. Jahrgang.

Zeitschrift tür Runst und Runstgewerbe.

Organ für die Intereſſen aller Gikdenden Rünſtler. E



Herausgeber: Prof. Dr. Georg Galland, Charlottenburg.
Telephon Amt Charlottenburg, No. 1083.

Erſcheint am 5. und 20. des Monats. Abonnements pro Quartal 2 ME —

2 Ar. 40 Hr. (bei direkter Zuſendung 2,30 Mk. — 2 Ar. 80 Hr) bei allen

Buchhandlungen und Poſtämtern. Goſtzeitungs-Preisliſte Nr. 4304). Einzel-

nummer 40 Pf.= 50 Hr. Inſeratenpreis für die dreigeſpalt. Millimeterzeile
2 = 25 br

Derlag hermann Walther Verlagsbuchhandlung, G. m. b. H.,
Berlin SW., Kommandantenſtr. 14.

Inhalt: Erinnerungen an Arnold Böcklin. (Mit Beziehung auf „Die
Gefilde der seligen“. Don Guido Hauck. — Die Einweihung des Düffel-
dorfer Kunftpalaftes. — Die Kunſtſtadt Düſſeldorf und ihre Akademie (Schluß
folgt). — Kunſtgewerbe-Ausſtellung in München 1904. — Ein Grundanſtrich
für Holzmalerei. Von Hd. — Frankfurter Kunſtbrief. —- LTeipzig: Ausſtellung
von Farbendrucken. — Kunſtchronik; Ausſtellungen; Neue Denkmaͤler; Perſönliches; 9 2
Preisausſchreiben; Xunft: und Künſtlervereine; Dom Kunftmarkt; Bücherſchau; 8
Der Amateur⸗Photograph. — Unſere Abbildung. *

rinnerungen an Jenold Böcklin.

(Mit Beziehung auf „Die Gefilde der Seligen“).
Von Guido Hauck, Berlin.

A d * n der Sitzung des preußiſchen Abgeordnetenhauſes am 28. Febr.

* 1880 hatte der Abgeordnete Auguſt Keichenſperger Böcklins

DA N K „Gefilde der Seligen“ einer abſprechenden Kritik unterzogen,
©

indem er das Werk als den Typus einer ungeſunden, um

nicht zu ſagen unmoraliſchen, modernen Bichtung der Uunſt hinſtellte.
Sur Abwehr dieſer Angriffe unternahm ich es, in einem am 4, Febr.
1881 gehaltenen Vortrage, betitelt: „Zur Ehrenrettung von Arnold Böcklins
Bild: Die Gefilde der Seligen“ das Bild nach ſeinem poetiſchen Gehalt zu
würdigen, indem ich es zu der Szene am Peneios im 2. Akt des II. Theils
von Goethes „Fauſt“ in Beziehung brachte. Dort erzählt der edle Sentaur
Chiron, während er Sauſt durch den Strom trägt, daß er gaͤnz ebenſo
einſt die Helena über das Waſſer getragen habe. Ich deutete demgemäß
die Bauptgruppe der Staffage als Chiron und Helena. Auch die übrige
Staffage, wie die ganze landſchaftliche Stimmung — der dunkle Waſſer-
ſpiegel, die den Eingang zur Unterwelt vorſtellende Höhle, die Schwäne,
die Nixen, das „Schilfgeflüſter“ die Weidenſträuche und „Pappekitter-
zweige“ — zeigen die auffallendſten Anklänge an jene Fauſt-Stelle. Die
weitere Verfolgung dieſer Parallelen regt zu einer Fülle von Gedanken
 
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