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Die Kunst-Halle — 7.1901/​1902

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Nr. 8
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Preisausschreiben und Stiftungen
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Kunst- und Künstlervereine
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Vom Kunstmarkt
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https://doi.org/10.11588/diglit.62513#0146

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richtungen (ca. 1600—2500 MF.), ein Empfangs-Zimmer,
ein Wohn- und Eß-Zimmer, 2in Schlaf-SZimmer und eine
Küche in perſpektiviſcher Darſtellung in Feder-Manier und
im Zeichnungs-Format von 34 : 45 cm; das Karton-Format
ſoll 48 : 62 cm betragen. Zu jedem Raum iſt ein Detail-
Blatt zu geben, auf welchem die in der perſpektipiſchen
Anſicht nicht unterzubringenden, aber in dem betreffenden
Interieur, nothwendigen Einzel-Moöbel und Dekorationen
Ferſpektiviſch oder geometriſch gezeigt ſind. Alle Entwürfe
müſffen in Weiß und Schwarz ausgeführt werden. Eine
Farben-Skizze zu jedem Entwurfe iſt im Hinblicke auf die
Bedeutung der Farbe im modernen Wohnungs-Empfinden
dringend erwünſcht. Berückſichtigung ſollen grundſätzlich
nur ſolche Entwürfe finden, welche durchaus künſtleriſch-
eigenartig und modern gehalten ſind und eine zweckent-
ſprechende, vernünftige Werkform zeigen. Folgende Räume
ſind vorgeſehen: Empfangszimmer (zugleich Arbeitszimmer
des Herrn), Wohn- und Eßzimmer, Schlafzimmer und Küche.
Preiſe: 4 erſte ä 300 Nik, 4 zweite a 200 Mk., 4 Oritte
ä 150 Mk., ſowie Ankauf weiterer Entwürfe. Termin:
ı. September 1902. Einſendung ohne Namen mit Motto.
Adreſfe: Verlagsanſtalt von Alexander Koch in Darmſtadt.

* Hamburg. In der vielbeſprochenen Konkurrenz
um das Bismarckdenkmal für einen Platz unweit des
Hafens iſt jetzt die Entſcheidung gefällt. Den erſten
Preis erhielt der junge Berliner Bildhauer Hugo Lederer
(mit Schaudt), der durch mehrere Arbeiten von Eigenart
und plaſtiſcher Kraft ſich bereits hervorthat, aber bislang
in der Keihe der offiziellen Talente an der Spree fehlte,
weshalb ſich Lederer von der „Sezeſſion“ anwerben ließ.
Zweite Preiſe erhielten der junge Münchener Bevrer jun.
(mit Nank), ferner Hundrieſer in Berlin, Spaar in
Chemnitz, William Müller in Berlin. Dritte Preiſe
erhielten Chr. Behrens-Breslau (mit B. Schmitz, Berlin),
w. Kreis-Dresden, O. Rieth-Berlin. Bierte Preiſe
erhielten: Pfretzſchner-Berlin, Peterich Berlin, Arnold Hart-
mann-Berlin, C. Scharff-łamburg. Die Summe für die
Preiſe hatte man in letzter Stunde von 30 auf 39000 Mk.
erhöht und ı zweiten, ſowie 4 vierte Preiſe nachträglich
gefchaffen. Es beſteht die Abſicht, die Ausführung des
Monumentes dem erſt 31 Jahre alten Lederer, der einſt ein
Gehülfe von Toberentz am Berliner Lutherdenkmal war, zu
übertragen; 400000 Mik. find für die Ausführung beſtimmt.
Die Löfung der Preisaufgabe präſentirt ſich, ſo weit die
eingereichten Arbeiten ernſt zu nehmen ſind, in ſehr ver-
ſchiedenartiger Auffaſſung. Die Eiuen bemühten ſich, den
niſtoriſchen, alſo realen Bismarck ſo getreu, die Andern,
den legendariſchen eiſernen Kanzler ſo frappant wie mög-
lich zu geſtalten. Lederer ſtellte ihn in ſeinem ca. 20 m
hohen Monumente als markigen Heros Boland dar, und
er, wie die Uebrigen, die einer ähnlich großartigen Auf-
faſſung der Porträtgeſtalt huldigten, errangen, wie wohl
ſchon im Voraus aus der Zuſammenſetzung der Jury zu
errathen war, den Vorzug.

»

Runst · und Rünstlervereine.

Leipzig. Eine Anzahl Mitglieder des Kunſt-
vereins hat der am 28. Dezember 1901 ſtattgehabten
Generalverſammlung eine Anzahl Wünſche unter-
breitet, die das Vereinsleben, Ausſtellungen und VHor-
träge, Kupferſtichkabinet, Bibliothek und Leſeſgal, öffent-
liche Denkmalspflege, künſtleriſche volks- und Jugend-
erziehung und Ankäufe für das Muſeum betreffen.

»Chemnitz. Kunſthütte. Am 12. Dez. 1901 fand
die alljährliche Derlooſung im Ausſtellungsgebäude ſtatt. Es
gelangten 32 Oelgemälde, Aquarelle u. ſ. w., ſowie 165
Photogravüxen zur Vertkeilung, ſodaß 197 Mitglieder mit
Gewinnen bedacht wurden.

»Liegnitz. Am 30. Dezember 1901 fand die
Generalverfammlung des Kunſtvereins ſtatt. Dem
Jahresbericht nach ſind dem Verein ca. 210 Mitglieder
erhalten, 40 weniger als im vorigen Jahre. Die Aus-
ſtellung in der Kirche der freireligiöſen Gemeinde hatte
ein minimales finanzielles Ergebniß, ſodaß zunächſt an
weitere Ausſtellungen nicht zu denken iſt. vier Vorträge
fanden Beifall.

2 Danzig. Eine prächtige Ehrengabe hat der, Verein
der Danziger Künſtler“ ſeinem Ehrenmitgliede Herrn
Oberpräſidenten v. Goßler durch eine Deputation über-
reichen laſſen. Es iſt ein vorzüglich gelungenes, von Prof.
Adolf Männchen in Oel ausgeführtes faſt lebensgroßes
Bildniß des Herrn v. Goßler.

*Danzig. Kunſtverein. Generalverſammlung am
21. Dez. 1901 im Stadtmuſeum. Dem Jahresbericht
entnehmen wir, daß dem Derein 368 Mitglieder ange-
hören. Zum Ankauf von Aunſtwerken für die Ver-
looſung unter die Mitglieder ſind 2502 M. ausgegeben
worden. Der Etat balanzirte in Einnahme und Ausgabe
mit 7073,29 M. Der Vorſtand wurde ermächtigt, die
Veranſtaltungen des Vereins Danziger Künſtler durch einen
Zuſchuß bis 200 M. zu unterſtützen. Nunmehr fand die
Verlooſung der erworbenen Uunſtwerke ſtatt.

*Frankfurt a. M. Hieſige Künſtler haben vor
einigen Monaten den „Bildhauer-Verein Frank-
furter Künſtler“ gegründet, deſſen Statuten nunmehr
feſtgeſtellt wurden. Zum Vorſitzenden wurde Herr Rumpf,
zum Kaſftrer Herr Franz Krüger, zum Schriftführer
Herr Kovarzif gewählt. Der Derein bezweckt Beſprechung
und Berathung gemeinſamer Intereſſen, insbeſondere die
Vertretung der Mitglieder bei Ausſtellungen u. ſ. w. Mit-
glieder werden nur aufgenommen, wenn ſie auch zugleich
der Allgemeinen Deutſchen Kunſtgenoſſenſchaft oder der
Frankfurter Künſtler-Geſellſchaft angehören.

»Münchener Künſtler-Genoſſenſchaft. Nach
erfolgter Ergänzungswahl hat ſich der Vorſtand für 1902
neu konſtituirt. Präſident: Hans Peterſen, Profeſſor, Maler;
Stellvertreter: J. von Kramer, Profeſſor, Bildhauer;
Schriftführer: Richard Groß, Maler; Kaſſirer: Eranz Schmid-
Breitenbach, Maler; K. G. Barth, Bildhauer; A. Dieffenbacher,
Maler; Profeſſor W. von Diez, Maler; Eugen Drollinger,
Hofbaurath: Auguſt Holmberg, Profeſſor und Gallerie-
direktor, Maler; J. M. Holzapfl, Eupferſtecher; Hermann
Knopf, Maler; B. Lotſchenreiter, Maler; Heinrich Krefft,
Architekt; Adolf Lüben, Maler; Joſef Menges, Bildhauer;
Mathias Schmid, Profeſſor, Maler; Karl Seiler, Profeſſor,
Maler; L. Willroider, Profeſſor, Maler.

»München. Die Künftler-Dereinigung Luitpold-
Gruppe hielt am 16. Dez. 1901 ihre Generalperſammlung
ab. Für das Jahr 1902 wurde heſchloſſen, in den
Parterreräumen von D. Heinemann in der PrinzRegenten-
ſtraße eine Frühjahrsausſtellung zu inſzeniren. Ferner wird
die Gruppe ſich an den Ausſtellungen in Berlin und
Düſſeldorf korporativ mit eigener Jury und Hängekommiſſion
betheiligen. In der Jahresausſtellung im Slaspalaft ſoll
die Grüppe in derſelben Ausdehnung wie bisher in den
Jahresausſtellungen vertreten ſein. Ferner peſchloß die
Bruppe die Gründung eines Lokalvereins III der allge-
meinen deutſchen Uuͤnſt⸗Genoſſenſchaft. Statutengemäß
fand auch die Veuwahl der Dorſtandfchaft ſtatt: 1. Dor-
ſitzender C. Marr, Prof., 2. Vorſitzender F. Baer, 1. Schrift-
führer P. F. Meſferſchmitt, 2. Schriftführer Aunz Mever,
Kaffirer W. Löwith, H. Kamlah; H. Bürgel, Prof.,
E. Blos, G. Schuſter⸗-Voldan, W. Thor, F. Koch, K. Urban.

»Wien. Die Jahresverſammlung des Künſtler-
bundes „Hagen“ berief in die Bundesleitung für das
Jahr 1902 die Herren Heinrich Lefler, Franz Thiele,
I. D. Goltz, Konrad widter, Baron Dr. Richard Draſche,
Raimund Germela, Rudolf Konopa, Wilhelm Hejda, Ferd.
Schirnböck, Hans Rathausky. Die erſte Ausſtellung des
nenen Jahres wurde Anfang Januar eröffnet. Die zweite
findet Ende Februar ſtatt. Für die Monate Auguft und
September iſt eine Sommerausſtellung in Ausſicht ge-
nommen, der ſich im Herbſte einige Kollektionsausſtellungen
anſchließen werden. Im Mai betheiligt ſich der künſtler-
bund korporativ an der deutſchnationalen Hunſtausſtellung
in Düſſeldorf.

S

Vom RKunstmarkt,

* Berlin. Vach der Jahresüberſicht des Rudolph
Lepkeſchen Kunſtauktionshauſes war das Jahr 1901 ein
ſehr erfolgreiches. In der Zeit vom 15. Januar bis
21. Dezember fanden an 131 Tagen verſteigerungen ſtatt
 
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