Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Kunst-Halle — 7.1901/​1902

DOI Heft:
Nr. 17
DOI Artikel:
Kunst- und Künstlervereine
DOI Artikel:
Aus der Praxis. Vom Kunstmarkt
DOI Artikel:
Bücherschau
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.62513#0309

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Zr 1E


»Wien. Die Genoſſenſchaft der bildenden
künſtler Wiens hat ein fünfzehngliedriges Komité,
welchem fünf Maler, fünf Bildhauer und fünf Architekten
angehören, zur Vorberathung künſtleriſcher Angelegenheiten
gewählt. Ihm fällt die Aufgabe zu, die Wahrung der
Intereſſen der Künſtler im Auge zu behalten und in
künſtleriſchen Tagesfragen, ſowie bei Wettbewerben, die
für die Stellungnahme der Genoſſenſchaft hierzu etwa noth-
wendigen Vorberathungen zu pflegen. In erſter Linie
wird das Komite der ſchwierigen Frage einer Organiſation
der ſtaatlichen Kunſtpflege näher treten.

5
Aus der Praxis.

»Das verſteigerungsamt in Wien hat die Auf-
merkſamkeit nicht nur der Kunſtfreunde, ſondern auch der
Wiener Künſtler erregt und bei letzteren die Hoffnung er-
weckt, daß ihnen aus dem Beſtande dieſes Inſtituts Vor-
theile erwachſen werden. Die auf Hebung des Uunſt-
marktes in Wien gerichteten Abſichten gehen in erſter Linie
dahin, den Künſtlern den Abſatz ihrer Werke zu erleichtern,
u. A. auch durch die unter Mitwirkung angefehener Experten
vorgenommene amtliche Feſtſtellung der Preiſe den
Ankauf von Bildern denjenigen Kreiſen zu erleichtern,
welche ſich zu unſicher fühlen, Bilder zu bewerthen, und


ſich bei den Ankäufen ſtützen können. Bie dritte Aus-
ſtellung mit ſich anſchließender Auktion wird vom Oer-
ſteigerungsamte für den September vorbereitet.
; * Batavus in Köln a. Rh. Wenn die genannte
Düſſeldorfer Firma Gckerfarben mit Giftzeichen berkauft,
ſo kann es ſich nur um künſtliche Gcker handeln, die
keinesfalls zu empfehlen ſind.

Bart gewordener Gips wird aus Gefäßen (nach
der „Keram. Kdſch.“) durch Zufatz von ſchwacher Salzſäure-
löſung, nach mehrſtündiger Einwirkung der letzteren, be-

quem entfernt.
Arheberſchutz.

»Frankfurt a. M. Die Klägerin (Literariſche An-
ſtalt, Rütten & Loening) iſt Verlegerin des allbekannten
Kinderbilderbuches von Dr. Hoffmann mit dem Citel
„Struwelpeter“, welches ſeit dem Jahre 1845 er-
ſchienen iſt. Das Urheberrecht an dieſem Buche iſt durch
Vertrag auf die Klägerin übergegangen. Die Beklagte,
Verlagsbuchhandlung Guſtav Kühn in Veu-Kuppin,


bilderbuch, Verlagsnummer 298, erſcheinen laſſen, welches
ebenfalls den Titel „Struwelpeter“ und das Bild eines ver-
wahrloſten Knaben mit langen Haaren und langen Finger-
nägeln als Titelbild führt. Die erſte „Struweſpeter“ ‚be-
titelte Erzählung beginnt mit dem Derfe: „Sehi Ihr ihn,
da ſteht er, Pfut der Struwelpeter.“ Der Vame des Ver-
legers und Berfaſſers iſt in dem Buche weder auf dem
außern Umſchlage, noch auf der erſten Citelſeite angegeben.
Dieſes Buch Vr. 298 iſt von der Beklagteu auch einem
Waarenhaus in Frankfurt a. M. geliefert und von dieſem
hier zum Verkauf feilgeboten worden. Die Klägerin hat
nun Klage erhoben mit dem Antrage: der Beklagten zu
unterſagen, das Kinderbilderbuch Verlagsnummer 298 unter
dem Titel „Struwelpeter“ herzuftellen, feilzubieten und zu
vertreiben, bei Meidung einer gerichtlichen Strafe von
100 M, für jedes unter Zuwiderhandlung gegen dieſes
; Derbot feilgebotene oder in den Verkehr gebrachte Exemplar.
Das hieſige Landgericht hat durch Urtheil vom 3. Februar
1902 ſämmtliche Einwendungen der Beklagten verworfen
und nach dem Klageantrage erkannt.

8 — —
vom Runstmarkt.
Berlin. Sroße Uunſtausſtellung 1902. Verkäufe


C. Kappftein: „Birfhahn“. (Schabhlatt). „Teckelkoͤpfe“
„Colliekoyf“ (farb. Sithogr.). M. BHorte. z Radirungen.
B. Ulbrich: „Titusbogen in Rom“. Gadirung) Die Gel-


„Schunkelwalzer“ B. Mühlig: „Ernte am ANiederrhein“.

P. Dowe: „Der Zecher“. A. Flamm: Blick auf die Küſte
bei Mola die Gaeta“. (äWiederßolung ) H. Gude: „Sommer-
ſchwüle, Chriſtianiafjord“. P. Flickel: „Alte Erlen a. d
Schwarza“. F. Graf Harrach! „Zer gute Hirt“. Mathilde
Block⸗Niendorff: „Lauenburger Bäuerin“. A. Eckhardt:
„Schmied am Feuer“ W. Simmler: „Frühlingslied“. W. Eiſen-
blätter: „Fiſcherkähne“. Margarete Grünwald: „Am Graben“.
Marie Piper: „Gelbe Bofen“. 5. Sartorelli: „Abend-
dämmerung“. O. Goldmann: „Unſere Miezen“ Wanda
Röhling: „Am Sonntagmorgen“. Ferner zur Derloofung
angekauft vom Verein der Kunſtfreunde: R. Marcuſe?
„Omar!, Bronze. Mathilde Block-Niendorff: „Vertieft“,
Aquarell. C. Röhling: „Vorfräkling“, Gelgemälde. Ferd.
Kruis: Hafen von Velendam (Holl.)“, Gouache. O. Alten-
kirch Im Winter“, Melgemälde. - Bachmann: „Herbſt
im Thiergarten“ Gelgemälde. A. Koefter: „Enten“, Gel-
gemälde. A. Schlabitz: „Frühling“, Gelgemälde. Gg.
Hacker: „Werft in Emden“, Gelgemälde. H. Wendel:
Aus Pommern“, Gelgemälde. A. Katſch: „Mädchen mit
Kette”, Bronze. Des Weiteren wurden verkauft: Arthur
Biberfeld: „Ein Familienzimmer mit Einrichtungs- und
Beleuchtungsgegenſtänden, fowie verſchiedene Schmuͤckſachen
und kunſtgewerbl. Gegenſtände.

*Bamburg. Böcklinpreiſe von heute. Die
„Frühlingshymne“ 65000 Mk., „Sommertag“ und „Zentaur
in der Dorfſchmiede“ je 80000 - MF, und „Meeresidyll“
100000 Mk. Der jetzt bei Beck E Sohn ausgeſtellte Naͤch-
laß repräſentirt einen Werth von 400000 Mk. Auf die
großen Bilder „Der Krieg“, „Dichtung und Malerei“ fallen
je 80000 Mk, „Jagd der Diana“ 45000 Mk., „Venus
Anadyomene“ 15000 Mk. ꝛc.

Düſſeldorf. Der Kunſtverein für die Rheinlande
und Weſtfalen hat auf der deutſchnationalen Kunſt-
ausſtellung für 60820 Mk. Werke folgender Künftler
angekauft. 2) Maler: Curt Agthe-Berlin, Albert Baur jr.-
Düſſeldorf, W. Clemens-München, Joſ Correggio-Frank-
furt a. M., L. Dettmann-Königsberg, Eliſabeth v. Eicken-
Berlin, Ph. Franck-Berlin, Margarte von Frankenberg-
Schüttlau, Günter-Düſſeldorf, R. Bagn-⸗Dresden, W. Hami-
hüchen⸗Düſſeldorf, Alma Hamel⸗Duſſeldorf, Ed. Harburger-
München, Ernſt Hardt-Düſſeldorf, H. Hartung-Koblenz,
Karl Haver-Düſſeldorf, A. Henke-Düſſeldorf, Herrmanns-
Düſſeldorf, H. Herrmann-Berlin, H. von Heyden-München,
A. Kampf-Berlin, E. Kampf-Düſſeldorf, Kirberg-Düſſeldorf,


Charlottenburg, H. Lieſegang-Düſſeldorf, R. Linderum-
München, Ad. Lins-Düſſeldorf, Yd. Männchen-Düſſeldorf,
S. Marx-Düſſeldorf, von Merveldt-Düſſeldorf, Cl. Meyer-
Düſſeldorf, H. Moderſohn-Düſſeldorf, Hugo Mühlig-Düſſel-
dorf, P. P. Müller-Rünchen, E. Nikutowski-Düſſeldorf,


Eeterſen-ngeln-⸗Düſſeldorf, H. Pohle + -Düſſeldorf, Emmi
RoſeBerlin, H. Roubaud⸗-München, V. Schievert-München,
Fritz Schnitzler-Düſſeldorf, Carl Schultze-Düſſeldorf,
H. Schwiering-Bückeburg, Ad. Seel-Düſſeldorf, Max Stern-
Düſſeldorf, M. Volkhard⸗Düſſeldorf, C. Wagner-Düſſeldorf,
Clara Walther-⸗München, A. Wansleben-Düſſeldorf,
F Weſtendorp⸗Düſſeldorf, A. Zinkeiſen-Düſſeldorf, Zoff-
Krems. a. D. b) Bildhauer: Graſegger, Hammerſchmidt-
Düffeldorf, Janſſen-Düſſeldorf, Koͤrſchgen-Düſſeldorf, Heinz
Müller-Düſſeldorf, Hermann Prell⸗Dresden.

B
— Bücherschau.


Von Prof. Dr. Heinrich Brockhaus, 13 T. und 43 Text-
bilder. Verlag von F. A. Brockhaus, Leipzig 1902 (Preis
Mk. 30 geb.). {

In einer opulenten Publikation des berühmten Leip-
ziger Derlags liegen „Forſchungen über Florentiner Kunſt-
werke“ von Prof. Heinrich Brockhans vor. Alle Anf::
klärungen über die künſtleriſche Vergangenheit der Arnoſtadt
ſind für die Männer vom Fach werthvoll, für das ernſte
kKunſtpublikum unter allen Umſtänden belehrend. Als Leiter


aus denen die Kunſtforſchung ſchöpft, fortgeſetzt nahe zu
 
Annotationen