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Die Kunst-Halle — 7.1901/​1902

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Nr. 18
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Neue Denkmäler
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Persönliches
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Preisausschreiben und Stiftungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.62513#0325

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* gaufanne. Das Wilkelm Tell-Denkmal, ein
werk des Pariſer Bildkhauers A. Mercié, wurde kürzlich
enthüllt, und zwar vor dem Tribunalshofe.

* ginz. Das Adalbert Stifter-Denkmal, ein Werk
des Wienet Bildhauers H. Rathausky, wurde am 24. Mai
enthüllt. Es zeigt die Bronzefigur des Dichters ſitzend auf
einem Granitfelſen.

* Mberhof. Am 22. Juni wird auch hiex dex Grund-
ſtein zu einem Denkmal fuͤr Herzog Ernſt IL gelegt.
werden.

* Daris. In den Champs-Elyſées wurde kürzlich
das Denkmal von Alphonſe Daudet eingeweiht. Der
Bildhauer Saint-Marceaur hat den Dichter ſitzend, mit
einer Decke über den Knien, den ausdrucksvollen Kopf
etwas vorgebeugt, dargeſtellt.

pPrag. Mit der Ausführung des Jahn-Denkmals
wurde Prof. E. Gerhart, Beichenberg, beauftragt. Die
Enthüllung ſoll am 15. Gktober ſtattfinden.

* Straßburg i. E. Auf dem Broglieplatze vor dem
Stadttheater wurde kürzlich ein von Prof. Hildebrandt aus-
geführter monumentälbrunnen enthüllt. Er giebt als
Mittelpunkt die Figur des Rheins in einer von früher ab-
weichenden Auffaſſung.

»Weimar. Am 31. Mai fand die Enthüllung des
Denkmals von Fr. Liszt, eines Werkes des Münchener
Bildhauers H. Hahn, ſtatt.

S

Persönliches,

* Der Maler Profeſſor Graf Ferdinand Harrach,
Senator der Akademie der Künſte, iſt vom Verein Berliner
Künſtler einſtimmig zum Ehrenmitgliede ernannt
worden.

* Bildhauer Th. von Goſen, München, zum Mit-
glied der Société Nationale Des Beaux-Arts in Paris
ernannt.

»Maler J. Bail, Paris, und Bildhauer H. Lef?bpre,
Paris, erhielten die Ehrenmedaille im diesjährigen „Salon“.

»Gedenktage. Prof. Eugen Bracht, der ausge-
zeichnete Landſchafter und Lehrer an der Dresdener Aka-
demie, beging am 3. Juni die Feier ſeines 60 Geburts-
tages. Bei ſeinem kürzlichen Fortgang aus Berlin hatte
der Chroniſt Gelegenheit gehabt, ſich mit ſeiner künſt-
leriſchen Bergangenheit eingehender zu beſchäftigen. —
Am 8. Juni iſt der Münchener Bildhauer Ferdinand
von Miller, der berühmte Erzgießer, in ſein 60. Lebens-
jahr getreten. Uünſtleriſch laſſen ſeine monumentalen
Arbeifen die ſtrengen Traditionen ſeiner Lekrer Kiß,
Windmann und Hähnel erkennen. Die Zahl ſeiner
Standbilder und Fontainen, die er für Europa wie für
Amerika ſchuf, iſt ſo beträchtlich, daß wir uns ſelbſt eine
Aufzählung der bedeutenderen Werke verſagen müſſen.

*Erkrankung. Einer Vachricht zufolge ſoll Bild-
hauer Konſtantin Meunier, Brüſſel, ſchwer erkrankt ſein.

Vekrolog. Am 5. Juni verſtarb in München der
treffliche Landſchafter Emil Lugo im Alter von 62
Jahren. In der Nähe von Uonſtanz, zu Stockach, ge-
boren, ſtudirte er unter Schirmer in Karlsruhe. Hier,
wie auch in der Berliner Nationalgallerie, befinden ſich
tüchtige Arbeiten von ihm. In München war er ein
ſchätzenswerthes Mitglied der Sezeſſion. Seine letzte Ruhe
fand er auf Frauenchiemſee. — Der hoffnungsvolle junge
Wiener Maler David Moſe entleibte ſich unlängſt in
ſeinem Atelier in Rom; Moſe ſtand erſt im Alter von 32
Jahren. Sein Gemälde, „Begrabene Hoffnungen“, den
Schwanengeſang des Malers, erwarb unlängſt die moderne
Gallerie in Venedig. — Prof. Otto Eckmann, der vor
einigen Jahren von München als Lehrer an das Berliner
kunſtgewerbemuſeum berufene Maler und bekannte Ver-
treter der angewandten Kunft, ſtarb für Diele unerwartet
am 11. Juni zu Badenweiler. Eckmann, am 19. November
1865 geboren, gehörte in der Gegenwart zu den erſten
dekorativen Talenten in Deutſchland, welche einen modernen
Flächenſchmuck an Stelle der Grnamentik der geſchichtlichen
Stile ſetzten. Er iſt von Geſuchtheiten und Geſchmack-
loſigkeiten ſicherlich nicht frei geblieben, aber es hat ſich
doch Manches in ſeiner erſtaunlichen Produktion als lebens-

fähig erwieſen. Wir fühlen es ſeinen Anhängern nach,
daß er von ihnen tief betrauert wird. — Geſtorben in
Berlin der Geheime Baurath Adolf Heyden im Alter
von 63 Jahren; als Mitchef der Berliner Firmg Kyll-
mann EHeyden hat er eine Beihe künſtleriſcher Bauten
geſchaffen. ;

* Säfularfeier. Heinrich Bürkel, geb. 29. Mai
1802 zu Pirmaſens, geft. 10. Juni 1869 in München, als
Landſchafter und Genremalet unvergeſſen. — Ch. £.
weller, geb. 29. Mai 1802 zu Hamburg, geſt. 10. Dez.
1880 ebendaſelbſt, war Genremaler. ;


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preisausschreiben und Stiftungen.

»Wien. Das Geſterreichiſche Muſeum für Kunft und
Induſtrie ſchreibt folgende Konkurrenz für den Ent-
Burf einer Plaquette aus. Sie ſoll vom Kuratorium
des Inſtituts ſolchen Perſönlichkeiten und Inſtituten ge-
widmiet werden, welche die Ziele des öſterreichiſchen Muſeums
in ganz beſonderem Maaße gefördert haben. Die Größe
foll nicht unter 16X ı1 cm, nicht über 1620 em betragen,
das Objekt ſoll in Bronzeguß ausgeführt werden. Alur
plaſtiſche Entwürfe werden zugelaſſen und nur Künftler
oder Kunſtgewerbetreibende können ſich hetheiligen, welche
die öſterreichiſche Staatsangehörigkeit beſitzen, oder in einem
der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder an-
ſäſſig ſind. ı. Preis 2500 Kronen, 2. Preis 1500 Kronen,
z. Preis 800 Kronen. Die mit Preifen gekrönten. Ent-
würfe gehen in das uneingeſchraͤnkte mit dem Reproduktions-
rechte derbundene Eigenthum des Oeſterreichiſchen Muſeums
über. Die Arbeiten müſfen bis 31. Dezember 1902 an die
Direktion des Muſeums gelangen. Sie ſind ohne Namens-
nennung mit einem Motto zu verſehen. Das Kuratorium
des Muſeums beſtimmt, welchher von den preisgekrönten
Entwürfen zur Ausführung zu gelangen hat. Dieſem Ent-
wurf wird ein beſonderer Preis von 500 Kronen zu-
erkannt.

»München. Der Kentier Karl Faber in München,
ein Sohn des verſtorbenen Großinduſtriellen Johann Faber
in Nürnberg, hat für eine Stiftung zu Gunſten des Baveri-
ſchen Nationalmuſeums in München und. Zes Germani-
ſchen Muſeums in Nürnberg eine Million Mark ge-
ſchenkt. Die Summe kann auch für Zwecke verwendet
werden, durch welche das Kapital ſelbſt angegriffen wird.

* Berlin. onkurrenz um die maleriſche Aus-
ſchmückung der Aula der Hohenzollernſchule in
Schöneberg. Eingegangen: 8 Entwürfe von 7 Künftlermn.
Dem Maler Emil Boffmann wurde der I und der II.
Preis zuerkannt. Einen zweiten IL Preis erhielt Maler
Sonnenburg. Für die Ausführung, die dem erſteren
künſtler zuerkannt wurde, ſtehen 8000 Mt. zur Verfügung.

*Prag. Plakat-Konkurrenz des Pereins deutſcher
bildender Künftler in Böhmen. Der I. Preis wurde dem
maler-Badirer Fritz Hegenbarth in München zuge-
ſprochen. Der II. und II Preis wurden nicht vergeben.
Der Betrag dieſer zwei Preiſe — 500 Kronen — wurde
an ſechs voͤrgeſchlagene Künſtler vertheilt.

* München. Wwittelsbacher-Brunnendeukmal
für Zweibrücken und für Bad Beichenhall. In der
erfteren Konkurrenz erhielt Bildhauer Auguſt Drumm mit
ſeinem Modell den Vorzug. Die Jury bemängelte indeß,
außer der flüchtigen Durchführung des Entwurfs, das Fehlen
der Beziehung des Ortes zum Wittelsbacher Königshanfe.
In der zweitẽn Konkurrenz kam allein das Modell, des
Bildhaners Karl Killer in Betracht Auch hier müſſen
vor der Ausführung noch die Einwände der Jurv berück-
ſichtigt werden.

* Reichenberg i. B. Uonkurrenzen: I Entwurf für
ein Bücherzeichen (8:12 cm) mit der Schrift „Vord-
böhmiſches Gewerbemuſeum“. Preiſe 150, 75 und 40 Kr.
Für öſterreichiſche Künftler. II. Geäßte Spiegel-
zlastafel für Ehür oder Fenſter. Preiſe 200, 100 und
50 Kr. Gürtelſchnalle. Preiſe 200, 100 und 50 Kr.
IV. Stoffdekoration eines Fenſters. Pr. 150, 75 und
40 H. (IIbis IV für Reichenberger Künſtler. Näheres
durch d. Red. der „H.-B.“
 
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