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Die Kunst-Halle — 7.1901/​1902

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Nr. 11
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Ausstellungen
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Garschagen, L.: Die Ausstellung der Werke geborener Kölner Meister
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Neue Denkmäler
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https://doi.org/10.11588/diglit.62513#0199

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ur. u


»Leipzig. Im Aunſtſalon F. W. Mittentzwey-
windſch iſt 3 Z- ausgeſtellt: Die vereinigte Gruppe von
O. J. Göbel⸗-Cölz Gemälde und Studien aus der Gegend
von Tölz und Dachau, welche allerſeits Aufmerkſamkeit
erregen; außerdem eine Kollektion Landſchaften von
Waldemar Knoll-⸗Aoburg. Neu iſt eingetroffen das Ge-
mälde „Zwei Welten“ von William Krauſe-Dresden.
Ferner Gemälde von B. Mönſted-kopenhagen und P. Wei-
mann⸗Schönau, ſowie eine Kollektion von R. Schramm-
Zittau; letzterer ſtellt namentlich Wild und Geflügel dar.

»Wiesbaden. Die Geſellſchaftfürbildende Kunſt
hat dieſer Tage im Muſeum eine Ausſtellung vonWerken der
Bronzekleinplaſtik eröffnet. Die Uollektion iſt vom Uunſt-
gewerbemuſeum in Leipzig zuſammengeſtellt worden; es
ſind Statuetten und kunſtgewerbliche Arbeiten, wie Lampen,
Dafen, Schalen, Schreibzeuge, Brochen u. ſ. w. Die Berliner
Künſtler Auguſt Gaul, Ernſt Seger und Uurt Stoeving
ſind durch eine größere Anzahl von Werken charakteriſtiſch
vertreten.

»Frankfurt a. M. Am 2. März iſt in den Räumen
des Aunſtvereins eine aus mehr als 100 Gemälden
holländiſcher Meiſter beſtehende Ausſtellung eröffnet
worden, die ein nahezu vollſtändiges Bild der modernen
niederländiſchen Kunſt geben wird. Unter den Ausſtellern
befindet ſich Joſeph Iſraels, Mesdag, Willem Maris,
Neuhuijs, Breitner, Poggenbeek, Baſtert, Wysmüller,
Hulken, Vater und Sohn, Nibbrig, Janſen, de Dries, Kofter,
Erelmann Heyberg, Hoyvick van Papendrecht u. a. Von
Frankfurt wird die Ausſtellung nach Leipzig überſiedeln.

S Möln a Xh. Bei E Schultesbrillisen) die
Norweger Anshelm Schultzberg und Kalftenius mit
ihren eigenartigen nordiſchen Landſchaften, ferner von
Deutſchen, namentlich G. Müller vom Siel mit einer ſchönen
Herbſtlandſchaft, außerdem Egger-Lienz mit der Ciroler
Hiſtorie „Das Kreuz“, der Schweizer Buri mit der farben-
friſchen Genregruppe „Mutterglück“.

* Düffeldorf. Bezüglich der deutſch⸗-nationalen
kunſtausſtellung 1902 wird geſchrieben: Ein merk-
würdiges Verfahren beliebt man den iſolirten Künſtlern
gegenüber, die ihre Werke zur Ausſtellung anmelden. In
einem derartigen Falle erhielt ein Maler ein durch Umdruck-
verfahren hergeſtelltes offizielles Schreiben, in welchem in
dürren Worten erklärt wird, „daß die Einrichtung der
Ausſtellung in der Weiſe erfolgt iſt, daß den größeren
Verbänden eigene Säle oder Wände eingeräumt ſind und
daß für Künſtler, die ſich keiner Künſtlerver-
einigung anſchließen, kein Raum zur verfügung
ſteht. Wir bedauern deshalb u. ſ. w.“ Demnach iſt alſo
jeder Künſtler, der nicht mit dem Zentralort, d. h. in Rhein-
land und Weſtfalen vornehmlich Düſſeldorf, in feſter Der-
bindung ſteht, von der deutſch-nationalen Kunſtausſtellung
kurzer Hand ausgeſchloſſen. Es wäre im Intereſſe der


wünſchen, daß dies rigoroſe, unkameradſchaftliche Verfahren
den einzelſtehenden Künſtlern gegenüber ſeitens des Komites
ſofort eingeſtellt und auf dieſe Weiſe auch den nicht einem
Derbande angehörenden Malern die Beſchickung der Aus-
ſtellung möglich würde.

* Baden-Baden. Zu der im Mai zu eröffnenden
Jubiläums-Kunſtausſtellung hat auch die Groß-
herzogin Kunſtgegenſtände aus dem Privatbeſitz des Groß-
herzoglichen Hauſes zugeſagt.

* Stuttgart. Exlibris-Ausſtellung im Gewerbe-
muſeum. In der ältern Gruppe ſind die deutſchen Klein-
meiſter, neben Dürer und Holbein, vertreten; dann folgt
Chodowiecki. Von modernen Deutſchen ſeien erwähnk:
Thoma, Klinger, O. Greiner, Pankok, F. Staſſen, H. Dogeler,
Hirzel, O Eckmann, Fidus, Döpler d. J., Sattler, Bar-
Eſius. Don Ausländern: E. Grlik, Khnopff, French,
Anning Bell.

»Stuttgart. Zur Feier ſeines 25 jährigen Beſtehens
hat der Württembergiſche Kunſtverein eine Jubi-
läumsausſtellung veranſtaltet, die am 15. Februar eroͤffnet
wurde. Die Ausſtellung, die ein Geſammtbild des ſchwä-
biſchen Kunſtſchaffens in der Gegenwart geben will, dauert
bis Ende März, und wird in drei Serien von je 14 Tagen
Malerei, Plaſtik und Architektur den Zuſchauern vor Augen
führen. In der erſten Serie ſind Graf Kalckreuth, Robert

Haug, Otto Keininger, Carlos Grethe, Eriedrich Keller,
Karl v. Häberlin, Karl Schickhardt, Friedrich und Auguſt
Specht, A. Kappis, Anna und Franzis Peters, Hermann
Pleuer, ferner die Plaſtiker Georg Rheineck, Donndorf
Sohn und Kimlen, ſowie der Architekt Otto Riek vertreten.
Für die 3. Serie ſind die Schwaben in München und Karls-
ruhe in erſter Linie vorgeſehen.

»München. Die Künſtlervereinigung für gra-
phiſche Kunſt, welche ſich kürzlich durch Zufammentritt
der Herren Hermann Bek⸗Gran, Wilhelm v. Debſchitz, Robert
Engels, Fritz Hegenbart, Ernſt Liebermann, Hans Meyer-
kaſſel, Albert Weisgerber konſtituirte, wird ſich an der
diesjährigen Ausſtellung im Glaspalaſt betheiligten. Der
Vereinigung wurde von dem Dorftand der Künſtlergenoſſen-
ſchaft ein eigener Baum mit eigener Jury zugeſagt.

*Wien. Im Salon Pisko präſentirt ſich der begabte
Hiſtorienmaler Eugen Spiro dieſes Mal als Porträtiſt;
namentlich ſeine „Dame in Both“ iſt eine wirkſame Malerei.
Die Tandſchaften von Ad. Ziraſila und Franz Schuſter
intereſſiren gleichfalls wie die feinen Badirungen beider.

*Antwerpen. Der ausgezeichnete in Brasſchaet bei
Antwerpen wohnhafte niederländiſche Maler Hendrik
Luyten veranſtaltete vom 13. Februar ab, bis Ende des
Monats im Saale Derlat eine Sonderausſtellung von
25 Nummern ſeiner Gemälde.

* St Lonis (Miſſiſſippi). Zu der 1903 ſtattfindenden
weltausſtellung ſoll auch für die bildenden Künſte ein
weiterer Spielraum geſchaffen werden. An der Zpitze dieſer
Uunſtabtheilung ſteht Prof. Halſey C. Ives, Konſervator
des hieſigen Muſeums.

S

heue Denkmãler.

* Berlin. Dem Bildhauer Prof. Hartzer, Schöpfer
der für die Univerſität Halle beſtimmten Büſte des Uni-
verſitätskurators, Geh. Ober-Regierungsraths Dr. Schrader,
iſt auch die Ausführung der Denkmalsbüſte des Miniſterial-
direktors Althoff für den Garten der Charité übertragen
worden. Es handelt ſich um eine Koloſſalbüſte in doppelter
Lebensgröße, die dann in Bronze gegoſſen werden wird.

»Charlottenburg. Die Entwürfe zum Eaiſer
Friedrich-Denkmal werden in der Turnhalle an der
Schloßſtraße aufgebaut. Bildhauer Tuaillon hat auf Archi-
tektur verzichtet und giebt Kaiſer Friedrich in der Geſtalt
eines römiſchen Imperators, deſſen Haupt mit dem Lorbeer
geſchmückt iſt.

*Gorze. Kriegerdenkmal. Die ehemaligen 72er
wollen ihren in der Schlacht bei Gorze gefallenen Kame-
raden ein Denkmal errichten. Koſten 9000 Mk, woran
noch 2000 Mk. fehlen.

* Spremberg. Es wird hier ein Bismarck-Denk-
mal beabſichtigt. Es ſoll als ſchlanker Thurm auf dem
Georgenberge emporragen.

»Liegnitz. Die Schützengilde beſchloß, dem ver-
ſtorbenen Branddirektor Härtel im Garten des neuen
Schuͤtzenhauſes eine Büſte aus Bronze zu errichten. Sie
ſoll am 8. April enthüllt werden.

* Minden. Auf der Höhe des Jakobsberges bei
Porta ſoll eine Bismarckſäule errichtet werden. Es
ſind bereits 18382 Mk. vorhanden und ſoll mit dem Bau
noch in dieſem Jahre begonnen werden.

*Gelnhauſen. In Somborn hat ſich ein Komité
für Errichtung eines Kriegerdenkmals gebildet.

»Waldenburg. Das Komité für Errichtung eines
nationalen Denkmals in Gottesberg beſchloß unter
Vorſitz des Bürgermeiſters Policke, daß die Bewerber um
die Ausführung des Denkmals aufgefordert werden ſollen,
Projekte und Roſtenanſchläge für daſſelbe einzureichen.

* Meiningen. Der Gemeinderath beſchloß, zum An-
denken an den Märchendichter Ludwig Bechſtein hierſelbſt
einen Märchenbrunnen zu errichten. Die Koſten werden
durch eine Sammlung und durch einen Beitrag der Stadt
aufgebracht werden.

»Sangerhauſen. Es iſt hier die Errichtung eines
kaiſer Friedrich-Denkmals beſchloſſen worden. Mit
der Ausführung iſt Architekt Bruno Schmitz-Berlin betraut
worden.
 
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