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Die Kunst-Halle — 7.1901/​1902

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Nr. 7
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Kunstchronik
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Neue Denkmäler
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https://doi.org/10.11588/diglit.62513#0127

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waltung des Muſeums einen biographiſchen Führer her-
ausgegeben.

AMoblenz. Kunſtausſtellung. Der Uunſt-,
Uunſtgewerbe- und Alterthumsverein veranſtaltet für den
Regierungsbezirk Koblenz Mitte Mai 1902 in der nen
errſchteten ſtädtiſchen Feſthalle eine größere Ausſtellung in
Werken der modernen bildenden Kunſt. Die Ausſtellung
dauert 6—8 Wochen. Die Annahme der Uunſtgegenſtände
unterliegt einer Jury; die einmaligen Transportkoſten
trägt der ausſtellende Perein, ebenſo trägt der Pexein die
Fener- und Unfallverſicherung während der Ausſtellung,
Der Empfang der eingefandten Gegenſtände wird ſofort
dem Ausſtelier beſtätigt. Am Schluß der Ausſtellung
findet eine größere Verlooſung ſtatt, zu welcher ein Theil
der ausgeſtellien Kunſtwerke angekauft wird. Von den
verkauften Sachen iſt eine Verkaufsproviſion von 10° an
den Verein zu zahlen. Nähere Auskunft ertheilt der Vor-
ſitzende des Dereins, Herr Franz Lacis, Koblenz, Bismarck-
ſtraße 24. }

* Mannheim Die Heckelſche Hofkunſthandlung
hat kürzlich eine Kollektivausſtellung von Bildern von
Prof. C. E. Morgenſtern, Breslau, veranſtaltet. Die
Kollektion umfaßt 19 größere und kleinere Oelgemälde
und einige Radirungen.

Nürnberg. Das Bayeriſche Gewerhemuſeum
hat, nach dem „B. T.“, jetzt den Plan verwirklicht, von
Zeit zu Zeit unter der Leitung hervorragender Künftler
kunſtgewerbliche Meiſterkurſe zu veranſtalten. Der
erſte dieſer Kurſe fand vom 8. Oktober bis 9. Nopember
v. Jahres ſtatt unter Leitung des Prof. Peter Behrens
aus Darmſtadt. Ferner hat das Muſeum eine Zentral-
ſchau- und Verkaufsſtelle eröffnet. Die daſelbſt zur Aus-
ſtellung und zum Verkauf gelangenden Gegenſtände werden,
ſofern ſie künſtleriſch und techniſch den Anſprüchen ge-
nügen, mit einem Uennzeichen des Muſeums geſtempelt.
Ausgeſchloſſen ſind, abgeſehen von unkünſtleriſchen Ar-
beiten, alle Stücke, welche das Gepräge einer der ver-
gangenen Stilweiſen tragen.

* München. Die geſammte Künſtlerſchaft hatte
durch ihre Bertreter Eenbach, Stuck, Maxr, Peterſen,
v. Thierſch, Stempel) am 22. Dezember unter Ueberreichung
einer Adreſſe dem Prinz-Begenten den Dank gus-
ſprechen laſfen für den Erlaß vom ı. November, hetreffend
Bildung einer künſtleriſchen Kommiſſion für ſtaatliche Mo-
numentalbauten.

*Wien. Die Genoſſenſchaft der bildenden Künſtler
Wiens veranſtaltet von Anfang März bis Ende Mai 1902
im Künſtlerhauſe ihre 29. Jahresausſtellung Bei
dieſer Ausſtellung kommen zur Derleihung: der Kaiſerpreis
von 400 Dukaten, zwei Künſtlerpreiſe von je 3200 Kronen,
zwei Ehrenpreiſe von je 1000 Kronen, ein Künſtlerpreis
von 1000 Kronen und einer von 720 Kronen, drei goldene
wedaillen, vier große und vier kleinere Staatsmedaillen.

* Wien. Im Salon Pisko am Parkring erregen
die Kollektivausſtellungen von drei Wieuer Malern, L. H.
Fiſcher, Kruis und H. M. Kupfer, viel Intereſſe; kürzlich
beſichtigte der Kaiſer dieſe Ausſtellung.

Prag. Das Rudolphinum hat das Andenken
des verſtorbenen czechiſchen Bildhauers Bohuslaw Schnirch
durch eine Sonderausſtellung ſeiner Schöpfungen, die ein
nationales Gepräge zeigen, gefeiert. Das „P. C.“ ſchreibt:
In der Entwicklung des Künſtlers laſſen ſich unſchwex drei
Perioden unterſcheiden. Zunächſt die Zeit ſeiner klaſſiſchen
Schulung, die in den Statuen für das Wiener Parlament
(1883) ihren Höhepunkt erreichte, dann die Zeit ſeines
bewußten Nationalismus. Der Politiker gewinnt den
Sieg über den Künſtler, manche dieſer Zachen ſehen aus
wie in Stein gehauene Leitartikel der „Närodni Listy“.
So ein „Liaka“, ein richtiger Wau-Wau aus einem Uinder-
buche, oder der Dänenkönig aus Alexander Bitters „Faulem
Hans“. Unnatur und theatraliſche Poſe ſpricht aus all'
den Helden und Kittern, die der unglücklichen Fiktion
Schnirchs von dem czechiſchen Heroenzeitalter ihre Ent-
ſtehung verdanken. Aber ſeine naive Künſtlernatur fand
den Weg aus dieſem Labyrinth der nationalen Exaltation
zum waͤhren Volksthum, zu einer richtigen und echten
nationalen Kunſt. Sein Beiterſtandbild des heiligen
Wenzel, das ohne Zweifel die Ideale der Czechen ver-

körpert, iſt ein Meiſterwerk. das ſeinen Schöpfer über die
maaße der mittelmäßigen Calente emporhebt.

* Budapeft. Üeber die Winterausſtellung, der
ungariſchen Geſellſchaft für bildende Künſte äußert, ſich die
kritik ſehr zuſtimmend, wenn auch das viele Mittelmäßige
nicht überfehen wird. In der Piaſtik-Abtheilung gilt als
das allein hervorragende Stück das Werk eines Unbe-
kannten, Mark Dedres, die Gruppe „Adam und Eva“. —
Im Derein der Kunſtfreunde wurde eine Sonderqus-
ſlellung der Werke des hervorragenden Landſchaftsmalers
Ferdinand Katona eröffnet, die mit ihren 140 Hemälden
din faſt vollſtändiges Bild der künſtleriſchen Thätigkeit
Katonas bietet. Xn den Bäumen des Vereins ſind ferner
15 Statuen von Elſa Kalmär zu ſehen. ;

* Bafel. Don der Familie eines langjährigen Mlit-
gliedes der Kunſtkommiſſion, Dr. Karl Burckhardt, iſt der
oͤffentlichen Gemäldegallerie eine werthvolle Schenkung
überwiefen worden: zwei reizvolle kleine Landſchaftsbilder,
Werke aus der Jugendzeit Arnold Böcklins.

* Yaray. Der hiefige Kunſtverein hatte bis
15. Dezember v. J. in dem einen Saal der Gemäldeſamm-
lung des Kunſtgewerbemuſeums eine reichhaltige Sonder-
ausſtellung von Gemälden Fritz Burgers veranſtaltet.

* Daris. Die angehenden Malerinnen und Bild-
hauerinnen, die ſeit zwei Jahren berechtigt ſind, nach
wohlbeſtandener Prüfung an den Lehrkurſen der Ecole
des Beaux - Arts theilzunehmen, ſollen ſich fortan bis
zum 30. Lebensjahre auch an dem Wettbewerbe um den
Prix de Rome betheiligen dürfen. — Bei Georges
Petit wurde geſtern die internationale Ausſtellung der
maler und Bildhauer eröffnet. Die zwei Ausländer, deren
Arbeiten am meiſten bemerkt werden, ſind Lenbach und
der Engländer Whiſtler, der ſeit einigen Jahren mit Paris
ſchmollte. Lenbach hat drei Porträts geſchickt, eine junge
Frau, den verſtorbenen Finanzminiſter v. Miquel und den
Probſt Doellinger, deſſen die Beſucher der Weltausſtellung
don 1878 ſich noch erinnern. Unter den Franzoſen zeichnen
ſich Brouillet, Carrier-Belleuſe, Laurent Desroufſeaur,
Boucher und Guignon aus. 44

* Mailand. Das Komité der Internationalen
kunſtausſtellung 1904 beſchloß, den geplanten Preis
von 50009 Lire nicht im Ganzen, ſondern in mehrere
kleinere Preiſe getheilt zu verleihen.

Odeſfa. Der rufſiſche Kunſtſammler P. A. Ruſſow
hat beſchloſſen, ein beſonderes Gebäude für ſeine werthvolle
Gemäldegallerie zu errichten, um ſie an den Feſttagen
dem Publikum zu öffnen.

*New-Bork“ Aus den Aunſtſalons Vom
Salon der Kunſthandlung von . Keppel & Co. haben
€. D. Gibſon, der amerikaniſche Geſellſchaftstypenzeichner,
und Paul Hellen, deſſen Spezialität die im leichten Kupfer-
ſtich feſtgekaltene moderne Pariſerin iſt gemeinſchaftlich
Befitz ergriffen. Bei Knoedler hat der treffliche Bild-
nifmaler . Müller-Urv eine Anzahl neuer Porträts Zu
einer ſehenswerthen Sammlung vereinigt. — In der
Kunfthandlung von Wm. Clauſen eröffnete die American
Association of Allied Arts ſoeben ihre Jahresausſtellung,
die viel Hübſches enthält. — Arbeiten der Meiſter von
Barbizon hat Julius Oehme als die Ergebniſſe ſeiner
letzten Reife nach Europa in ſeinem Salon ausgeſtellt; es
befinden ſich darunter namentlich Bilder von Rouſſeau,
Corot, Daubigny, Diaz und Dupré. — Die American
Society ;of! Miniature Painters wird ihre nächſte
Jahresausſtellung im Salon Knoedler halten, und zwar
in der erſten Hälfte des Monats Februar.

S

heue Denkmãler.

»Berlin. Die Platzfrage für das Creitſchke-
Denfmal im Vorgarten der Univerſität iſt nunmehr gelöſt.
Prof. R. Siemering wird nunmehr an die Ausführung
ehen.

A Letſchin. Hier und auch in Neu-Crebbin ſoll
Friedrich der Große als Wohlthäter des Oderbruches
ein Denkmal erhalten.

*kKotzendu (b. Lübenſ. In Vorbereitung ein
krieger-Denkmahmit dem Medaillon Kaifer Wilhelms I.
 
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