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Die Kunst-Halle — 7.1901/​1902

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Nr. 9
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Ausstellungen
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Neue Denkmäler
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https://doi.org/10.11588/diglit.62513#0162

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Düſſeldorf. Auf der Deutſchnationalen
Kun ſtausſtellung 1902 wird die Münchener Kunft
durch die Künſtlergenoſſenſchaft, Luitpold-Gruppe, Sezeſſion
und Scholle vertreten ſein, die ſämmtlich korporativ als
eigene Gruppen, jede mit eigener Jury und Hängekommiſſion
in eigenen, von ihnen ſelbſt auszuſtattenden Räumen aus-
ſtellen werden. Ebenſo wird der verband Dentſcher


ſitzender der Jury und Kommiſſion iſt Prof. A. Kampf,
Schriftführer Wilh. Beckmann.

»Ztuttgart. Eine Ausſtellung ſchwäbiſcher
kunſtwerke wird vom Württembergiſchen Kunſt-
verein zur Feier ſeines 75jährigen Beſtehens veranſtaltet,
und zwar in der Zeit vom 15. Februar bis Ende März.
Die Ausſtellung, welche ein Bild des ſchwäbiſchen Kunſt-
ſchaffens geben ſoll, findet in ca. drei Serien von je atägiger
Dauer ſtatt. Die erſten Serien ſollen im weſentlichen die
Werke der in Württemberg lebenden Künſtler enthalten,
während die letzte Serie für Werke der außerhalb Württem-
bergs lebenden Schwaben beſtimmt iſt. Für die aus
Bavern zu erwartenden Werke haben die Auswahl die
Maler Chriſtian Landenberger und Heinrich Zügel zugeſagt.
Zu Ankäufen für Lotteriezwecke und für die ordentliche
Kunſtvereinslotterie ſtehen ca. 48000 Mk. zur Verfügung.

* Wien. Eine Kunſtausſtellung wird von meh-
reren Mitgliedern des kaiſerlichen Hauſes geplant.
Es iſt bekannt, daß viele Erzherzoginnen und Erzherzöge
auf dem Gebiete der Malerei wiederholt debutirt haben.
Wie man hört, ſollen nuu alle Arbeiten dieſer hochge-
borenen Maler und Malerinnen geſammelt und zu einem
wohlthätigen Zwecke ausgeſtellt werden. Erzherzog
Otto, ein Schüler der Frau Olga Wiſinger-Florian,
beſitzt ſeit mehreren Jahren ein eigenes Atelier
in der Akademie und hat dort in der letzten Zeit unter
Anleitung des Profeſſors Pochwalski gearbeitet. Auch
deſſen Mutter, Erzherzogin Marie Thereſe, ſowie ſeine
Gemahlin, Erzherzogin Maria Joſepha, ſollen vortreffliche
Malerinnen ſein. — Im „Dorotheum“ hat Prof. Joſef
Hoffmann, zur Aachfeier ſeines 70. Geburtstages, eine
Ausſtellung ſeiner auf weiten Beiſen geſammelten
künſtleriſchen Studien und danach geſchaffenen Gemälde
unlängſt eröffnet.

Baſel. Der Kunſtverein beabſichtigt, eine Ge-
ſammtausſtellung der Werke Hans Sandreuters zu
veranſtalten und gedenkt dieſelbe gegen Mitte März in
der Uunſthalle zu eröffnen. Es wird dieſe Ausſtellung
ungefähr hundert Werke, welche ſich größtentheils im
Privatbeſitze befinden, umfaſſen. Die Kommiſſion hofft,
daß die Beſitzer von Werken des Künſtlers ihr Vorhaben,
die Ausſtellung zu einem möglichſt vollſtändigen Bild der
reichen und vielſeitigen Thätigkeit des leider zu früh ver-
ewigten Meiſters zu geſtalten, durch Ueberlaſſung ihrer
Bilder unterſtützen werden.

»Zürich. Am 20. Januar wurde im Künſtlerhauſe-


Ausſtellung eröffnet. Sie enthält, während eine vor
kurzem in München arrangirte Ausſtellung nur den Vach-
laß des im September 1901 dort verſtorbenen ſchweizeriſchen
Künftlers brachte, ſowohl dieſen, als auch 62 im Beſitze
ſchweizeriſcher Muſeen und Privaten befindliche Gemälde
und giebt ſo eine ziemlich vollſtändige Ueberſicht über das
künſtleriſche Schaffen Stäblis.

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neue Denkmäler.

* Berlin. Eine Büſte des Chemikers Auguſt Wil-
helm von Hoffmann (1818—092) iſt in der Berliner Uni-
verſität aufgeſtellt worden. Sie iſt ein Geſchenk der Frau
Bertha von Hofmann und vom Bildhauer Hermann Hidding
geſchaffen. ;

»SFriedrichshagen. Die Grundſteinlegung ” für
das Denkmal Friedrichs des Großen wird am
31. Mai 1903 erfolgen. (Amtsvorſteher Klut, Vorſtand
der Kommiſſion.)

Eberswalde. Dem verſtorbenen Landdroſten
Dr. jur. Bernhard Danckelmann ſoll ein Denkmal errichtet
werden. Der Fonds weiſt bereits 15000 Mtk. auf.

*Triebee. Die Errichtung des Kriegerdenkmals
für 1870/71 iſt beſchloſſen worden. Es wird auf einem
Granitblock die Germania in Bronze gegenüber der Kirche
aufgeſtellt.

*Neubrandenburg. Die Sammlungen für ein
Jahn-Denkmal werden fortgeſetzt.

* Eifenach. Die Ausführung eines Denkmals für
den Großherzog Karl Auguſt iſt dem Berliner Bild-
hauer Hermann Hofäus übertragen worden. Es handelt
ſich um ein Standbild (2,50 w) für die Halle des Eiſe-
nacher Burſchenſchaftsdenkmals. Der Großberzog erſcheint
hier als der Freund der Burſchenſchafter. Die Enthüllung
ſoll zu Pfingſten dieſes Jahres erfolgen.

Leipzig. Zur Errichtung eines Grabdenkmals für
Prof. J. C. Lion iſt von Leipziger Turnlehrern ein Aufruf
mit der Bitte um Unterſtützung erlaſſen worden.

*Hildesheim. Der Dresdner Architekt Wilhelm
Kreis iſt mit der Ausführung der Bismarckſäule be-
traut worden. Die Dorarbeiten dazu haben bereits be-
gonnen.

Bamburg. Im Erühjahr ſoll an dem Hauſe in
Penzing, Hadikgaſſe 22, in welchem Richard Wagner
1863 und 1864 wohnte, eine von Johannes Benk zu
ſchaffende Gedenktafel angebracht werden.

Breslau. Ver Weizen Hugo Lederers, des
Siegers in der Hamburger Bismarck-Konkurrenz, blüht!
Obwohl, wie bekannt, Chr. Behrens mit ſeinem Ent-
wurf des hieſigen Univerſitätsbrunnens den größten
Erfolg hatte, wollen ſich die Breslauer die neue Berühmt-
heit nicht entgehen laſſen und haben Lederer jetzt mit der
Ausführung betraut. Sein Entwurf zeigt, nach der
„Br. Ztg.“, in der Mitte eines kreisrunden, ganz ſchlicht ge-
haltenen Beckens die nackte Figur eines Fechters, der, die
Linke in die Hüfte geſtemmt, mit der Bechten den Speer
auf den Boden ſtützt. Don beſonderer Zchönheit ſollen
zwei kauernde weibliche Geſtalten, die Trägerinnen der
Schale, ſein.

*Flensburg. In Tönning will der Magiſtrat zur
Ehrung des Ehrenbürgers, des Wirkl. Geheimen Raths
v. Esmarch in Kiel, an ſeinem Geburtshauſe eine Ge-
denktafel anbringen.

»Arys (Gſtpreußen). Unter Dorfig des Bürger-
meiſters Krüger hat ſich ein Komité gebildet zwecks Er-
richtung eines Kriegerdenkmals.

»Warſtein. Geplant ein Kriegerdenkmal nach
einem Modell von J. Hoppe. Uoſtenanſchlag: 9000 ME

»Bofgeismar! Kriegerdenkmal auf dem Markt-
platze in Vorbereitung. Koſten: 3000 Mk.

*Münſter. Das Ehrendenkmal des ermordeten
Geſandten von Ketteler ſoll ſich hier im königlichen
Schloßgarten erheben. Der zur Ausführung beſtimmte
Entwurf des Bildhauers Hidding, eines geborenen Weſt-
phalen, enthält das bekannte Bild des Kaiſers „Völker
Europas 2c.“ als Relief.

* Marburg. Eine ſtudentiſche Bismarckſäule
geplant.

Elberfeld. Zur Sittlichkeitsfrage des Jubi-
läumsbrunnens. Der Dorftand des Oerſchönerungs-
vereins, der jenen Brunnen ſtiftete, hat neuerdings folgen-
den Beſchluß gefaßt: „Der Verſchönerungsverein ſteht nach
wie vor auf dem prinzipiellen Standpunkt, daß es bei
tunſtwerken durchaus nicht anſtößig erſcheint, wenn die
volle Natürlichkeit in Bezug auf das männliche Geſchlecht
auch bei plaſtiſcher Wiedergabe gewahrt wird, wie dies
alle künſtleriſchen Erzeugniſſe der Antike und der Renaiſſance
bezeugen. Burch ſorgfaͤltigſte (!) Unterſuchungen und Nach-
forſchungen iſt aber jetzt zweifellos feſtgeſtellt worden, daß
am Griginal in Trient das Geſchlecht nicht markirt
geweſen ift. Der Vorſtand des Dereins hält es daher im
Intereſſe des Friedens unter den Bürgern unferer
Stadt für die glücklichſte Löſung der leidigen Brunnenfrage,
wenn die durch Dandalenhand vollzogene Derſtümmelung
des Brunnens inſoſern beſeitigt wird, als bei den Tritonen,
ähnlich dem Original in Trient die Markirung des männ-
lichen Geſchlechtes auch durch Akanthusblätter erſetzt
wird.“ Lieb' Vaterland, magſt ruhig ſein!

Heilbronn Das Bismaxrck-Denkmal ſell auf
dem Platz „die Neckarluſt“ errichtet werden. Bildhauer
 
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