Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Kunst-Halle — 7.1901/​1902

DOI issue:
Nr. 22
DOI article:
Ausstellungen
DOI article:
Neue Denkmäler
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.62513#0397

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
— ꝛ


Aquarelliſten eröffnet, in der u. A. auch Billing, Deiters,
Dettmann, Fritz, Hendrich, Lins, Mühlig, Schlabitz und Carl
Doß mit Arbeiten vertreten ſind.

»Innsbruck. Im Gewerbemuſeum wurde eine Aus-
ſtellung für moderne Tiroler Kunſt unlängſt eröffnet.
Die Mehrzahl der Bilder iſt auf den Ton „Defregger“ ge-
ſtimmt. Am ſelbſtſtändigſten wirkt neben ihm noch
Egger-Lienz3, der dem modernen Realismus jedenfalls
am nächſten ſteht. Auch Matthias Schmid iſt zu nennen,
und von jungen Malern Tk. Biß, G. Hofer (Rom),
M. Schieſtl, Bans Weber. Auch Skulpturen gehören zu
dieſer Sammlung.

* Kiel. Die Kunſthalle bietet 3. 5. Arbeiten der
Berliner Maler Karl Storch, L. Douzette, K. Fehr, O. H.
Engel und M. Schlichting.

*Leipzig. Bei Del vecchio erfreut gegenwärtig
eine Sonderdusſtellung von Oelgemälden und Aquarellen
des Müncheners Otto Leu; es ſind italieniſche Land-
ſchaften, deren Motive zumeiſt der Umgebung von Nervi
entnommen ſind.

»Mannheim. Im Kunſtverein lernen wir ein
ſchönes neues Entenbild von A. Köſter und ein „hiſtoriſches“
Seeſtück von Prof. Bans Peterſen kennen.

*Moskau. Die für September vorbereitete I. Se-
zeſſionsausſtellung für Architektur und Kunſtgewerbe
wird bis Februar 1903 dauern. Die Münchener und Darm-
ſtädter Sezeſſioniſten haben ihre Betheiligung zugeſagt,
ebenſo ſind mehrere Künſtler der Turiner Ausſtellung für
Moskau gewonnen worden, auch England wird durch zahl-
reiche kunſtgewerbliche Exponate vertreten ſein, ſo daß dieſer
Theil der Ausſtellung am meiſten durch das Ausland be-
ſtritten ſein wird. Der architektoniſche Theil dagegen
dürfte für Rußland verbleiben.

»München. Am 20. Juli wurde die I. Ausſtellung
des Werdenfelſer Dereins für Kunft und Kunſtgewerbe
zu Partenkirchen eröffnet. — Die ünſtlervereinigung
„Phalanr“ hat bereits ihre fünfte Ausſtellung eröffnet;
ſie enthält u. A. eine umfaſſende Kollektion des Karlsruher
Malers E. R. Weiß.

»Paris. Der „Herbſt-Salon“ gilt als geſichert.
Einige hundert Künſtler ſind dem bezüglichen Hereine bei-
getreten, haben den Maler Eugene Carrière zum Ehren-
präſidenten gewählt und einen leitenden Ausſchuß eingeſetzt.
Den auswärtigen Künftlern werden eigene Säle eingeräumt,
überhaupt die Aufſtellung der Gemälde nach Schulen und
Richtungen eingeführt und ein überſichtliches Bild der
heutigen Kunſtentwicklung geboten werden. Dieſes Jahr
wird der Herbſt-salon kaum vor dem 1. November (im
Grand Palais) eröffnet werden können, während für die
nächſten Jahre der ı. Gktober angeſetzt iſt.

»St. Petersburg. Unter dem Protektorat des
Großfürſten Alexander Michailowitſch wird im Jahre 1904
die J. panſlawiſche Kunft- und Induſtrie-Ausſtellung
ſtattfinden. Der Zweck dieſer Ausſtellung, welche im
Tauriſchen Palais untergebracht werden wird, ſoll die
Herſtellung direkter kommerzieller und induſtrieller Be-
ziehungen zwiſchen den Ruſſen und den verwandten Slaven
aller Länder ſein. Die Ausſtellung wird, wie die Ver-
anſtalter hoffen, ein vollſtändiges Bild aller Naturprodukte
der ſlawiſchen Länder, ihrer Kunſt-Induſtrie- und Hand-
werk⸗-Erzeugungen bieten. Zu dieſem Zwecke werden in
Petersburg und Moskau allſlawiſche künſtleriſch-nduſtrielle
und ethnographiſche Muſeen errichtet, um die für die
Ausſtellung beſtimmten Gegenſtände zu ſammeln.

* Drag. Eine Ausſtellung moderner franzöſiſcher
Kunſt, veranſtaltet von der Künſtlervereinigung, „Manes“,
wird vom ı. Sept. bis 2. Nop. dauern. Neben ünſtlern
wie Besnard, Aman-Jean, Gaſton Ia Touche, Cottet u. A.
wird eine Kollektion der Impreſſioniſten Monet, Degas,
Piſſaro, Sisley u. A. vertreten ſein. Eine Abtheilung der
graphiſchen Künſte, der Bildhauerei und des Kunſtgewerbes
wird die Sammlung vervollſtändigen.

»Wiesdaden. Aaſſauiſcher Kunſtverein. Veu
ausgeſtellt; Von Prof. E. Kanoldt in Karlsruhe ſieben
Bilder: „Die große Treppe in Villa d'Eſte in Tivoli“,
„Villa d'Eſte Eckpavillon“, „Die Waſſerlilie“, „Am Starn-
bergerſee“, „Mondnacht“ (Lithogr.), „Föhren“ (Cithogr.)

und „Hohentwiel“ (£ithogr.). Von Prof. Wilhelm Kraus-
kopf in Karlsruhe zwei Radirungen. Don Ed. Böhm in
München zwei Bilder: „Motive aus Venedig“.

S

heue Denkmäler.

»Anröchte. Das hier zu errichtende Krieger-
denkmal ſoll am 2. September enthüllt werden.

* Bafel. Für das General Herzog-Denkmal iſt der
Platz vor dem alten Zeughaus gewählt worden. In Be-
tracht kommt eine Büſte mit architektoniſchem Unterbau
und bildlicher Darſtellung Geliefs oder Figuren) von Be-
gebenheiten aus der Zeit von 1870/71. Die Koften für
das Denkmal ſind auf 40000 bis 45000 Fr. veranſchlagt,
über welche Summe das Komite glaubt verfügen zu können.
Die Aonkurrenzausſchreibung für Entwürfe dürfte dem-
nächſt erfolgen.

* Berlin. Im Gebäude des Beichstags ſind neuer-
die Bermenbüſten von Bismarck und Moltke, Werke
von Prof. Ruemann-München, in Marmorarbeit zur
Ausſtellung gelangt; ſie befinden ſich in den Vorräumen
der Präſidial- bezw. Bundesrathsſäle.

*Chemnitz. Der Bismarck-Perein, der ſich die Er- &
richtung eines Bismarck-Churmes auf der Bornaer
Höhe bei Chemnitz zur Aufgabe geſtellt hat, fordert auf,
Entwürfe und Pläne zur Löſung dieſer Aufgabe bis
30. September beim Vorſtande einliefern zu wollen.

»Düſſeldorf. Das in Bronze gegoſſene Denkmal
des Grafen Adolf von Berg, von Eriedrich Courbillier,
welches Kommerzienrath A. von der Heydt in Elberfeld
anläßlich des Aufenthalts Kaiſer Wilhelms IL auf Burg
im Jahre 1899 dieſem wiederhergeſtellten alten Stamm-
ſchloſſe des bergiſchen Fürſtenhauſes als Geſchenk geſtiftet
hat, hat jetzt ſeine Aufſtellung auf dem Burghofe gefunden.

»FFechenheim. Beſchloſſen wurde die Exrrichtung
eines sser-Denkmals auf dem Zchlachtfelde bei Wörth.
Zur Beſchaffung der Mittel ſollen Sammlungen ſtattfinden.

* Göttingen. Derehrer des Mathematikers Hauß
planen die Anbringung einer bronzenen Gedächtnißtafel
am geophpſiikaliſchen Univerſitätsinſtitut.

Guben. Corona Schröter-Denkmal. Das
komitẽ verfügt vorläuſig nur über 1700 Mk.

* Halle. Das Bobert Franz-Denkmal iſt von Prof.
F. Schaper-Berlin im Modell fertiggeſtellt. Das Monu-
ment wird ſeinen Platz gegenüber dem „Reichshof“, am
Abhang der Anlagen, erhalten.

* Hamburg. Für ein Denkmal, das den Opfern der
„Primus“-Kataſtropne auf dem Friedhofe zu Ohlsdorf
in der Mitte des als Ruheſtätte für die Verunglückten be-
ſtimmten Platzes errichtet werden ſoll, ſoll auch der Kaiſer
einen Beitrag von 500 Mk. geſtiftet haben.

*Itzeßoe. Für die Bismarckſäule im Ureiſe
Steinberg ſind die ſerforderlichen Felſen in Schweden in
Auftrag gegeben.

* Köln. Den gefallenen ehemaligen Angehörigen
des früheren Rheiniſchen Feld-Art-Regiments Vr. s ſoll-
ein Denkmal errichtet werden.

* Köftrig. Für das Julius Sturm-Denkmal ſind
hier bis jetzt über 1900 Mk. geſammelt worden.

* gübben. Man beabfichtigt, dem Dichter Paul
Gerhard, zu Ehren ſeines 300jährigen Geburtstages,
auf dem Marktplatze ein Denkmal zu errichten.

Oybin. Hier ſoll ein König Albert-Denkmal
errichtet werden.

*Paris. Eine Beiterſtatue des Haiſers Franz
Joſeph, die von dem hieſigen verſtorbenen Bildhauer
Tleſinger ſchon im Jahre 1873 modellirt wurde, wurde
von Mode. Courrière in ihrem Park neuerdings aufgeſtellt.

Potsdam. An der neuen Lriegsſchule ſollen
Portalgruppen in Sandſtein von den Bildhauern E.
Freeſe und H. Günther-Gera zur Ausführung kommen.

*Prachatitz Göhmen). Geplant ein Denkmal für
Haiſer Joſeph II.

* Quedlinburg. Der Plan der Errichtung eines
Boſſe-Denkmals durch die preußiſche Lehrerſchaft wurde
vorläufig aufgegeben.
 
Annotationen