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Die Kunst-Halle — 7.1901/​1902

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Nr. 10
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Vom Kunstmarkt
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Bücherschau. Der Amateur-Photograph. Unsere Abbildung
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https://doi.org/10.11588/diglit.62513#0184

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Ur. 10

römiſchen Ariſtokratie, die Prinzeſſin Barberini-Sacchetti,
wird ſich demnächſt gegen die Anklage vertheidigen müſſen,
an den Louvpre ein koſtbares Elfenbein-Diptychon und eine
ſiziliſch arabiſche Silbervaſe verkauft zu haͤben ebenſo eine
der koſtbarſten Handſchriften der barberiniſchen Bibliothek
an einen. noch unbekannten Käufer. Auch die koſtbaren
Gobelins der Familie Barberini mit dem Wappen des
Papftes: Urban VII. ſind einem reichen Amerikaͤner zum
Opfer gefallen. Endlich hat man zwei römiſche Kunft-
händler, Enrige Pardo und 3. Sanguinetti, die auch den
verkauf des Botticelli des Prinzen Chigi vermittelt haͤtten,
3n.je 140000 Lire verurtheilt, weil ſie die Bronzebüſte des
Bindo Altoviti von der Hand des Benvenuto Cellini in
das Ausland geſchafft haben. Für dieſes berühmte Meiſter-
wexrk erhielt der Künftler nach feiner eigenen, durch Goethes
Uebexſetzung herühmten Erzählung nur 50 Goldgulden, die
er aber zurückwies. ;

2
Bücherschau.

Skizzen für wohn- und Landhäuſer 2E.,,
hauptſächlich Bolzarchitekturen. Herausgegeben von Jacq.
Gros. Cfg. 3 u. 4 à 2 ME Berlag von Otto Maͤier in
Ravensburg — Der auf dieſem architektoniſchen Spezial-
gebiete bewährte Herausgeber beſitzt eine befondere DMir-
tnoſität in der effektvollen Verwendung der Holzarchitektur,
die den anheimelnden Cotaleindruck ſeiner Gebäude weſent-
lich fördern. Gleichviel, welcher Geſchmacksrichtung man
huldigt: man wird doch immer zugeben müſſen, daͤß alle
dieſe Gros ſchen Bauwerke von eiuem ausgebildeten Formen-
jinn, ſowie von dem wichtigen Erkennen der woͤhnlichen
Anſprüche in Bezug auf Bequemlichkeit, auf geſundheits-
dienliche Anordnung aller Innenräume beredfes Zeugniß
geben. Insbeſondere verſteht es auch Gros, die archi-
tektoniſche Wirkung ſeiner ſchmucken Wohnhäuſer und
Billen mit der ſie umgebenden Landſchaft in Einklang zu
bringen. Dabei vergißt er neben der maleriſchen Anord-
nung der Facaden durchaus nicht das praktiſche Moment,
wie der jedem Entwurf beigegebene Grundriß zeigt. Der
knappe beſchreibende Text über die baulichen Details erhöht
die Brauchbarkeit des Werkes, das in 10 Lieferungen
erſcheint.

+

Der Amateur · photograph.

Kerzenlicht beim Plattenwechſeln. ı) Bei
Verwendung einer gewößhnlichen Stearinkerze kann man
auf eine Entfernung von 3 m zur Kerze im eigenen



Schatten ruhig Platten einlegen. 2) Braunes Seidenpapier,
mit Oel transparent gemacht und in 4 facher Lage zwifchen
Kerze: und Gperateur aufgeſtellt, geſtattet, wenn das auf-
wärts und ſeitlich geworfene Licht durch geeignet geftellte
Pappdecken abgekaſten wird, auf ı m Entfernung die Ent-
wickelung vorzunehmen. Bie Schale halte man in den
Zwiſchenpauſen beſſer bedeckt, die Kontrolle ſelbſt kann
direkt bei dieſer gedämpften Lichtquelle vorgenommen
werden. Dieſe einfachen Maßnahmen, welche ſchon 1899
bekannt gegeben worden ſind, werden von dem „Photogr.
Wochenblatt“ wieder in Erinnerung gebracht. Ein jeder
Amateur oder Operateur auf Reifen follte dieſe Arbeits-
normen kennen und praktiſch verwerthen. - D
(Ph. in D. Phot.-Stg. Vr. 33. 1901.)

* Celluloidfolien von verdorbenen Negativen
können auf verſchiedene Weiſe eine nützliche Verwendung
finden. Man kann ſie benußen ſtattdel Spiegel⸗ oder
Ferrotypplatten zum Aufquetſchen von Bildern auf Ariſto-
papier behufs Erzeugung von Hochglanz. Die Bilder löſen
ſich nach dem völiigen Erocknen mit großer Leichtigkeit und
Sicherheit ab. Ferſer kann man friſch chromirtes Pigment-
papier darauf quetſchen und ſo troͤcknen laſſen. Wenn
man das Celluloidblatt nicht entfernt, ſo iſt dadurch der
Luftzutritt gehindert und das fenftbilifirte Papier iſt viel
länger haltbar. Erſt zum Gebrauch wird die Folie ent-
fernt. Endlich kann man die Folien verwenden als
Zwiſchenlage zwiſchen Negativ und Kopirpapier, wodurch
eine leiſe Unſchärfe erzeugt wird, die aber nur als Weich-
heit wirkt. Soll die Unſchärfe aus künſtleriſchen Rück-
ſichten vermehrt werden, ſo legt man zwei Folien ein.

(Phot. Wochbl. 31. 1901 nach Photography.)

* Unter dem Namen „Potographiſche Geſell-
(chaft zu Bamburg“ iſt kürzlich ein neuer Derein von
Amateur⸗Photographén begründet worden. Der Zweck der
Dexeinigung iſt, den Mitgliedern zu helfen, die künſtleriſchen
und technifchen Schwierigkeiten der Photographie leichter
zu überwinden. An den Sitzungs-Abenden Jollen Vorträge
gehalten werden und den Ufitgliedern ſoll Gelegenheit ge-
boten werden, unter ſachkundiger Führung Motibe aus der
maleriſchen Umgebung Hamburgs zu ſammeln.

S

Unsere nobilaung.

Dieſes Heft enthält die Wiedergabe einer flotten
Bleiſtiftſtudie des geſchätzten Berliner Malers Ernſt
Hausmann.

— —

r

Silberne Medaille




Bronzene Medaille
Paris 1900.

Pariser

Etische Funur

MIII

(Systeme Iulian).

BERLIN . W, Kurfürstendamm 201,
Ecke Rneseboekstrasse.

Neue Prospecte von 1901 daselbst..



Wochenschrift
fiär sozial-ethische Reformen.

Begründet von Georg von Gizycki.
; Unter Mitwirkung von Dr. Fr. W. Foerster




! Richard Bieber, Berlin SW.,
Kommandantenstr. 14.

Anmeldungen taglich 2- I2.


! k
Prois vierteljährlich 2, — M.
 
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