Die Kunst-Halle — 7.1901/1902
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https://doi.org/10.11588/diglit.62513#0379
DOI Heft:
Nr. 21
DOI Heft:Paris: Internat. Holzschnittausstellung 1902
DOI Artikel:Neue Denkmäler
DOI Artikel:Persönliches
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Vr. ‚21
im Garten des ſtädt. Baumagazins ein plaſtiſches Modell
in den endgültigen Dimenſionen errichtet werden.
»Berlin. Der Derein „Bismarckwarte“ verfügt bis
jetzt über 60000 Mk, doch ſoll der Thurm 100000 Mark
koſten und am 2. September d. J. der Grundſtein gelegt
werden.
Cſatad (Ungarn). Hier wird am 13. Auguſt der
Grundſtein zum Lenau-Denkmal, an des Dichters
100. Geburtstage, gelegt werden.
* Diez. Nachdem die Genehmigung zur Errichtung
eines Kaiſer Friedrich- und Kriegerdenkmals ertheilt
worden iſt, werden die Arbeiten beſchleunigt, damit die
Enthüllung Anfang Seplember ſtattfinden kann.
»Elmshorn. Der hieſige Verſchönerungsverein läßt
durch Bildhauer Johann Böttger, Berlin, auf dem
Propſtenfelde ein Bismarckdenkmal errichten. Die Ent-
hüllung ſoll am ı. April 1903 ſtattfinden.
»Falkenſtein. Zu einem König Albert-Denkmal
hat eine hieſige Wittwe einen namhaften Geldbeitrag als
Grundſtock geſpendet.
»Geeſtemünde. Der Kriegerverein beabſichtigt die
Errichtung eines Kriegerdenkmals, das zum 2. Sep-
tember d. J. vollendet ſein ſoll. ;
*Pleß. Kriegerdenkmal. Ueber die beiden Entwürſe
des Bildhauers Bodin-Steglitz iſt noch kein Entſchluß ge-
faßt. Koſten: 14000 Mk.
»Sagan. Hierſelbſt iſt die Errichtung eines Kaiſer
Friedrich-Denkmals beſchloſſen worden.
S
Persönliches,
*Auszeichnungen. Wie verlautet, ſind für die
große goldene Medaille der diesjährigen Berliner
Aunſtausſtellung der Münchener Meiſter Wilhelm
v. Ruemann, für die beiden kleinen goldenen
Medaillen Pietro Canonica-Turin und Lagae-Brüſſel
vorgeſchlagen. — Der Agl. Hofmaler Prof. Friedrich
kaulbach in Hannover hat den Kronenorden II. Klaſſe
er halten.
Für Profeſſor Peter Janſſen, den Direktor der
Kal. Kunſtakademie in Düſſeldorf, der bereits am ı. April
auf eine 25jährige akademiſche Lehrthätigkeit zurückblicken
konnte, wurden, nach ſeiner Geneſung von langwieriger
Krankheit, noch nachträglich Ehrungen veranſtaltet. Dieſe
nahmen mit einem Feſt der Kollegen den Aufang, woran
ſich ein von den Studirenden der Akademie ihrem verehrten
Direktor dargehrachter Fackelzug ſchloß. Alsdann folgte
ein von dem Jubilar, den Lehrern und Freunden im Breiden-
bacher Hofe gegebenes Feſtmahl. Bei dieſer Gelegenheit
erhielt Profeſſor Janſſen als Geſchenk eine koſtbar ge-
ſchnitzte Staffelei aus Ebenholz mit zwei Mappen, in
welchen die einſtigen Schüler des Meiſters eine große Zahl
ſchöner künſtleriſcher Arbeiten vereinigten.
»Der Dresdner Architekt Wilhelm Kreis, der
Urheber der zumeiſt ausgeführten Bismarckſäulen und des
Eiſenacher Burſchenſchaftsdenkmals, wurde als Lehrer für
Raumkunſt an der Kgl. Kunſtgewerbeſchule gewonnen und
wird dieſes Amt am 1. Oktober d. J. antreten.
* Neber die angebliche Krankheit des jungen Malers
Hellmuth Eckmann, der auf Veranlaſſung feines Bruders,
des kürzlich verſtorbenen Prof. Otto Eckmann, und ſeiner
Familie in einer Heilanſtalt internirt wurde, hatte ſich am
19. 9. 1901 der Anſtaltsarzt an die Redaktion eines
Münchener Witzblattes wie folgt geäußert: Sehr geehrter
Herx Redakteur! Seit ca. drei Jahren iſt ein Herr
Hellmuth Eckmann, Bruder des Herrn Prof. Gtto
Eckmann in Berlin, wegen Geiſtesgeſtörtheit in meinem
Zanatorium untergebracht. Als Arſache konnte nur
ſein Beruf als Maler angeſehen werden. Ich perſön-
lich habe kein Urtheil über die Leiſtungsfähigkeit meines
Patienten. Ich muß mich da lediglich auf das Urtheil des
Herrn Prof, Otto Eckmann beruͤfen, welcher mir mit-
theilte, daß ſein Bruder nur ſchwach begabt, dabei aber
von krankhaftem Ehrgeiz beſeelt ſei und als Maler nie
das Niveau der Mittelmäßigkeit überſchreiten werde. In
Folge deſſen bat Herr Prof. Eckmann mich ſeiner Zeit,
meinen Einfluß geltend zu machen, um ſeinen unglücklichen
Bruder zu veranlaſſen, die Malerei aufzugeben und ſich
der Landwirthſchaft zu widmen. Dies gelang auch, bis
vor etwa zwei Jahren die Luſt zur Malerei wieder bei
dem Kranken erwachte, und als ihm damals von Ihrem
geſchätzten Blatte einige Randleiſten honorirt worden
waren, ſtellte ſich ſehr bald ein ſchlimmer Rückfall ſeiner
Kranfheit ein. Dieſer Rückfall dauerte volle 1/ Jahre.
Kaum befindet ſich nun mein armer Patient in der Ge-
neſung, da erwacht wieder die unglückſelige Neigung
zur Malerei und damit zugleich die ſichere Gefahr eines
Rückfalls. Die ärztliche Autorität allein reicht in dieſem
Falle nicht aus, wenn Sie, geehrter Herr Redakteur, mir
nicht Ihre Beihülfe gewähren wollen. Heute hat nämlich
Herr Eckmann 8 oder 9 Entwürfe an Ihre Expedition ab-
geſchickt, und wenn ihm auch nur ein einziger davon
honorirt würde, ſo wäre, wie geſagt, ein Bückfall unver-
meidlich. Er würde dann von der Landwirthſchaft
nichts mehr wiſſen wollen, ſondern ſein widerſtands-
loſes Hirn mit neuen Ideen zermartern. Meine Bitte an
Sie geht nun dahin, Herrn Eckmann möglichſt umgehend
für ſeine Sendung zu danken, mit dem Bemerken, daß Sie
dieſelbe leider nicht verwerthen könnten, da derartige Ent-
würfe und Ideen Ihnen in den letzten Jahren in ſolchen
Maſſen zugeſchickt ſeien, daß Sie auf lange Zeit verſorgt
ſeien. Ich gebe Ihnen die Verſicherung, daß Sie dem
Uranken, und beſonders auch ſeiner armen Mutter, einen
großen Dienſt erweiſen würden. In der Hoffnung, daß
Sie meinem Wunſche Kolge geben, bin ich mit vorzüglicher
Hochachtung Ihr ergebener Dr. med. Steffen. (Obiger
Brief ſtammt nicht aüs dem Mittelalter, ſondern vom
Jahre NOr D Bed)
*Lekrolog. Mitte Juli ſtarb in Bad Homburg der
gefeierte ruſſiſche Bildnauer Markus Antokolsky. Zu-
Wilna im Jahre 1842 als Sohn armer jüdiſcher Eltern
geboren, lebte und arbeitete er vorzugsweiſe in Paris.
Anfangs Steinmetz, gelang es ihm erſt mit 22 Jahren an
die Akademie zu St. Petersburg zu kommen. Hier erwarb
er mit der goldenen Medaille den großen Rompreis. Die
letzte Pariſer Weltausſtellung hatte ihm einen kleinen
Raum für ſeine Werke zur Berfügung geſtellt. Bekannt
ſind ſeine Statuen Peters des Großen und Spinozas, ſeine
energiſchen Büſten des Zarenpaares und zahlreiche andere
Werke ſeines Meißels. Die Leiche des Meiſters wurde auf
Wunſch des Zaren in St. Petersburg auf Staatskoſten
beſtattet. — Am 2. Juli ſtarb in Wien der Maler und
Zeichner Ignaz Seelos. Am 24. Juni 1822 zu Bozen
geboren, war er Zögling der Wiener Kunſtakademie. Er
war ein geſchätzter Landſchafter, Genre- und Blumenmaler
und auch als Lithograph gelegentlich erfolgreich thätig. —
Am 5. Juli ſtarb der Profeſſor an der Stockholmer
Akademie der Künſte, Geskel Salomon, einer der hervor-
ragendſten Porträtmaler und Uunſtgelehrten Schwedens.
Profeſſor Salomon wurde im Jahre 1821 in Schleswig
geboren, beſuchte die Kunſtakademie in Kopenhagen und
ließ fich 1850 in Gothenburg nieder. Beſondere Verdienſte
erwarb er ſich um das dortige Muſeum, indem er hervor-
ragende Sammlungen begründete und die Muſeums-Zeichen-
ſchule organiſirte. — Geſtorben der Maler James Mar-
ſhall im Alter von 64 Jahren in Leipzig; er war einſt
in Weimar ein Schüler Prellers, ſpäter in Breslau thätig.
In Düſſeldorf ſtarb am 15. Juli der Landſchaftsmaler
Georg Genſchow im Alter von 74 Jahren. Seine Mo-
tive ſtammen zumeiſt aus den mitteleuropäiſchen Gebirgs-
gegenden. Seine Gemälde zeichneten ſich durch maleriſche
und zeichneriſche Vorzüge äus. — Guſtav Vanaiſe iſt
am 20. Juli in Brüſſel verſchieden. Vanaiſe war Geſchichts-
maler. Seiu „Lievin in Dlaandereu“ und ſein „Van
Arterelde“ gehören zum Beſten, was die zeitgenöſſiſche
belgiſche Kunſt hervorgebracht hat. — Geh. Hofrath Prof.
Dr. Friedrich Schlie, der Direktor des großherzoglichen
Muſeums in Schwerin, iſt in Bad Kiffingen am 22. Juli
geſtorben.
$
im Garten des ſtädt. Baumagazins ein plaſtiſches Modell
in den endgültigen Dimenſionen errichtet werden.
»Berlin. Der Derein „Bismarckwarte“ verfügt bis
jetzt über 60000 Mk, doch ſoll der Thurm 100000 Mark
koſten und am 2. September d. J. der Grundſtein gelegt
werden.
Cſatad (Ungarn). Hier wird am 13. Auguſt der
Grundſtein zum Lenau-Denkmal, an des Dichters
100. Geburtstage, gelegt werden.
* Diez. Nachdem die Genehmigung zur Errichtung
eines Kaiſer Friedrich- und Kriegerdenkmals ertheilt
worden iſt, werden die Arbeiten beſchleunigt, damit die
Enthüllung Anfang Seplember ſtattfinden kann.
»Elmshorn. Der hieſige Verſchönerungsverein läßt
durch Bildhauer Johann Böttger, Berlin, auf dem
Propſtenfelde ein Bismarckdenkmal errichten. Die Ent-
hüllung ſoll am ı. April 1903 ſtattfinden.
»Falkenſtein. Zu einem König Albert-Denkmal
hat eine hieſige Wittwe einen namhaften Geldbeitrag als
Grundſtock geſpendet.
»Geeſtemünde. Der Kriegerverein beabſichtigt die
Errichtung eines Kriegerdenkmals, das zum 2. Sep-
tember d. J. vollendet ſein ſoll. ;
*Pleß. Kriegerdenkmal. Ueber die beiden Entwürſe
des Bildhauers Bodin-Steglitz iſt noch kein Entſchluß ge-
faßt. Koſten: 14000 Mk.
»Sagan. Hierſelbſt iſt die Errichtung eines Kaiſer
Friedrich-Denkmals beſchloſſen worden.
S
Persönliches,
*Auszeichnungen. Wie verlautet, ſind für die
große goldene Medaille der diesjährigen Berliner
Aunſtausſtellung der Münchener Meiſter Wilhelm
v. Ruemann, für die beiden kleinen goldenen
Medaillen Pietro Canonica-Turin und Lagae-Brüſſel
vorgeſchlagen. — Der Agl. Hofmaler Prof. Friedrich
kaulbach in Hannover hat den Kronenorden II. Klaſſe
er halten.
Für Profeſſor Peter Janſſen, den Direktor der
Kal. Kunſtakademie in Düſſeldorf, der bereits am ı. April
auf eine 25jährige akademiſche Lehrthätigkeit zurückblicken
konnte, wurden, nach ſeiner Geneſung von langwieriger
Krankheit, noch nachträglich Ehrungen veranſtaltet. Dieſe
nahmen mit einem Feſt der Kollegen den Aufang, woran
ſich ein von den Studirenden der Akademie ihrem verehrten
Direktor dargehrachter Fackelzug ſchloß. Alsdann folgte
ein von dem Jubilar, den Lehrern und Freunden im Breiden-
bacher Hofe gegebenes Feſtmahl. Bei dieſer Gelegenheit
erhielt Profeſſor Janſſen als Geſchenk eine koſtbar ge-
ſchnitzte Staffelei aus Ebenholz mit zwei Mappen, in
welchen die einſtigen Schüler des Meiſters eine große Zahl
ſchöner künſtleriſcher Arbeiten vereinigten.
»Der Dresdner Architekt Wilhelm Kreis, der
Urheber der zumeiſt ausgeführten Bismarckſäulen und des
Eiſenacher Burſchenſchaftsdenkmals, wurde als Lehrer für
Raumkunſt an der Kgl. Kunſtgewerbeſchule gewonnen und
wird dieſes Amt am 1. Oktober d. J. antreten.
* Neber die angebliche Krankheit des jungen Malers
Hellmuth Eckmann, der auf Veranlaſſung feines Bruders,
des kürzlich verſtorbenen Prof. Otto Eckmann, und ſeiner
Familie in einer Heilanſtalt internirt wurde, hatte ſich am
19. 9. 1901 der Anſtaltsarzt an die Redaktion eines
Münchener Witzblattes wie folgt geäußert: Sehr geehrter
Herx Redakteur! Seit ca. drei Jahren iſt ein Herr
Hellmuth Eckmann, Bruder des Herrn Prof. Gtto
Eckmann in Berlin, wegen Geiſtesgeſtörtheit in meinem
Zanatorium untergebracht. Als Arſache konnte nur
ſein Beruf als Maler angeſehen werden. Ich perſön-
lich habe kein Urtheil über die Leiſtungsfähigkeit meines
Patienten. Ich muß mich da lediglich auf das Urtheil des
Herrn Prof, Otto Eckmann beruͤfen, welcher mir mit-
theilte, daß ſein Bruder nur ſchwach begabt, dabei aber
von krankhaftem Ehrgeiz beſeelt ſei und als Maler nie
das Niveau der Mittelmäßigkeit überſchreiten werde. In
Folge deſſen bat Herr Prof. Eckmann mich ſeiner Zeit,
meinen Einfluß geltend zu machen, um ſeinen unglücklichen
Bruder zu veranlaſſen, die Malerei aufzugeben und ſich
der Landwirthſchaft zu widmen. Dies gelang auch, bis
vor etwa zwei Jahren die Luſt zur Malerei wieder bei
dem Kranken erwachte, und als ihm damals von Ihrem
geſchätzten Blatte einige Randleiſten honorirt worden
waren, ſtellte ſich ſehr bald ein ſchlimmer Rückfall ſeiner
Kranfheit ein. Dieſer Rückfall dauerte volle 1/ Jahre.
Kaum befindet ſich nun mein armer Patient in der Ge-
neſung, da erwacht wieder die unglückſelige Neigung
zur Malerei und damit zugleich die ſichere Gefahr eines
Rückfalls. Die ärztliche Autorität allein reicht in dieſem
Falle nicht aus, wenn Sie, geehrter Herr Redakteur, mir
nicht Ihre Beihülfe gewähren wollen. Heute hat nämlich
Herr Eckmann 8 oder 9 Entwürfe an Ihre Expedition ab-
geſchickt, und wenn ihm auch nur ein einziger davon
honorirt würde, ſo wäre, wie geſagt, ein Bückfall unver-
meidlich. Er würde dann von der Landwirthſchaft
nichts mehr wiſſen wollen, ſondern ſein widerſtands-
loſes Hirn mit neuen Ideen zermartern. Meine Bitte an
Sie geht nun dahin, Herrn Eckmann möglichſt umgehend
für ſeine Sendung zu danken, mit dem Bemerken, daß Sie
dieſelbe leider nicht verwerthen könnten, da derartige Ent-
würfe und Ideen Ihnen in den letzten Jahren in ſolchen
Maſſen zugeſchickt ſeien, daß Sie auf lange Zeit verſorgt
ſeien. Ich gebe Ihnen die Verſicherung, daß Sie dem
Uranken, und beſonders auch ſeiner armen Mutter, einen
großen Dienſt erweiſen würden. In der Hoffnung, daß
Sie meinem Wunſche Kolge geben, bin ich mit vorzüglicher
Hochachtung Ihr ergebener Dr. med. Steffen. (Obiger
Brief ſtammt nicht aüs dem Mittelalter, ſondern vom
Jahre NOr D Bed)
*Lekrolog. Mitte Juli ſtarb in Bad Homburg der
gefeierte ruſſiſche Bildnauer Markus Antokolsky. Zu-
Wilna im Jahre 1842 als Sohn armer jüdiſcher Eltern
geboren, lebte und arbeitete er vorzugsweiſe in Paris.
Anfangs Steinmetz, gelang es ihm erſt mit 22 Jahren an
die Akademie zu St. Petersburg zu kommen. Hier erwarb
er mit der goldenen Medaille den großen Rompreis. Die
letzte Pariſer Weltausſtellung hatte ihm einen kleinen
Raum für ſeine Werke zur Berfügung geſtellt. Bekannt
ſind ſeine Statuen Peters des Großen und Spinozas, ſeine
energiſchen Büſten des Zarenpaares und zahlreiche andere
Werke ſeines Meißels. Die Leiche des Meiſters wurde auf
Wunſch des Zaren in St. Petersburg auf Staatskoſten
beſtattet. — Am 2. Juli ſtarb in Wien der Maler und
Zeichner Ignaz Seelos. Am 24. Juni 1822 zu Bozen
geboren, war er Zögling der Wiener Kunſtakademie. Er
war ein geſchätzter Landſchafter, Genre- und Blumenmaler
und auch als Lithograph gelegentlich erfolgreich thätig. —
Am 5. Juli ſtarb der Profeſſor an der Stockholmer
Akademie der Künſte, Geskel Salomon, einer der hervor-
ragendſten Porträtmaler und Uunſtgelehrten Schwedens.
Profeſſor Salomon wurde im Jahre 1821 in Schleswig
geboren, beſuchte die Kunſtakademie in Kopenhagen und
ließ fich 1850 in Gothenburg nieder. Beſondere Verdienſte
erwarb er ſich um das dortige Muſeum, indem er hervor-
ragende Sammlungen begründete und die Muſeums-Zeichen-
ſchule organiſirte. — Geſtorben der Maler James Mar-
ſhall im Alter von 64 Jahren in Leipzig; er war einſt
in Weimar ein Schüler Prellers, ſpäter in Breslau thätig.
In Düſſeldorf ſtarb am 15. Juli der Landſchaftsmaler
Georg Genſchow im Alter von 74 Jahren. Seine Mo-
tive ſtammen zumeiſt aus den mitteleuropäiſchen Gebirgs-
gegenden. Seine Gemälde zeichneten ſich durch maleriſche
und zeichneriſche Vorzüge äus. — Guſtav Vanaiſe iſt
am 20. Juli in Brüſſel verſchieden. Vanaiſe war Geſchichts-
maler. Seiu „Lievin in Dlaandereu“ und ſein „Van
Arterelde“ gehören zum Beſten, was die zeitgenöſſiſche
belgiſche Kunſt hervorgebracht hat. — Geh. Hofrath Prof.
Dr. Friedrich Schlie, der Direktor des großherzoglichen
Muſeums in Schwerin, iſt in Bad Kiffingen am 22. Juli
geſtorben.
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