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Die Kunst-Halle — 7.1901/​1902

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Lionardo da Vinci als Aesthetiker
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https://doi.org/10.11588/diglit.62513#0027

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Auuimer 2. Yerlin, 20. Oktober 1901.

VII. Zahrgang.

A —*— Zeitschrift für kunst und Runstgewerbe. A

Organ für die Intereſſen aller Gildenden Rünſtler.
8


Herausgeber: Prof. Dr. Georg Galland, Charlottenburg.
Telephon Amt Charlottenburg, No. 1083.

Erſcheint anı 5. und 20. des Monats. Abonnements pro Quartal 2 ME —

2 . Kr, 40 Hr. (bei direkter Zuſendung 2,30 ME = 2 Kr. 80 Hr.) bei allen

Buchhandlungen und Poſtänitern. Goſtzeitungs-Preisliſte Ar. 4204). Einzel-

nunimer 40 Pf. —50 Hr. Inſeratenpreis für die dreigeſpalt. Millimeterzeile
20 Pr = 25 5

Derlag hermann Walther Verlagsbuchhandlung, G. m. b. B.,
s Berlin SW., Kommandantenſtr. 14.

Zuhalt: £ionardo da vinci als Aeſthetiker. — Die bildende Kunft in Finland

(I. Don Dr. Heinrich Pudor. Zan Bosboom. von £. Garfchagen

Mit Ybbildung). — Der Kunfterziehungstag iu Dresden. — Berliner Kunft-

au: Ueber Ed. Schulte, Künftlerhaus, Casper, Atelierausſtellung Harro

Magnuffen. Don Franz Imhof. — Kunftchronif; Neue Denkmäler; Preis-

ausſchreiben und Stiftungen; Perſönliches; Aus der Praris; Dom Kunſtmarkt;
Bücherſchau.

Kionardo da Binei als Teſthetiber.

as ein ſo großer Künſtler, wie der Meiſter des „Abend-

— mahls“ und der „Mona Liſa“ über Malerei und Plaſtik
2* äſthetiſirt hat, wird den Leſer jederzeit intereſſiren. Lionardo

da Binci iſt ſchon auf ſo vielen Gebieten ſeiner er-

ſtaunlichen künſtleriſchen, techniſchen und wiſſenſchaftlichen Fähigkeiten be-
trachtet worden, daß wir die jüngſte Würdigung ſeiner Gedanken über
Kunft auf Grund ſeines „Trattato della Pittura“ nur als etwas Er-
wartetes hinnehmen. Es liegt jetzt ein Verſuch vor, dieſes Malerbuch
für die Geſchichte der wiſſenſchaftlichen Aeſthetik zu gewinnen.5) Zunächſt
iſt die für den genialen Florentiner, der einen wichtigen Theil ſeines
Cebens in Mailand verbrachte, ſo charakteriſtiſche Thatſache feſtzuſtellen
daß das Griginal des Traktats verſchollen iſt. Das 1882 von dem deutſchen
Ueberſetzer und Kommentator Heinrich Ludwig herausgegebene vatikaniſche
Manuſkript (ſog. Kodex Urbinas 1270 iſt ziemlich pokrypher Herkunft.
Der Ueberlieferung nach — die Tradition ſpielt gegenüber dieſer ſeltſamen,
Perſönlichkeit überhaupt eine faſt unerlaubt zu nennende Bolle — wäre
die vatikaniſche Abhandlung ein von Schülern nach dem Tode des
Meiſters unternommener Verſuch, das verſchollene Original zu rekonſtruiren

7 *

An MNO

*) Dr. James Wolff, Lionardo da Dinct als Aeſthetiker. Ztraßburs S U
Ed Heitz Geitz und Mündel) 1901.
 
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