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Die Kunst-Halle — 7.1901/​1902

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Nr. 21
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Paris: Internat. Holzschnittausstellung 1902
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Aus der Praxis
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Kunst- und Künstlervereine
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Vom Kunstmarkt
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https://doi.org/10.11588/diglit.62513#0381

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Vr. 2



Bahn brach, wiſſen wir nicht; möglich, daß er ſich nicht
genug auf die Reklame verſtand, möglich aber auch, daß
den Porträts das fehlte, was doch bei aller Maltechnik die
Hauptſache iſt, nämlich die Aehnlichkeit. So iſt die Mel-
kreide wieder in Vergeſſenheit gerathen, um jetzt nach
vierzig Jahren wieder in Paris als neu aufzutauchen.

* Unlösbare Zeichentuſche. Die meiſte der im
Handel befindlichen ſchwarzen Cuſche hat die üble Eigen-
ſchaft, die Zeichenſtriche beim Ueberſtreichen mit einem
wäſſerigen Pinſel verwiſchen zu laſſen. Zuſätze von Alaun
helfen nur wenig; dagegen iſt das doppeltchromſaure Kali
ein vortreffliches Mittel, um den Bindeſtoff der ſchwarzen
Tuſche, den Teim, für Waſſer unangreifbar, und dieſe
dadurch ſtehend zu machen. Ein Zuſatz von ı Prozent in
feinſt gepulvertem Zuſtande, mit der wieder trockenen, mit
Leim bereits vermiſchten Tuſchenmaſſe aufs Innigſte ver-
mengt, genügt. Zu bemerken iſt, daß die Mifchung dieſes
Salzes mit der Tuſchenmaſſe nur in trockenem Zuſtande
beider Theile geſchehen darf, indem ſonſt ſehr leicht die
Tuſche überhaupt ihre Zerreiblichkeit im Waſſer einbüßen
könnte. Dem Zeichner, der ſich indeß noch nicht mit
ſolcher Tuſche verſehen kann, iſt der Rath zu geben, zum
Aufreiben feiner Tuſche ſich ſtatt des gebräuchlichen Alaun-


Kali im Waſſer zu bedienen. Leipz. Malerztg.)

Z Maler S
Chromfarben können Sie einwandsfrei benutzen. So iſt
das Chromroth jener Berliner Firma wohl allen rothen
Zinnobern vorzuziehen.

*

Runst · und Ruͤnstleroereine.

»Bromberg. Die Deutſche Geſellſchaft für Kunſt
und Wiſſenſchaft hat ſich hier konſtituirt; es wurde ein
proviſoriſcher Vorſtand gewählt, an deſſen Spitze GOber-
Regierungsrath Albrecht ſteht.

ESZtartgart Die Zeutſche Gefellſchaft für
chriſtliche Kunft hat ihre heurige Generalverſammlung
hier zwiſchen dem 27. und 29. Juli abgehalten. Gleich-
zeitig und gemeinſam hat der Kunſtverein der Diözefe
Rottenburg in Stuttgart getagt. Vach den Satzungen der
Deutſchen Geſellſchaft für chriſtliche Kunft haben zu den
Vorträgen wie zu den Deranftaltungen nicht nur die Mit-
glieder Zutritt, ſondern alle Freunde der chriſtlichen Kunft
ſind willkommen. Anmeldungen und Anfragen ſind zu
richten an den Schriftführer des Lokalkomitees: Herrn Re-
dakteur Erzberger⸗Stuttgart, Urbanſtr. 94.

Tilſit. Der Oſtdeutſche Kunſtverein kann mit
Befriedigung auf die von ihm veranſtalteten Ausſtellungen
in Memel, Cilſit und Allenſtein zurückblicken. Die uͤm—
fangreicher als bisher ausgefallene Sammlung ließ nicht
allein in künſtleriſcher Beziekung nichts zu wünſchon übrig,
ſondern auch nach der materiellen Seite hin iſt der Erfolg
für die Künſtler ein über alles Erwarten großer gewefen.
Es ſind im Ganzen über 7200 Mark für verkaufte Gemälde
vereinnahmt.

Zürich. Jabresbericht der Zürcher Kunſtgeſell-
(chaft für 1901. Die Mitgliederzahl beziffert ſich auf 480.
Zu Beginn des Berichtsjahres, am 29. Januar 1901, fand
die Gedächtnißfeier zu Ehren Arnold Boͤcklins ſtatt. Drei
Legate von je tauſend Franken gingen der Uunſtgeſellſchaft
zu. Die Objekte für die Derloofung am Ende des Jahres
repräſentirten in ihrer Geſammtheit 4000 Fr. Durch Ueber-
laſſung von Werken betheiligte ſich die Sammlung an der
Ztückelberg-Ausſtellung in Baſel, der Lavater-Ausſtellung
in Zürich und der Graͤff-Ausſtellung in Winterthur. Die
Ausſtellungskommiſſion kann auf ein Jahr reger Chätig-
keit und erfreulicher Erfolge zurückblicken. Bie Permaͤ—
nente Ausſtellung umfaßte zehn Serien; aus dem, was ſie
boten, erinnern wir nur an die kleine Böcklin-Ausſtellung
im Januar, an die Füßli-Uollektion, an Böcklins „Peſt“
an die Sammlung von Bildern Uhdes, an die Kollektiv-
ausſtellung von Schweizer Künſtlern in Paris. An Der-
käufen wurden erzielt 42517 Fr.; dabei ſind die Gemälde
(in Gel und Tempera) mit 314535 Fr. vertreten. Die

Permanente Ausſtellung war cexkluſive die Turnusaus-
ſtellung, die in der Börfe ſtattfand! an 297 Tagen geöffnet
und wurde von 26217 Perſonen beſucht; die Einnahmen
ergaben 9824 5r. Aus der Turnusausſtellung wurden
Objekte für 6245 Fr. verkauft; das Defizit, das die
Turnusausſtellungen in Zürich im Gefolge zu haben
pflegen, blieb auch diesmal nicht aus; das wird, meint.
der Bericht, wohl mindeſtens ſo lange der Fall ſein,
als die Uunſtgeſellſchaft den Turnus in gemietheten
Räumen (Börfe) unterbringen muß. Der Veubaufonds
weiſt 292 323 Fr. auf.


»

Uom Kunstmarkt.

»Berlin. Große Kunſtausſtellung 1902. Der:
käufe (Fortſ.). Die Oelgemälde: H. Schlotermann „Kirchhof
an der Gſtſee“, Minna Stocks „Ein Quartett“, Anng-
Peters „Novemberſtrauß“, Hans Herrmann „Blumenmarkt
in Leyden“, Herm. Seeger „Jungens von der Waterkant“,
E. A. Heiniſch „Heuernte im Unterinnthal“, derſelbe „Am
Ammerſee“, L. Pilſchowski „Beim Talmud“, B. Knüpfer
„Amors Nahen“, W. Zuchors „Bildniß des Fräulein St.“,
H Enfield „Einfahrt durch die Schären“, Wanda Röhling
„Erwartung“, Heinr. Sperling „Ein Andenken“. Die
Plaſtiken: R. Küchler „St. Hubert“ Gronzerel.) und
O. Rieſch „Mignon“ (Bronze).

»Düſſeldorf Deutſch-nationale Kunſtaus-
ſtellung. Ankänfe für die Lotterie: a) Gemälde:
XR. Barthelmeß, Genrebild, C. Becker „Heringsfiſcher,
Fr. Beinke „Inneres eines Bauernhofes“, Zulius Berg-
mann „Unterwegs“, Franziska Bleicher „Anemonen“,
O Böttjer „Blühender Ginſter“, A. Brendel „November-
abend“, Brühlmann „Landſchaft“ C. Daubenſpeck
„Herbſtwald“, W. Degode „Abend“, Th. v. Eckenbrecher
„Am Nordcap“, L. Feldmann „Der Jüngling zu Nain“,
H. Frauendorfer⸗Mühlthaler „Mütterchen“ Joſſe Gooſens
„Mutters Freude“, E. Günter „Im Fiſcherhafen von
Oftende”, H. Hausmann-Hoppe „Citronen“, E. Heiniſch
„Aus Dießen am Ammerſee“, A. Henke „Morgenſonne im
Walde“, A. Henke „Waldweg“, H. Hermanns „Frühlings-
ſonne im Kieferuwald“, Mar Hünten „Zchneeſchmelze“,
R. Huthſteiner „Feierſtunde“, E. Kampf „Sonniger Nach-
mittag“ und „Am Strand bei Katwyk“, Kapſer-Eichberg
„Abend nach dem Gewitter“, M. Kiederich „Strandtreiben“,
R. Uochanowski „Märzabend“, G. Lebrecht „Friedrich der
Große“, A. Lins „Spätherbſtabend“, A. Lins „Gänſehirte“,
A. Luntz „Kiſcherhaus“, A. Montan „ücheninterieur“,
H. Mühlig „Kartoffelernte“, B Mühlig „Peſper“, E.
Nikutowski „Altes deutſches Städtchen“, K. Genike „Der
Heidebach“, H. Peterſen-Angeln „Abendſtimmung an der
Nordſee“, H. Peterſen-Angeln „Im Bafen“, P. Philippi
„Unter den Lindwürmern“ B Pohle „Dekorative Land-
ſchaft“ Supraporte), A. Bieper „Stillleben“, A. Schill
„Marcuskirche“, A Schlüter „winter“, A. Schmidt-Michelfen.
„Marktplatz“, A. Schönnenbeck „Plauderei“, H. Stromeyer
„Roſen, O. Strützel „Herbſtabend“, Max Dolfhart „Es
will Abend werden“, A. Wansleben „Frühlingstag“, E.
Weichberger „Sonniges Plätzchen“, Fr. Weſtendorp „Am
alten Kanal“, Wenzel Wirkner „Herbſtabendſonne; b)
Plaſtik: R. Felderhoff „Diana“, V. Friedrich „Sandalen,
biuder“, Joſ! Bammerſchmidt „Skizze zum Kinderfreund“
C. Janſſen „Badendes Mädchen“, C. Janſſen „Sturm au-
dem Meere“, Arthur Kaan „Hain“, Joſ. Körſchgen „Windf
hund“, H. Müller „Geſchwiſter“, P. Geſten „Erblich be-
laſtet“, R. Pötzelberger „Gaul in der Schwemme“, Walter
Schmarje „Zimmerbrunnen“, St. Schwartz „Donan“.

»München. Jahresausſtellung im K. Glas-
palaſt 1902. Verkäufe (Fortſ.) An den Prinzregenten
das Gelgemälde: Giuſeppe Miti-Sanetti „Stille“. Un
Private die Gelgemälde: K. Müller-Kurzwelly „Gewitter-
ſtimmung“, A. Franke „Eine neue Acquiſition“, C. A.
Heiniſch „Heuernte“, Franz Jüttner „Unſer Berr Enkel-
ſohn“, E. Steppes „Fichtenwald“, Ed. Haaga „Vor dem
Thore“, A. Thiele „Hirſche am Wintermorgen im Hoch-
gebirge, J. Wopfner „Walchenſee“, E. Schmitz „Alte
Schwäbin“, L. Willroider „Nach dem Begen“, K. Kron
 
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