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Die Kunst-Halle — 7.1901/​1902

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Nr. 11
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Bücherschau
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Der Amateur-Photograph. Unsere Abbildung
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18. Jahrhunderts, die anderen Fabriken des gleichen Zeit-
raumes, den Kampf zwiſchen Fayence, Steingut und Por-
zellan um die Wende vom 18 zum 19. Jahrhundert und
endlich das Entſtehen neuer Formen, Farben und Ver-
zierungsweiſen im Porzellan des 19. Jahrhunderts ſchildert.
Immer hebt der Verfaſſer hervor, in welch' engen
Wechſelbeziehungen das Porzellan zum Leben und Denken,
zu Kunſt und Wiſſenſchaft, zu Verkehr und Gewerbe der
einzelnen Zeiten geſtanden hat. Nicht lauter Gutes hat
er zu berichten; neben hochdenkenden Fürſten und ehrlich
arbeitenden Männern tauchen der abgefeimten Betrüger
und abenteuernden Landſtreicher genug auf, mancherlei
ſchwere Fährniß hat das Porzellan zu beſtehen, oftmaligen
Wechſel zu durchlaufen. In dieſem Klarftellen der tẽch-
niſchen und künſtleriſchen Anforderungen, denen das Por-
zellan zu entſprechen hat, in dieſem Beleuchten der Fultur-
geſchichtlichen und polkswirthſchaftlichen Urſachen, die den
Entwicklungsgang des Porzellans beeinflußt haben, liegt
mit ein Hauptwerth des Buches. Daß die eingehend be-
ſprochene neue Kunſt im Porzellan durch eine ſolche an-
ſchauliche Darſtellungsweiſe ganz beſonders gewinnt, liegt
auf der Hand. Gut ausgewählte, darunter farbige Ab-
bildungen erleichtern das Verſtändniß des Textes in
wünſchenswerther Weiſe.

Formenſchatz von Georg Hirth. Heft 2, Jahrg. 26
(ı ME). G. Hirths Kunſtverlag, München, 1902.

Jedes Heft dieſer bekannten Sammlung liefert immer
von Neuem den Beweis, daß den Liebhabern des Formen-
ſchatzes aus den Gebieten der Plaſtik, Malerei und des
Hunſthandwerks gleich geeignetes Material in durchweg
trefflichen Reproduktionen vorgeführt wird. Die auf der
Innenſeite des Umſchlags abgedruckten Erläuterungen
möchte man bei künftiger Benutzung der Blätter nicht
miſſen; auf deren Rückfeite würoen ſie am beſten den
Zweck erfüllen.

$

Der Amateur · Photograph.

»Zur Farbenphotographie. In der „Ph. Rundſch.“
veröffentlichte Dr. Neuhauß kürzlich eine Löſung des
Problems der direkten Farbenphotographie durch Körper-
farben Sie beruht auf folgendem älteren Derfahren:
Läßt man recht lichtempfindliches Papier, alſo etwa Ariſto-
oder Celloidin-Papier, im Lichte dunkel anlaufen und be-
lichtet es dann unter einem farbigen Transparentbilde, ſo
erhält man ein ſehr vergängliches Bild in den Farben des
Transparentbildes. Der Grund davon iſt diefer: in der
dunkel angelaufenen Bildſchicht des Celloidin-Dapiers iſt

das Gemiſch ſämmtlicher Farben vorhanden; bei Belichtung
unter dem Tothen Abſchnltt des fardigen Bildes reflektirt
der in der Bildſchicht vorhandene rothe Farbſtoff das rothe
Licht und bleibt unverändert, die übrigen an derſelben
Ztelle vorhandenen Farbſtoffe verſchlucken dagegen das rothe
Licht und werden ausgebleicht; es bleibi fomit an der
Stelle nur der rothe Farbſtoff übrig, und Entſprechendes
geſchieht bei den anderen Färben an den übrigen Ab-
ſchnitten des Bildes. Die Wirkung kommt alfo weſentlich
auf ein Ausbleiben der nicht gewollten Farbe hinaus.
Fernex handelt es ſich darum, die gewollten und an den
betreffenden Stellen zurückbleibendeſ Farben hier ſicher
und dauernd zu fixiren. Beides iſt Pr. Veuhauß nach
ſeinen Mittheilungen im letzten Sommer gelungen. Vach
5 Monate langer Arbeit iſt ihm eine Miſchung herzuſtellen
geglückt, welche annähernd die Empfindlichkeit von Albumin-
papier beſitzt und die Farben nach Belichtung unter einem
farbigen Transparentbilde wiedergiebt. Auch ſind die
Bilder fixirbar Allerdings iſt hiermit nur ein erſter
Schritt zur Löſung des Probiems der direkten Farben-
photographie durch Körperfarben gethan; denn es bleibt
abzuwarten, ob es gelingen wird, die Empſindlichkeit des
Präparats dexart zu erhöhen, daß ſich kurje Camera Auf-
nahmen ausführen laſſen. Pr. Neuhauß giaubt, und nach
den bisher erzielten Reſultaten mit Recht, an dieſe Mög-
lichkeit. Wenn es ihm gelang, die Expoſitionszeit von
mebreren Stunden in direkter Sonne auf ungefähr 5 Mi-
nuten abzukürzen und gleichzeitig Kirirung der Farbe her-
beizuführen, ſo dürften weitere Vervollkemmnnuͤgen nicht
ausbleiben.

* Mittel gegen Krummziehen des Kartons.
Ein Stückchen Bindfaden, etwas kürzer als die Kartons
lang find, an jedem Ende mit einem Häkchen ausgeſtattet,
iſt ein vorzügliches Geräth, um nach dem Aufziehen die
Kartons gegen Krummziehen zu ſchützen. Man lege an
jedem _ Karton zwei ſolcher Schnürchen an der Rückſeile an
und laſſe die Bilder in dieſem leicht gebogenen Zuſtande
trocknen. (Ph. in der D. Phot. Ztg.)

S
Unsere Abbildung.

Die drei Möbelſtücke von Willy O. Dreßler-Char-
lottenburg, die wir in dieſem Hefte reproduzirt bringen,
gehören zu einer Schlafzimmereinrichtung, die in Vr. 3
dieſes Jahrgangs, bei Beſprechung einer Ausſtellung der
Arbeiten des Künſtlers, Würdigung gefunden hat.



r

Silberne Medaille
Paris 1900.




ĩ

Bronzene Medaille
Paris 1900.

Pariser |

Privat-Kunst-Akademie

für Malerinnen und — —



Ethischo Kultur

Wochenschrift
für sozial-ethische Reformen.

Begründet von Georg von Gizycki.

(Systeme Julian).

Unter Mitwirkung von Dr. Fr. W. Foerster

BERLIN W., Kurfürstendamm 201,
Ecke Knesebeckstrasse.


herausgegeben von Dr. R. Penzig und
Dr. M. Kronenberg.
Verlag: Verlag für ethische Kultur,

Neue Prospecte von 1901 daselbst.


Richard Bieber, BerLin SW..,

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