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Die Kunst-Halle — 7.1901/​1902

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Nr. 1
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Neue Denkmäler
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Persönliches
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Aus der Praxis
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https://doi.org/10.11588/diglit.62513#0019

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Rudolf von Gneiſt aufgeſtellt werden, welche die
Wittwe, eine Tochter von Auguſt Boeckh, der Hochſchule
zu widmen gedenkt. Das Werk iſt von Fritz Klimſch
modellirt und in Marmor ausgeführt. — Die dekorativen
Bildwerke an der Faſſade des Herrenhaus-Veubaues
und der beiden Praͤſidialgebäude des Landtags werden
nach den Modellen von Prof. O. Leſſing von ver-
ſchiedenen Steinmetzfirmen zur Ausführung gelangen.

* Charlottenburg. Das Gebäude der neuen Uunſt-
hochſchulen geht ſeiner Bollendung entgegen. Mit bildne-
riſchen Dekorationen ſind u. a. Ernſt Herter, Emil Hund-
rieſer, P. Breuer, G. Janenſch beſchäftigt.

*Königsberg (Veumark). Der Schöpfer des Krieger-
Denkmals, welches am 13. September enthüllt wurde, iſt
der Bildhauer Georg Meyer in Steglitz. Das Monu-
ment beſteht aus einem auf einem Unterbau errichteten,
5 Meter hohen Gbelisken aus polirtem Granit. Am
Fuße des Gbelisken ruht auf graͤnitenem Poſtament die
künſtleriſch ausgeführte Gruppe eines ſterbenden Kriegers,
dem von der Idealgeſtalt einer geflügelten Siegesgöttin
ein Palmenzweig überreicht wird! Ber Obelisk trägt
links und rechts die Beliefs der Kaiſer Wilhelm I. und
Friedrich III.

»Halbau. Der Bau und die Aufſtellung des ge-
planten Denkmals des hieſigen Kriegervereins dürfte im
nächſten Frühjahr vor ſich gehen.

*EKiel. Die Sammlungen für das Klaus Groth-
Denkmal werden fortgeſetzt; Zahlſtelle iſt die „Dresdener
Bank“ in Berlin (K. G.-Fonds).

*Gſterwieck. Für die Errichtung eines Bismarck-
Thurmes auf dem Kirchberge liegt ein Entwurf von
Prof. Raſchdorff vor. Die für den Bau vorhandene Summe
beträgt 3779,36 Mk.

*Bamburg. Die Aachricht, daß die Ausführung
des Brahms-Denkmals dem Maler-Kadirer Profeſſor
Klinger in Leipzig übertragen ſei, iſt unzutreffend.
Das Brahms - Komite hat in dieſer Angelegenheit noch
keinen Beſchluß gefaßt.

*Huſum. Das Komité für das Asmuſſen-⸗Woldſen-
Denkmal beſchloß einen Aufruf für den Denkmalfonds.
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Berlin ſoll erſucht werden, die Ausführung zu übernehmen.
Die Enthüllung ſoll im Jahre 1903 bei Gelegenheit des
Heimathsfeſtes erfolgen.

*Wilhelmshaven. Der Bismarckplatz wurde
für die Errichtung des geplanten Bismarck-Denkmals
ausgewählt.

Kaſtenburg. Den Bildhauern Fritz und Mar
Schneider iſt die Ausführung des Bismaxrck-Denk-
mals in Vordhauſen und Waldenburg i. Schl. übertragen
worden.

»Arnſtadt. Der im folgenden Frühjahre fertig
werdende Bismarckthurm wird über 20000 Mk. Koſten
verurſachen; die Sammlungen nehmen ihren Fortgang.

»Zittau. Es wird beabſichtigt, dem verſtorbenen
Bürgermeiſter von Zittau, Geh. Rath Dr. Haberkorn,
ein Denkmal zu errichten. Als Standort iſt entweder der
Platz, der bereits Haberkorns Namen trägt, oder das
Promenadenſtück vor der erſten Bürgerſchule in Ausſicht
genommeu.

790en ur Errichtung, eines Dreifatſer-
Brunnens wurde ein Beitrag bis zu 15000 Mk. bewilligt
für die Nebenkoſten des Werkes inkl. der gärtneriſchen
Ausſchmückung des Denkmalsplatzes.

Frankfurt a. M. Der Magiſtrat plant ein Grab-
denkmal für ſeinen verſtorbenen Ehrenbürger Dr. von
Miquel.

Dürkheim. Der auf dem Peterskopfe zu errichtende
Bismarckthurm wird ſich in GObeliskenform in Höhe
von ca. 40 m, Terraſſe 10.m und Unterſtands-Halle,
erheben.

»Aus der Khön. Die Khönklub-Sektion Vacha
beſchloß, auf dem Gechſenberge einen Bismarckthurm
zu errichten und das Projekt einer Bismarckſäule fallen
zu laſſen. ;

1

} * Innsbruc. Das „Winterſteller-Denkmal“ in
Kirchdorf. Der Entwurf deſſelben ſtammt von dem in
Salzburg wohnhaften Tiroler Bildhauer J. Piger, welcher


in der Tiroler Heldengallerie auf dem Berg Iſel, das
andere Bild, den Gedanken des ſiegreichen, opferbereiten
kampfes „für Gott, Kaiſer und Baterland“, allegoriſch
zur Anſchauung brachte. Beide in Bronze ausgeführte
Reliefs wurden in der k. k. Erzgießerei in Wien gegoffen.

S

Persönliches,

* Auszeichnung. Der Landſchafts- und Marine-
maler Paul Köſter in Düſſeldorf erhielt auf der Inter-
nationalen Kunſtausſtellung in Lyon den großen Preis:
Ureuz und Medaille. ;

Nekrolog. In Berlin ſtarb amı 18.a September
der bekannte Landſchaftsmaler Profeſſor Karl Ludwig,
geb. in Meiningen, im Alter von 62 Jahren. Tudwig
hatte zuerſt die Kunſtgewerbeſchule in Nürnberg beſucht,
bevor er in München unter Piloty ſtudirte. Später wandte
er ſich mit Energie dem Fache zu, das in ihm einen der
berufenſten Dertreter beſeſſen hat, der Gebirgslandſchaft.
Neben Meiſtern wie Aameke und Kalckreuth erwarb er
ſich Ruf und Anſehen mit ſeinen Schilderungen Zes ſchnee-
bedeckten Hochgebirges und der ſaftig grünen Matten der
Schweiz; mit feinem virtuoſen Pinſel wußte er die friſchen
Eindrücke, die er aus dem Anblick einer grandioſen Natur
ſchöpfte, die feinen Beobachtungen bei ſeinen unermüd-
lichen Studien auf erſchwerten Wanderungen, erfolgreich
zu verwerthen. Und ſo zeugen die zahlreichen Werke,
die er hinterließ, von dem Ernſt, mit dem er ſeine künſt-
leriſchen Aufgaͤden ſtets erfaßte. Sein Andenken wird
lange in Eiſten gehalten werden. — Der, Münchener
Maler Otto Biermer iſt in Siegesdorf bei Traunſtein
geſtorben. Biermer war 1858 in Würzburg geboren und
ging in Dresden unter Leitung von Leon, Pehle zur
Malerei über, um dann Schüler von Löfftz in München
zu werden. Anfangs ſich der Porträtmalerei widmend,
ſchuf er ſpäter eine Reihe von Figurenbildexn, von denen
beſonders „Faun und Aymphe“, „Segnender Chriſtus“,
„Pſyche im Frühling“ u. ſ. w. hervorragen. — Der be-
Fannte Kunftfammler Eduard Habich iſt in Kaffel im
84. Lebensjaͤhre verſtorben. Vor einigen Jahren ließ er
feine große Gemäldeſammlung verſteigern, aus der zahl-
reiche Werke alter berühmter Meiſter für Gallerien des
In- und Auslandes erworben wurden. Im . letztperfloſſenen
Frühjahre wurden Habichs kunſtgewerbliche Alterthümer
veräußert. Habich ſtattete ſeiner Zeit auch die von
Dr. Böhlau vom Uaſſeler Muſeum geleitete Ausgrabungs-
Expedition nach Samos aus

Aus der Praxis.

Diemoskop oder Komponierfpiegel. So nennt ſich
ein in einem Charnier bewegliches Metallſpiegelpaar.Je
mehr die beiden Flügel geſchloſſen werden, um ſo öfter
ſpiegelt ſich ein dazwiſchen gelegter Gegenſtand ab. Darauf
beruht bekanntlich das Weſen des 109. kaleidoskops. Der
Diemoskop (Verlag von Otto Maier in Ravensburg! über-
trägt alſo dieſen bisher rein als Spiel und Freude für die
Ausgen geſchaffenen Apparat auf die verwẽndbarkett für
die Praris des Ornamentikers. Und ſein Autor, Dr. U.
Diem, verſpricht ſich von dieſem, ſa einfachen mechaniſchen
Hülfsmittel außerordentlich viel Erleichterang Anregung
und Befruchtung, namentlich in textilen Ateliers und in
Zeichenfchulen. Zugleich ſoll hiex für ernſte Kinder ein
anregendes Beſchaͤftigungsſpiel geboten ſein. Der Apparat
wird mit einem Winkelmeſfer, fexner mit 6 farbigen, aus-
geſtanzten Grundformen zur Herſtellung von ornamentalen
Icompoſitionen und Anleitung ım hübſchen Futteral ver-
kauft. (Preis 4 ME.)
 
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