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Die Kunst-Halle — 7.1901/​1902

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Nr. 2
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Preisausschreiben und Stiftungen
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Persönliches. Aus der Praxis
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Vom Kunstmarkt
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https://doi.org/10.11588/diglit.62513#0038

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und Planunterlagen ſind im Altſtädter Rathhauſe, L. GOber-
gefchoß, Zimmer 14, zu erhalten. Die Ideenkonkuxrenz
für den Sau eines Künſtlerhauſes, die von der Dres-
dener Kunſtgenoſſenſchaft unter deren Mitgliedern ausge-
ſchrieben war, brachte 15 rechtzeitig eingelieferte Entwürfe.
Die 3 Sieger ſind: Strqumer u. Francke, Schilling u.
Gräbner und Rumpel u. Krußzſch.

* Köln a. Rh. Wettbewerbe um neue „Stoll-
werck⸗Bilder“ nach dem Thema: Das 79. Jahrhundert.
preiſe für eine Gruppe zu 6 Bildern: Lzu 1500 M.; Zwei
IL zu 1900 M., Dier III. zu 600 M., Sechs IV. zu 400 M.,
Zwölf V. zu 250 M. Weitere Ankäufe zu 200 M. Was
das vergangene Jahrhundert bei allen Dölfern, namentlich
aber in Deutſchland, an hervorragenden Perſönlichkeiten,
an Fortſchritten und charaͤkteriſtiſchen Leiſtungen oder an
wichligen zeitgeſchichtlichen Exeigniſſen zu verzeichnen hat,
ſoll in den Entwürfen zur Darſtellung gebracht werden;
auch ſcherzhafte Gruppen werden zugelaſſen. Es können
bei der Stoffwahl entweder für eine Gruppe die hervor-
ragendſten Männer gleichartigen Berufes Fürſten, Ztaats-
männer, Heerführer, Tonkünſtler, Dichter, Maler, Bildhauer,
Erfinder, Baumeiſter, Entdecker, Gelehrte u. ſ. w.) gewählt
werden, oder für eine Gruppe zeitlich geordnete bildliche
Darſteliungen der einzelnen bezüglichen Gebiete, oder auch
könnte eine Gruppe zunächſt das Bild eines der herpor-
ragenden Männer des 19. Zahrhunderts, ſowie 5 bildliche
Daͤrſtellungen ſeiner Handlungen beziehungsweiſe ſeiner
Werke bringen. Die einzureichenden Entwürfe ſollen aus
Gruppen von je 6 zuſammengehörigen Bildern beſtehen.
Es werden 60 folcher Gruppen von je 6 Bildern benöthigt.
Auf jedem Bilde ſind die Worte „Stollwerck Choco-
lade' in möglichſt deutlicher, klarer Schrift anzubringen.
Wir machen beſonders darauf aufmerkſam, daß der Name
Stollwerck mit „ck“ und das Wort „Chocolade“ vorn und
auch in der Mitte mit „c“ geſchrieben werde. Die Formate
müſſen nach Wahl des Verfaſſers entweder nur hoch oder
nur quer, genommen werden. Die einzureichenden Ent-
würfe ſollen in einer Papiergröße von 140 Mal z2 mm
und Bildgröße von 135 Mal 67!/ mm angefertigt werden
und direkt als Vorlage für die farbige Beproduktion zu
verwenden ſein; dieſe erfolgt in einem Papier-Formate
von 93 Mal 48 mm, worauf bei Anfertigung der Ent-
würfe zu achten iſt. Wegen der geringen Größe der Bilder
iſt allzu kleiner Maßſtab nicht empfehlenswerth. Es iſt
erwünfcht, jedem Bilde eine kurze Erklärung beizufügen.
Sendungen mit Kennwort 20 bis 5. Jan. 1902 an Gebr.
Stollwerck, Köln a. Rh., Corneliusſtr. 2, zu richten.

5

Personliches.

* Die Jury der XVII. Jahresausſtellung des Kunſt-
vereins in Salzburg hat die goldene Staatsmedaille
den Herren: Karl Marr, München, Eugen Kampf, Düſſel-
dorf, Benes Knüpfer, Rom und Hubert von Heyden,
München zuerkannt.

Hiſtorienmaler Theodor Rocholl, Düſſeldorf, erhielt
den Preußiſchen Rothen Adler Orden IV. Alaſſe.

* Drofeffor Adolf Männchen, der bekannte treffliche
maler, der im Jahre 1893 von Halle nach Danzig als
Lehrer der dekorativen Malerei an die dortige Fort-
bildungs- und Gewerbeſchule berufen worden war, iſt am
Beginſ des Gktober aus dieſer Stellung geſchieden, um
einem ehrenvollen Ruf nach Düffeldorf an die Kunſtaka-
demie zu folgen. — Desgleicheu erhielt Bildhauer Erich
Höfel, Dresden, einen Ruf als Lehrer an die Akademie
zu Kaſſel.

* Maler Eggersdorfer München, iſt für das
ſtädtiſche Kunſtinſtitut in Fraͤnkfurt a. M. als Lehrer der


angeſtellt worden.

* %n Wien hat Hiſtorienmaler Franz Matſch, der
erſt das 40. Jahr überſchritten, ſeine Profeſſur an der
Kunſtgewerbefchule des Oeſterreichiſchen Muſeums in Folge
von Bifferenzen mit der Leitung niedergelegt.

»Gedenktag. Der Geſchichtsmaͤler Geh. Hofrath
Prof. Ferdinand Pauwels (geb. zu Eeckeren bei Ant-
werpen 13. April 1830), berühmt durch ſeine Wand-
gemälde im Staͤdthauſe zu Npern, ſeine Lutherbilder auf


der Wartburg, ſeine Wandgemälde aus dem Leben Karls
des Großen in der Albrechtshurg bei Meißen und andere
Schöpfungen, feierte unlängſt fein 25jähriges Jubiläum
als Profeſſor an der Dresdner Kunſtakademie, Vorſtand
eines akademiſchen Ateliers für Geſchichtsmalerei und
des akademiſchen Rathes. Bevor dieſer vlämiſche Künſtler
einem Ruf nach Dresden folgte, das dann ſeine zweite
Heimath werden ſollte, war er zehn Jahre (1862—72)
als Profeſſor an der Kunſtakademie in Weimar und dann
vier Jahre in Antwerpen thätig.

_ * Nekroloa. Xn Weimar ſtarb im Alter von 84
Zahren der Maler Prof. Lixt Thon, ein Schüler Er.
Prellers; er war einſt Lehrer der hier von Göthe ge-
Zründeten freien Zeichenſchule. — In Prag iſt der tſche-
chiſche Bildhauer Bohuslav Schnirch 36 Jahre alt, in
Folge eines Zchlaganfalles plötzlich verſchieden. Schnirch,
der in Wien, München und Bom herangebildet war, ge-
hörte zu den tüchtigſten und fruchtbarſten Künſtlern ſeines
volkes. Seine Gruppen für das tſchechiſche Vational-
theater und ſein Georg vom Podiebrad-Denkmal, das in
Podiebrad aufgeſtellt ift, ſind ernſt in der Auffaſſung und
Durchführung. Am ſtärkſten und originellſten war er in
der dekoratiren Kunſt. Sein preisgekrönter Entwurf für
die Fontaine vor dem Prager Künſtlerhaus hat große

$

Aus der Praxis.

Akt⸗Skizzirübungen. Vach dem Muſter des
Zeichen-Hurſus in der Akaͤdemie Cola Roft, Haris, hat der
Bildjauer Arthur Lewin-Funcke in Berlin, Kant-
ſtraße 159, analoge Uebungen ſeit Anfang Oktober einge-
führt. Es ſteht fäglich zwiſchen 5 und Aſs Ahr Nach-
mittags ein anderes Modell, 4 mal wöchentlich Akt, 2 mal
Koſtüm reſp. Portrait. Täglich wechſeln in halbſtündlicher
Folge 4 Stellungen mit dazwiſchen liegender Pauſe von
z Minuten. Niemand iſt genöthigt, ſeine Cheilnakme an-
zumelden und Viemand zu irgend welcher Begelmäßigkeit
im Beſuch verpflichtet. Beim verlaſſen des Raumes zahlt
jeder Cheilnehmer 50 Pfg. Beitrag. Es wird darauf ge-
fehen werden, möglichſt umfangreiches Material an Mo-
dellen der Sache Tnutzbar zu machen, auch wird jeder
praktiſche Vorſchlag zur Verbeſſerung oder zum weiteren
Ausbau dieſer Einrichtung mit Dank entgegen genommen,
zur Abſtimmung gebracht und durch Stimmenmehrheit ent-
ſchieden werden.

* Der Maler Curt stoeving, Privatdozent an der
kal. Techniſchen Hochſchule, öffnet auch in dieſem Jahre in
ſeinem Atelier, Lutzowſtraße 9, wieder ſeinen bewährten
Akt⸗Zeichenſaal für Damen ;

* Hans Thomg arbeitet gegenwärtig an zwei 3U-
ſammengehörigen Bildern, die auch äußerlich das gleiche
Spihbogen⸗Format zeigen. Das eine ſtellt ein „Noli me
vangere“, Chriſtus der Maria erſcheinend, das andere
Chriſtus Petrus errettend dar. Die Bilder ſind als Wand-
gemälde für die Peterskirche in Heidelberg beſtimmt, wo
die beiden Entwürfe von ſeinen Schülern ausgeführt werden
ollen.

Anfragen. . Sind Marsgelb, Marsroth, Mars-
orange, Marsbraun, Marsviolett reine Eiſenoxpde und
ſind fie ganz beſtändig? — Allerdings. Menn Sie Ihr
Material bei renommirten anerkannten Firmen Laufen.
Kleine gewiſſenloſe Fabriken mögen unter jenen Bezeich-
nungen alles Mögliche zuſammenmanſchen. .2. Erſetzen die
Miſchungen von Pariſerblau und Ehromgelb die grünen
Zinnoberd — Grüne Zinnober ſind 3. B.. hei Windſor
ERewton und G. B. Moewes Chromorvdhydrate, und
lichtecht. Jene Miſchungen ſind dagegen nicht beftändig.
*

bom Runstmarlit.

* Berlin. Gr. Kunftansftellung 1901. Ver-
käufe (Schluß). Gelgemaͤlde: H. Schnee „Aus dem alten
Städtchen Gruyeres”, $. Wagner „Denetianifches Tauben-
mädchen“, W. Schuch „Sriedrich der Große auf ekognos-
cirung“, C. Schön „Hamburger Hafenbild!, Nüller⸗lur
welly ,Meeresglanz“, E. Roder Wintexlandſhaft ‚ Konr.
Seffing „Sigmaringen“, N. Alperiz „Im Muſeum von
 
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