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Die Kunst-Halle — 7.1901/​1902

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Nr. 23
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Neue Denkmäler. Persönliches
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Von Kunst und Künstlern
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https://doi.org/10.11588/diglit.62513#0415

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Y 25


heue Denkmãler.

a. Geplante Denkmäler.

Czarnikau. Das hieſige Denkmals-Komité beſchloß,
nicht ein ſog. Phantaſie-Urſeger-Denkmal, ſondern, ein
Katferdenfmal mit der Geſtalt aiſer wilkelms L zu
errichten und daſſelbe auf dem Marktplatz aufzuſtellen.
Un den Seiten des Denkmals ſollen die Medaillonbilder
der Paladine des Kaiſers, ſowie die Namen der aus dem
Kreife Czarnikau gefallenen Krieger Platz finden.

* Dippoldiswalde. Grundſteinlegung eines
Luther-Benkmals Gildkauer Paul-Dresden) am
20. Auguſt.

Eberswalde. Die Stadtverordneten bewilligten
1000 Mk. zur Errichtung eines Dankelmann-Denkmals
vor der Foͤrſtakademie. Das Standbild wird 15000 Mk.
koſten.

q e a we erkauten ol binreit
Kurzem ein Aufruf zur Errichtung eines Denkmals für
Rud Bennigſen erfolgen.

Gosldr. Das hier zu errichtende, vom Bildhauer
Bötticher entworfene Bismarckdenkmal ſoll in den
prächtigen Anlagen des Georgenberges ſeinen Platz er-
halten.

»Bannover. Die ſtädt. Kollegien genehmigten die
Anbringung einer bronzenen Gedenktafel am Geburtshauſe
des Dichters Leiſewitz am Hauſe Calenbergerſtr. 22.

* Kainsdorf. Die Errichtung eines König Albert-
Denkmals iſt hier beabſichtigt.

Larthaus Für das zu errichtende Krieger-
denkmal ſind Seitens des Denkmals-Ausſchuſſes an eine
Anzahl Künſtler Aufforderungen zur Einreichung von Ent-
würfen ergangen.

»Lichtenſtein. Im hieſ. Kriegerverein wurde die
Anregung zur Errichtung eines König Albert-Denk-—
mals gegeben, und ſtiftete der Verein einen anſehnlichen
Beitrag zum Grundfonds.

»Magdeburg. Der Kaifer hat als Beitrag zu dem
Guericke-Denkmal, zu dem am 20. Vovember der
Grundſtein gelegt werden ſoll, eine Spende von 1000 Mk.
bewilligt.

»Mannheim. Geplant auf den beiden äußeren
Schloßplätzen Denkmäler des Großherzogs Karl
Friedrich und des Kurfürſten Rarl Ludwig.

Mosbach. Geplant ein Bismarck-Denkmal.
komité in Vorbereitung.

*Mülheim a. d. R. Die hieſige 33er Vereinigung
beabſichtigt die Errichtung eines Kaiſer Friedrich-
Denkmals. Der Denkmalsfonds verfügt über beträcht-
liche Mittel.

»Sagan Hier wird die Errichtung eines Bis-—
marckthurmes geplant. Er ſoll auf der Höhe nahe der
„Belaria“ errichtet werden.

*Waldenburg. Als Termin für die Enthüllung
des Kaiſer Friedrich-Denkmals iſt der 10. Mai 1905
feſtgeſetzt worden.

*würzburg. Ein Verein zur Errichtung eines
Denkmals für König Ludwig IL hat ſich gebildet. (Vor-
ſtand Herr Georg Schmitt.)

b. Denkmals-Enthüllungen.

ZBerlin. Von der Siegesallee. Den Abſchluß
der Denkmälerreihe hat die Allee am Uemperplatz in dem
auf hohem Poſtamente errichteten Standbild des Roland
von Prof. Otto Leſſing erhalten. Die Balluſtrade,
welche den in gothiſirenden Formen behandelten dunkel-
farbigen Unterbau auf einer Freitreppe umgiebt, hat die
Geſtalt einer Burgzinne mit vergoldetem Zinnenkranz.
Das vielfarbige Ganze wirkt kraftvoll, durch die gewählten
Materialien koſtbar und die Fülle der Details, Beliefs,
Wappen, Inſchriftbänder, Ornamentik überaus reich.

* Berlin Im Garten des Luiſen-Gymnaſiums an
der Ecke der Thuͤrm- und Wilsnackerſtraße wurde ein
Monument für den Kulturhiſtoriker Profeffor Wilhelm
Zchwartz „rröcttet, ein Werk des Bildhauers Friedrich
Pfannſchmidt-Berlin. Es zeigt auf einem 3,50 mM hohen
Zockel ans rothem Sandſtein die aus Bronze gearbeitete
Büſte des Gelehrten in anderthalbfacher Lebensgröße.

*Bozen. Am 15. Auguſt wurde ein Krieger⸗—
denkmal (Obelisk) in der Sachfenklemme enthüllt.

*Braunſchweig. Am 310 Auguſt gelangte der
künſtleriſche Schmuck der Okerbrücke nächſt der Kaifer
Wilhelmſtraße, zur Enthüllung: Dier künſtlich patinirte-
Frauengeſtalten mit den Inſignien des deutſchen Kaiſer-
thums, modellirt vom Bildhauer Ernſt Müller, Char-
lottenburg. Die vier Eckpfeiler der Brücke zieren ſitzende
Löwen.

*Neuwied. Am 10. Juli hatte die Enthüllung
des Raiffeiſen-Denkmals Standbild von Künne-Berlin)
ſtattgefunden.

*Wien. Parlamentsbrunnen mit der Minerva,
von H. Kundmann. Geſammthöhe: 15 m Enthüllung
am 10. Auguſt.

S

Persönliches,

»Auszeichnungen. Auf der Gr. Berliner Kunft-
ausſtellung 1902 erhielten die große goldene Medaille:
Maler Prof. Arthur Kampf in Berlin und Bildhauer
Profeſſor Wilhelm von Rümann in München. Die
kleine goldene Medaille erhielten: Bildhauer Pietro Ca-
nonica in Turin, Maler Alexander Köſter zu Clauſen in
Tirol, Maler Hermann Hartwich in München, Architekt
Hans Gräſſel in München, Bildhauer Jules Lagae in
Brüſſel, Maler Otto Heinrich Engel in Berlin und Maler
Uarl Böhme in Capri.

»Prof. Otto Leſſing-Berlin erhielt den Bothen
Adler-Orden III. Kl. mit der Schleife.

* Wohnfig-Derlegung. Bildhauer L. Tuaillon-
Rom beabſichtigt im Frühling 1903 nach Berlin überzu-
ſiedeln.

»Gedenktag. Am 28. Auguſt hat der Veſtor der
öſterreichiſchen Maler, Rudolph von Alt, ſeinen 90. Ge-
burtstag in aller Rüſtigkeit gefeiert. Er, das alte Ehren-
mitglied der Wiener Künſtlergenoſſenſchaft, der von der
heimiſchen Sezeſſion die Ernennung zum Ehrenpräſidenten
vor Jahren ſich gefallen ließ, hat jetzt auch die Adreſſe
dieſer Sezeſſion, die ihm zwei der Herren zu Goiſern,
ſeinem Zömmeraufenthalt, überbrachten, ruhig über ſich
ergehen laſſen. Die kaum überſehbare Zahl ſeiner Ar-
beiten, Aquarelle, welche Landſchaften und Interieurs aller
Art ſchildern, ſind gut und begehrt, nicht weil ſie „ſezeſſio-
niſtiſch“, ſondern echt künſtleriſch wirken.

Lrreles ı Ynı Ausuſt ſtarb der Metzer
Porträt- und Landſchaftsmaler Eduard Ninkenbach. —
In Deſſau ſtarb im Alter von 82 Jahren der Architektur-
maler Prof. Albert Schwendp, der einſt in Berlin ſtudirt.
hatte. — Der verſtorbene franzöſiſche Maler James
Tiſſot iſt am meiſten durch ſeine 300 Bilder zu den
Evangelien, betitelt das „Leben Jeſu“, bekannt geworden.
— Am 23. Auguſt ſtarb der namhafte polniſche Hiſtorien-
maler Benryf v. Siemiradzki (Rom) auf dem Gute
Strzalkow in Buſſiſch-Oolen im Alter von 59 Jahren.
Seine Ausbildung erhielt er zunächſt an der Petersburger
Akademie; doch hat er ſtärkere Eindrücke in Frankreich,
Italien und Mlünchen gewonnen. Seine Werke laſſen bis-
weilen den künſtleriſchen Ernſt in der Auffaſſung ver-
miſſen, der für die gewählten Motive, zumeiſt aus der
Antike, erforderlich wäre. Aber durch feine blendende
maleriſche Technik, ſeine den Sinnen ſchmeichelnde, graziöſe,
formale Behandlung erlangte er vorübergehend große Er-


Fackeln des Nero“ (1826) und „Phryne in Eleuſis“;
außerdem malte er religiöſe Bilder, Theatervorhänge
(Krakau, Lemberg) und Genreſtücke.

S

UYon Runst und Rünstlern.

B. Begas und Max Klinger ſind neulich wieder
einmal, zur Feſtſtellung ihres künſtleriſchen Glaubensbe-
kenntniſſes, überfallen worden, was man bekanntlich inter-
viewen nennt. Nichts überflüſſiger als das. Giebt doch ein
großer Künſtler in ſeinen Werken ſo vollſtändig ſein künſt-
jeriſches Glaubensbekenntniß, daß man nicht nöthig hat,
 
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