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Die Kunst-Halle — 7.1901/​1902

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Nr. 20
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Neue Denkmäler
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Persönliches. Preisausschreiben. Akademien und Kunstinstitute
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Aus der Praxis
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https://doi.org/10.11588/diglit.62513#0362

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Yir. 20

* Kaiferswerth. Geplant die Wiederherſtellung
der hieſigen Kaiſerpfalz. ;

* Seipzig. Geplant von einem Komite ein Richard
W agner-Denfmal. ;

* Magdeburg. Ueber Form und Standort des ge-
planten Kaifer Friedrich-Denkmals iſt noch nichts
Definitives beſtimmt.

*Neuern GBöhmerwald) Für ein Kaifer Joſephll-
Denkmal werden Sammlungen vorbereitet. Obmann:
J. Fleiſchmann, Bezirksobmann.

»Poſen. Die Enthüllung des Kaiſer Friedrich-
Denkmals wird zum g. September d. X vorbereitet.

* Rom. Im Beſtibül des Kollegium-Germanicum ge-
langte die Koloſſal-⸗Marmorbüſte des Begründers deſſelben,
Papſt Gregor XIII. in einer Kirche zur Aufſtellung. Die
Büſte iſt ein Werk des Bildhauers Joſ. Limburg.

»Striegau. Unter Vorſitz des hieſigen Landraths
bildet ſich demnächſt ein Komité, das die Errichtung eines
Kaifer Friedrich-Denkmals in die Wege leiten wird.

»Utrecht. Bildhauer Carlès modellirte hier eine
Büſte des Er-Präſidenten Krüger nach dem Leben.

*Worms. Das geplante Küchler-Denkmal ſoll im
Innern der Stadt, in der Nähe des Bürgerhofes, errichtet
werden.

$

personliches.

* Drof. Ludwig Paſſini, der berühmte Aquarelliſt
feierte am 9 Juli ſeinen ſiebenzigſten Geburtstag. In
Wien, ſeinem Geburtsort, war er Schüler von Karl Werner.
Seine Werke, Architekturſtücke, Genrebilder, Bildniſſe, denen
er 1866 die kleine, 1820 die große goldene Medaille in
Berlin verdankte, ſind ſeit langen Jahren die Freude
unſerer Jahresausſtellungen geweſen. Mitglied unſerer
Akademie iſt Paſſini, der jetzt in Berlin lebt, ſeit 1824.

»Prof. Friedrich Kaulbach in Hannover, wo er
an der techniſchen Hochſchule das Aktzeichnen leitet, wurde
am 8s. Juli achtzig Jahre alt. Kaulbach, der 1822 zu
Arolſen im Waldeckſchen geboren wurde und in München
ſtudirte, iſt ein Detter des berühmten Hiſtorienmalers.
Seine Haupterfolge errang er als Bildnißmaler ſchon zu
Zeiten des letzten Königs von Hannover, deſſen Hofmaler
er war. Er iſt der Vater des Münchener Friedrich Auguſt
von Kaulbach.

»Für Prof. Rud. Alt's 90. Gebuxtstag im Auguſt
dieſes Jahres werden in Wien Borbereitungen getroffen.

* Drof. Paul Meyerheim feierte vor einigen Tagen
ſeinen 60. Geburtstag. Sein Dater, der berühmte Genre-
maler Ed. Meyerheim, ſtammte aus Danzig. Deſſen Söhne
Franz () und Paul waren Schüler der Berliner akademi-
ſchen Hochſchule, an welcher ſie ſpäter als Lehrer wirkten.
Paul Meverheim hat ſich durch eine große Zahl von Land-
ſchaften und Thierbilder einen Vamen gemacht. Vor
einiger Zeit hatte die Berliner Akademie eine Sonderaus-
ſtellung ſeiner Werke veranſtaltet.

Prof. Hermann Schaper, Hannover, erhielt den
Kal. Kronen⸗Orden III. Kl. ;

»Prof. Hanns Fechner hat an Stelle von Ludwig
Dettmann die Vertretung der großherzoglich weimariſchen
Penſtonskaſſe für bildende Künſtler Deutſchlands in Berlin
übernommen.

* Beheimrath Dr. Genthe in Dresden iſt zum Dor-
ſitzenden der Kal. Sächſiſchen Lommiſſon zur Erhaltuug
der Kunſtdenkmäler ernannt worden.

»Geſtorben am 30. Juni zu Markneukirchen der
Landſchafter Rudolf Schuſter. — In Töplitz am 28. Juni
der Hiſtorienmaler Guſtax Kratzmann, ehemals Direktor
der ungariſchen Landes-Bildergallerie (geb. 1812).

»Als Tizians Geburtsjahr tauchte unlängſt in einer
Fachzeitſchrift das Jahr 1489 anſtatt 1476 oder 1477, wie
man bisher gewöhnlich annahm, auf. Danach hatte der
meiſter, der 1576 ſtarb, nicht gegen 100 Jahre, ſondern
nur 89 Jahre gelebt. Als Guellen für jenes Geburtsjahr
werden Dolce und Vaſari genannt.

S

preisausschreiben.

* Die Errichtung eines „Nationaldenkmals“ für
Richard Wagner wird von einem Leipziger Komite
geplant. Ein allgemeines Preisausſchreiben foll an deutſche
Künſtler ergehen.

* Berlin. Auf das Preisausſchreiben (Entwurf für

das Gehäuſe einer Dielenuhr) des Dereins für deutſches
Kunſtgewerbe ſind 370 Bewerbungen eingegangen. Den
ı. Preis (400 Mk.) erhielt Architekt Emil Rockftroh in
Tharlottenburg, den 2. Preis (200 Mt) Walter Hrtlieb
in Berlin, den 3. Preis (100 Mk.) Architekt Hans Harders
in Berlin. Zwei Preiſe von 100 ME wurden Wittmann
in Köln und Gtto Paulick in Steglitz zuerkannt.
— * Berlin. Bei dem diesjährigen Uonkurrenzaus-
ſchreiben des Deutſchen Technikerverbandes erhielten
den ı. Preis, 600 Mk. nebſt Ehrendiplom, der Architekt
Fritz Epſtein in Kaſſel, den 2. Preis von 400 Mk. und
Ehrendiplom der Architekt Mar Gehrhardt in Charlotten-
burg, und den 3. Preis von 250 Mk. und Ehrendiplom
der Architekt Karl Pewe in München.


*

Akademien und Runstinstitute.

Berlin. Die Königliche Akademie der Künſte
verſendet, wie alljährlich um dieſe Zeit, ihre Chronik des
letztverfloſſenen Jahres. Die Chronik von 1900/1901 ent-
hält alle auf die Akademie, ihre Mitglieder und die von
ihr abhängigen Kunſtinſtitute bezüglichen Nachrichten. Neu
hinzugekommen ſind die durch Tod, Berufung u. dgl. ver-
anlaßten Perſonalnotizen. Ein Abſchnitt gilt den der
Akademie überwieſenen Stiftungen zur Förderung von
Kunft und Künſtlern. Den Beſchluß machen Vekrologe auf
Karl Becker, Arnold Böcklin, Cretius, v. Herzogenberg,
Jakobſen, Wilhelm Leibl, Karl Ludwig Orth, Max Schmidt,
vierling.

»Berlin. Die akademiſche Hochſchule für die
bildenden Lünſte ſiedelt im Juli aus dem alten Akademie-
gebäude Unter den Linden nach dem Veubau in der Harden-
bergſtraße zu Charlottenburg über. Die neue Hochſchule
wird mit dem Winterhalbjahr eröffnet. Es iſt bei dieſer
Gelegenheit zu Ende Gktober eine große Feier geplant. —
Die Damenakademie für bildende Künſte (Parifer
Syſtem Julian), die ihre bisherigen Ateliers in die Pots-
damer Privatſtraße 121fs verlegt hat, wird ihre
diesjährigen Winterkurſe am 15. Oktober beginnen. Unter
anderen Künftlern werden daran thätig ſein die Maler
Otto H. Engel, Kayſer-Eichberg, Heinrich Leſſing,, Albert
maencken und Bildhauer Profeſſor v. Uechtritz. Eine Her-
größerung iſt durch die Erennung der Bildhauerateliers
don den Malerateliers eingetreten, wodurch weitgehenden
Anſprüchen auf Raum genügt wird.

+

Aus der Praxis.

* Derugino in M. L. Das engliſche Cold Gray
iſt weiler nichts als eine Miſchung von Weiß mit elfen-
beinſchwarz. Seien Sie in der Benutzung engliſcher
Künſtierfarben recht vorſichtig; ſie ſind vielfach durch ge-
wiſſe Mittelchen für das Auge brillant und leuchtend ge-
macht. Sie können ſich damit unter Umſtänden Ihr Bild
vollſtändig verderben. — II. Das echte Zndigoblau ift für
tünſtlerzwecke werthlos, weil nicht lichtecht! Bei Weitem
empfehlenswerther iſt Berlinex-, Pariſer- oder Hinkert-
blau. — II Das echte Malachitgrün hat für Künftler-
zwecke ebenſowenig Werth, wie das echte Ultramarin
(Lapis lazuli. Beide ſind enorm theuer; es ſind ſogenannte
Halbedelſteine — und beſitzen faſt keine Färbfähigkeit,

* Zieglertypie. Der bekannte Maler und Graphiker
walter Ziẽgler hat gegenwärtig im Münchener Kunft-
verein eine Reihe Kunftblätter dusgeſtellt, die nach dem
von ihm erfundenen Beproduktionsperfahren, dex ſogenannten
Ziegler-Cypie, reproduzirt worden find. Das Prinzip
diefer neuen Vervielfältigungstechnik iſt die automatiſche
Ausſonderung der einzelnen Farben durch den Künftler
während des Zeichnens! Beim Auftragen jeder Farbe hat
 
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