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Die Kunst-Halle — 7.1901/​1902

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Nr. 13
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Neue Denkmäler
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Persönliches. Preisausschreiben
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Kunst- und Kunstvereine
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https://doi.org/10.11588/diglit.62513#0236

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Wr 43

Jahren hergeftellten monumentalen Mittelgruppe, geſchaffen
hat. Die eine der beiden Gruppen ſtellt zwei Knaben dar,
die einen dritten zu Fall gebracht haben und nun nach
Knabenart mit Waſſer begießen wollen. Die andere
Gruppe ſtellt zwei Knaben dar, die ein elbiſches Weſen in
das feuchte Element werfen wollen. — Eine Statue des
Grafen Adolf von Berg in halber Lebensgröße, die
ebenfalls F. Couxbillier geſchaffen hat, hat Freiherr Auguſt
von der Heydt in Elberfeld der ſtädtiſchen Gallerie zu
Düſſeldorf geſtiftet.

* Ibbenbüren. Das Denkmal zur Feier der 200—
jährigen Zugehörigkeit der früheren Obergrafſchaft Lingen
zum Königreich Preußen erhält ſeinen Platz auf dem oberen
Markte.

»München. Der Begründer der modernen Hygiene,
Pettenkofer, ſoll hier ein Denkmal erhalten.

* Kanfitatt. Der Württemberger Ingenieurverein
will ſein verſtorbenes Mitglied G. Daimler, den Er-
finder der Automobilfahrzeuge, durch eine Gedenktafel
am Hauſe des Verſtorbeneu ehren.

*Freiburg Gad). Der Stadtrath beſchloß, aus
Gemeindemitteln dem alemanniſchen Dichter Joh. Peter
Hebel ein Denkmal errichten zu laſſen.

* Landeck. Der Landeckverein will dem Schriftſteller
Au guſt Becker, in Klingermünſter geboren, ein Denkmal
errichten.

* Paris. Die ägyptiſche Regierung hat beſchloſſen,
Mariette Paſcha, dem berühmten franzöſiſchen Aegypto-
logen, ein Denkmal zu errichten, das vor dem Eingang
des neuen Muſeums der ägyptiſchen Alterthümer in Masr-
El-Vil zur Aufſtellung kommen ſoll. Die Statue, ein
Werk des Bildhauers Denys Puech, wird in Bronze aus-
geführt und eine Höhe von 3 m erhalten; fie wird 22000
Franken koſten.

s
Personliches.

weimar. Wie wir hören, wird Maler Hans Olde-
Seekamp Anfang April nach hier überſiedeln, um die
Leitung der Großherzogl. Kunſtſchule zu übernehmen.

Berufung. Der Badirer Heinrich wolff-
münchen folgt einem Ruf an die Königl. Akademie in
Hönigsberg.

»Ehrungen. Prof. v. Uhde erhielt den baperiſchen
Maximiliansorden für Kunſt und Wiſſenſchaft. — Der
Derein deutſcher bildender Künſtler in Böhmen
hat in ſeiner diesjährigen Generalverſammlung die in
Böhmen geborenen Maler: Prof. Gabriel von Max
in München und Prof. Franz Rumpler in Wien zu
Ehrenmitgliedern ernannt. — Am 5. März gaben die
Mitglieder der Penſionsgeſellſchaft bildender Künſtler
in Wien ihren beiden Direktionsmitgliedern Baurath
Ludwig Wächtler und Prof. Friedrich Haßlwander,
welche 25 Jahre ihr Ehrenamt verſehen, ein Bankett.

*Gedenktag. Joſeph von Kopf, der bekannte
deutſche Bildhauer, der in Rom lebt, feierte kürzlich
ſeinen 25. Geburtstag. Hopf ſtammt aus Württemberg
und er wurde in der Tradition des berühmten Plaſtikers
ſeiner Heimath, Danneckers, erzogen. Seine Werke befinden
ſich zum großen Theil in und bei Stuttgart. Doch ſieht
* ſeine edlen und doch ſcharf individualiſirten Büſten
überall.

* Nekrolog. In Düſſeldorf ſtarben drei der
älteſten Mitglieder der Künſtlergemeinde: der Hiſtorien-
und Genremaler Moritz Neffers (geb. 1819 in Ham-
burg) im 83. Lebensjahre, der Genremaler Hermann
Plathner (geb. 1831 in Gronau), der Hiſtorienmaler
Emil Schuback (geb. 1820 in Hamburg). Weffers
iſt Mitbegründer des „Malkaſtens“ geweſen. Plathner
war einſt ein Schüler von Tidemand und R. Jordan.
Seine Genrebilder ernſten und humoriſtiſchen Inhalts,
die wegen ihres meiſt ſehr glücklich gewählten Sujets,
der gemüthvollen Auffaſſung und trefflichen Ausführung
viel Anerkennung gefunden haben, zeigen in der guten
Zeichnung, ſicheren Lebensbeobachtung und feinen Figuren-
charakteriſtik Stil und Richtung der Düſſeldorfer Genre-

malerei der ſechziger Jahre. Er war leider ſeit Jahren
erblindet. Mit Schubac, dem Schüler von Cornelius
und Beß, ging einer der liebenswürdigſten Meiſter alter
Richtung dahin. Er pflegte neben der Kinderhiftorie auch
das kleinbäuerliche Genre. Das ganze Leben dieſes
Greiſes mit dem Jünglingsherzen war dem Kult des
Schönen und Humanen geweiht und ließ in ihm jene
warme, geläuterte Denk- und Sinnesart reifen, deretwegen
ſein vornehmer, liebenswürdiger Charakter von feinen
Hunſtkollegen hochgeſchätzt war. Sehr viel verdankt ihm
insbeſondere der „Verein Düſſeldorfer Künſtler zu gegen-
ſeitiger Unterſtützung und Hülfe“, deſſen humanitäre Be-
ſtrebungen er als thatkräftiges Vorſtandsmitglied durch
25 Jahre eifrigſt und ſelbſtlos gefördert hat. Auch die
Einrichtung einer Künſtlerwittwen- und Waiſen-Kaſſe hat
ſein gemeinnütziger Sinn wirkſam und nachdrücklichſt unter-
ſtützt. Dem Freunde widmet Prof. Joh. Nieſſen-Köln im
„Düſſ. Gen.-Anz.“ ein Sonnett, in dem es heißt:

„. Dein eignes Schaffen, einſtens höchſte Höhen

Erſtrebend, ferne lag's der Gunſt der Zeiten,

Die nichts gethan, die Stätte zu bereiten . . .”

S
Preisausschreiben.

“ Bresian.“ Der Dereın “ U Heba
Fremdenverkehrs plant auf dem Wege des allgemeinen
Wettbewerbs ein künſtleriſches Plakat, das zum Be-
ſuche der Königl. Haupt- und Beſidenzſtadt Breslau ein-
laden ſoll. Die Darſtellung bleibt dem Künſtler vollkommen
freigeſtellt, doch iſt ein gewiſſes Lokalkolorit erwünſcht.
Nicht reflektirt wird auf die vielfach üblichen Plakate, auf
denen möglichſt viel intereſſante Punkte einer Stadt äußer-
lich zuſammengeſtellt werden. Für die Bildgröße iſt ein
Flächenraum von höchſtens 5850 qem feſtgeſetzt, die im
Hoch⸗ oder Querformat verwendet werden können. Von
Aufſchriften wird das Wort „Breslau“ in größerer, „Verein
zur Hebung des Fremdenverkehrs, Auskunftsſtelle Ring 17“
in kleinerer Schrift verlangt. Die Entwürfe ſind in natür-
licher Größe einzureichen und müſſen ſo gehalten ſein, daß
ihre Ausführung nicht mehr als drei Farbenplatten verlangt.
Es wird ein Preis im Betrage von 300 Mk. feſtgeſetzt,
durch den der Entwurf mit allen Bechten in das Eigen-
thum des Dereins übergeht. Berechtigt zur Theilnahme
an der Konkurrenz ſind alle in Deutſchland lebenden
Künftler. Die Entwürfe müſſen bis ı. Mai dieſes Jahres
portofrei im Schleſiſchen Muſeum für Kunſtgewerbe und
Alterthümer, Breslau, Graupenſtraße, abgeliefert ſein, ver-
ſehen mit einem Kennwort und begleitet von einem ge-
ſchloſſenen Briefe mit gleichem, Kennwort, der Name,
Adreſſe und Geburtsdaten des Künſtlers enthält. Die ein-
gereichten Entwürfe werden im Schleſiſchen Muſeum für
Kunftgewerbe und Alterthümer etwa 14 Tage lans, aus-
geſtellt, und innerhalb diefer Zeit erfolgt die Entſcheidung
der Jury, die jedem Cheilnehmer durch Poſtkarte hekannt
gegeden wird. Portofreie Rückſendung kann nicht (!)
bewilligt werden.

Magdeburg. Zur Erlangung eines künſtleriſchen
Entwurfes für die neuen Stadfobligationen hat der
Magiſtrat ein Preisausſchreiben untex den Lehrern der
hiefigen Kunſtgewerbe- und Handwerkerſchule erlaſſen und
drei Preiſe von je 150 Mk. ausgeſetzt.

* Königsberg i. P. In Sachen des Muſeums-
baues will der hieſige Magiſtrat ein Preisausſchreiben
veranſtalten.

S

Runst- und Künstlervereine.

* Dresden. Kunſtgewerbeverein. Ordentliche
Generalverſammlung am 26. Februar. Vach Rücktritt des
E. vorſitzenden, Geh. Hofrath Profeſſor Sraff (der zum
Ehrenvorſitzenden gewählt wurde) traf die Wahl als
I. Dorfigenden Herrn Architekten Loffow, als II. Dor-
ſitzenden Herrn Bildhauer Prof. Groß. Bei der erſten
voͤrſtandsſitzung am 28. Februar wurde u. A. Prof. O.
Seyffert zum Schriftführer gewählt.

Leipzige Laut Beſchluß des XI. Delegirtentages
 
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