Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Kunst-Halle — 7.1901/​1902

DOI Heft:
Nr. 21
DOI Heft:
Paris: Internat. Holzschnittausstellung 1902
DOI Artikel:
Kunsthistorisches
DOI Artikel:
Ausstellungen
DOI Artikel:
Neue Denkmäler
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.62513#0378

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext

Zr 421

iſt beizufügen von Kategorie 1 eine akademiſche Urkunde;
von Aategorie 2 eine veröffentlichte Arbeit; von Kate-
gorie 3 ein amtliches Atteſt, das beſtätigt, daß der Geſuch-
ſteller in dem betreffenden Jahr bei einer der bezeichneten
Anſtalten eingeſchrieben iſt. Die akademiſchen Urkunden
und amtlichen Atteſte müſſen von der italieniſchen diplo-
matiſchen Pertretung und einem k. italieniſchen Konfulate
in dem Lande, dem der Geſuchſteller angehört, oder von
der betreffenden diplomatiſchen Vertretung in Italien be-
glaubigt ſein. Die Geſuche ſind auf einem ı £ire 20 Cent.:
Stempelbogen unter Beifügung der amtlichen Dokumente
und einer Photographie in Reichsformat an das Miniſte-
rium des öffentlichen Unterrichts in Bom zu richten,
während Geſuche um freien Zutritt für kommunale Samm-
lungen auf 60 Cent.Stempelbogen, in gleicher Weiſe be-
legt, an den Vorſtand der betreffenden Sammlung zu
richten ſind.

“ Denedig. Der Unterrichtsminiſter Naſt hat in Ge-
meinſchaft mit dem Präfekten und dem Bürgermeiſter eine
Kommiſſion gebildet, welche mit der Unterſuchung aller
Kunſtdenkmäler Venedigs auf ihre Baufällig-
keit betraut iſt — Die Merkurſtatue Sanſovinos
iſt gerettet! Bei den Aufräumungsarbeiten der Loggetta-
Crümmer fand man ſie nahezu unverſehrt vor; nur die
Hände ſind zerſtört.

* Dicenza. Palladios berühmter Hallenbau, die
ſogenannte Baſilika, vom Jahre 1548, ſoll ſich im Zu-
ſtand bedrohlicher Baufälligkeit befinden.

»Wien. Die kürzlich verbreitete Entdeckung, das
bisher als Schulbild bezeichnete Gemälde „David mit dem
Haupte Goliaths“ ſei ein Griginal von der Hand Gior-
gione’s, iſt nicht dem Uunſtforſcher Bernhatd Berenſon
zu danken, ſondern dem Profeſſor der Kunſtgeſchichte an
der Univerſität Wien, Hofrath Br. Franz Wickhoff.

S
Ausstellungen.

»Berlin. Die beiden offiziellen Salons des Sommers
laſſen die privaten Ausſtellungen nicht ruhen. Sowohl bei
Ed. Schulte, wie auch bei Wertheim und Keller &
Zeiner ſind Neuheiten in größerer Zahl zu verzeichnen.
Letztgenannte Firma zeigt Bilder don L. Hofmann, Skarbina,
L. Ury, Ww. Leiſtikow, H. Buſſe, K. Langkammer, K. Ziegler
u. a. Bei Schulte erfreuen, neben den ſchon Fürzlich er-
wähnten Werken, ſorgſam durchgeführte Haidelandſchaͤften
von B. Haſſig. Eine Rollektivausſtellung von recht ungleichen,
lehr zahlreichen Arbeiten hat der Münchener Maler Th.
Kuſchel in einem Lokal in der Kronenſtraße veranſtaltet;
das Wichtige ſoll die Technik in Erdfarben fein. Auch
Prof. Huſſow zeigt auf der großen Kunſtausſtellung zwei
Frauenbildniſſe in reinen Thonerdefarben. Was die Wir-
kung der Bilder betrifft, fo iſt uns nicht zweifelhaft, daß
auch mit den bisherigen Techniken in Mel bezw. Temperã
ähnliche koloriſtiſche Reſultate zu erzielen ſind!

»Budapeſt Der Miniſter für Kultus und Unterricht
hat, um den Erfolg der von der ungariſchen Landes-
Geſellſchaft für bildende Künſte veranſtalteten inter-
nationalen Ausſtellungen zu fördern, zur Auszeichnung
freinder Künſtler, außer der ſchon beſtehenden großen
goldenen Medaille, noch eine große goldene und drei
keine goldene Medaillen geſtiftet.

„Chemnitz. In der Kunſthütte erwecken z. Zt.
beſonders die Gouachebilder des Hamburgers Schwinge
Intereſſe. Es ſind hier ſchlichte Motive aus deutſchen
Wald- und Baidegegenden zu verſchiedenen Jahreszeiten
geboten Bilder zumeiſt von Poeſie und Stimmungsreiz.

„Düſſeldorf. In der Kunſthalle iſt neuerdings
eine Sammlung zumeiſt kleinerer Lanoͤſchaften von Eugen
Kampf hinzugetreten. Unter den ſonſtigen Werken fällt
eine größere Kompoſition des kürzlich verſtorbenen Erwin
Lüſthardt „Chriſtus in Gethſemane“ beſonders auf. —
Der Sonderausſtellung „Freie Kunſt“ hat man nachträglich
u. a. eine Sammlung von 20 älteren Arbeiten Wilhelm
Schreuers aus Privatbeſitz eingereiht.

»Llberfeld. Im Muſeumsverein umfaßt die
Ausſtellung gegenwärtig Arbeiten von GO. Greiner, W.

Trühner, Q. Günther⸗-Naumburg, Hans Dahl, J. Potvin-
Brüſſel u. A.

* Hamburg. Im Muſeum für kunſt und Gewerbe
ſieht man u. a. neue Arbeiten des Holzbildhauers A.
Stendler, neben Plaſtiken auch Möbel verſchiedener Art.

* Sena. Der Kunſtperein hat eine Ausſtellung
gediegener Arbeiten des hieſigen Landſchafters Karl Nau?
mann veranſtaltet.

»Leipzig Im Kunſtverein hat die Sonderaus-
ſtellung von Gemälden Karlsruher Künftler ihr Ende
erreicht. Die Vereinsräume werden gegenwärtig renovirt.
—. Bei Del vecchio giebt es u. a. eine Sammlung von
weltreiſeſtudien des Laͤndſchafters Fritz Hauck. — Bei
SW.mittentzwey-windſch erregt die Kollektion des
Profeſſors Paul Schad-Roffa aus Graz lebhaftes Intereſſe.
— Im Mittelpunkt dex Kunſthalle P. H. Beyer & Sohn
ſteht die „Ausſtellung der Jungbelgier 1902”.

London. Großes Aufſchen erregen die bei Obach
& Co. ausgeſtellten Gelgemälde und Bronzen des Fürſten
Troubetzkoy. Die Bilder, Damen⸗Porträts, darunter
eins der Präfidentin Rooſevelt, ragen weit über das All-
tägliche hervor. Es ſind aber beſonders die Bronzen, u. a.
die Gruppe „Mutter und Uind“, die darthun, daß man
es mit einem Künſtler allererſten Ranges zu thun hat.

* München. Im Kunſtverein ſind für dem 21. Juli
zahlreiche Werke des jüngſt verſtorbenen Malers Emil
Lugo ausgeſtellt. Die Sammlung umfaßt Bilder aus faſt
allen Perioden des Herſtorbenen und iſt geeignet, einen
Einblick in die Entwickelung des Künſtlers zu gewährrn.

* Straßburg i. E. Der Präſident der Societ& des
amis des arts, die jetzt 70 Jahre beſteht, Herr A. Ritleng,
hat ſeine Gallerie alter und moderner Meiſter öffentlich
ausgeſtellt; es befinden ſich darunter bisher wenig be-
achtete elſäſſiſche Maler, die Intereſſe verdienen.

»Wien. Die Albertina hat neuerdings eine inhalt-
reiche Sonderausſtellung von Handzeichnungen Wiener
Meiſter dem Publikum zugänglich gemacht.

* Worms. Die Anmeldungen zu der vom 20. Auguſt
bis Ende September ſtattfindenden Gemälde-Aus-
ſtellung ſind ſo reichlich ergangen, daß der zur Berfügung
ſtehende Raum bald vergeben war und der geſchäfts-
führende Ausſchuß ſich genöthigt ſah, alle verſpätet ein-
gelaufenen Anmeldungen wegen Raummangels zurückzu-
weiſen. Der räumlichen Beſchränkung wegen konnte auch
nur eine Auswahl erſter Künſtler zur Beſchickung dieſer
Ausſtellung geladen werden, und dennoch gelangen von 137
deutſchen lebenden Künſtlern Gelbilder, Aquarelle, Ra-
dirungen 2c. und Skulpturen zur Ausſtellung. Dazu kommen
noch die Schöpfungen von Meiſtern, die zwar nicht mehr
unter uns weilen, deren Werke aber der modernen Malerei
angehören, und endlich eine ſtattliche Anzahl von Gemälden
älterer und moderner Meiſter aus dem Privatbeſitze kunſt-
ſinniger Familien, ſo daß im Ganzen von 171 Künftlern
550 Werke der Malerei, der Griffelkunſt und der Plaſtik
ausgeſtellt ſein werden. Ein großer Theil der ohen exr-
wähnten Gemälde aus Privatbeſitz iſt überhaupt noch nicht
ausgeſtellt geweſen.

S

heue Denkmäler.

Altenburg. Das erſte große deutſche Skatturnier
im Jahre 1886 regte hier ſ. St. zu einer Sammlung von
Beiträgen für einen in unſerer Stadt zu errichtenden
künſtleriſch ausgeſtatteten Skatbrunnen an. Beſtimmungs-
gemäß muß dieſer bis zum ı. Oktober 1903 ausgeführt
ſein. Es ſtehen dafür 18000 Mk. zur Verfügung. Der
Stadtrath hat nun beſchloſſen, zwecks Erlangung von Ent-
würfen ein Preisausſchreiben mit einem Preiſe von 1000 Mk.
zu veranſtalten.

»Anshach. Bis jeßt ſind für den hier zu exrichtenden
Bismarckthurm 1405 ME eingegangen. Zur Ausführung
fehlen noch ca. 2000 MF. — Füx das Sismarck; Denkmal
ſtehen dagegen ca. 11000 ME bereits zur Dexfüqung.

Augsburg, An Stelle des auf dem PrinzRegenten-
platz aufgeſtellten Leermodell für den dort zu errichtenden
Monumentalbrunuen ſoll jetzt durch Prof. Bernauer
 
Annotationen