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Die Kunst-Halle — 7.1901/​1902

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Nr. 23
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Preisausschreiben und Stiftungen
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Akademien und Kunstunterricht. Kunst- und Künstlervereine. Vom Kunstmarkt
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Der Amateur-Photograph. Unsere Abbildung
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https://doi.org/10.11588/diglit.62513#0417

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Vr. 23


werden wird, der zur Ausführung kommen Joll, ſind je
500 Dollars ausgeſetzt worden. Die genauen Bedingungen
des Weltbewerbes find beim amerikaniſchen Generalkonſul
in Berlin einzuſehen.

$

Akademien und Runstunterricht.

»Berlin. Königliche Akademie der Künſte.
Nach Vollendung des Nenbaues für die akademiſchen
Unterrichtsinſtitute in Charlottenhurg, Harden-
bergſtraße 353/36, ſind dieſe Inſtitute dorthin übergeſiedelt.
Gleichzeitig ſind die Bureaus und die Kaſſen der Hoch-
ſchuleii, ſowie die Bibliothek der Akademie nach dem Neu-
bdu übergeführt worden. Während die Geſchäftsräume
und die Kaſſen der akademiſchen Meiſterateliers für die
bildenden Künſte ſowie des Präſidiums der Akademie bis
auf Weiteres im alten Gebäude, Berlin, Univerſitätsſtr. 6,
verblieben ſind.

»München. Privat-Lehranſtalt für Litha-
graphie und Tiefdrucktechniken. Mit dem 15. Ok-
tober 1902 beginnt die unter Leitung ven Stefan Stein-
lein und Walter Ziegler ſtehende Anſtalt ihr I. Schul-
jahr. Das zur Verſendung gelaugte Programm ſpricht ſich
in ausführlicher Weiſe über den Werth einer ſyſtematiſchen
Ausbildung des Lithographen aus und knüpft daran
Näheres über Zweck und Lehrgung des neuen Juſtituts,
dem wir beſtes Gedeihen wünſchen. Auch Nicht-Berufs-
lithographen können ſich als Boſpitanten in einzelnen
Lehrfächern (im Ausnahmefall) ausbilden laſſen, Meldungen
bis ı. Oktober ſind an die Leitung, München, Hohen-
zollernſtr. 63, zu richten.

$
Runst- und Ruͤnstlervereine.

»Bremen. Gewerbemuſenm. Direktor: Aug.
Cöpfer. Der Jahresbericht für 1901 ſpricht ſich über die
Thätigkeit des Muſeums in dieſem Jahre aus. Ueber die
einzelnen Abtheilungen der Anſtalt: Muſterſammlung für
Kunftgewerbe, Permanente Ausſtellung, Dorbilderſammlung
und Zeichenbureau, Fachunterricht für Kunſtgewerbe,
Formerei und Derfuchsanftalt, wird Günſtiges berichtet.

> Deesden ” Der Komarep des” Derbandes
deutſcher Juweliere, Gold- und Silberſchmiede
wurde am 23. Auguſt in Anweſenheit der ſtaatlichen und
ſtädtiſchen Behörden, der Vorſitzenden der Gewerbekammer
und des Innungsausſchuſſes eröffnet. Prof. Sponſel leitete
den Kongreß durch einen Vortrag über den Hofgoldſchmied
Melchior Dinglinger ein.

* Yresden. Dem berein für ſächſiſche Volks-
kunde iſt eine Derfügung des königlichen Miniſteriums des
Innern zugegangen, daß die dem Derein ſchon in früheren
Jahren gewährte Beikülfe von 2000 Mk. aus Staats-
mitteln aͤuch in den Jahren 1902 und 1903 zugebilligt
werden ſoll. Der Direktor des Muſeums für ſächſiſche
Volkskunde hat im Palais im Großen Garten begonnen,
eine ſächſiſche Stammbücherſammlung anzulegen und
bittet alle Kreiſe, die ſich im Beſitze ſolcher oft nicht mehr
beachteten Bücher befinden, um Ueberlaſſung derſelben.
Sogenannte Stammbücher, d h. Bücher, in denen Freunde
und Bekannte ſich durch eine Widmung oder eine Zeich-
nung eintrugen, finden ſich wohl faſt in jeder Familie. Im
ı8. Jahrhundert bis in die zweite Hälfte des 19. Jahr-
hunderts ſind dieſe Blätter oft mit großer Sorgfalt herge-
ſtellt worden, während in der neueren Zeit an Stelle der
Zeichnungen gedruckte Stammbuchblümchen getreten ſind.

S

Uom Runstmarkt.

Berlin. Große Kunſtausſtellung 1902. Der-
käufe (Fortſ.). Die Oelgemälde: Jul. Ehrentraut: „Kom-
plott“ und „Ende des erſten Theils“. L. Fauſtuer: „Dach-
ſteine! P. Wagner: „Mutter und Aind“. H. M Krabbé:
5 Ölr Hama © Cren3: ,, IM der Auhntet w.
Feldmann: „Auf dämmriger Haide“. J. Preller: „Meer-
glühen“. A. Asmuſſen: „Winterbild“ (Paſtell).

* München. Jahresausſtellungim Königlichen
Glaspalaſt 1902. DerFäufe (Sortf.). Die Melgemälde:
M. Wachsmuth: „Böſe Buben“. 5. Steinmetz-Noris:
„Intan is n' lütken Jung kamen“. F. Pacher: „Keich des
Gambrinus“. K. Eilers: „Waldteich“. P. Meyer-Mainz:
„Beſuch bei der Tante“. Marie Mandel: „Blumen und
Früchte“. Emmv Lenbach: „Winters Ende“. J. V. Carſtens:
Apfel und Trauben“. EK. Fleiſchmann: „Zufrieden“. W.
A. Wrage: „Andacht“. Kı Wuttke: „Ztadtthor in Pecking“.
C. kieſel: „Pierrette? A. Braith: „Die Begegnung“.
Sophie Strom: „Hahn“ (Kopie nach Rubens). LT. Skram-
ſtad: „Wintermorgen“. E. Starker: „Walddurchblick“.
5 Uotſchenreiter; „Der Jägerlenz“ K. Breitbach: „Tixoler
Zchuſterſtube“. M. Schmid: „Im Mai des Lebens“. A. W.
Dieffenbacher: „Ein ſchwerer Gang“ Mary Nyl: „Blumen-
ſtück“. D. Hernandez: „Müßig“. A. Müller-Lingke: „Ein-
gefangene Wilderer'. R. Epp: „Ein Freier“; „Tiſchgebet“.
Th. Kleehaas: „Transpareut-Poſtkarteö C. Müller-Kurz-
wWel Danbach ı N Engel: Auf der Bleiche 8.
Erler: „vorfrühling“. H. Knopf: „Ein Gaſt“. G. Werle:
„Prozeßfolgen“. Eugenie Prati: „Der Dorn“. Hans Dahl:
„Gegen Wind und Welleu“. (Fortſ. folgt.)

*Düſſeldorf. Für die ſtädtiſche Gemälde-
gallerie ſind aus der in der Kunſthalle veranſtalteten
Sonderausſtellung Konſtantin Meuniers zwei der beſten
Werke „Der Maͤher“ und „Der Pflüger“ aus den Ueber-
ſchüſſen der Verwaltung der Kunſthalle erworben worden.

* Dresden. Das GOybin-Muſeum hat die Todten-
maske des verſtorbenen Königs Albert von Profeſſor Karl
Seffner in Leipzig erworben.

S

Bücherschau.

Italien. Handbuch für Reiſende von K. Baedeker.
J. Theil. Gberitalien, Ligurien, das nördliche Toskana.
mit 29 Karten, 30 Plänen und 9 Grundriſſen. 16. Auf-
lage. Leipzig, Verlag von Karl Bgedeker 1902.

wie ſehr ſich der berühmte Reiſeführer von Baedeker
von Auflage zu Auflage verbeſſert, beweiſt jetzt u. A. der
Abſchnitt über Mantua, der von dem Verfaſſer unſeres
Artikels (vgl. No. 22 der „H-B.“) „Am Hofe der Gonzaga“
bemängelt wurde. Der Abſchnitt umfaßt nunmehr 6 Seiten
und eine Stadtkarte. Auch ſonſt berichtet der Band vor-
züglich über alle Orte Oberitaliens, ſo daß ſeinen Beſitzern
die Freude und Sicherheit des Reiſens zu Theil wird, die
nur unter beſter Führung möglich iſt.

* on der dekorativen Illuſtration des Buches
in alter und neuer Zeit. Vorträge und Aufſätze von
walter Crane. Aus dem Engl. von L. EEH. Burger.
Leipzig, Hermann Seemann Nachflgr. 1201.

Zunächſt muß bemerkt werden, daß eine Publikation,
die über die dekorative Illuſtration, alſo über den Buch-
ſchmuck berichtet, ſelbſt eine muſtergiltige Ausſtattung haben
muß. Dies iſt hier der Fall: Es iſt eine Freude, in dem
Bande des H. Seemannſchen Verlags zu blättern. Was
den Inhalt betrifft, ſo beſchäftigen ſich die erſten Kapitel
mit der Entwickelung der Buchilluſtration, in den Ma-
nuſkripten des Mitteſalters, in den Frühdrucken des 15.
Jahrhunderts, den Büchern der Renaiffance, denen alsdann
ein Niedergang der Buchausſtattung folgte. Vach deren
Wiederbelebung in der Neuzeit nahm die jüngſte Ent-
wickelung der dekorativen Illuſtration einen glänzenden
verlauf. Iſt der erſte Theil der Walter Eraneſchen
Publikation, die durchweg auf das Reichfte mit Bildern
derſehen iſt, zumal mit deutſchen Illuſtrationen, alter
Meiſter gefchmückt, ſo lieſt ſich der zweite Theil wie eine
Monographie des engliſchen Buchſchmuckes Für Diele
ſind die Ausführungen des gefeierten Künſtlers gerade
darum von ſo hohem Intereffe, weil ſie perſönliche Er-
fahrungen und Anſchauungen wiedergeben. Verdankt doch
die moderne dekorative Illuſtration in England ihren aner-
kannt edlen Geſchmack Männern wie W. Crane, William
Morris, Charles Robinſon, A. Wright u. A. Intereſſant
iſt die Bemerkung (S. 129) über die japaniſchen Künſtler:
Da ihnen jeglicher Sinn für die edle Architektur und feſte
konſtruͤktive Kompofition abgeht, ſind ſie keine muſter-
 
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