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Die Kunst-Halle — 7.1901/​1902

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Nr. 5
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Kunst- und Künstlervereine
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Vom Kunstmarkt
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Bücherschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.62513#0093

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„Limburg a. L.“ von O. Graf, München. Sechs Aus-
ſtellungen fanden ſtatt, darunter eine mit 410 Kunſtwerken.

* Wien. Künſtlerbund „Hagen“. Wegen Mei-
nungs-Differenzen ſchieden kürzlich 22 Mitglieder aus der
jungen Hereinigung aus.

* Bodenbach. Kunſtgewerbliche vereinigung.
Die hier am 13. Oktober 1901 ins Leben gerufene Ver-
einigung für Bodenbach und Umgebung hat den Zweck:
Kunft und Gewerbe innig zu verbinden, das deutſche
Kunitgewerbe mit allen Kräften zu fördern, künſtlexiſches
verſtändniß und guten Geſchmack zu verbreiten das Inter-
eſſe dafür in der Bepölkerung anzuregen, Vorträge zu
halten, Debatten über in Kunſtzeitſchriften enthaltene Auf-
fatze zu führen, ſich geſchäftlich an Wetthewerben zu be-
theiligen, anzuregen, überhanpt ſich in künſtleriſcher und
kunſtgewerblicher Hinſicht zu unterſtützen.

S

Uom Runstmarkt,

»München. VIII. internationale Kunſt aus-
ſtellung 1901. Das finanzielle Ergebniß der Ausſtelluns
Fann als ein recht befriedigendes bezeichnet werden. Es
wurden Kunftwerke im Geſammtwerthe von 750 000 Mark
verkauft, ein bedeutend höherer Betrag alz bei der vor-
hergehenden Internationalen Ausſtellung. Der Erlös aus
Eintrittsgeldern erreichte die Zumme von ca. 150000 M.

* München. Mittwoch, den Dezember und folgende
Cage wird durch die Firma Karl Maurer der Nachlaß des
Herrn Welimir Michgel Theodorowitſch, ſowie des Sammlers
Joſeph Dahlem , Pfarrers in Regensburg, und Anderer
Fffentlich verſteigert! Derfelbe beſteht aus Gemälden alter


licher Möbel, Antiquitäten, Münzen, Aupferſtichwerken ꝛc.
katalog gratis.

2ra IV. Internationale Aunſtaus-
ſtellung. Am 11. Vovember wnrde die Kunſtausſtellung
geſchloſſen. Das finanzielle Ergebniß war, wie auch bei
den drei vorangegangenen Ausſtellungen, befriedigend. Die
Einnahme durch Eintrittsgelder ſtieg auf 551094 Lire, ver-
käuflich waren 533 Werke, von denen 161, und zwar 146
Gemälde und 15 Skulpturen. verkauft wurden. Die
Benezianer verkauften 67 pCt. ihrer Axbeiten, die übrigen
Italiener 34 pEt., die Ausländer 18 pCt. In der Sonder-
Tusſtellung für Kieinſkulptur wurden 76 pCt., und der für
Stiche und Zeichnungen 89 pCt. der ausgeftellten Arbeiten
abgeſetzt. Die Geſammtſumme bei den verkäufen erreichte
360000 Lire. © "

Bücherschau.


und einer Karte in Farbendruck Stuttgart, Verlag von
Ferdinand Enke, 1901. (r M — — —

Der verfaſſer bemüht ſich in dieſem Buche, das ein
Kapitel ſeines früheren Werkes „Die Schönheit des weib-


daß Raſſenſchönheit keineswegs daſſelbe. iſt wie Raſſentypus.


thümlichen Merkmale vorhanden ſind, jene, die Schönheit,
„Fommt einem Körper zu, bei dem die Raſſenmerkmale 10
weit abgeſchwächt ſind, daß ſie die Grenzen der Schön-
heit nicht überſchreiten“. Je ſtärker der Raſſentypus aus-
geprägt iſt, deſto geringer kann unter Umſtaͤnden die
Raͤſſeſſchönheit zur Geltung kommen. Wenn — ——
ſeine Aufgabe nur für das Weib löſt, ſo geht er von der
Thatſache aus, daß dieſes die Gattung in viel reinexex


mehr tdie Individualität zur höchſten Ausbildung gelangt.
Raſſe iſt Ibrigens nicht mit Polk zu verwechſeln. Der
Segriff des Volkes, ſagt ein andexer Autor, iſt ein kultur-
wiffenfchaftlicher, der der Baſſe dagegen ein naturwiſſen-
ſchäftlicher. Der Volkscharakter iſt anerzogen, der Raſſen-
charakter iſt angeboren. Der Herfaſſer unterſcheidet Haupt-
raſſen oder aküve (archimorphe) Raſſen von, Nebenraſſen
oder paſſiven (protomorphen) Raſſen und fügt jenen erſteren
durch Kreuzung hervorgegangene Miſchraſſen (metamorphe)
hinzu. Die archimorphen Hauptraſſen umfaſſen drei Unter-

gruppen: Mittelländer als weiße Baſſe, Mongolen als
gelbe Raſſe, Nigritier als ſchwarze Raſfe. Ausgehend von
dem naturwiſſenſchaftlichen Standpunkt, daß das weibliche
Raſſenideal in demjenigen Weibe verkörpert iſt, das alle
vorzüge ihrer Raſſe in höchſter Vollendung in ſich ver-
einigt, und daß dies Raſſenideal um ſo höher ſtehen muß,
je höher entwickelt die Raffe ſelbſt iſt, ans dem es ent-
ſproſſen, ſucht der Derf. nun feſtzuſtellen, ob dieſes gleich-
ſam theoretiſche Ideal auch dem weiblichen entſpricht, das
ſich die einzelnen Raſſen ſelbſt vorſtellen. Nach den Er-
fahrungen bei fremden Dölkern ſucht das Weib dort ſich
dadurch dem Schönheitsideal zu nähern, daß ſie ihre eigenen
Reize durch die Mittel der tiosmetik übertreibt und die-
jenigen der höheren Raſſe nachahmt. Der weitere Text,
der in Einzelausführungen die obigen Sätze auf ihre
Wahrheit prüft, wird durch zahlreiche photographiſche Be-
lege unterſtützt, zumeiſt erfolgreich, obwohl das bildliche
Material, trotz des Beichthums an vorhkandenen Auf-
nahmen, auch manchmal verſagt. 2

Mpvthologiſche Landſchaften. Lichtdrucke nach
Gemälden von Prof. Edmund Kanoldt. Mit begleiten-
den Dichtungen von A. Leſchivo. Leipzig. C. F. Amelangs
verlag, 1901 (Geb. 106 —

Ed. Kanoldt gehört zu jener kleinen Gruppe von
Landſchaftern, die, im Gegenſatz zu den Anderen, Natur-
ſchauſpiele von kühner Großzügigkeit zu geben lieben In
den Rahmen dieſer machtvollen Natur pflegt der Meiſter
die edlen, heroiſchen Geſtalten des helleniſchen Alterthums,
einen Orpheus, eine Antigone, eine Iphigenie, eine Kaf-
ſandra, hineinzuſtellen, um durch Landſchaft und Staffage
eine längſt verſunkene Schönheitswelt in uns zu beleben.
Der Amelaͤngſche Verlag haͤt zehn der bekannteſten mytho-
logiſchen Landſchaften von Prof. Kanoldt in Lichtdruck
reproduziren und in Buchform, würdig ausgeſtattet, er-
ſcheinen laſſen. Die ſauber gedruckten Cafeln wirken auch
einfarbig ſtimmungsvoll wie die Griginale, und formvoll-
endet wie dieſe klingen die Derfe von Leſchivo, welche die
zehn Blätter begleiten. Sicherlich wird die Sammlung
vielen Kunſtfreunden eine hohe Freude bereiten.

* Knecht Ruprecht. Illuſtrirtes Jahrbuch für
Unaben und Mädchen, herausgegeben von Ernſt Brauſe-
wetter. Bd. III. verlaͤg von Schafſtein & Co.,
— 1 (Dr M 5

die ſchlafenden Bäume. Ein Märchen in Bildern
und Verſen von Ernſt Kreidolf. Verlag von Schafſtein & Co.,
ölra Z ME

Fitzebutze Allerhand Schnickſchnack für Kinder von
Paulà und Kichard Dehmel. Mit Bildern von Exnſt
Kreidolf. Neue verbeſſerte Auflage. Herlag von Schaf-
ſtein &C0 Köln .a Ah. 90 Dr ME da


SGemüth heranwachſender Knaben und Mädchen wirklich
die geeignete Nahrung bietet. Die farbigen Illuſtrationen
von Künftlern, wie Fidus, Kreidolf, H. Looſchen u. A. lachen
auch dem erwachſenen Beſchauer ins Herz. Wir wünſchen
diefer Publikation des Berlags für, neudeutſche Kinderkunſt
noch viele Fortſetzungen und ungezählte Freunde. Ebenſo
hat uns die Durchſicht der neuen Auflage von„Fitzebutze“
den Beweis geliefert, daß das Vergnügen, welches uns
dieſes von Kreidolf illuſtrirte Kinderbuch vor einem Jahre
bereitete, nicht Einbuße erlitten hat. Ich kann nicht finden,
daß für ein Kinderauge dieſe Bilder übertrieben oder gax
verzerrt wirken ſollen, wie Einige bemerkt haben; ich
möchte im Gegentheil behaupten, daß der Stil dieſer Bilder
ein gleichſam kinderthümlicher i{t. Befremdend wirken
nur die etwas aufdringlichen Ankündigungen des Verlags
am Schluſſe des Buches; ſolche Beklamefucht ſollte dem
kindlichen Auge möglichſt fern gehalten werden, wenn wirk-
lich die Abſichten des Derlags reine ſind. Durchaus nicht
zu billigen ſind die „ſchlafenden Bäume!. Sür welches
Alter foll Derartiges eigentlich beſtimmt fein? Die Bilder
Fönnten den Ganz-Aleinen vielleicht Freude bereiten, die
diefe Derfe nicht verſtehen; für große Kinder ſind aber
wieder die Bilder ungeeignet. G.

* Sylvius D. Paoletti: L’arte alla IV Esposi-
zione Internazionale di Venezia. Estratto dal
Giornale „L’Alto Adige“ di Trento. Scotoni & Vitti,
Trento T9ot. j
 
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