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Die Kunst-Halle — 7.1901/​1902

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Nr. 18
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Ausstellungen
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Neue Denkmäler
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https://doi.org/10.11588/diglit.62513#0324

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Lr. 18

Mannheim. Die Zeit des Aurfürſten Aarl
Theodor von der Pfalz (1742—1799) in einer kunſt-
und kulturgeſchichtlichen Ausſtellung zu veranſchaulichen,
unternimmi der Mannheimer Alterthumsverein in den
Tagen vom 6. bis 22. Juni. Im Mittelpunkt dieſer Aus-
ſtellung, in welcher Möbel, Porzellan, Hausgeräthe, Skulp-
turen, Gegenſtände aus Edelmetall, Bilder, Schmuckſachen,
kKoſtüme, Waffen u. ſ. w., aus der zweiten Hälfte des
18. Jahrhunderts zu ſehen ſind, ſtehen höchſt werthvolle
Griginalkoſtüme, die aus dem Beſitz des kurpfälziſchen
Hofes an das Mannheimer Theater übergegangen ſind,
ferner Erinnerungen an die klaſſiſche Zeit des Mannheimer
Theaters (unter Anderem eine von Quaglio gemalte Gri-
ginaldekoration zur erſten Bäuberaufführung), außerdem
prächtige kirchliche Geräthe und Gewänder aus dem Beſitze
der Jeſuitenkirche und des katholiſchen Bürgerhoſpitals,
herrliche Kollektionen von Frankenthaler Porzellan und eine
Fülle fonſtiger Kunſtgegenſtände.

* München. Keben den Ausſtellungen behauptet ſich
die Sonderausſtellung Lenbachs im Künſtlerhauſe als
ein drittes vollwerthiges Ereigniß. Lenbach hat 21 Werke
theilweiſe aus früheren Jahren ſtammend, wie die Bild-
niſſe Leo von Alenzes und König Ludwigs L, vereinigt.
Es ſind wieder, neben phyſiognomiſch meiſterhaft wirkenden
Stücken, wie die Porträts des Papſtes, des Grafen Walder-
ſee, des Barons Hirſch, des Prof. Hengeler, elegante und
anmuthige Frauenköpfe und die Bildniſſe ſeiner Gattin
und Kinder zu finden. An das letzte „Don Juan-Feſt“
erinnert die Gruppe dreier junger Damen im Maskenkoſtüm.
Als eine Ausnahmeerſcheinung findet ein Frauenakt von
koloriſtiſcher Schönheit, eine ruhende Venus, natürlich be-
ſondere Beachtung.

* München. Kunſtgewerbe-Ausſtellung im
Glaspalaſt 1904. Der Ausſchuß des Baveriſchen Uunſt-
gewerbe-Vereins hat in ſeiner Sitzung vom 2. Juni be-
ſchloſſen, den Einlieferungstermin der Skizzen für die Glas-
palaſt⸗Ausgeſtaltung 1904 vom 10. bis zum 12. Juni zu
verlängern.

»Wiesbaden. Kunſtſalon Banger. Die Juni-
Ausſtellung umfaßt Kollektionen von Ludwig von Hof-
mann, 16 Gemälde und Studien, Erich Uubierſchky, 24 Ge-
mälde, Meyer-Pyritz, 9 plaſtiſche Arbeiten, Filiberto Minozzi,
22 Gemälde, Prof. Carl Seiler, 5 Gemälde, L. Strath-
mann, 20 Gemälde und Stickereien von Pauline Braun,
(18 Nummern!.

»Worms. Eine Gemälde-Ausſtellung im Kaſino,
die vom 20. Auguſt bis Ende September d. J. dauern ſoll,
wird vorbereitet. Es ſind zur Beſchickung 250 Künſtler
aufgefordert worden. Den Hauptanziehungspunkt werden
aber Bilder aus Privatbeſitz bilden, die zum Theil noch
auf keiner Ausſtellung zu ſehen waren: eine ganze Reihe (!)
Böcklin-Bilder des Herrn Major v. Heyl-Darmſtadt, Leibl
und Menzel von Frau Schön u. A.

S
heue Denkmãler.

ı. Geplante Denkmäler.

»Berlin. Für das Hardenberg-Denkmal wird
noch immer ein geeigneter Platz von der Stadtvertretung
geſucht.

*Breslau. Die Sammlungen für das Guſtav
Freytag-Monument haben bishex erſt 6000 Mk. ergeben.
Zwei vom Berliner Bildhauer Ernſt Seger (einem ge-
borenen Schleſier) aus freien Stücken ausgeführte Modelle,
die im hieſigen Kunſtgewerbemuſeum ausgeſtellt ſind, ſollen
dem Komité gefallen haben. Seger verbindet das Motiv
der Hermenbüfte mit einem Waſſerbecken, an deſſen Rande,
ſich zugleich an den Pfeiler lekhnend, eine junge Roman-
leſerin'ſitzt. Das leßtere Motiv iſt bekanntlich nicht mehr
neu, man ſieht es u. A. im Pariſer Parc Monceau. Auch
wird von anderer Seite auf die billige Charakteriſtik des


Buches ein Inſtrument in die Hand, und man hat ein
komponiſten-fionument, oder man vertauſche — um ein
Komödiantendenkmal zu erzielen — das Buch des Mädchens
mit einem GOperngucker u. ſ. m.

»Delitzſch. Der landwirthſchaftliche Verein der
Kreife Bitterfeld und Delitzſch bewilligte zur Errichtung
eines Maerker-Denkmals 300 Mk.

*Driburg (Bad). Ein Komité plant ein Denkmal
für den Arzt und Dichter Dr. Friedrich Wilhelm Weber.
Der Kaiſer hat für den Zweck einen namhaften Beitrag
geſpendet. Kaſſirer: Kaufmann A. Struck dafelbſt.

»Friedberg (Beſſen). Der Dorftand des Veteranen-
und Militärvereins erſucht um Entwürfe für ein Krieger-
Denkmal bis 25. Juli.

»Gießen. Geplant ein Denkmal (Büſte) für den
Mediziner Geheimrath Löhlein.

*Glogau. Ein Komité Paſtor Weferling-Gram-
ſchütz) ſammelt für einen Bismarck-Gedenkthurm.

*Gffenburg. Bei Gengenbach, an der Stelle, wo
am 22. März Hauptmann von Gülich bei einer Felddienſt-
übung plötzlich ſtarb, ſoll Seitens des hieſigen Gffizierkorps
ein Gedenkſtein errichtet werden.

»Warſchau. Die ruſſiſche Regierung hat die Er-
richtung eines Chopin-Denkmals genehmigt. Es ſoll
im Sächſiſchen Garten zur Aufſtellung kommen. Das
Homité wird demnächſt die Bedingungen des Wettbewerbs
veröffentlichen.

*Wien. Der Gedanke, Haiſer Karl VI. auf dem
Platze vor der Karlskirche ein Denkmal zu errichten, iſt.
aufgetaucht. — Anläßlich der 100jährigen Geburtstagsfeier
von Dinzenz Prießnitz wurde der Gedanke angeregt, dem
Begründer des Waſſerheilverfahrens ein Standbild in Wien
zu errichten. Mehrere Mitglieder des Herrenhauſes und
des mediziniſchen Profeſſorenkollegiums haben ein Denkmals-
komité gebildet.

»Wiesbaden. Guſtav Freytag-Denkmal. Der
Kaifer hat einen Beitrag von tauſend Mark, der Groß-
herzog von Heſſen hundert Mark, der Fürſt von Bulgaxien
gleichfalls hundert Mark dem Denkmalskomité zugehen laſſen.

2. In Ausfükrung begriffene und ausgeführte
Denkmäler.

»Alzey. Der Perſchönerungsverein läßt auf dem
Fiſchmarkte einen künſtleriſchen Monumentalbrunnen
ausführen.

Barmen. Prof. Karl Bever hat jetzt das 3,17 m
hohe Standbild Kaiſer wilhelms IL für die Ruhmes-
halle vollendet. Es iſt eine Widmung des Kaiſers an die
Stadt. Die Enthüllung findet am 23. Juni ſtatt. — Für
die Ausführung von Keliefs im Innern der Ruhmes-
halle ſoll die Staatsregierung um eine Subvention von
60 000 Mk. erſucht werden. 4

* Berlin. Die Roland-Figur von Prof. O. Leſſing
für den monumentalen Abſchluß der Siegegalle wurde in
Chriſtiania aus norwegiſchem Granit hergeſtellt; ſie mißt
z3/. m, während der Fontainen-Unterbau 7 m Böhe hat.
— Dem verewigten Oberſtleutnant Dr. Max Jähns, dem
meiſter der Kriegswiffenfchaft und Vorſitzenden des All-
gemeinen deutſchen Sprachvereins, ſoll ein Grabdenkmal
errichtet werden. Der Entwurf ſtammt von Baurath
Schwechten. Der Stein wird geſchmückt mit einem Bronze-
bildniß und einem figürlichen Kelief von Fritz Heinemann,
fowie mit einem Adler, den Auguſt Gaul modellirt. —
monumentale Uunſtdekorationen ſind für die neue Achen-
bachbrücke, Siegmundshof, ſowie, für den Auguſta
viktoriapiatz in Ausführung begriffen.

»Dürnſtein. Der ruſſiſche Zar hat für ein Krieger-
denkmal die Summe von 25 000 Kr. geſchenkt, außerdem
find 7000 Kr. geſammelt. Die Uoſten ſöllen 75000 Kr. be-
kragen. Bauraͤth Schachner hat den Entwurf geliefert.

* Ebern. Gegen Ende Mai fand die Grundſtein-
legung für ein Kriegerdenkmal ſtatt. . .,

* M.:Gladbach. Am z30. Mai fand die Grupdſtein-
legung für ein Kaifer Friedrich-Denkmal ſtatt. Koften:
51000 Mk. 7

»Görlitz. Für die Front der Auhmezhalle, hat
Bildhauer H. Lederer die Zroßen Modelle ſeiner bejden
prämiirten Bochreliefs ausgeführt; „Krieg“ und „Sies!.

»Hamburg. Die Grundſteinlegung für das Kaiſer
wilheims-Denkmal fand am 5. Juni ſtatt.

* Koburg. Die Grundſteinlegung für das Herzog
Ernſt IL-Denfmal ſoll am 22. Juni ſtattfinden.
 
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