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Die Kunst-Halle — 7.1901/​1902

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Nr. 6
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Kunst- und Künstlervereine
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Bücherschau. Unsere Abbildung
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https://doi.org/10.11588/diglit.62513#0111

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— ꝛ2


ſeine Genehmigung zur Deranftaltung einer befonderen
Lotterie von Kunſtwerken ertheilt, für dieſelbe ſollen
34000 Mark zu Ankäuſen verwendet werden, ſo daß
mit der ordentlichen Lotterie zuſammen 48 000 Mark der
heimiſchen Kunſt zugewendet werden können.

2 nn Her K Gln Y Y E
Eine außerordentliche Generalverſammlung fand am 29. Bo-
vember im Künſtlerkauſe ſtatt. Sie wurde eröffnet von
dem Präſidenten Prof Hans Peterſen, welcher vor Eintritt
in die Tagesordnung ein kurzes Refume über die letzte
Internationale Aunſtausſtellung gab, welche ein ſehr be-
friedigendes Ergebniß (Derkauf 770000 ME., Eintritts-
gelder u. ſ. w. ca. 158000 Mk.) hatte. Wichtigſter der
zur Berathung ſtehenden Gegenſtände war die kommende
Jahresausſtellung 1902, deren Satzungen feſtgelegt
wurden. Nach denſelben wird, wie bisher, einzelnen
Künſtlerkorporationen oder Gruppen — auch den aus-
wärtigen — die Möglichkeit geboten ſein, geſchloſſen aus-
zuſtellen. Des Weiteren iſt noch zu erwähnen, daß die
ünchener Uünſtlergenoſſenſchaft ſich korporativ an der
deutſch-nationalen Kunſtausſtellung 1902 in Düſſeldorf
betheiligen wird, und ebenfalls an der großen Berliner
Uunſtansſtellung.

»Prag. Kunſtverein für Böhmen. In voriger
Woche hat die verlooſung der vom Verein für das Jahr
1901 angeFfauften Kunſtwerke ſtattgefunden. Es ſind im
Ganzen 190 Nummern im Werthe von 16 000 Uronen.

S
Bücherschau.

»Erſte Anleitung zum Photographiren von
Johannes Gaedicke. 3. Auflage. Verlag des Photogra-
phiſchen Wochenblattes, Berlin 1901.

Wir haben die erſte Auflage dieſes Büchleins, das den
Anfänger in das Weſen der Photographie und ihre
Methoden einzuführen bezweckt, mit empfehlenden Worten
begrüßt und können angeſichts der neuen Auflage nur
konſtatiren, daß ſo ein überſichtliches, kurz gehaltenes Leſe-
buch auch für die Lernenden des photographiſchen Faches
ſehr erwünſcht und nützlich iſt.

»Kunſtformen der Natur von Ernſt Haeckel.
VI. Cfg. Mk. 3. —) Bibliographiſches Inſtitut, Leipzig
und Wien 1901.

Als von Profeſſor Dr. Ernſt Haeckels „Kunſtformen
der Natur“ vor etwa zwei Jahren das erſte Heft ver-
öffentlicht wurde, verſprach der Derlag zunächſt nur eine
Serie von 5 Heften mit je 10 Tafeln und 10 erläuternden
Textblättern, ſtellte dagegen eine Serie von ebenfalls
5 Lieferungen nur bedingt in Ausſicht: ihr Erſcheinen ſollte
abhängig fein vom Erfolg des Unternehmens. Wie groß
dieſer aber von Anfang an geweſen iſt, und wie ſehr er
ſich mit der Ausgabe jedes neuen Heftes geſteigert hat, ift
inzwiſchen bekannt geworden: dieſe originelle Sammlung
abwechfelungsreicher Kunſtformen, wie ſie die Natur dem
tiefer eindringenden Beobachter in verſchwenderiſcher Fülle
vor Augen bringt, iſt der modernen bildenden Kunſt und
dem modernen Kunſtgewerbe für die Erfindung nener
Motive zum unentbehrlichen Hilfsmittel geworden. So


daß das Werk mit dem eben erſchienenen 6. Hefte in die
2. Serie eintreten konnte, die übrigens im Gegenſatz zu
der erſten, deren Anſchauungsſtoff faſt ausſchließlich den
niederen Thierformen entnommen iſt, auch die höheren
GOrganismen mit berückſichtigen wird. Welcher von den
Tafeln des 6. Heftes der Preis gebühre, iſt ſchwer zu ent-
ſcheiden, denn alle ſind ſchoͤn und in techniſcher Vollendung
wiedergegeben, aber wenigſtens zwei ſeien beſonders her-
vorgehoben: die im höchſten Grade plaſtiſch wirkende
Muſcheltafel „Murex“ und die zart abgetönte farbige
Quallentafel „Strobalia“. Zur Aufbewahrung des ſchönen
Tafelwerkes dienen Sammelkaſten, welche zum Preiſe von
3 Mark für jede der beiden Serien durch den Buchhandel
zu beziehen ſind.

»Die Kunſt unſerer Zeit. Jahrg. XII. Lief. 12.
(Pr. 3 bezw. 4 Mik) Franz Hanfſtaengl, Kunſtverlag in
München. (Inhalt: Mar Haushofer, Die Kaxrikatur 2c.
Mit vollbildern und zahlreichen Illuſtrationen im Text)

1 4 —
malerei und ihre Anwendung in Kunſt und Aunſt-
gewerbe. Mit Buchſchmuck von Tiſſarz und Farbentafel.
(Pr. Mk. 4,—, geb. Mk. 5, —) Verlag von E. Haberland,
Leipzig 1901.

Dieſes Büchlein von 167 Seiten erſchöpft das vorliegende
Thema vollſtändig Dem Lernenden iſt es ein ausgezeich-
neter Führer und Rathgeber für alle Fragen dieſer Mal-
technif. Auch die Darſtellung iſt klar und verſtändlich,
wovon unſeren Leſern die in No. 5 gegebene Textprobe
ein Beiſpiel ſein konnte. Daß ſelbſt der fertige Meiſter
mitunter gern einen ſolchen Rathgeber zur Hand hat, iſt
eine alte Erfahrung. Eine andere Erfahrung iſt, daß
derartige Bücher nur immer für ein Paar Geſchäftsfirmen
Reklame machen, ſo daß man bei der Lektüre oft an die
bekannten Kochbücher der Liebig'ſchen Fleiſchextrakt-Fabrik
erinnert wird. }

Spruchmagazin! 2500 Wandſprüche und In-
ſchriften für Dekorationsmaler, Architekten ꝛc. Geſammelt
von Wilhelm Krämer. Dritte bedeutend vermehrte Auf-
lage.. ( (Pr. 5,50 2.) ” Yerlası, von Sultel &. Oöttel,
Leipzig 1901.

Humorvolle Trinkſprüche bilden eine ſchöne Zierde
in jedem Gaſtlokal. Geffentliche Stätten laſſen ſich ebenſo
wie das Wohnhaus mit paſſenden Sinnſprüchen dekoriren
und wirken auf Geiſt und Herz, dem deutſchen Weſen ent-
ſprechend. Auch Vereins- und Gewerbeſprüche ſind für
Vereinsräume, Fahnen, Inſchriften bei den verſchiedenſten
Feſtlichkeiten geradezu unentbehrlich. Desgleichen ſind
paſſende Sprüche und Reime bei Geſchenken ſehr angebracht
und erhöhen deren Werth um Vieles. Jeder Spruch iſt.
ein abgeſchloſſener für ſich, und fällt es nicht ſchwer, bei
der ordnungsmäßigen Zuſammenſtellung, ohne Mühe
Paſſendes zu ſinden. Und ſo wünſchen wir denn, daß
das Werkchen dazu beitrage, den alten ſchönen Brauch der
Spruchdekoration immer mehr zu pflegen, damit unſerm
innerſten Empfinden, ſei es im Familienkreiſe oder in der
Runde fröhlicher Freunde, Ausdruck und Stimmung ge-
geben werde.

»Dekorations-Motive der Maler-Zeitung Vo 95.
Verlag Jüſtel & Göttel, Leipzig 1901.

S

Unsere Abbildung.

»Dieſer Nummer liegt eine Abbildung des bekannten
Berliner Malers Ernſt Hausmann bei: Aus Palermo
(Küche mit Frau und Orangen).

MS“ mit diefer Nummer ſchließt das erste Quartal
des VII. Jahrgangs unſerer Zeitſchrift. Es beginnt am
5. Januar 1902 das 2weite Quartal.

Ohne rechtzeitige Kündigung gilt das Abonnement
auf die „Kunst-Halle“ als erneuert.

Die „Kunst-halle widmet den künſtleriſchen Ereigniſſen
und Fragen der Zeit eingehende ſachgemäße Beſprechungen,
bringt laufend Griginalberichte aus den Kunſtzentren des
In- und Auslands und hält die Leſer auch durch ihren
reichhaltigen, überſichtlichen Notizentheil über alle Vorgänge
im Kunſtleben ſtets auf dem Laufenden.

Die „KRunst - Halle‘“ ſchenkt auch den ökonomiſchen
Fragen der Kunſtler, n. a. in den Rubriken „Neue Denk-
mäler“ und „Preisausſchreiben und Stiftungen“, die größte
Aufmerkſamkeit

Abonnementspreis 2 ME pro Quartal (ohne Porto).

hermann Walther, Verlagsbuchhandlung G. m. b. H.

Berlin S.W., Kommandantenſtr. 14.

P
 
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