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Die Kunst-Halle — 7.1901/​1902

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Nr. 6
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Neue Denkmäler
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Persönliches
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Preisaussschreiben
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https://doi.org/10.11588/diglit.62513#0109
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Vr. 6


*Glogau. Geplant ein Kriegerdenkmal; Bil-
dung eines Ausſchuſſes in Vorbereitung.

Bremerhaven. Für 12 geſtorbene Chinakrieger
geplant ein beſcheidenes Monument. Vorhanden 1500 Mk.

»Poſen. Die Koſten für das Bismarckdenkmal
werden ſich auf 22 bis 75 000 Mk. belaufen; Eberlein hat
bereits ein Modell im Auftrage geſchaffen.

»Troppau. Die deutſch-freiſinnige Partei beſchloß,
dem „Hans Kudlich“, der im Jahre 1848 die öſterrei-
chiſchen Bauern von der Kobotpflicht erlöſte, auf dem
Wachberg bei Lobenſtein eine monumentale Warte zu
erbauen und ſie „Hans Audlichwaxte“ zu benennen.

*Detmold. Geplant ein Denkmal für den Kom-
poniſten Lortzing. Für die Ausführung wäre event. ein
Detmolder Bildhauer zu berückſichtigen.

»Barmen. Für das Dörpfelddenkmal und die
Dörpfeldſtiftung ſind bis jetzt gegen 16000 Mark einge-
laufen. Als Standort für das Denkmal iſt ein Platz in
den Barmer Anlagen gewählt.

»Gumbinnen. Für Bismarck ſoll auf den Höhen
von Kallnen ein Denkmal errichtet werden. Hierzu ſind
an Beiträgen bis heute über 5600 Mk. eingegangen.

*Skurz. Für ein Kriegerdenkmal wird ge-
ſammelt.

* Aachen. Die Stadt plant die Errichtung eines
Retheldenkmals und eines Monumentalbrunnens. Für
beide Neuſchöpfungen hat Profeſſor Krauß Modellentwürfe
angefertigt. Ein Beſchluß über dieſe beiden Entwürfe liegt
noch nicht vor.

*Breiſach. Geplant ein Kriegerdenkmal in
Form eines Zierbrunnens.

* gieftal (Bafel)l., Ein Herweghdenkmal iſt hier
kürzlich errichtet worden

* Wafhington. Dem verſtorbenen Präſidenten Mac
Kinley ſoll ein Denkmal geſetzt werden. Ein Projekt will
ein Denkmal in Form eines ungeheneren Triumphbogens
auf der geplanten Memorialbrücke über den Potomac in
Waſhington. Die Uoſten dafür ſind auf anderthalh Mil-
lionen Bollars veranſchlagt. Ein zweites Projekt will das
Denkmal in Kanton (Ohio), der Heimat Mac Kinleys,
über deſſen Gebeinen errichtet wiſſen. Man glaubt, die
dafür nöthigen 750 000 Dollars durch Sammlung frei-
williger Beiträge in allen Staaten aufbringen zu können.

>
Persönliches,

* Zur Leitung der Großen Berliner Kunſtaus-
ſtellung 1902 hat nun auch die Genoſſenſchaft der ordent-
lichen Mitglieder der Akademie, Abtheilung für die
bildenden Künſte, die Wahlen vollzogen. Es wurden be-
ſtimmt: Als Mitglieder der Ausſtellungskommiſſion die
maler Profeſſoren Woldemar Friedrich, Herter und Paſſini,
die Biloͤhauer Profeſſoren Herter und Schaper, ſowie der
Architekt Baurath Schwechten; als Erſatzmänner die
Maler Profeſſoren Meyerheim und Kiefel, der Bildhauer
Profeſſor Calandrelli und der Graphiker Profeſſor Hans
Mever.

»Prof. Friedrich Rallmorgen-arlsruhe(geb. 1856)
iſt als Nachfolger € Bracht's an die Berliner ak demiſche
Hochſchule f. d. b. Künſte für das Fach der Landſchafts-
malerei berufen worden.

»Gedenktage. Altmeiſter Ad Menzel feierte
am 8. Dezember ſeinen 86. Geburtstag in voller körper-
licher Geſuͤndheit und Regſamkeit Die Glückwünſche der
Berliner Akademie überbrachte Direktor A. von Werner.
— Prof. Rud. Stang in Amſterdam war anläßlich ſeines
20. Geburtstages am 26. November Gegenſtand mannig-
facher Ovationen; die Berliner Akademie hatte eine Glück-
wunſch-Adreſſe geſandt. — Der ausgezeichnete Bildhauer
Profeſſor Adolf v. Donndorf feierte am 15. November
das Zubilänm ſeiner 25jährigen Lehrthätigkeit an der
Stuttgarter Kunſtſchule. Aus dieſem Anlaß haben ihm
ſeine Aollegen eine künſtleriſch ausgeführte Adreſſe mit
einer auf das Jubiläum bezüglichen Aquarellzeichnung
Prof. Uellers gewidmet.

* Das Sfipendium der Adolf Menzel-Stiftung
iſt durch Beſchluß des Kuratoriumsfür das Jahr 1901/1902 dem
maler Wilhelm Görms aus Potsdam verliehen worden.

* Der ruſſiſche Schlachtenmaler W. Wereſchtſchagin-
Moskau, plant mit ſeinen ältern und neuen Bildern eine
Tournée durch Amerika.

Vekrolog. Am 19. November verſtarb der
Maler und Uunſtſchriftſteller Th. Kutſchmann im
39 Lebensjahre zu Charlottenburg. Geboren 18a3 in Qued-
linburg, zwangen ihn die Berhaͤltniſſe zunächſt zum kauf-
männifchen Beruf. Darauf verfuchte er ſich als Lithograph
und Illuſtrator. Die künſtleriſche Leitung von Schorers
Familienblatt, zahlreiche illuſtrative Arbeiten, denen auch
dekorative Schöpfungen paraliel liefen, endlich eine Reihe
von Kunſtpublikatioſen, wie eine „Geſchichte der deutſchen
Illuſtration“, gehören zu den Derdienſten des Verſtorbenen.
— In Düffeldorf ſtaͤrben kürzlich die Landſchaftsmaler
Friedrich Dorn und Ludwig Friſche, letzterer, von Geburt
Bannoveraner, 71 Jahrealt, erſterer, ein Hamburger, im
noch jugendlichen Alter. — In Muünchen erlag einem
Lungenleiden der noch junge Landſchaftsmaler Anton
windmaier jun.; ferner verſtarb hier am 7. Dezember
der Hiſtorienmaler Prof. Andreas Müller, von welchem
das Maximilianeum zwei Gemälde, „Mohammeds Einzug in
Mekka“ und „Die Dermählung Alexanders des Großen in
Suſa“ beſitzt. Ferner ſtarb hier der Thiermaler Ludwig
Sellmayr im 68. Lebensjahre. — In Greiz verſtarb der
Bildhauer R. Biſchoff. — Bei Como verſtarb der Mai-
länder Bildhauer Giuſeppe Argenti, zu deſſen Schöpfun-
gen „La Martire“ gehört. — In Kopenhagen verſchied
im November der Bildhauer Prof. Ztein. Verſchiedene
ſeiner Statuen ſchmücken hieſige Kirchen, Straßen und
öffentliche Plätze, wie u. a. die Statue Holbergs, die des
Asmus. Carſtèns, ſowie die Statuen Ansgars, Johann
Huß und Luthers auf und vor der neuerbauten Eriedrichs-
kirche.

s
Preisausschreiben.
@e N Der Aunſtgewerbeverein

„Pfalzgau“ erläßt innerhalb des Kreifes ſeiner Mit-
alieder eine Preiskonkurrenz zur Erlangung geeigneter
Entwürfe, beſtimmt für einen Briefkopf und Couvert-
dufdruck in der Art eines Vereins-Signats. I. Preis
25 Mark, II. Preis 20 Mark und zwei III. Hreiſe
a ı0 Mark; außerdem iſt es dem Preisgerichte ankeim-
geſtellt, weitere paſſende, künſtleriſche Entwürfe zum An-
fauf vorzuſchlagen. Die Zeichnungen müſſen in ungefähr
„doppelter Groͤße“ und in ſchwarzer Ausführung auf
weißem Papier gefertigt ſein und in Größe dem Derhält-
niß eines Briefaufdruckes entſprechen Griefhogenformat,
Guart oder Oktav, bleibt den Theilnehmern anheimgeſtellt).

»Dresden. Für die im Jahre 1905 in Dresden
ſtattfindende Deutſche Städteausſtellung, welche den
Zweck hat: A. den Stand des deutſchen Städtewefens zu
Anfang des 20. Jahrhunderts, insbeſondere die Ent-
wickluſig der größeren Gemeinden Deutſchlands in den
letzten Jahrzehnten und die Fortſchritte und Leiſtungen
auf den verſchiedenen Gebieten der Gemeindeverwaltung
zu veranſchaulichen und B. die Erzeugniſſe deptſcher Ge⸗—
werbetreibender für den Bedarf größerer Gemeindeperwal-
tungen zur Darſtellung zu bringen, iſt ein faxbiges — ;
zu beſchaffen, welches auf die Ausſtellung hinweiſt. Zur
Erlangung geeigneter Entwürfe wird unter den deutſchen
Künſtlern ein Wettbewerb ausgeſchrieben, für welchen
folgende Bedingungen gelten: Die Entwürfe müſſen
95 cm hoch und 65 cm breit und ſo qusgeführt, ſein, daß
die vervielfältigung unmittelbar nach ihnen erfolgen kann.
2) Es iſt darduf Rückficht zu nehmen, daß zu der Her-
vielfältigung der Entwürfe nicht mehr als 5 Platten,
einſchließlich der Konturenplatte, erforderlich ſind. 3) Die
deutlich lesbare Aufſchrift des Plakates ſoll lauten:;
Deutſche Städteausſtellung 1903 in Dresden vom 1. Juni
bis Ende September.“ 4) Die Entwürfe ſind, mit einem
Kennwort verſehen, unter Beifüguns eines daſſelbe Kenn-
wort und die Adreſſe des Künftlers enthaltenden ver-
ſchloſſenen Briefumſchlages bis ı. März 1902 im Stadt-
mufeum, Aereuzſtraße 10, I, einzuliefern. S)Zur Gewährung
von drei Preifen iſt die Summe von 1500 Mk. ausgefeßt.
6) Durch die Gewährung eines Preiſes erlangt die Aus-
flellungsleitung das Eigenthum an den ausgezeichneten
 
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