*
— Zeitschrift für Runst und Runstgewerbe. *
7
ff
Organ für die Intereſſen aller Gikdenden Künftler. q
—
w
—
Herausgeber: Prof. Dr. Ceorg Galland, Charlottenburg.
Telephon Amt Charlottenburg, No. 1085.
Erſcheint anı 5. und 20. des Monats. Abonnements pro Quartal 2 ME —
2 Xr. 40 Hr. (bei direkter Zuſendung 2,30 ME = 2 Ar. 80 Hr.) bei allen
Buchhandlungen und Poſtämtern. Hoſtzeitungs-Preisliſte Nr. 4304). Einzel-
nummer 40 Pf. — So Hr. Inſeratenpreis fuͤr die dreigeſpalt. Millimeterzeile
⁊o Pf. Sxs Hr.
Verlag hermann Galther berlagsbuchhandlung, G. m. b. H.,
Berlin SW., Kommandantenſtr. 14.
Inhalt: Moderne Heraldik. Don R. Rücklin. — Die Frage der Ergänzung
Mtikex Bildwerke — Die Kunftftadt Düffeldorf und ihre Akademie (Schluß): —
Von Münchener Kunft. Von Leopold Guſtav. — Famburger Ansſtellungen
des Jahres 1901. — Berliner Kunftfchau. Don Sranz Imhof — Xunftchronif,
Ausſtellungen; Neue Denkmäler; Perfönlickes; Preisausfchreiben; Kunft: und
Künſtlervereine; Dom Kunſtmartt; Bücherſchau; Der YAmateur-Photograph. —
Unſere Abbildung.
Noderne Heraldit,.
Von R. Rücklin, Pforzheim.
s giebt bekanntlich eine freie und eine angewandte Kunft.
Manchmal könnte man verſucht ſein, eine andere Eintheilung
2 anzuwenden, und von einer freien und einer gebundenen Kunſt
zu ſprechen. Die freie Aunſt wäre dann jegliche Ausübung
derſelben, bei welcher lediglich künſtleriſche Prinzipien maßgebend ſind, und
die gebundene würde alles das in ſich begreifen, bei deſſen Ausführung
nach Begel und vorſchrift nichtkünſtleriſcher Art und Herkunft gearbeitet
werden muß. Dieſe zweite Abtheilung würde zweifellos eine quantitativ
recht ſtattliche ſein, und würde an hervorragender Stelle unſere moderne
Heraldik in ſich begreifen.
Es giebt keinen weiteren Kunſtzweig mehr, der ſo mit Verordnungen
belaſtet und von Begeln eingeſchnürt wäre, wie die heraldiſche Kunſt.
So eingeſchnürt iſt ſie, daß ihr die lebendige Verbindung mit der modernen
Kunft abzuſterben droht, daß ſie noch gar keine Anſtalten gemacht hat, den
Schritt ins moderne Kunftempfinden hinüber zu thun.
Freilich, es wird Menſchen genug geben, darunter ſolche, welche etwas
von Kunſt und von Heraldik zu verſtehen glauben, für welche die Möglich-
keit einer Moderniſirung eines Wappens, oder der Heraldik überhaupt,
gar nicht exiſtirt. Das Werthvolle an der Heraldik iſt ihnen lediglich die
— Zeitschrift für Runst und Runstgewerbe. *
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Organ für die Intereſſen aller Gikdenden Künftler. q
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Herausgeber: Prof. Dr. Ceorg Galland, Charlottenburg.
Telephon Amt Charlottenburg, No. 1085.
Erſcheint anı 5. und 20. des Monats. Abonnements pro Quartal 2 ME —
2 Xr. 40 Hr. (bei direkter Zuſendung 2,30 ME = 2 Ar. 80 Hr.) bei allen
Buchhandlungen und Poſtämtern. Hoſtzeitungs-Preisliſte Nr. 4304). Einzel-
nummer 40 Pf. — So Hr. Inſeratenpreis fuͤr die dreigeſpalt. Millimeterzeile
⁊o Pf. Sxs Hr.
Verlag hermann Galther berlagsbuchhandlung, G. m. b. H.,
Berlin SW., Kommandantenſtr. 14.
Inhalt: Moderne Heraldik. Don R. Rücklin. — Die Frage der Ergänzung
Mtikex Bildwerke — Die Kunftftadt Düffeldorf und ihre Akademie (Schluß): —
Von Münchener Kunft. Von Leopold Guſtav. — Famburger Ansſtellungen
des Jahres 1901. — Berliner Kunftfchau. Don Sranz Imhof — Xunftchronif,
Ausſtellungen; Neue Denkmäler; Perfönlickes; Preisausfchreiben; Kunft: und
Künſtlervereine; Dom Kunſtmartt; Bücherſchau; Der YAmateur-Photograph. —
Unſere Abbildung.
Noderne Heraldit,.
Von R. Rücklin, Pforzheim.
s giebt bekanntlich eine freie und eine angewandte Kunft.
Manchmal könnte man verſucht ſein, eine andere Eintheilung
2 anzuwenden, und von einer freien und einer gebundenen Kunſt
zu ſprechen. Die freie Aunſt wäre dann jegliche Ausübung
derſelben, bei welcher lediglich künſtleriſche Prinzipien maßgebend ſind, und
die gebundene würde alles das in ſich begreifen, bei deſſen Ausführung
nach Begel und vorſchrift nichtkünſtleriſcher Art und Herkunft gearbeitet
werden muß. Dieſe zweite Abtheilung würde zweifellos eine quantitativ
recht ſtattliche ſein, und würde an hervorragender Stelle unſere moderne
Heraldik in ſich begreifen.
Es giebt keinen weiteren Kunſtzweig mehr, der ſo mit Verordnungen
belaſtet und von Begeln eingeſchnürt wäre, wie die heraldiſche Kunſt.
So eingeſchnürt iſt ſie, daß ihr die lebendige Verbindung mit der modernen
Kunft abzuſterben droht, daß ſie noch gar keine Anſtalten gemacht hat, den
Schritt ins moderne Kunftempfinden hinüber zu thun.
Freilich, es wird Menſchen genug geben, darunter ſolche, welche etwas
von Kunſt und von Heraldik zu verſtehen glauben, für welche die Möglich-
keit einer Moderniſirung eines Wappens, oder der Heraldik überhaupt,
gar nicht exiſtirt. Das Werthvolle an der Heraldik iſt ihnen lediglich die