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Die Kunst-Halle — 7.1901/​1902

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Nr. 15
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Ausstellungen
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Neue Denkmäler
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https://doi.org/10.11588/diglit.62513#0270
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Yir. ı15

Ausstellungen.

* Berlin. Die Große Kunſtausſtellung 1902
wurde am 3. Mai Mittags eröffnet, nachdem ihre Bor-
beſichtigung Tags zuvor ſtattgefunden hatte. Die Aus-
ſtellung iſt auch vom Ausland reich beſchickt worden. Eine
beſonders in die Augen fallende Veränderung iſt die in den
großen Abſchlußſaal verlegte Plaſtik-Abtheilung, die früher
in der großen Vorderhalle untergebracht war.

* Berlin. Die Möbelfabrik A. S. Ball GOotsdamer-
ſtraße 22a) hatte eine Ausſtellung moderner Zimmer und
möbel nach Entwürfen von Rudolf und Fia Wille ver-
anſtaltet.

*Magdeburg. Im Kunſtverein ſieht man zur
Zeit vier Porträts von Franz v. Lenbach, ſowie Arbeiten
vou Hans Thoma, Walter Firle, Wilhelm v. Diez, C. Spitz-
weg, J. Sperl.

*Dresden. Im „Sächſiſchen Aunſtverein“
wird vom 13. April an eine Ausſtellung des Meißner
Dombauvereins ſtattfinden. Es ſollen insbeſondere die nach
dem Meßbildverfahren vom Profeſſor Dr. Meydenbauer in
Berlin aufgenommenen Bilder des Meißner Domes, ſowie
die von GOberbauratk Schäfer in Karlsruhe und Profeſſor
Linnemann in Frankfurt aufgeſtellten Entwürfe über die
Erneuerung diefes Domes zur allgemeinen Kenntniß ge-
bracht werden.

*Bamburg. Salon Louis Bock & Sohn: Nachlaß-
ausſtellung von Werken Arnold Böcklins. — Bei Com-
44 kollektion des Hamburger Landſchafters Arthur

llies.

* Breslau. In den Bäumen des Schleſiſchen Kunſt-
vereins Lichtenberg beginnt Anfang Mai eine Kollektiv-
Ausſtellung von Werken Karlsruher Künſtler. — Bei
Bruno Kichter ſieht man gegenwärtig 40 Griginal-
radirungen und Lithographien von Otto Fiſcher-Dresden,
überwiegend Landſchaften, Strandmotive aus Bornholm,
Gewitterſtimmungen 2C.

»Braunſchweig. Der Kunſtverein bereitet in
dieſem Jahre eine groͤßere Ausſtellung in der neuen Ge-
werbehalle für 4. Auguſt vor.

* Düſſeldorf. In der Kunſthalle wurde eine
Nachlaß-Ausſtellung von Arbeiten Emil Schubacks er-
öffnet, die ein Bild ſeiner Entwickelung und gleichzeitig
der Leiſtungen der Düſſeldorfer Schule um die Mitte des
19. Jahrhunderts geben.

* Kölna. Rh. Im Kunſtvere in iſt jetzt das neu ange-
kaufte Bild von F. von Khde „Holländiſches Familienbild“
zu ſehen. — Bei Ed. Schulte findet die Nachlaß-Aus-
ſtellung des Berliners Karl Ludwig Beachtung.

*Wiesbaden. Bei Banger ſind kürzlich zur be-
ſtehenden Sammlung Bilder von Leibl, Liebermann, Lugo,
Thoma, Staſſen und Völcker hinzugekommen.

*VNürnberg. Germanifches muſeum: Aus der
ſtädtiſchen Kupferſtichſammlung wurde ab 20. April die
dritte und letzte Keihe franzöſiſcher Kupferſtiche aus
dem 16., 12. und beginnenden 18. Jahrhundert ausgeſtellt.
Die Ausſtellung gilt vorwiegend dem Porträtſtich.

* Karlsruhe: Die am 26. April eröffnete Jubi-
läums-Kunſtausſtellung wird bis Mitte Gktober
dauern. Der Ausſtellungsbau iſt nach Batzels Entwurf
errichtet worden. Die Beleuchtungsverhältniſſe der Säle
dürfen als vortrefflich bezeichnet werden; beſonders im
franzöſiſchen Saal wirkt die Harmonie ſehr wohlthuend.
Hier giebt es prächtige Gemälde von Besnard (Porträt
der Rejane), Mar Ewen, G. Melchers, Lucien Simon.
Bei den Engländern finden ſich W. Crane, John Lavery,
H. Herkomer. Viel Aufmerkſamkeit konzentrirt ſich auf
den Belgier Laermans und die Arbeiten Segantinis. Die
bekannten Karlsruher, H. Keller an der Spitze, ſind gut
vertreten, vor Allem Thoma, Schönleber und Dill.

* München. Jahres Ausſtellung 1902 im
Kal. Glaspalaſt: Die diesjährige Ausſtellung wird be-
ſonders reichhaltig in korporativen Ausſtelluugen ſein.
Unter anderen betheiligen ſich kollektiv: die Münchener
Künſtler⸗Vereinigung Luitpold-Gruppe, der Derein für
Griginal⸗Radirungen in München, die Scholle, die Der-
einigung für graphiſche Kunſt, der Verein Berliner Künſtler,
die Vereinigten Berliner Klubs, die Karlsruher Kunft-

Genoſſenſchaft, die Schleswig-Holſteiniſche Kunſtgenoſſen-
ſchaft, die Stuttgarter — die 5 *
einigung Württembergiſcher Künftler, der Frankfurt-Cron-
berger Künſtlerbund, die Glasgower Grußpe, die Geſell-
ſchaft Schottiſcher. Künſtler in Edinburg, eine Gruppe
italieniſcher Künſtler und der Aquarelliſten-Verein in Rom.
Ferner werden noch Separat-Ausſtellungen veranſtaltet von
den Werken der verſtorbenen Künſtler Profeſſor Ernft
Zimmermann und Otto von Faber du Faͤur; auch wird
außer der Abtheilung für chriſtliche Kunft noch eine Ab-
theilung für ausgewählte kunſtgewerbliche Arbeiten ein-
gerichtet werden.

* Wien. Die Jahresausſtellung im Künſtlerhauſe
umfaßt dieſes Mal ca. 570 Vummern. Das Beſte iſt von
den Bildnißmalern Pochwalsky, Horovitz, Laszlo geliefert.
Das letzte Kaiſerportràt von Horovitz iſt ſehr Zelungen im
Ausdruck. Hiſtorien ſieht man von Meſſerfchmidt, Röber,
Eichſtaedt, Brozik. Auch am Genre und an den Land-
ſchaften iſt das Ausland gut vertreten.

*Innsbruck. Der Kunſtverein hat im Ferdi-
nandeum eine Ausſtellung von Aquarellen der Maler
Friedrich Bedlich und Andreas Ziegler veranſtaltet.

* St. Petersburg. Im Februar 1903 ſoll hier eine
allſlaviſche Kunſt- und Induſtrie-Ausſtellung er-
öffnet werden. Das ruſſiſche Finanzminiſterium weiſt für
die Ausſtellung 30000 Rubel an. Ber Präſident des Aus-
ſtellungs-komités iſt Graf Ignatiew.

»Warſchau. Im Kunſtſalon Alexander Krywult
wurde eine Sonderausſtellung der „Société moderne des
Beaux Arts“ eröffnet. Ferner finden wir hier neue Werke
von Prof. Falat (Krakan), Sophie Stankiewicz (Warſchau),
Zalvador Diniegra y Laſſo Madrid), Prof. Axentowicz
Urakau), Felix Wygrzywatski (Rom), Stanislaus Lewan-
dowski (Wien), Prof. Rejchan (Lemberg), L. Silichowski.
Leo Reiffenſtein ſtellte hier das in Berlin bekannte Koloſſal-
gemälde „Ein Gaſtmahl Heliogabals“ aus. Die Plaſtik iſt
durch 6 Werke von Franz Flaum Gerlin) vertreten.

* on jiantinonel, Yın „Salom vom era ME en
Kurzem die zweite Ausſtellung der Künftler von Kon-
ſtantinopel eröffnet. Unter den ausgeſtellten Gemälden
nehmen die Bilder des venezianiſchen Malers Fauſto
Zonaro an Zahl wie an Werth unbeſtritten den erſten
Rang ein.

*
heue Denkmãler.

Berlin. Die Ausführung des Märchenbrunnens
im Friedrichshain, zu welchem Baurath L. Hoffmann einen
nenen Entwurf im Sinne des Kaiſers fertigte, iſt von der
ſtädtiſchen Kunſtdeputation vertagt worden. — Im Hum-
boldthain wurde der marmorne Stier von E. M Geyger
auf einer Teichinſel kürzlich aufgeſtellt. — Im Garten der
Charité hat man eine vor Jahren von Lürſſen geſchaffene
Büſte des Vervenarztes Prof. W. Grieſinger neuerdings
auf rothem Granitpoſtament aufgeſtellt. — Das auf dem
Jeruſalemer Kirchhof errichtete Grabdenkmal Max Koners
zeigt ein von zwei Frauengeſtalten eingefaßtes Epitaphium
und darüber das Medaillonbildniß des Meiſters.

* Berlin. Geplant ein Büſten-Denkmal für den
Theologen und Philoſophen Fr. Schleiermacher vor der
Dreifaltigkeitskirche. Komité erſt in Vorbereitung.

* Steglig. In der Bürgerſchaft plant man die Er-
richtung eines Grabdenkmals in Erz oder Marmor für
den heimgegangenen Bürgermeiſter.

* Tangermünde. Die Stadt plant als Seitenſtück
zum Kaifer Karl-Denfmal ein Monument des erſten Hohen-
zollern Friedrich, Burggrafen van Nürnberg. -

»Arneburg Altmark). Der Verſchönerungsvexein
plant ein Kriegerdenkmal. Zu einem bei der Zxarkaſſe
Zeſchaffenen Denkmalsfonds werden jährlich 100 Mk. ein-

ezahlt.
* Bieſenthal. Geplant eine Bismaxrckſäule, Dor-
handen über 1200 Mk. Komite: Major a. D. von Tietzen.

Naumburg a. 3. Geplant ein Bismarck-Aus-
ſichtsthurm. *

»Carthaus (Elbing). Die Bismarckſäule von
Moöller-Berlin iſt auf 35000 ME veranſchlagt worden.
 
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