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Die Kunst-Halle — 9.1904

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Nummer 5
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Neue Denkmäler
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Kunst- und Künstlervereine
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Nr. 5

Die Aunst-Halle.

75

* Karlsbad. Ein Kaiserin Elisabeth-Denkmal ge-
plant vom hiesigen Offiziersverein.
* Karlsruhe. In St. Georgen wünscht der Militär-
verein die Ausführung eines Kriegerdenkmals, wofür
2400 Mk. vorhanden sind.
* Löbau. Für das Bismarckdenkmal ist bereits ein
Entwurf zur Ausführung in Bronze (5300 Mk.) gewählt
worden.
* Lübben, Paul Gerhardt-Denkmal. Das Komitä
sieht der Einreichung von Entwürfen entgegen.
* Maloja. Hier und in Arco sind "Segantini - Denk-
mäler in Vorbereitung.
* München. Ein Grabmal für Hermann Zumpe ist
geplant. — Die Konkurrenzmodelle für einen Iierbrunnen
am Thierschplatze sind z. Zt. im alten Rathhause ausgestellt.
— Die Mathias Pschorr-Stiftung giebt die Mittel für einen
auf dem Karlsplatze geplanten 'M o nu m e nt a l b ru n n e n
(40000 Mk.).
* Neubrandenburg. Iahndenkmal. Das Modell
von Bildhauer Martin Molff-Berlin ist fertig gestellt.
* Neuendorf (Mark). Geplant vom Gemeindeverein
ein Denkmal für den Kurfürsten Friedrich I. auf dem Platze
vor der neuen Kirche.
* Neumünster. Geplant ein Kaiser Friedrich-Denkmal
(Bürgerverein).
* Paris. Ein Cervantes - Denkmal soll in den Lhamxs
Elysäes errichtet werden.
" Reutlingen. Auf dem alten sog. Kirchbrunnen hat
man kürzlich ein Standbild Kaiser Friedrich's II. errichtet.
* Saalfeld. Kriegerdenkmals-Projekt. Kom-
merzienrath P. Auerbach spendete (ooo Mk.
* Schildau (Torgau). Geplant ein Denkmal für
Gneisen au, der einst hier geboren wurde.
* Schwarzenberg. Königin Karola-Denkmal in Vor-
bereitung.
* Schweidnitz. Das Bismarckdenkmal soll auf dein
Platze vor der Reichsbank erstehen. Bronzefigur 2,80 m und
Postament aus schlesischem Granit.
* Stuttgart. Prof. Th. Fischer hat den Entwurf zu
einem Reformations-Denkmal geschaffen.
* Ulfa. Geplant ein Kriegerdenkmal vom Kriegerverein.
Weimar. Denkmal für Prinz Hermann zu S.-W.
Das von Prof. K. Donndorf ausgeführte Thonmodell wird in
Erzguß übertragen.
* Weißenfels. Geplant ein Moritz Hill-Denkmal
(Komitä) für Dezember (905.
* Wolfhagen. Geplant ein Kriegerdenkmal (Bürger-
meister).
^er5ön!icke§.
* Bildhauer Emanu e l S emper in Dessau erhielt den
Titel „Professor".
* Prof. Hans von Petersen hat sein Amt als Prä-
sident der Münchener Künstlergenofsenschaft aus Gesundheits-
rücksichten niedergelegt.
* Prof. Eduard Lichtenfels, ehemals Rektor der
Wiener Akademie, feierte am (8. November seinen 70. Geburts-
tag. Geboren in Wien (833, ftudirte der Künstler hier und
in Düsseldorf, von Lessing beeinflußt, um später in Oesterreich
die Landschaftsmalerei in moderner Auffassung zu pflegen.
Seine Motive entnahm er gern der Umgebung Wiens. Seit
t872 wirkt L. als Lehrer der dortigen Akademie. — Prof.
Karl wenig, geb. (830 in Reval, beging in St. Petersburg
fein 50)ähriges Künstlerjubiläum als Historienmaler.
* Nekrolog. Der berühmte Impressionist Camille
Pissarro starb am (2. November in Paris. Häufig mit den
Hauptvertretern jener modernen Richtung der Landschaftsmalerei
genannt, unterschied er sich von ihnen doch immer mehr durch
eine einfachere Auffassung des Freiluftbildes. Mit schlichten
Mitteln wußte er oft feine Naturstimmungen zu ermöglichen,
und feine Werke gelten bei Kennern viel. Geboren war
Pissarro (830 auf der Antillen-Insel St. Thomas. Als Radirer
rühren von ihm mehr als (00 Blätter her. — In Berlin
starb 86 Jahre alt der Historienmaler Wilhelm Peters. —
Im Alter von 72 Jahren starb in Marburg der Maler Fritz
Kliugelhöfer. — In München starb am (8. November der

Miniaturmaler. Kourad Probst, 76 Jahre alt. — Am
8. November starb in Düsseldorf im -(8. Lebensjahre der Maler
geboren in Barmen. — In Brixen starb das
Mitglied des wiener Hagenbundes Maler Leopold Burger,
geb. (86(. Der Vorhang des neuen Burgtheaters stammt
von ihm.
Runrt- unZ Mnstkrvereine.
^Danzig. Der V e re in D anziqer Künstl er hat in seiner
letzten Hauptversammlung beschlossen, im Februar uächsten wahres
zur Feier des zehnjährigeu Besteheus des Vereins in den
Räumen des Franziskanerklosters eine Ausstellung von Ge-
mälden und Bildwerken Danziger Künstler zu veranstalten.
Die Ausstellung soll einen Ueberblick über die Entwicklung und
das Schaffen der in Danzig wirkenden und von hier hervor-
gegangenen, noch lebenden Künstler gewähren, zugleich aber
auch in einer historischen Abtheilung die Werke' früherer
Danziger Künstler bringen.
* Dresden. Kunstgewerbeverein. Der Vorstand hat
beschlossen, dieses Jahr eine Weihnachtsmesse abzuhalten
((4 Tage im Dezember). Durch das dankenswerthe Entgegen-
kommen des akademischen Rathes und des Kunstvereins ist es
möglich, die Messe, die künstlerisch einen eigenen Charakter
tragen soll, in einen: Theil der Ausstellungsräume auf der
Terrasse abhalten zu können.
* Hannover. Kunstverein. 7(. Generalversammlung.
Ls betrugen die Einnahmen 249466 M., die Ausgaben
247 0(2 M., wovon für 40 293 M. Kunstwerke zur Verlosung
gekauft wurden. Der Vereinsbericht gedenkt des großen Er-
folges der letzten 7(. Kunstausstellung, in welcher Werke von
Böcklin, Lenbach, Friedrich Kaulbach und F. A. von Kaulbach
den Ehrenplatz hatten. Um die großen Kosten künftig herab-
zusetzen, beschloß der Vorstand, eine Verkaufsprovision zu er-
heben und durch Beschränkung der Künstler in der Zahl der
auszustellenden Kunstwerke eine Ermäßigung der Portokosten
herbeizuführen. Es wurden in Summa für (53 275 N. Ge-
mälde uud Skulpturen abgesetzt gegen (37 980 M. im Vor-
jahre.
* Königsberg i. Pr. Kunstverein. Als Vereins-
prämie kommt im April (904 eine Mappe mit Original-
radirungen und Lithographien zur vertheilung, in der hiesige
namhafte Künstler, wie L. Dettmann, O. Iernberg, Heichert,
Wolff und K. Storch, vertreten sein werden.
* München. Künstlergenofsenschaft. Prof, von
Petersen gedenkt im Dezember krankheitshalber sein seit sieben
Jahren inne gehabtes Amt als Präsident niederzulegen. —
Sezession. In der letzten Generalversammlung kam der
famose Antrag zur Berathung, daß man die Gründer der
Sezession: von Habermann, von Keller, von Uhde und Stuck,
ohne Neuwahl auf Lebenszeit im Ausschuß nut Sitz und
Stimme belasse, ein Antrag also, der auch der reaktionärsten
Körperschaft Ehre gemacht hätte. Natürlich wurde er ab-
gelehnt. Und die Folge war, daß die befreundeten Kollegen
Uhde, Habermann, Becker, Hierl-Deronco, Diez, Floßmann,
Hahn, verterich, Heyden, Keller, Landenberger, Samberger,
Stadler und Stuck nicht mehr im Ausschuß mitmachen wollten.
Da nichts mehr verfing, griffen die „M. N. N." — um
die feindlichen Vereinsbrüder zu versöhnen — zu dem be-
kannten Münchener vausmittel, das bisher noch immer ge-
holfen hat, indem sie schrieben: „Wer weiß, mit welchen
Mitteln jetzt in Berlin gegen die Sezessionen, gegen dieFre:-
heit (s. oben) der Kunst gearbeitet wird, kann nicht wünschen,
daß ein Streit in der Sezession deren Ansehen nach außen
zerstört, vielleicht finden schon aus dieser Erwägung heraus
die beiden streitenden Parteien Willen und Mittel zur Ver-
ständigung." Und wirklich. Das bewährte Mittel hat inzwischen
von Neuem geholfeu.
* Speyer. Pfälzischer Kunstverein. ^General-Ver-
sammlung am 8. November. Mitgliederzahl (704 (Zuwachs 2-2).
Die Einnahmen betrugen (5 48( N., die Ausgaben 21 6W M.
Die Zahl der Gewinne bei der Verlosung betrug (06 Werke
im werthe von ca. 27 000 N.
* Stuttgart. württembergrscher Kunstverein.
Generalversammlung am (7. November. Der allgemeine
Rückblick gedenkt zunächst des 75 jährigen Besianchulnlaums
 
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