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Die Kunst-Halle — 9.1904

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Nummer 5
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Kunst- und Künstlervereine
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Neue Stiftung
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Kunstunterricht
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76

Die Run st-Halle.

Nr. 5

und der aus diesem Anlaß abgehaltenen Ausstellung, die bei
60 307 M. Einnahmen und 58 ^9 t M. Ausgaben einen Ueber-
schuß von M. ergab. Die Nitgliederzahl beläuft sich für
t90t/02 auf 2^67 mit 2563 Antheilscheinen und für t902/03
auf 2567 mit 2633 Antheilscheinen. In den Ausstellungen
kamen während der Berichtszeit insgesammt 5^02 Kunstwerke
zur Schau. Privatkäufe wurden im Werth von zusammen
^9 87 7 N. vermittelt. In der Vereinslotterie vom 26. Novem-
ber ^90^ kamen insgesammt 90 Kunstwerke mit einem An-
kaufswerth von t9 7t0 M. zur Verlosung. Auch eine Vereins-
gabe („Abend", Driginalradirung von F. Pollenberg) kam für
das Jahr t9O/O2 zur vertheilung, und für das Jahr t9O3/OH
ist wieder eine solche in Aussicht genommen.
^rei§LU§5ckreiben unö Stiftungen.
* Berlin. In der Schwarz-Weiß-Konkurrenz im
Verein der Künstlerinnen erhielt den ersten Preis Frida
Winkelmann, zweite und dritte Preise Marie Wedel, Klara
Fischer, Gertrud Frank. Den Preis für ein Plakat erhielt
Käthe Münzer.
* Dresden. Der Akademische Rath schreibt mit Ge-
nehmigung des Ministeriums des Innern wiederum einen
Wettbewerb zur Erwerbung künstlerischer Arbeiten der
Kabinets- und Kleinplastik unter den in Sachsen leben-
den oder staatsangehörigen Künstlern aus. Bewerbungs-
arbeiten sind bis t- März t90H an den Kastellan der hiesigen
Kunstakademie einzureichen. Die näheren Bewerbungs-
bedingungen können bei dem Portier der hiesigen Kunstakademie
unentgeltlich entnommen werden.
* Nürnberg. Bezüglich des Ideen-Wettbewerbes
für die Perstellung einer plastischen Skizze für einen monu-
mentalen Brunner: in der Prateranlage ist noch zu be-
merken (vgl. Nr. der Zeitschrift), daß der Brunnen aus
bestem wetterbeständigen Material, der figürliche Theil aus
guter Bronze, wenn hierfür nicht aus besonderen Gründen
anderes Material vorgeschlagen wird, zu fertigen ist. von den
Entwürfen ist eine plastische Skizze im Maßstabe von t : lv
herzustellen. Ls wird Vorbehalten, auf der Grundlage einer
xrämiirten Skizze entweder einen genauen Entwurf ausarbeiten
zu lassen oder einen genauen durch einen zweiten Wettbewerb
zu beschaffen. Die Gesammtkosten dürfen 40 000 Mk. nicht
überschreiten. Die plastischen Skizzen, Beschreibungen, Kosten-
anschläge und Zeichnungen sind (mit Kennwort) bis Ende
t903 an den hiesigen Stadtmagistrat kostenfrei abzuliefern,
t- Preis 900 Mk., 2. Preis 600 Mk., 3. Preis 500 Mk., und
bleibt es dem Ermessen des Preisgerichts ferner überlassen,
weitere Entwürfe zum Ankauf zu empfehlen.
* Pannover. Ein Preisausschreiben betr. Entwürfe
für ein Bennigsen-Denkmal wird für die Künstler Deutsch-
lands zum t- Juni t9<N erlassen. Für das in Granit und
Bronze auszuführende Denkmal ist in erster Linie eine Brunnen-
anlage in Aussicht genommen, ohne aber daß damit andere
Lösungen ausgeschlossen sein sollen. Die Aufstellung erfolgt
auf einem dem Provinzial-Museum gegenüberliegenden Platze.
Die Kosten dürfen 80 000 Mk. nicht übersteigen. Es gelangen
ein I. Preis von 3000, ein II. Preis von 2000 und drei
III. Preise zu je 500 Mk. zur vertheilung. Dem Preisgericht
gehören u. a. an die perren Brt. F. wallbrecht, Maler Prof.
Schaper und Stadtbrt. Vv. Wolff in Pannover, sowie die Bild-
hauer Prof. Vv. partzer in Berlin und Prof. v. Rümann in
München. Die Entscheidung, ob einer der preisgekrönten Ent-
würfe ausgeführt werden soll, steht ausschließlich dem Preis-
gericht zu.
* Landau (Pfalz). Lin Wettbewerb zur Erlangung von
Entwürfen für eine Festh alle im Vstpark erläßt die Stadt
für deutsche Architekten zum t- Februar t90^. Die Gesammt-
kosten des Baues (ohne Mobiliar und Bühnenausstattung)
sollen Hoo 000 Mk. nicht übersteigen. Die geometrischen Zeich-
nungen sind t : 200 verlangt, dazu aber 2 oder 3 perspektivische
Ansichten. Drei Preise von 2500, tsoo und tooo Mk. und
Ankauf von 2 nicht preisgekrönten Entwürfen für je 500 Mk.
Unterlagen gegen x Mk., die zurückerstattet wird, durch das
Stadtbauamt.

Ue«e Stiftung.
* Nürnberg. Bayerisch es Ge we rb emuse u m. Zum
ehrenden Andenken ihres Gatten, des verstorbenen Reichsraths
Lothar von Faber, hat dessen am 23. Januar dieses Jahres
verstorbene Wittwe Ottilie von Faber dem Bayerischen Ge-
werbemuseum die Summe von 100 000 Wk. vermacht mit
der Bestimmung, eine „Lothar Freiherr von Faber-Stiftung"
ins Leben zu rufen, welche die Zwecke und Bestrebungen des
Bayerischen Gewerbemuseums unterstützen und unter dessen
Verwaltung stehen soll. Auf Vorschlag des Direktors des
Museums, perrn Oberbaurath von Kramer, haben die testa-
mentarisch mit der Organisation der Stiftung betrauten perren,
Graf Alexander von Faber-Eastell in Stein und der Testaments-
vollstrecker kgl. Iustizrath Pilpert, nunmehr die Bestimmung
getroffen, daß die Stiftung der Förderung der bayerischen
pandwerkskunst dienen soll, und zwar in der weise, daß
die Zinsen des Stiftungskapitals dazu zu verwenden sind, her-
vorragende Arbeiten bayerischer Kunsthandwerker für die
Sammlungen des Bayerischen Gewerbemuseums, sei es auf
dem Wege der Bestellung oder durch unmittelbare Ankäufe zu
erwerben. Diese Erwerbungen brauchen aber nicht regelmäßig
etwa alljährlich zu erfolgen, sondern um die Erwerbung nam-
hafterer Werke zu ermöglichen, wie sie sich besonders bei
größeren Ausstellungen bieten, kann der Zinsenanfall auch auf
längere Zeit, jedoch höchstens bis zu drei Jahren angesammelt
werden. Auch zur Beschaffung künstlerisch hervorragender
Entwürfe, nach denen Bestellungen bei tüchtigen Kunsthand-
werkern Bayerns zu erfolgen hätten, können die Zinsen ver-
wendet werden. Außerdem besagt die Stiftungsurkunde, daß
sämmtliche aus den Stiftungsmitteln erworbenen Gegenstände
unveräußerliches Ligenthum des Bayerischen Gewerbemuseums
und der allgemeinen Besichtigung dauernd zugänglich zu
machen sind.

Kun5tunterrickt.
*Berlin. Königliche akademische Pochschule für
die bildenden Künste. Fünf Stipendien ü tooo N. der
Emil w entzel'sch en Stiftung sind den nachstehenden Be-
werbern zuerkannt worden: den Malern Reinhold Grohmann,
Paul Geppert und Otto Geerke und den Bildhauern Max
Fichte und Lugen Drippe, sämmtlich aus Berlin. — Aus der
Ernst Reichenheim-Stiftung, welche für junge befähigte
Naler ohne Unterschied der Konfession bestimmt ist, wurden in
der Sitzung des Kuratoriums vom t6. November t903 zwei
Stipendien von je 600 N. t- dem Naler Martin Lünstroth
aus Berlin, 2. dem Maler Pans Schmidt aus Berlin für
das Jahr t90z/l90H verliehen.
* München. Akademie der bildenden Künste.
Die bisher von Prof. Ruemann interimistisch geleitete Klasse
des verstorbenen Prof. Syrius Eberle, das Lehrfach für
religiöse Skulptur, wurde dem Bildhauer Prof. Balthasar
Schmitt (einem Schüler von Eberle) übertragen. Schmitt, in
Aschach bei Kissingen geboren P868), besuchte die Kunst-
gewerbeschule in Nürnberg und trat hernach in die Bildhauer-
Abtheilung für christliche Kunst ein.
* München. Die von dem nach Paris übergesiedelten
Graphiker Ernst Neumann gegründete graphische Mal-und
Zeichenschule, die im Mai dieses Jahres in Leitung und Besitz
von Georg Braumüller übergegangen war, erweitert jetzt als
„Schule für Graphik und Kunstgewerbe" ihr Lehr-
programm um alle kunstgewerblichen Fächer, als Möbel, Buch-
ausstattung, Metallarbeiten, Schmuckkunst, Entwerfen von
Kostümen. Als Lehrkraft für diese Fächer und als Theilhaber
tritt perr Karl Soffel hinzu, der durch seine kunstgewerb-
lichen Arbeiten eingeführt ist und außer den obengenannten
Fächern einen speziellen Kursus im Zeichnen nach lebenden
Thieren (künstlerische Erfassung der Thierform zur kunstgewerb-
lichen verwerthung und als Selbstzweck) abhalten wird. Die
Schule arbeitet entsprechend den bei ihrer Gründung maß-
gebend gewesenen Prinzipien weiter und pflegt wie bisher die
graphischen Zweige, als polzschnitt, Lithographie und Plakat
durch G. Braumüller. Ateliersvorträge durch die Kunst-
schriftsteller Permann Eßwein und Reinhard Piper, bei
freiem Eintritt für Jedermann, zweimal monatlich.
 
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