Die Kunst-Halle (9.1904)

Die Run st-Halle.

Nr. 8

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* Der Düsseldorfer Naler Alexander Frenz ist an Stelle
des ^902 verstorbenen Historienmalers Franz Reiff als Professor
für Figuren- und Landschaftszeichnen und Aquarellmalen an
die Technische Hochschule in Aachen berufen worden.
* Der Maler Io sä Benlliure in Rom wurde zum
Direktor der dortigen Spanischen Kunstakademie ernannt, da
sein Bruder Mariano, der bekannte Bildhauer, dieses Amt
wegen eines Leidens nicht antreten kann.
* Prof. Adolf Hildebrand-München erhielt das
Komthurkreuz des Bayerischen Kronenordens.
* Der Münchener Maler Langhorst erhielt vom Groß-
herzog von Oldenburg die große goldene Medaille für Kunst
und Wissenschaft.
Nekrolog. Am 26. Dezember starb in Linz der
akademische Maler Karl Blumauer im 78. Lebensjahre.
Blumauer leistete im Landschaftlichen Tüchtiges und genoß
auch als Kunst- und Antiquitätenkenner Ansehen. — Leon
Gärome, der greise rastlos thätige pariser Maler und Bild-
hauer starb im Älter von 80 Jahren. Als Zeuge einer künst-
lerisch völlig anders gearteten Vergangenheit, die seine Jugend
aussüllte, hat er unermüdlich an sich gearbeitet und selbst seinen
Kolorismus so reich entwickelt, wie es die Tradition jener Ver-
gangenheit nur gestattete, vor Jahren brachte die „Kunst-
Halle" von ihm die Reiterstatuette Friedrich's des Großen,
bevor dieses Werk durch die Ausstellungen bekannt wurde.
Gärome war Mitglied der pariser Akademie.
^rei5au§§ckreiden unö 5iif1ungen.
* Berlin. Der Vorstand der Verbindung für histo-
rische Kunst ladet zu einem Wettbewerb ein, behufs An-
kaufs einer Anzahl graphischer Originalarbeiten. Die
Darstellungen sollen figürlichen Inhalts in beliebiger Technik
und eigene Entwürfe sein. Die Drucke dürfen weder in dem
eingereichten, noch in früheren Zuständen (ätats) im Kunst-
handel gewesen sein. Sollten gleichwohl bereits einige Ab-
drücke verkauft fein, so ist deren Zahl anzugeben. Ls ist
ferner anzugeben, ob der eingereichte Zustand der endgültige
ist oder ob eine weitere Durchführung beabsichtigt wird. Alle
Ärten graphischer Technik auf Kupfer, Zmk, Stein, Aluminium
u. st w., ein- und mehrfarbig, sind zugelassen. Im letzteren
Falle ist die Zahl der Platten oder Steine anzugeben. Die
Drucke dürfen unter Berücksichtigung eines entsprechenden
Randes eine Papiergröße von 50—60 aru nicht überschreiten. Die
Probedrucke sind an die Hoskunsthandlung von Lmil Richter
in Dresden, Pragerstraße, zu senden mit dem äußeren ver-
merke „Verbindung für historische Kunst" und müssen spätestens
bis zum tö- April ^904 dort eintreffen oder können auch auf
der im Jahre ^904 in Dresden stattfindenden deutschnationalen
Kunstausstellung, deren Beschickungsbedingungen von der Aus-
stellungsleitung zu beziehen sind, zur Ausstellung gebracht
werden. Für die an die Firma Lmil Richter gerichteten
Sendungen übernimmt die Verbindung die Kosten des Hin-
und Rücktransportes. Die preissorderung ist für die druck-
fertige Platte oder den druckfertigen Stein zu stellen. Die
Verbindung wählt aus den eingesandten Blättern eine be-
liebige Anzahl zum Ankäufe aus, wodurch deren druckfertige
Platten oder Steine mit allen Rechten in ihr Ligenthum über-
gehen. Sie behält sich die Wahl des Druckers vor, wird aber
etwaige Wünsche der Künstler thunlichft in Berücksichtigung
ziehen. Die Künstler des graphischen Faches, welche sich an
diesem Wettbewerb betheiligen wollen, werden ersucht, dies
bis zum st April ^904 dem Schriftführer Herrn A. Klee,
Sekretär der König!. National-Gallerie in Berlin 6. 2, unter
Benutzung des bezugbaren Formulars zu melden. Vorsitzender
und Geschäftsführer werden ev. weitere Auskunft über die Be-
dingung geben.
Mülhausen i. E. Zur Erlangung von Entwürfen für
einen monumentalen Brunnen auf dem Rathhausxlatz
wird ein Wettbewerb ausgeschrieben. Zugelassen werden alle
Architekten und Bildhauer, welche entweder im Deutschen Reich
ansässig oder in Llsaß-Lothringen geboren sind. Programm
mit Lageplan und Schaubild des Platzes können von dem
Bürgermeisteramt daselbst gegen Einsendung von 5 Mk. be-
zogen werden. Für die besten Entwürfe werden ausgesetzt:

ein I. Preis von ^soo Mk. und ein II. Preis von ^000 Mk.
Die Erwerbung weiterer Entwürfe zum Preise von je 500 Mk.
wird Vorbehalten. Die Entwürfe sind bis Zst März ^904 beim
Generalsekretariat des Bürgermeisteramts Mülhausen i. L. ein-
zureichen.
* Bern. Engerer Wettbewerb für das Haller-Denk-
mal unter namhaften Schweizer Bildhauern. Für das Werk
stehen 85 000 Fr. zur Verfügung. Jeder Künstler erhält Zoo
bis 400 Fr. Entschädigung.
* Zürich. Die Knnstg e sell sch aft wiederholt für alle
Schweizer Architekten ihr erfolglos gebliebenes Konkurrenz-
ausschreiben zur Erlangung von Plänen für ein Kun st -
Haus. Der Jury steht eine Prämiierungssumme von 7000 Fr.
zur Verfügung. Die Kosten des Baues dürfen 850 000 Fr.
nicht übersteigen.
Dresden. Der akademische Rath schreibt zur Erwerbung
künstlerischer Arbeiten der Kabinetts- und Kleinplastik
wiederum einen Wettbewerb unter einheimischen, d. h. in
Sachsen lebenden oder staatsangehörigen Künstlern aus. Be-
werbungsarbeiten sind spätestens bis st März an den Kastellan
der hiesigen Kunstakademie einzureichen. Die Bewerbungs-
bedingungen können bei dem Portier der hiesigen Kunstakademie
unentgeltlich entnommen oder eingesehen werden.
* Frankfurt a. M. Der Magistrat schreibt zur Er-
langung von Entwürfen für die malerische bezw. plastische
Ausschmückung von Wand- und Gewölbeflächen im neuen
Rathhause einen öffentlichen Wettbewerb unter Frankfurter
Künstlern aus. Als solche gelten: a) Angehörige der Frank-
furter Künstler-Gesellschaft, des Frankfurter Lokalvereins der
Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft, des Frankfurter-
Lronberger Künstlerbundes, b) Künstler, die ihren Wohnsitz in
Frankfurt oder Lronberg oder den Vororten dieser Städte
haben, e) Künstler, die durch Geburt oder mehrjährigen Auf-
enthalt in Frankfurt den Frankfurter Künstlern zugcrechnet
werden. Das Programm zu diesem Wettbewerb kann im Bau-
bureau des Rathhaus-Neubaues unentgeltlich, die sonstigen
Unterlagen theils unentgeltlich, theils gegen Erlegung von ins-
gesammt ^5 Mark in Empfang genommen werden. Bei Ein-
lieferung bedingungsgemäßer Entwürfe wird die entsprechende
Summe zurückerstattet. Die Entwürfe sind bis 24. Februar
an das Hochbau-Amt zu Frankfurt a. N., Rathhaus, Zimmer
Nr. 2 28, einzureichen.
* Pforzheim. An der vom Kunstgewerbeverein aus-
geschriebenen Konkurrenz um den Friedrich Wilhelm Müller-
Preis für Z905 können sich alle Zeichner und Techniker der
Gold- und Silberwaarenindustrie betheiligen. Ls wird ein
Blatt Schmuck moderner Artikel, die für die Fabrikation ge-
eignet find, verlangt. Die Blackgröße soll 55 zu 50 oni nicht
übersteigen. Für die beiden besten Arbeiten sind ein st Preis
von ^20 Mk. und ein 2. Preis von 80 Mk. ausgeworfen.
Termin: so. Februar.
* Hermannstadt (Siebenbürgen). Das griechisch-orienta-
lische Konsistorium in Hermannstadt beabsichtigt das Innere
nebst leonostas der im byzantinischen Stile neuerbauten
Kathedrale stilgerecht malen zu lassen. Sowohl die Bilder der
l6owo8tL8 wie' auch die Wandmalerei müssen mit Rücksicht auf
die Hauptprinzipien der byzantinisch-orientaltzchen Malerei
jedoch fo ausgearbeitet sein, daß sie den Erfordernissen der
körperlichen Anatomie, den Gesetzen der Perspektive und über-
haupt der heutigen Kunst vollständig entsprechen. Behufs
Sicherstellung dieser künstlerisch in Tempera und Kaseintechnik,
in Oelfarbe, Glanz- und Mattvergoldung, auszuführenden
Arbeiten, deren Kosten mit 80 000 Kronen festgesetzt sind, wird
für den st März Z904 die diesbezügliche Offert-Verhandlung
ausgeschrieben.
* Madrid. Das illustrirte Wochenblatt Blanco y Negro
schreibt einen internationalen künstlerischen Wettstreit für
Maler, Zeichner, Bildhauer und Photographen aus, die das
ästhetische Problem der plastischen Darstellung des berühmten
Ritters von der traurigen Gestalt in bester Weise lösen, mit
einem Worte das vollendetste Bildniß Don Ouirotes liefern,
wofür das unsterbliche Buch ja genügende Anhaltspunkte bietet.
Wer diese nationalste Gestalt der spanischen Litteratur am
besten trifft, erhält 5000 Pesetas in baar. Line Jury entscheidet
über Annahme und Auswahl der Kunstwerke, die dann in einer
Sondernummer des Blaneo y Negro veröffentlicht werden.
Das Publikum selbst soll durch Stimmzettel entscheiden, welches
Kunstwerk den Preis verdient. Der Name des Künstlers bleibt